-
Vorrichtung zur Müllbeseitigung fnin Bauten mit Hilfe von Abwurfschächten.
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur MUllbeseitigung
in Bauten mit Hilfe von Abwurfschächten, die in den Etagen eine EinwurfmUglichkeit
und einen Auslaß an einer tiefer gelegenen Stelle, insbesondere im Untergeschoß
oder weller, aufweisen.
-
Bekanntlich werden Neubauten in wachsendem Umfang mit Müllschächten,
sog Müllschluckern, ausgerüstes, um die Müllbeseitigung zu erleichtern und vor allen
Dingen die Hausbewohner der Notwendigkeit zu entheben, die Abfälle in Eimern nach
unten zu tragen und in die dort befindlichen Mülltonnen auszuleeren. Die Hausbewohner
können Je Etage die Abfälle in einen Müllschacht werfen, durch den sie in einen
im Untergeschoß befindlichen Behälter geleitet werden. Je nach der Größe des Hauses
sind mehrere Müllschächte vorgesehen, von denen Je einer für mehrere Etagen bestimmt
sein kann.
-
Auch eine einzelne Etage kann mehrere Mülischächte aufS weisen, wenn
sie eine größere Zahl von Wohnungen enthält.
-
Die MUllschächte unterliegen der Gefahr einer Verstopfung ; denn
der zum Abwurf gelangende Müll ist vielfach sperrig. Die Verstopfungsgefahr wird
durch nicht
rechtzeitig entfernte Absetzungen an den Schachtwänden
erhöht. Verstopfte Müllschächte ergeben große Unannehmlichkeiten, da die Behebung
der Verstopfung und der aus dieser sich ergebenen Mülisäule sowie das Entleeren
des Schachtes mit großen Schwierigkeiten verbunden und nicht ungefährlich sind)
weil der beim Beheben der Verstopfung herunterfallende Müll in gefährlichen Mengen
anfallen und mit großer Geschwindigkeit herunterfallen kann.
-
Dem herunterfallenden Müll können in der Regel die mit dem Beheben
des Schadens betrauten Personen nicht mehr ausweichen und geraten in Lebensgefahr.
-
Bereits diese Menschengefährdung macht es zu einem dringenden BedUrfnis,
Vorkehrungen zu treffen, die den Ubelstand beheben.
-
Der Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde, die Nüllbeseitigung
so auszugestalten, daß die Müllableitung durch die Schächte in einer Weise erfolgt,
welche das Auftreten von Verstopfungen ausschließt.
-
Diese Aufgabe ist nach der Erfindung dadurch gelöst, daß im Schacht
ein nach Art eines Fahrstuhles von Aufzügen zwischen den Einwurfstellen und der
Abgabe-bzw. Sammelstelle verfahrbarer Aufnahmebehälter oder eine solche Tonne zur
Aufnahme des Mülls an den Etagen und zur Abgabe des Mülls an der Abgabe- bzw. Sammelstelle
angeordnet ist.
-
Hierdurch ist eine Verstopfung der Schächte und oln norwnschtes Annammeln
von MUll unter bildung einer Säule im Schacht unmöglich gemacht, da der Müll gewissermaßen
in Portionen von einer durch den Etagen-Mülleimer festgelegten Größtmenge in der
Etage abgeholt una zur Sammelstelle im Untergeschoß gebracht wird.
-
Die elektrische Ausrüstung dieses Müllbeseitigungssystems kann grundsätzlich
der bekannten elektrischen Ausrüstung von Fahrstühlen bzw. Aufzügen ententsprechen,
bei
denen der Fahrstuhl durch Drücken eines Steuerknopfes an der Bedarfsstelle an diese
gerufen u-nd durch Drücken eines anderen Knopfes an die die Ursprungsstellung bildende
Sammelstelle geschickt-wird, wobei entsprechend den sich ergebenden Standstellen
des Fahrstuhls eine Entriegelung des Zugangs bzw. Einvurfverschlusses sowie dessen
erneute Verriegelung bei der Abfahrt des Fahrstuhles eintritt.
-
Auch bereits bestehende Müllschächte lassen sich auf das erfindungsgemäße
Müllbe,seitigungssystem umstellen.
-
Der Aufnahmebehälter bzw. die Aufnahmetonne ist in ihrer Form der
Querschnittsform und -größe des Mülls,chachtes angepaßt.
