DE2256269B2 - Metallerzeugungsanlage mit einem kippbaren konverter - Google Patents
Metallerzeugungsanlage mit einem kippbaren konverterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Metallerzeugungsanlage mit einem kippbaren Konverter, einer Einrichtung zum
Aufhängen, Versetzen und Kippen von Chargiergefäßen, wie Pfannen für Metallschmelze und Kästen für
Metallschrott, und einer Einrichtung zum Absaugen von Dämpfen und Staub von der Oberseite der Konverteröffnung
während des Beschickens des Konverters mit Metallschmelze und Metallschrott, mit einer Absaughaube.
Eine derartige Metallerzeugungsanlage ist Gegenstand der älteren Anmeldung P 20 59 205.6-24. Diese
ältere Anmeldung betrifft einen Hüttenwerkskran mit einer Laufkatze, wobei an den Laufkran Transportpfannen
und Schrottmulden angehängt sind. Mit der älteren Anordnung soll der Hitzeschutz für den Kran verbessert
werden, damit die Antriebe des Kranes und der <>5
Laufkatze nicht von den heißen Gasströmen aus der Pfanne beaufschlagt werden. Zu diesem Zweck sind an
der Laufkatze mit dieser beweglich ein Strahlungsschutzblech, eine Gasfanghaube und ein Fortsatz
befestigt Die Gasfanghaube, die sehr niedrig ausgeführt werden kann, vermag jedoch nicht den gesamten
Gasstrom alleine aufzunehmen sondern muß für Restanteile des heißen Gasstromes an einer oder
mehreren Seiten mit zusätzlichen Kettenschürzen versehen sein.
Staub- und Dampfwolken werden, wenn auch im Vergleich zum Frischvorgang selbst in geringerem
Maße, während des Chargierens des Konverters z. B. mit Roheisen aus einer Roheisenpfanne oder mit
Eisenschrott od. dgl. aus einem Schrottkasten erzeugt. Um eine Behinderung oder Belästigung der Umwelt
durch die beim Frischvorgang austretenden starken Abgase zu verhindern, wird üblicherweise über der
Konverteröffnung eine Absaughaube angeordnet, so daß die entwickelten Staub- und Dampfwolken
abgekühlt und danach durch Abtrennung des Staubs vom Gas gereinigt werden, was ais die sogenannte
Primärabsaugung bezeichnet wird. Während der Beschickung mit Roheisen oder Eisenschrott jedoch ist der
Konverter von der Absaughaube weggekippt, so daß der größte Teil der entwickelten Abgaswolken in die
Stahlwerkshalle eindringt und dort sehr störend ist.
Aus der DT-OS 19 48 677 ist es in diesem Zusammenhang
bekannt, eine als Klappe ausgebildete Absaughaube vorzusehen. Diese kann jedoch höchstens bis zum
Beschickungskrangeschirr reichen, an dem die Beschikkungspfanne aufgehängt ist. Weiterhin dichtet eine
solche Klappe seitlich nicht ab, weshalb unnötig viel frische Luft in den Rauchgasstrom hineingezogen wird.
Wenn das Chargiergefäß ein Schrcttkasten ist, dessen Schrott in den Konverter hineinrutscht, so können die
aus der öffnung des Konverters und aus dem nach oben offenen Schrottkasten austretenden Staubwolken und
Rauchgase nur teilweise von der Klappe abgelenkt werden. Der Schrottkasten wirkt dann als Kamin, so daß
ein großer Teil der Staubmengen an der Unterseite des Schrottkastens entlang nach oben strömt, dabei von der
Klappe fortgeleitet wird und in die Stahlwerkshalle gelangt. Eine gute Absaugung des Schrottstaubes und
der Rauchgase ist daher mit dieser bekannten Anlage nicht möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Metallerzeugungsanlage zu schaffen, bei der während des Chargierens
auch großer Konverter mit Roheisen und Eisenschrott das Eindringen störender Staub- oder Abgaswolken in
die Sitahlwerkshalle verhindert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Anlage der eingangs bezeichneten Gattung dadurch
gelöst, daß die Einrichtung zum Aufhängen, Versetzen und Kippen des Chargiergefäßes als auf Schienen
verfahrbare Chargiermaschine mit Pendelrahmen ausgebildet ist, in welchen das Chargiergefäß gelagert ist,
und daß die Absaughaube an einer auf zu den Schienen der Chargiermaschine parallelen Schienen verfahrbaren
Portalkonstruktion angeordnet ist und sich während des Beschickungsvorganges praktisch über die gesamte
Öffnung des in der Kippstellung befindlichen Konverters und über die öffnung oder offene Oberseite des
Chargiergefäßes erstreckt.
