DE2262934A1 - Verfahren zum veredeln von 2 1/2acetat-faserstoffen - Google Patents
Verfahren zum veredeln von 2 1/2acetat-faserstoffenInfo
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- D06M15/19—Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with synthetic macromolecular compounds
- D06M15/37—Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
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Description
FARBWERKE HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT 2262934
vormals Meister Lucius & Brüning . ·
Aktenzeichen:' HOE 72/FJ9f/
Datum:
Verfahren zum Veredeln von 2 1/2-Acetat-Faserstoffen
2 1/2-Acetatfasern und Triacetatfasern sind künstlich hergestellte
Fasern, deren faserbildende Substanz aus Celluloseacetat besteht, und die somit als Synthesefasern anzusprechen
sind. Auch vom färberischen Verhalten sind beide Fasern den synthetischen Fasern, wie Polyester- und Polyamidfasern
zuzuordnen, da sie überwiegend mit wasserunlöslichen Dispersionsfarbstoffen gefärbt werden (Z.f. gesam. Textilindustrie
7.0 (I968) S. 403). Triacetat und 2 l/2-Acetat
werden in ihren Eigenschaften als ähnlich beurteilt und häufig in Parallele zur Polyesterfaser., gesetzt (loc. cit.
S. 638). Ähnlich wie die Polyesterfasern sind die· Acetatfasern thermoplastisch und können durch einen Thermofixierprozeß
plastifiziert werden (loc. cit. S. 2^9)» Die Zugehörigkeit
zu Synthesefasern drückt sich auch in Hinweisen zur Knitterfestausrüstung von Acetat/Cellulosefaser-Mischgeweben
aus, in denen analog zu Polyester/Cellulosefaser-Mischgeweben,
dann eine Hochveredlung mit Knitterfestharzen empfohlen, wird, wenn der Acetat-Anteil bzw. Polyesterfaseranteil
nicht überwiegt (loc. cit. J± (196*1) S. 122).
Es ist seit langem bekannt, Faserstoffe aus 2 1/2-Acetatfasern
- hierunter werden üblicherweise acetylierte Cellulose-
4098 26/0 961 /2
fasern mit einem Acetylgruppengehalt von etwa 53 bis 55 %
verstanden - durch einen Prägefinish mittels beheizter Walzen ein. besseres wash- and wear-Verhalten zu verleihen
(Z.f. die Gesamte Textilindustrie £2, (1968), S. 327 und ΊΟ1,
DTAS 1.233.664).
Es ist ferner bekannt, Mischgeweben aus 2 1/2-Acetatfasern
und cellulosischer! Fasern durch eine Hochveredlung mit
Harnstoff-Formaldehydharzen gute Knitterfesteigenschaften
zu verleihen (Z. f. die Gesamte Textilind. JJi (*969), S. 122).
Im praktischen Gebrauch hat sich jedoch gezeigt, daß Faserstoffe,
besonders Gewebe aus reinem 2 1/2-Acetat, eine starke Anfälligkeit für Naßknittereffekte zeigen. Nach einer Wäsche
selbst bei niederen Waschtemperaturen von z.B. ca. 30 bis kO C
besitzt das Material nach dem Trocknen ein schlechtes' wash-and wear-Bild und bedarf einer Nachglättung durch
Bügeln.
Eine konventionelle Trockenvernetzung ändert an diesen schlechten wash- and wear-Noten nichts, so daß Versuche in
dieser Richtung, die bei Mischgeweben mit cellulosischen Fasern zum Erfolg führen, für reines 2 1/2-Acetat erfolglos
blieben.
Ee wurde nun gefunden, daß es gelingt, Faserstoffe aus
reinem 2 1/2-Acetat so zu veredeln, daß ihr wash-and wear-Verhalten sich nach Waschprozessen als deutlich verbessert
erweist. Diese Veredlung erfolgt durch eine Behandlung der Textilien aus 2 1/2-Acetatfasern mit N-Methylolverbindungen,
vorzugsweise Di-N-Methylolverbindungen, von Alkylenharnstoffen
oder Carbamaten in Gegenwart von sauren Härtungskatalysatoren. Als solche Katalysatoren kommen starke
organische und anorganische Säuren wie z.B. Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Ameisensäure und Trichloressigsäure
in Betracht.