-
Auch empfiehlt es sich, den Aufnahmebehälter oder die Aufnahmetonne
mit Gleitrollen zur Führung im Schacht auszurüsten. Auf diese Weise wird das- Verfahren
im Schacht erleichtert und der Verschleiß sowie die Beschädigungsgefahr im Schacht
gemindert. Es kann auch eine- Schienenführung für den Aufnahmebehälter oder die
Tonne zu deren FUhrung im Schacht vorgesehen sein. Letztere ist insbesondere für
Neubauten von Wichtigkeit.
-
Zweckmäßig ist die obere Stirnseite des Aufnahmebehälters oder der
Tonne.als Einwurf und die untere Stirnneite des Aufnahmebehälters oder der Tonne
als Auslaß im Profil des Aufnahmebehälters oder der Tonne und können insbesondere
nicht zu einer Behinderung der Verfahrbarkeit führen.
-
Die Verschlüsse der Einwurfstellen des Schachtes entriegeln und verriegeln
sich entsprechend den bekannten Fahrstuhltüren.
-
Vorzugsweise ist der Aufnahmebehälter einwurfseitig an dessen Stirnseite
mit einem unter Belastung in die Offenstellung nach unten bzw. nach innen und unbelastet
bzw. entlastet in die Schließstellung zurückzuschwenkc-;nden Klappdeckel ausgerüstet.
-
Das Zurückschwenken kann unter dem Einfluß einer Rückstellkraft, z.B.
einer Federkraft, erfolgen.
-
Bei dieser Anordnung kann der bzw. können die Deckel der Behälterstirnseite
versenkt vorgesehen sein und der Behälterrand über die Deckeloberfläche vorstehen.
-
Auf diese Weise wird verhütet, daß beim Einwerfen bzw.
-
Einleeren des Mülls über den Rand des Aufnahmebehälters Müll überfallen
kann.
-
Die Gefahr des Uberfallens kann dadurch noch weiter gemindert werden,
daß die Schachteinwurfstelle mit einer Schurre ausgerüstet ist, die in eine den
Spalt zwischen der Schachtwandung und der Behälterwandung überbrückende Stellung
beim Offnen der Einwurfstelle gebracht werden kann.
-
Dem Deckel läßt sich eine beim Verfahren des Aufnahmebehälters vor
die gewählte Einwurfstelle sich lösende Verriegelung zuordnen. Als Auslöser kann
beispielsweise ein beim Drücken des Rufknopfes ausfahrender Entriegelungsstift vorgesehen
sein, der beim Anfahren des Behälters an die Einwurfstelle zur Wirkung kommt und
beim Abfahren wieder eingezogen wird.
-
Das Ausfallen des MUlls an der Abgabe- oder Sammelstelle erfolgt
durch die dem Boden zugewandte Stirnfläche des Aufnahmebehälters, wobei diese Stirnseite
mit einem sich selbsttätig an der Ausfallstelle öffnenden Verschluß ausgerüstet
ist. Ein solcher Verschluß kann aus zwei Klappen bestehen, welche an sich gegendberliegenden
Stellen bzw. Seiten des Behälters an dessen Wandungen angelenkt sind und unter Federkraftwirkung
mit ihren nach der Behältermitte ausladenden und schräg nach unten gerichteten Rändern
gegeneinander liegen. Hierbei können die Klappen an den Seitenrändern sich übergreifende
Wangen aufweisen. Es ist aber auch möglich, daß die zwischen den Achsen liegenden
Seitenwände einen zwischen den Achsen vorspringenden Winkel bilden, welcher
die
durch die Schräge der Verschlußklappen bedingte Seitenöffnung abdecken.
-
An sich gegenUberstehenden, den die Klappdeckel tragenden Behälterseiten
entsprechenden Schachtseiten können am Schachtausgang Rasten bzw. Anschläge vorgesehen
sein, welche zum Anschlag gegen Schenkel bestimmt sind, die am angelenkten Rand
der Klappdeckel gegen die Schachtwand vorstehen, um bei der weiteren Absenkbewegung
des Behälters die Klappen in die Offenstellung zu schwenken. Die vorstehenden Schenkel
haben nur eine solche Länge, daß sie beim Schwenken nicht gegen die Schachtwand
schlagen, sondern sich in der durch die Gleitrollen bedingten Abs.tandsstrecke der
Behälterwand von der Schachtwand halten. Auch eine andere Verschlußausbildung ist
möglich.