Dadurch wird überraschend eine praktisch vollständige
Absaugung des beim Chargieren auftretenden Gasstromes erzielt, ohne daß aber die Absaughaube den
Betrieb der Chargiermaschine stört. Die Chargiermaschine und die Absaughaube können zur jeweils gerade
benötigten Einsatzsielle schnell verfahren werden. Zwar ist mit Rücksicht auf die vergleichsweise große Höhe
der Saugöffnung der Absaughaube über der Konverter-Öffnung
nicht auszuschließen, daß eine gewisse Menge an frischer Nebenluft mit angesaugt wird, jedoch wird
die dadurch erzielte Kostenerhöhung bei weitern ausgeglichen durch eine störungsfreie Absaugung des
Staubes und der Dämpfe, so daß die Stahlwerkshalle sauber bleibt
Aus den DT-AS 11 82 272 und 12 22 089 ist es zwar an
sich bekannt, Absaughauben beweglich auszubilden. Im Falle der DT-AS 11 82 272 ist jedoch die Absaughaube
für die Primärabsaugung selbst auf Schienen verfahrbar, so daß die Oberseite des Konverters während der Vor-
und Nachphasen des Frischens, d. h. bei der Zustellung, beim Abschlacken und Entleeren zugänglich ist,
dennoch aber eine gute Abdichtung gegenüber dem Umgebungsraum erzielt werden kann. Beim eigentlichen
Chargieren ist die Absaughaube der Primärabsaugung nicht wirksam. Im Falle der DT-AS 12 22 089 ist
sin auf einer Konsole gelagertes schwenkbares Saugrohr vorgesehen, das zusätzlich zur Schwenkbarkeit
auch noch in horizontaler Richtung über eine besondere Teleskopverbindung verlängerbar ist. Hiermit
können entweder die Rauchgase aus einem Lichtbogenofen oder die beim Abstich entstehenden
Rauchgase aus der Pfanne abgesaugt werden. Mittels eines solchen schwenkbaren Saugrohres könnten die
beim Chargieren eines Konverters auftretenden Dämpfe und Rauchgase ersichtlich nicht abgesaugt werden.
Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen des Anmeldungsgegenstarides zum Inhalt.
Nachfolgend wird eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigt
F i g. 1 eine schematische Seitenansicht der wesentlichen Teile eines erfindungsgemäß ausgebildeten Stahlwerkes,
F i g. 2 eine Seitenansicht des Stahlwerkes in einer anderen Arbeitsphase und
Fig.3 eine Ansicht in Richtung der Pfeile 111-111 in
F i g. 1.
In der Zeichnung ist ein Stahlkonverter 1 veranschaulicht, der mittels Schwenkzapfen 2 in nicht näher
dargestellten Halterungen kippbar ist. Über dem Konverter 1 befindet sich eine ortsfeste Haube 3, die mit
einer Auslaß- und Absauganlage mit nicht näher dargestellten Staubsammlern verbunden ist. Sowohl die
feste Haube 3 als auch die Absauganlage mit den Staubsammlern können von üblicher Bauart sein, wobei
die Haube 3 auf üblicher Weise mit einem wassergekühlten Mantel od. dgl. versehen sein kann.
Im Normalbetrieb befindet sich der Konverter 1 gemäß Fi g. 3 in seiner aufrechten Stellung, so daß sich
seine obere öffnung unmittelbar unter der Unterkante der Haube 3 befindet.
In Fig. 1 ist der Konverter 1 in einer Stellung dargestellt, in welcher er von einem als Pfanne
ausgebildeten Chargiergefäß 6 her mit flüssigem Roheisen beschickt wird.
Auf einer Plattform 4 ist eine Roheisen-Chargiermaschine
5 auf längs des Konverters 1 verlaufenden Schienen 7 verfahrbar. Die Chargiermaschine 5 weist
einen Pendelrahmen 8 auf, in welchem das Chargiergefäß 6 gelagert sein kann, und ist außerdem mit nicht
näher dargestellten Einrichtungen zur Bewegung des Chargiergefäßes versehen. Üblicherweise ist eine als
Chargiergefäß 6 dienende Pfanne in der Chargiermaschine 5 nicht nur verkippbar, sondern auch in Richtung
auf den Konverter 1 und von diesem weg waagerecht bewegbar sowie senkrecht bewegbar. Das als Pfanne
ausgebildete Chargiergefäß 6 weist einen Vorsprung 9 auf, über weichen das Chargiergefäß 6 mittels eines
Drahtseiles oder einer Kette mit einem bei 19 angedeuteten Hängekran verbunden werden kann, mit
dem die Pfanne gekippt werden kann. Es ist aber auch möglich, die Pfanne mit Hilfe einer an der Chargiermaschine
5 selbst vorgesehenen Einrichtung zu kippen. Die strichpunktierten Linien in Fig. 1 zeigen die Stellung
der Konverteröffnung und des Oberteils des Chargiergefäßes 6 zum Beginn der Beschickung mit Roheisen. Im
Verlauf der Schüttbewegung aus dem Chargiergefäß 6 in den Konverter 1 werden sowohl die Pfanne als auch
der Konverter allmählich in die in ausgezogenen Linien dargestellte Stellung geneigt.
