DE4221895A1

DE4221895A1 - Kontinuierliche Presse für die Herstellung von Spanplatten, Faserplatten, Laminatplatten u. dgl.

Info

Publication number: DE4221895A1
Application number: DE19924221895
Authority: DE
Inventors: Des Erfinders Auf Nennung Verzicht
Original assignee: Siempelkamp Giesserei KG
Current assignee: Siempelkamp Giesserei KG
Priority date: 1992-07-03
Filing date: 1992-07-03
Publication date: 1994-01-05

Description

Die Erfindung betrifft eine kontinuierliche Presse für die Herstellung von Spanplatten, Faserplatten, Laminat platten u. dgl., - mit Pressenunterteil, Pressenoberteil, endlos im Pressenunterteil sowie im Pressenoberteil umlaufenden, angetriebenen Stahlblechpreßbändern, wobei die Stahlblechpreßbänder im Preßbereich unter Zwischen schaltung von Wälzkörpern, die ebenfalls umlaufend geführt sind, an Pressenplatten abgestützt sind, die ihrerseits an einem Pressenholm abgestützt sind. - Die Ausdrücke Spanplatten und Faserplatten umfassen solche, die einen Kunstharzbinder aufweisen, aber auch solche, die einen Hydratationsbinder aufweisen. Die Ausdrücke Spanplatten und Faserplatten bezeichnen im Rahmen der Erfindung nicht nur in diesem Sinne klassische Holzwerk stoffplatten, sondern beispielsweise und insbesondere auch Gipsspanplatten und Gipsfaserplatten.

Kontinuierliche Pressen des beschriebenen Aufbaues sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. In der Praxis ist es üblich, die beim Betrieb solcher kontinuierlichen Pressen auftretenden Beanspruchungen zu messen, und zwar mit Hilfe von Meßwertaufnehmern, die am Pressengestell oder auch unmittelbar an den Pressenplatten angeordnet Das verlangt einen verhältnismäßig großen meßtechnischen Aufwand in bezug auf die Meßgenauigkeit, wenn die Meßwerte so genau erfaßt werden sollen, daß eine betriebsmäßige und/oder steuerrungstechnische und/oder regeltechnische Auswertung der Meßwerte möglich ist. Das gilt insbes. dann, wenn die kontinuierlichen Pressen aus Gründen eines einfachen mechanischen Aufbaus mit schweren, dicken Tischen und Holmen und/oder Heizplatten ausgerüstet sind. Hier können örtliche Überlastungen, die zu einer Reduzierung der Lebensdauer der Stahlblech preßbänder führen, nicht ausreichend genau ermittelt werden und folglich auch nicht ausgeregelt werden.

Andererseits beobachtet man beim Betrieb von kontinuierlichen Pressen des beschriebenen Aufbaues und der beschriebenen Zweckbestimmung zuweilen örtliche, singuläre Überlastungen, die z. B. die Standzeit der Stahlblechpreßbänder beeinträchtigen. Sie beruhen bei spielsweise auf Inhomogenitäten in den Preßgutmatten, die zu den Spanplatten, Faserplatten und dgl. fertiggepreßt werden. Solche örtlichen, singulären Überlastungen können durch die vorstehend beschriebenen technischen Maßnahmen ohne weiteres nicht erfaßt werden, und zwar auch dann nicht, wenn mit einer großen Anzahl von Meßwertaufnehmern gearbeitet wird. Das Auflösungsvermögen der bekannten Maßnahmen in bezug auf eine örtliche, singuläre Zuordnung der Meßwerte reicht nicht aus.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kontinu ierliche Presse des eingangs beschriebenen Aufbaues und der eingangs beschriebenen Zweckbestimmung zu schaffen, bei der es möglich ist, die Meßwerte mit hohem Auf lösungsvermögen zu erfassen und die Meßwerte beim Betrieb einer kontinuierlichen Presse betriebsmäßig und/oder steuerungstechnisch und/oder regeltechnisch weiter aus zu werten.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß zumindest eine der Pressenplatten über zumindest ein Meßprofil an dem zugeordneten Pressenholm angestützt ist, welches die aus dem Preßdruck resultierenden Beanspruchungen überträgt, daß das Meßprofil mit einer Mehrzahl von Meßwertaufnehmern ausgerüstet ist und daß die Meßwertaufnehmer mit einem Rechner zur be triebsmäßigen und/oder steuerungstechnischen und/oder regeltechnischen Auswertung der Meßwerte verbunden sind. - Betriebsmäßige Auswertung meint eine Betriebskontrolle zur Erfassung der Betriebshistorie einer erfindungs gemäßen kontinuierlichen Presse einschließlich der Einleitung von Maßnahmen in einem Fall örtlicher, singu lärer Überlastung. Steuergstechnische und regeltech nische Auswertung meint die Einflußnahme auf den laufen den Betrieb zum Zwecke der Einsteuerung oder Einregelung auf vorgegebene Betriebsparameter, z. B. an eine für die Herstellung von besonderen Spanplatten, Faserplatten, Laminatplatten u. dgl. vorgegebene Betriebscharakte ristik, meint aber auch die Aussteuerung oder Ausregelung örtlicher, singulärer Überlastungen.