/3 409826/0961
— T _
Die erfindungsgemäße Verbesserung des wash-and' wear-Verhaltens
der Textilien aus reinem 2 1/2-Acetat wird dadurch erreicht,
daß die Textilien mit wäßrigen Lösungen der oben
genannten Di-N-Methylolverbindungen und der genannten sauren
Härtungskatalysatoren, vorzugsweise bei pH-Werten unter 3t
imprägniert werden, die Textilien auf eine Restfeuchtigkeit van
etwa 11 bis 25 %, vorzugsweise 12 bis 19 %, bezogen
auf das Gewicht des trockenen Textilmaterials, getrocknet
werden, anschließend unter Luftabschluß etwa 2 bis etwa 2k
Stunden bei Raumtemperatur oder wenig erhöhter Temperatur
bis etwa 50°C gelagert und nach der Lagerung gespült und getrocknet
werden.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zum Veredeln
von 2 1/2-Acetat-Faserstoffen durch Aufbringen von N-Methylolverbindungen
welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Faserstoffe mit wäßrigen Flotten
von N-Methylolverbindungen von Alkylenharnstoffen oder Carbamaten
und sauren Härtungskatalysatoren behandelt, bis auf einen Wassergehalt von etwa 11 bis 25 %, bezogen auf das Gesicht
der trockenen Faserstoffe, getrocknet und in diesem Zustand etwa 2 bis 2k Stunden lang bei Raumtemperatur oder
wenig erhöhter Temperatur gelagert, danach' gespült und getrocknet werden.
Ähnliche Verfahren sind bereits für das Veredeln von rein
cellulosischen Fasern und von regenerierten Cel'lulosefasern
bekannt. In den deutschen Auslegeschriften 1„44%«O38
und Ι.Ί69.276 wird die Ausrüstung natürlicher Cellulosefasern
und von Regeneratcellulosefasern mit Alkylenharnstoffen und
starken Säuren unter Trocknung auf Restfeuchte beschrieben. Es wird dabei jedoch betont, daß in Mischgeweben mit Synthesefasern,
der Cellulose- oder Regeneratcellulose-Anteil überwiegen muß. Als geeignete Regeneratcellulosefasern werden
in DTAS 1.^69.276 ausdrücklich Viskose- oder Kupferreyon genannt,
Vie auch aus Angaben in der Literatur (Textilver-
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edlung 7_ (!972) Νγ· 9i s· 57''») hervorgeht, ist die Acetatfaser
nicht zu den regenerierten Cellulosefasern zu rechnen, da sie auch in fertigem Zustand, d.h. als Faden noch aus
einer hochpolymeren Celluloseverbindung besteht.
Es ist deshalb überraschend, daß ein Verfahren, das in der Literatur ausschließlich zum Veredeln von nativen Cellulosefasern
oder Regeneratcellulosefasern empfohlen wird, bei
reinen 2 1 /2-Acetatfasern eine derartige Verbesserung
des wash- and wear-Verhaltens bringt. Dieser Effekt war umso
weniger zu erwarten, als durch eine Trockenvernetzung, die bei den beschriebenen Cellulose- und Regeneratcellulosefasern,
neben der Feuchtvernetzung eine beträchtlich Verbesserung des Knitterverhaltens bewirkt, bei Faserstoffen aus 2 1/2-Acetat
keinerlei Verbesserung erzielt wird (DTAS 1.253.66'i, Absatz 1).
Neben dieser Tatsache, daß die ungünstigen Effekte der Trocken-
auch
Vernetzung auf Faserstoffen aus reinem 2 l/2-Acetat eine sogenannte
Feuchtvernetzung für dieses Material nicht angebracht erscheinen lassen, kommt folgende Einschränkung noch
dazu:
Das Verfahren der erfindungsgemäß für 2 l/2-Acetatfasern vorgeschlagenen
Feuchtvernetzung führt auf Mischgeweben aus cellulosischer! Fasern mit Synthesefasern, wie z.B. Polyesteroder
Polyamidfasern bei Synthesefaseranteilen von über 50 %
zu erheblichen Versteifungen des Gewebes (Textilpraxis 1971t Heft 1, S. 5). Diese Erfahrung der Praxis spricht ebenfalls ___
gegen die Anwendung der Feuchtvernetzung auf Faserstoffe aus reinem 2 l/2-Acetat, die wie gesagt als Synthesefasern
anzusprechen sind. Überraschenderweise weisen die erfindungsgemäß behandelten Faserstoffe einen weichen, fließenden
und textilen Griff auf, der für 2 l/2-Acetat charakteristisch ist.