Bei der Darstellung gemäß F i g. 2 wird anstelle des Roheisens Eisenschrott in den Konverter 1 eingebracht.
Die Eisenschrott-Chargiermaschine 10 kann von allgemein bekannter Bauart sein und einen Pendelrahmen 11
aufweisen, welcher als Chargiergefäß 12 einen Schrottkasten aufweist. In Fig.2 ist das Chargiergefäß 12 in
ausgezogenen Linien in seiner Beschickungsstellung und in strichpunktierten Linien in seiner Transportstellung
dargestellt, in welcher die Chargiermaschine 10, ebenso wie die Roheisen-Chargiermaschine 5 gemäß
Fig. 1, auf Schienen 7 zum Konverter 1 hin und von ihm
weg verfahrbar ist.
Eine Absaughaube 13 ist mit einer nicht näher dargestellten Absauganlage für die Sekundärabsaugung
verbunden. Die Absaughaube 13 ist mit einer Portalkonstruktion 14 verbunden, die auf zwei Radsätzen 15 und
16 über Schienen 17 bzw. 18 senkrecht zur Zeichnungsebene verfahrbar ist. Die Portalkonstruktion 14 ist
parallel zu den Schienen 7 für die Chartermaschinen 3
bzw. 10 verfahrbar, so daß die Absaughaube 13 in verschiedene Stellungen oberhalb der öffnung von
Konvertern 1 gefahren werden kann, die gekippt sind. In der über einem solchen gekippten Konverter 1
liegenden Stellung ist die Absaughaube 13 mit einer fest eingebauten Absauganlage verbunden, die von der
während der Stahlerzeugung bzw. des Frischvorganges verwendeten Absauganlage für die Haube 3 unabhängig
ist.
Wie aus F i g. 2 hervorgeht, erstreckt sich die Absaughaube 13 praktisch über die gesamte öffnung
des Konverters 1 und über die offene Oberseite des als Eisenschrottkasten ausgebildeten Chargiergefäßtes 12.
Dabei reicht die Absaughaube 13 bei bekipptem Chargiergefäß 12 bis dicht an dessen Hinterkante heran.
Der aus dem Konverter 1 austretende, staubbeladene Gasstrom wird dabei zum Teil durch der. Eisenschrott-Kasten
selbst praktisch vollständig in die Absaughaube 13 hineingeleitet. Es hat sich gezeigi, daß auch beim
Beschicken des Konverters 1 mit Roheisen in der in F i g. 1 geschilderten Weise der gesamte staubbeladene
Gasstrom aus dem Konverter 1 in die Absaughaube 13 hineinströmt.
Der in den F i g. 1 und 2 eingezeichnete Hängekran 19 mit einer Führerkabine 20 dient auch zur Beförderung
des als Pfanne ausgebildeten Chargiergefäßes 6 zur Roheisen-Chargiermaschine 5 und gegebenenfalls auch
für andere Zwecke.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Metallerzeugungsanlage mit einem kippbaren Konverter, einer Einrichtung zum Aufhängen,
Versetzen und Kippen von Chargiergefäßen, wie Pfannen für Metallschmelze und Kästen für Metallschrott,
und einer Einrichtung zum Absaugen von Dämpfen und Staub von der Oberseite der Konverteröffnung während des Beschickens des
Konverters mit Metallschmelze und Metallschrott, mit einer Absaughaube, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zum Aufhängen, Versetzen und Kippen des Chargiergefäßes (6 oder
12) als auf Schienen (7) verfahrbare Chargiermaschine (5 oder 10) mit Pendelrahmen (8 oder 11)
ausgebildet ist, in welchen das Chargiergefäß (6 oder 12) gelagert ist, und daß die Absaughaube (13) an
einer auf zu den Schienen (7) der Chargiermaschine (5 oder 10) parallelen Schienen (17,18) verfahrbaren
Portalkonstruktion (14) angeordnet ist und sich während des Beschickungsvorganges praktisch über
die gesamte öffnung des in der Kippstellung befindlichen Konverters (1) und über die öffnung
oder offene Oberseite des Chargiergefäßes (6 oder 12) erstreckt.
2. Anlage nacii Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaug-Haube (13) in solcher Höhe
angeordnet ist, daß ein ungehindertes Kippen des Chargiergefäßes (6 oder 12) in seine und aus seiner
Chargierstellung möglich ist.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Absaug-Haube (13) in der
Beschickungsstellung des Konverters (1) bis an eine Stelle heran erstreckt, die in der höchsten Stellung
des Chargiergefäßes (6 oder 12) sehr dicht an dessen Rückwand liegt.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaug-Haube (13)
quer zur Ebene der Kippbewegung des Chargiergefäßes (6 oder 12) bewegbar bzw. verfahrbar ist.
5. Anlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaug-Haube
(13) nicht mit Kühleinrichtungen versehen, sondern an der Innenseite mit feuerfestem
Material ausgekleidet ist.
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