Die Erfindung beruht auf der Tatsache, daß bei einer erfindungsgemäßen kontinuierlichen Presse mit üblichen Pressenholmen und Pressenplatten ohne mechanische Probleme die beschriebenen Meßprofile zwischengeschaltet werden können. Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß mit Hilfe der Meßprofile auf einfache Weise und, weil direkt, auch sehr genau und mit hohem Auflösungsvermögen die Meßwerte aufgenommen werden können. Im Ergebnis ist eine verbesserte betriebsmäßige und/oder steuerungstech nische und/oder regeltechnische Auswertung der Meßwerte möglich, und zwar mit hohem Auflösungsvermögen in bezug auf örtliche Singularitäten. Es versteht sich, daß das Auflösungsvermögen um so größer ist, je größer die Anzahl der Meßprofile und der Meßwertaufnehmer ist.

Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten der weiteren Ausbildung und Gestaltung der kontinuierlichen Presse.

Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist das Meßprofil als ein Stahlprofil mit Profilsteg und Profil flanschen ausgeführt und sind die Meßwertaufnehmer an den Profilsteg angeschlossen. Insbesondere kann es sich dabei um I-Profile oder Doppel-T-Profile, aber auch um U-Profile oder kastenförmige Profile handeln. Auch mit Meßprofilen in Form von Rohren kann gearbeitet werden, wobei sowohl Vierkantrohre als auch runde Rohre und auch Sechskantrohre einsetzbar sind. Nach bevorzugter Ausfüh rungsform der Erfindung ist das Meßprofil quer zur Lauf richtung der Stahlblechpreßbänder angeordnet. Es besteht aber auch die Möglichkeit, das Meßprofil in Laufrichtung der Stahlblechpreßbänder anzuordnen oder beide Anord nungen zu kombinieren. Jedenfalls liegt es im Rahmen der Erfindung, über die gesamte Länge der zugeordneten Pressenplatte das Meßprofil oder die Meßprofile anzuord nen. Die Pressenplatten können mehrteilig oder einteilig aufgebaut sein. Es versteht sich, daß bei der Anordnung einer Mehrzahl von Meßprofilen diese im allgemeinen äquidistant angeordnet werden. Bei kontinuierlichen Pressen, die für eine besondere Preßcharakteristik ausge legt sind, können die Meßprofile aber auch in Anpassung an die Preßcharakteristik mit unterschiedlichem Abstand voneinander angeordnet sein. Jedenfalls empfiehlt es sich im Rahmen der Erfindung, die Meßwerteaufnehmer äquidistant über die Länge der Meßprofile zu verteilen.

Das Auflösungsvermögen der Meßwerte in bezug auf örtliche, singuläre Beanspruchungen ist um so größer, je dichter die Meßwertaufnehmer angeordnet sind. Zur Erhöhung des Auflösevermögens trägt es auch bei, wenn die Meßprofile in Abschnitte aufgeteilt und diese einzeln mit Meßwertaufnehmern ausgerüstet sind. Die Meßprofile können sich aber auch über die gesamte Breite der kontinuierlichen Presse erstrecken. Im Rahmen der Er findung kann mit den verschiedensten Meßwertaufnehmern gearbeitet werden, insbesondere mit Dehnungsmeßstreifen. Die im übrigen im Rahmen der Erfindung zu verwirklichen den meßtechnischen Maßnahmen gehören der herrschenden Lehre der Meßtechnik an.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung aus führ licher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung

Fig. 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen konti nuierlichen Presse,

Fig. 2 im gegenüber der Fig. 1 wesentlich vergrößerten Maßstab den Ausschnitt A aus dem Gegenstand der Fig. 1 und

Fig. 3 in nochmaliger Vergrößerung einen Schnitt in Richtung B-B durch den Gegenstand nach Fig. 2.

