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Hydraulische Presse Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische
Presse mit aus Oberholm, Unterholm und durch Ausnehmungen in Oberholm und Unterholm
hindurchgeführten Säulen aufgebautem Pressenrahmen, wobei die Säulen im Bereich
des Anschlusses von Oberholm und Unterholm oder gegen Druckstilcke mit Hilfe von
Säulenmuttern vorgespannt sind und die Vorspannung durch eine Meßeinrichtung betriebsmäßig
überwacht wird. - Die betriebsmäßige Überwachung mag dabei von Zeit zu Zeit oder
auch kontinuierlich erfolgen,
Bei (aus der Praxis) bekannten hydraulischen
Pressen der beschriebenen Gattung ist die Meßeinrichtung insges. ein fremdes Aggregat
und der hydraulischen Presse lediglich zugeordnet.
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So arbeitet man mit Dehnungsmeßstreifen, die an geeigneten Stellen
der Säulen angebracht werden. Das ist verhältnismäßig aufwendig und verlangt verhältnismäßig
aufwendige Meßbrücken und elektronische Einrichtungen. Darüber hinaus sind Messungen,
die mit Dehnungsmeßstreifen durchgeführt werden, verhältnismäßig empfindlich, sie
reagieren zuweilen auf Wärmedehnungen, die ohne weiteres zugelassen werden könnten.
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Andererseits verlangt die Praxis bei hydraulischen Pressen und insbesondere
Schmiedepressen in zunehmendem Maße Präzision und enge Toleranzen für die geformten
Werkstücke. Die Toleranzen sind zuweilen so klein vorgeschrieben, daß unkontrollierte
Verformungen des Pressenrahmens beim Arbeiten der hydraulischen Presse zu Ausschuß
am Werkstück führen. In zunehmendem Maße wird daher mit vorgespannten Säulen im
Sinne der obigen Ausführungen gearbeitet, da bekannt ist, daß Pressenrahmen, die
mit vorgespannten Säulen ausgerüstet sind, in erheblich geringerem Maße unkontrollierte
Verformungen beim Schmiedevorgang erfahren, und zwar auch dann, wenn exzentrische
Belastungsfälle eintreten.
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Voraussetzung ist Jedoch eine kontrollierte und genaue Vorspannung
der verschiedenen Säulen und betriebsmäßige Kontrolle der Vorspannung auch während
des Arbeitens der Pressen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Presse
der eingangs beschriebenen Gattung anzugeben, bei der auf einfache Weise die Vorspannung
der Säulen kontrolliert ist. Die
Erfindung betrifft eine hydraulische
Presse mit aus Oberholm, Unterholm und durch Ausnehmungen in Oberholm und Unterholm
hindurchgeführten Säulen aufgebautem Pressenrahmen, wobei die Säulen im Bereich
des Anschlusses von Oberholm und Unterholm oder gegen Druckstücke mit Hilfe von
Säulenmuttern vorgespannt sind und die Vorspannung durch eine Meßeinrichtung betriebsmäßig
überwacht wird. Die Erfindung besteht darin, daß die Säulen eine zentrale Bohrung
aufweisen und in die zentrale Bohrung ein Meßstab eingeführt ist, der lediglich
mit seinem Fuß in der Bohrung befestigt und im übrigen frei geführt ist, und daß
die Differenz zwischen Meßstabende und einem festen Punkt an der Säule, an dem zugeordneten
Holm oder dergleichen als Meßwert für die Vorspannung der Meßeinrichtung zugeführt
ist einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten, Im allgemeinen
wird man die Anordnung so treffen, daß der Meßstab und entsprechend die zentrale
Bohrung eine Länge aufweisen, die der Länge der Säule bzw. dem vorgespannten Teilstück
entspricht. um die Meßvorrichtung einzuschließen, ragt im einfachsten Falle der
Meßstab über die Säulenmutter der zugeordneten Säule hinaus, so daß auf die Säule
oder die Säulenmutter die Meßvorrichtung aufgesetzt werden kann, in die der Meßstab
als Meßwertgeber unmittelbar eingeführt ist.
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Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei einer erfindungsgemäßen
hydraulischen Presse Teile der Presse selbst, nämlich Teile der Säule zu einer Meßvorrichtung
werden, die in Zusammenwirkung mit dem Meßstab als gleichsam Zeiger funktioniert.