Die Wirkung der erfindungsgemäßen Behandlung auf reine 2 1/2-Acetatfaserstoffe
sind auch deshalb unerwartet, als es im
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Gegensatz zur Ausrüstung cellulosischer Fasern nicht zu einer Verbesserung der Troqicenknittereigenschaften kommt und auch
die Naßknittereigenschaf-ten nur geringfügig verbessert werden. Bei einem Vergleich lediglich der Knitterwinkel eines trockenvernetzten
und eines erfindungsgemäß veredelten 2 1/2-Acetatfaserstoffes
sind nur geringe Unterschiede festzu- ·=»-■
stellen,' die in keiner Weise darauf hindeuten, daß das erfindungsgemäß
behandelte Material bei dem nur wenig veränderten Knitterverhalten ein so gutes wash-and wear-Bild aufweist,
welches für die Gebrauchsfüc'htigkeit in der Praxis entscheidend ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auf Geweben und Gewirken
anwenden, die allein aus 2 1/2-Acetatfasern bestehen.
Die gemäß der Erfindung anzuwendenden N-Methylolverbindungen
werden aus wäßriger Flotte mit einer Auflage von etwa Ί bis etwa 10 %, vorzugsweise 5 bis 7,5 %* bezogen auf das Gewicht
der trockenen Ware, und die Acetalisierungskatalysatoren mit einer Auflage von etwa 0,2 bis etwa 3 %s vorzugsweise 0,3 bis
2 96, bezogen auf das Gewicht der trockenen Ware, auf die
Faserstoffe aufgebracht.
Als N-Methylolverbindungen kommen besonders N-Dimethylolverbindungen
von Alkylenharnstoffen oder Carbamaten in Betracht.
Geeignete Verbindungen dieser Art sind zum Beispiel N-Dimethylolverbindungen
des k,5-Dihydroxyäthylenharnstoffs, des Propylenharnstoff
s, des in 4- oder 5-Stellung durch Methyl, Methoxy-
oder Hydroxygruppen substituierten Propylenharnstoffs, des Urons sowie der Alkyl- und Alkoxyalkylcarbaraate. Bevorzugt
finden die Dimethylolverbindungen des k,5-Dihydroxyäthylenharnstoffs
und des Methoxyäthylcarbamats Verwendung.
Die Trocknung auf Restfeuchte erfoTgt bei Temperaturen von
etwa 20°C bis zu etwa 150°C, vorzugsweise bei 110 - 120°C. Das Lagern der feuchten, mit den Methylolverbindungen von
Alkylenharnstoffen behafteten Textilien erfolgt im allgemeinen bei Temperaturen von etwa 18 bis etwa 50 C, je nach ange-
* oder Carbonaten /6 t
409826/0961
wandter Temperatur , während etwa 2 bis etwa 2k Stundenι vorzugsweise bei Raumteperatur während etwa k bis 2k Stunden.
Im Gegensatz zur Trockenvernetzung, die wie gesagt bei 2 1/2-Acetatfaserstoffen keine Verbesserung der Knittereffekte und
wash-and wear-Noten bringt, jedoch die Festigkeiten (Scheuerverlust) der Ware teilweise stark beeinträchtigt, werden bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren die für die Praxis wichtigen
guten wash-and wear-Noten bei nur geringen Festigkeitseinbußen erreicht.
In den folgenden Beispiel bedeuten die Prozentangaben
Gewichtsprozent.
Muster eines satinbindigen Futterstoffes aus 2 1/2-Acetat
wurde folgender Behandlung unterworfen: ■
a) Prägefinish mittels beheizter Walzen (Vergleichsbeispiel) nach DTAS 1.253.664,
b) Imprägnieren mit einer wäßrigen Lösung, die im Liter
75 g Dimethylol-Harnstoff und
15 g MgCl2 . 6 H2O enthält und Abquetschen bis zu einer
Flottenaufnähme von 50 % sowie Trocknen bei 110 C und zur
Kondensation Erhitzen auf 170 C während %5 see.