Die in den Figuren dargestellte kontinuierliche Presse ist für die Herstellung von Spanplatten, Faserplatten, u. dgl. bestimmt, und zwar im Sinne der einleitenden Defini tion. Zum grundsätzlichen Aufbau gehören ein Pressen unterteil 1, ein Pressenoberteil 2 und endlos im Pressenunterteil sowie im Pressenoberteil umlaufende, angetriebene Stahlblechpreßbänder 3. Die Stahlblechpreß bänder 3 sind im Preßbereich unter Zwischenschaltung von Wälzkörpern 4, die beispielsweise als Rollstangen ausgeführt sind und ebenfalls umlaufen, an Pressenplatten 5 abgestützt. Die Pressenplatten 5 sind regelmäßig als Heizplatten ausgeführt. Sie sind ihrerseits an einem Pressenholm 6 abgestützt. Der untere Pressenholm 6 wird auch als Pressentisch bezeichnet.

Aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1 und 2 entnimmt man, daß die untere Pressenplatte 5 über mehrere Meßprofile 7 an dem Pressenholm 6 abgestützt ist, welche die aus dem Preßdruck resultierenden Beanspruchungen übertragen. Aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 2 und 3 entnimmt man, daß das Meßprofil 7 mit einer Mehrzahl von Meßwertaufnehmern 8 ausgerüstet ist. Die Meßwertaufnehmer 8 sind mit einem Rechner 9 zur betriebsmäßigen und/oder steuerungstechnischen und/oder regeltechnischen Auswertung der Meßwerte verbunden. Insbesondere aus der Fig. 2 entnimmt man, daß das Meßprofil 7 als ein Stahlprofil mit Profilsteg 10 und Profilflanschen 11 ausgeführt ist. Die Fig. 3 macht deutlich, daß die Meßwertaufnehmer 8 an den Profilsteg 10 angeschlossen sind. Die Meßprofile 7 sind im Ausführungsbeispiel quer zur Laufrichtung der Stahlblech preßbänder 3 angeordnet, und zwar äquidistant. Die Meßwertaufnehmer 8 sind im Ausführungsbeispiel ebenfalls äquidistant über die Länge des Meßprofils 7 verteilt, an dem sie befestigt sind.

Claims

1. Kontinuierliche Presse für die Herstellung von Span platten, Faserplatten, Laminatplatten u. dgl., - mit Pressenunterteil, Pressenoberteil, endlos im Pressenun terteil sowie im Pressenoberteil umlaufenden, angetrie benen Stahlblechpreßbändern, wobei die Stahlblechpreßbän der im Preßbereich unter Zwischenschaltung von Wälzkör pern, die ebenfalls umlaufend geführt sind, an Pressen platten abgestützt sind, die ihrerseits an einem Pres senholm abgestützt sind, dadurch gekenn zeichnet, daß zumindest eine der Pressenplatten (5) über zumindest ein Meßprofil (7) an dem zugeordneten Pressenholm (6) angestützt ist, welches die aus dem Preßdruck resultierenden Beanspruchungen überträgt,
daß das Meßprofil (7) mit einer Mehrzahl von Meßwertaufnehmern (8) ausgerüstet ist,
und daß die Meßwertaufnehmer (8) mit einem Rechner (9) zur betriebsmäßigen und/oder steuerungstechnischen und/oder regeltechnischen Auswertung der Meßwerte verbunden sind.

2. Kontinuierliche Presse nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßprofil (7) als ein Stahlprofil mit Profilsteg (10) und Profilflanschen (11) ausgeführt ist und die Meßwertaufnehmer (8) an den Profilsteg angeschlossen sind.

3. Kontinuierliche Presse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßprofil (7) quer zur Laufrichtung der Stahlblechpreßbänder (3) angeordnet ist.

4. Kontinuierliche Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß über die gesamte Länge der Pressenplatte (5) das Meßprofil (7) bzw. die Meßprofile (7) angeordnet sind.

5. Kontinuierliche Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwertaufnehmer (8) äquidistant über die Länge des Meßprofils (7) verteilt sind.

6. Kontinuierliche Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwertaufnehmer (8) als Dehnungsmeßstreifen ausgeführt sind.