Damit ist eine sehr einfache Meßeinrichtung verwirklicht, die sich darüber hinaus
durch-Genauigkeit und Funktionssicherheit auszeichnet und die insbesondere ohne
komplizierten nachgeschalteten Aufwand in bezug auf Meßbrücken, Elektronik und dergleichen
ohne
weiteres den rauhen Betriebsverhältnissen eines Schmiedebetriebes angepaßt ist,
obwohl nichtsdestoweniger sehr genaue Messungen und Kontrollen durchgeführt werden
können. Das wird im folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung: Fig.
1 die Ansicht einer erfindungsgemäßen hydraulischen Presse, den Pressenrahmen weitgehend
ausgezeichnet und teilweise im Schnitt, die übrigen Bauteile lediglich angedeutet,
Fig. 2 den vergrößerten Ausschnitt A aus dem Gegenstand nach Fig. 1, Fig. 3 ausschnittsweise
eine andere Ausführungsform der hydraulichen Presse nach Fig. 1, Fig. 4 den vergrößerten
Ausschnitt B aus dem Gegenstand nach Fig.
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3.
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Die in den Figuren dargestellten hydraulischen Pressen besitzen einen
Pressenrahmen, der grundsätzlich aufgebaut ist aus Oberholm 1, Unterholm 2 und durch
Ausnehmungen 3 in Oberholm 1 und Unterholm 2 hindurchgeführten Säulen 4. Die Säulen
4 sind im Bereiches Anschlusses von Oberholm 1 und Unterholm 2 (Fig. 1, Fig. 2)
oder gegen Druckstücke 5 (Fig. 3, Fig. 4) Jedenfalls mit Hilfe von Säulenmuttern
6 vorgespannt. Im übrigen wird die Vorspannung durch eine Meßeinrichtung betriebsmäßig
überwacht. Dazu ist erfindungsgemäß die Anordnung so getroffen, daß die Säulen 4
eine zentrale Bohrung 7 aufweisen und in die zentrale
Bohrung 7
ein Meßstab 8 eingeführt ist. Dieser Meßstab 8 ist lediglich mit seinem Fuß 9 in
der Bohrung 7 befestigt und im übrigen in der Bohrung 7 frei geführt. Folglich -kann
die Differenz D zwischen Meßstabende lo mit einem festen Punkt an der Säule 4, an
dem zugeordneten Holm 1 bzw. 2 oder dergleichen unmittelbar als Meßwert für die
Vorspannung der Meßeinrichtung geführt werden. In der Fig. 2 ist durch einen Doppelpfeil
angedeutet worden, welches Maß hier als Meßwert für die Vorspannung dient. Dabei
ist gleichzeitig erkennbar, daß der Meßstab 8 über die Säulenmutter 6 der zugeordneten
Säule 4 hinausragt, während auf die Säule 4 oder die Säulenmutter 6 eine Meßvorrichtung
11 aufgesetzt werden kann.
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Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 sind die Säulen 4 nur
im Bereich des Anschlusses von Oberholm 1 bzw. Unterholm 2 vorgespannt. Folglich
ist die zentrale Bohrung 7 eine Sackbohrung, wobei auf dem Boden 12 der Sackbohrung
7 der Meßstab 8 befestigt ist oder im Bereich dieses Bodens 12 der Meßstab 8 angeordnet
ist. Selbstverständlich kann hier auch mit einer durchgehenden Bohrung 7 gearbeitet
werden und kann der Meßstab 8 auch bis zum Unterholm 2 durchgeführt sein. So arbeitet
man regelmäßig bei der Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4, wo den Säulen 4 Druckstücke
5 zugeordnet sind, die mit dem Anziehen der Säulenmuttern 6 eine Druckvorspannung
erfahren, während die Säule 4 eine Zugvorspannung erhält. Hier ist im Ausführungsbeispiel
und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung der Meßstab 8 über die gesamte
Lunge der Säule 4 durchgeführt.
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Der Meßstab 8 und entsprechend die zugeordnete Bohrung 7 weisen eine
Länge auf, die der Länge der Säule 4 bzw. dem vorgespannten Teilstück der Säule
entspricht.
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Man erkennt unmittelbar, daß bei der erfindungsgemäßen hydraulischen
Presse Bauteile der hydraulischen Presse selbst, nämlich Teile der Säule 4 gleichzeitig
integrale Teile einer Meßeinrichtung darstellen, bei denen der Meßstab 8 nur den
Zeiger bildet. Der Zeiger ist als Meßwertgeber ohne weiteres in übliche Meßgeräte
11 usw. integrierbar.