(Trockenvernetzung, Vergleichsbeispiel)
c) Imprägnieren mit einer wäßrigen Lösung, die im Liter I50 g Methoxyäthylcarbamat und
6,5 g cone. Schwefelsäure enthält. Abquetschen bis zu einer
Flottenaufnahme von 50 % und Trocknen bei 110 C auf 13 % Restfeuchte - Aufgerollt Lagern bei Raumtemperatur
(eingehüllt in Folie) während 20 Stunden und zweimaliges Spülen bei 4tO°C mit einer 1 Si ge η Sodalösung; danach
Neutralisieren, Spülen mit kalten Wasser und Trocknen bei Raumtemperatur. /7
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Die Prüfung der so behandelten Gewebemuster ergab folgende Ergebnisse: Muster
a | • 9 | b | 1 | C | , | .8 | unbe- | |
.0 | 0 | 279 | .8 | handelt | ||||
Trocken knitterwinkel 1) | 269 | .3 | 268 | 1 | Sk | .0 | 263 | |
Naßknitterwinkel 2) | 76 | 72 | 21 | 52 | ||||
Reißfestigkeit 3) . | 21 | 22. | 6 | 23.3 | ||||
Scheuerverlust 'i) | 8 | 12. | 7.0 | |||||
wash-and-wear 5) | 2 | 2. | 1.2 | |||||
1) nach Monsanto (DIN 53 89I1 Summe aus Kette und Schuß) ,
2) nach Tootal (Summe aus Kette und Schuß; GB-PS 727 89O)
3) im Schuß (kp) (DIN 53 857)
Ό Accelerotor-Abrich in % bei 3 000 rpm während 3 Min.,
Schmirgelleinen (AATCC 93 - 1959) 5) nach 1 χ 40°C Wäsche (AATCC 88 A - Ι96Ί T) .
Die Prüfungsergebnisse zeigen deutlich die Vorteile der erfindungsgemäßen
Arbeitsweise nach c). Dabei tritt besonders das gute wash-and-wear-Bild mit einer Note von 4,0 hervor.
Muster einer Wirkware aus 2 1/2-Acetat (ca. I80 g/qm) wurden
mit wäßrigen Flotten der folgenden Zusammensetzung behandelt:
a) 200 g/l Dimethyloldihydroxyäthylenharnstoff
^O g/l Trichloressigsäure
b) 100 g/l Dirnethyloluron
20 g/l cone. Phosphorsäure
c) I50 g/l Dimethylolpropylenharnstoff
8 g/l cone. Schwefelsäure
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Die Flottenaufnahme am Foulard betrug 5Ö %* ßatläöh Wirdö
bei 105°C auf 19 % Re,stfeuchte getrocknet und bei fiäitiiitemperatur
8 Stunden lang in eingerolltem tüätAiid gelagert.
Die Weiterbehandlung erfolgte wie im Beispiel 1 β) beschrieben*
Nach einer Wäsche bei kO C wurden folgende waitti-ailcl
Noten gemessen:
a be unbehandelt
^,1 3,8 3,9 13
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Claims (3)
1. Verfahren zum Veredeln von Faserstoffen aus 2 l/2-Acetat mit
N Methylolverbindungen . dadurch gekennzeichnet , daß die Faserstoffe mit wäßrigen Flotten von
N-Methylolverbindungen von Alkylenharnstoffen oder Carbamataai
und sauren Hartungskatalysatoren behandelt, bis auf einen Wassergehalt von etwa 11 bis 25 %, bezogen auf das Gewicht
der trockenen Faserstoffe, getrocknet und in diesem Zustand etwa 2 bis 2k Stunden lang bei Raumtemperatur oder wenig erhöhter
Temperatur gelagert, danachgespült und getrocknet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den
Methylolverbindungen und Härtungskatalysatoren imprägnierten Faserstoffe auf einen Wassergehalt von 12 bis 19 % getrocknet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dimethylölverbindungen des 4:,5-Dihydroxyäthylenharnstoffs
oder des Methoxy-äthylcarbamats verwendet werden.
409 8 26/0961
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- 1972-12-22 DE DE19722262934 patent/DE2262934A1/de active Pending
-
1973
- 1973-12-19 IT IT8368473A patent/IT1001271B/it active
- 1973-12-20 GB GB5911773A patent/GB1447399A/en not_active Expired
- 1973-12-26 FR FR7346235A patent/FR2211559B1/fr not_active Expired
Also Published As
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