-
Der Auslaß zur Entleerung der Füllung erstreckt sich über den ganzen
Behälterquerschnitt.
-
Die Einwurfstellen lassen sich in jeder geeigneten Weise ausbilden.
So lassen sich Einwurfklappen mit in den Schacht führenden Schrägstützen oder Schurren
oder den zu entleerenden Mülleimer aufnehmende Kipper an Einleitungsstutzen vorsehen.
-
Die Zeichnung veranschaulicht schematisch ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
-
Abb. 1 läßt einen Schacht in Teilansicht im Aufriß mit angedeutetem
Aufnahmebehälter für den Müll erkennen.
-
Abb. 2 zeigt eine Draufsicht auf den AuSnahmebehälter.
-
Abb. 3 läßt einen Aufnahmebehälter im Senkrechtschnitt erkennen.
-
Die Erfindung ist an einem MUllschacht rechteckigen Querschnitts
verdeutlicht.
-
Der Schacht ist in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichnet. Er mündet
im Untergeschoß des Bauwerks beispielsweise über einen verfahrbaren Wagen 2 zum
Abfahren
des Mülls. Der Wagen weist eine Abdeckung 3 auf, die der Schacht durchgreift. Die
Abdeckung verhindert ein Entweichen von Staub aus dem Wagenkasten und dämpft auch
eine etwaige Geruchbelästigung durch den im Wagenkasten befindlichen Müll.
-
In dem Schacht ist nach Art des Fahrstuhls bei Aufzügen ein Müllaufnahmebehälter
5 oder eine Mü11-aufnahmetonne angeordnet, welche über ein Drahtseil 4 in der bei
Fahrstühlen üblichen Weise im Schacht aufgehängen sein kann. Hierbei ist es möglich,
den Aufnahmebehälter abhängbar an dem Seil anzubringen, so daß es möglich ist, den
Aufnahmebehälter gegen elnelSchachtreinigungsvorrichtung auszutauschen, indem beispielsweise
der Aufnahmebehälter bei beiseitegefahrenem MUllwagen ins Erdgeschoß abgelassen,
abgehangen und durch eine Reinigungsvorrichtung ersetzt wird.
-
Die einzelnen Geschosse sind mit A, B und C bezeichnet. Naturgemäß
ist die Erfindung weder an eine bestimmte Geschoßzahl noch an eine bestimmte Schachtzahl
gebunden, d.h. die Erfindung kann auch bei Gebäuden mit mehreren Schächten angewandt
werden, von denen je einer oder auch mehrere für ein einzelnes Geschoß vorgesehen
sind. Eine Mehrfach-Schachtanordnung kann z.B. zweckmäßig sein, um bei Gebäuden
mit einer großen Geschoßzahl einen übertnäßigen Müllanfall für eine Sammelstelle
zu verhüten.
-
In jedem Geschoß ist eine Einwurfstelle a, b und c für Müll vorgesehen,
der in einem besonderen Eimer im Geschoß gesammelt und aus diesem in den Schacht
ausgekippt wird. Das Kippen kann in einen schräg von oben nach unten in den Schacht
einmündenden Stutzen erfolgen, der mit einem abnehmbaren oder abklappbaren Deckel
versehen ist. Es kann auch ein Schrägstutzen mit einer besonderen Einwurfklappe
vorgesehen sein. Ebenso läßt sich'eine Drehkippvorrichtung für den Eimer am Einwurfstutzen
vorsehen.
-
Der Müllaufnahmebehälter 5 wird in der gleichen Weise wie der Fahrstuhl
eines Aufzuges verfahren. So ist z.B. an jeder EinwurSstelle ein Rufknopf vorgesehen,
bei dessen Drücken der Müllaufnahmebehälter angefahren kommt und die Verriegelung
des Verschlusses gelöst wird.
-
Beim Drücken eines anderen Knopfes fährt d 1 Müllaufnahmebehälter
nach unten zur Müllabgabe- oder sammelstelle, an welcher der Wagen 2 steht. Die
Steuerung kann so sein, daß der BehAlter, wenn er zu einer Einwurfstelle gerufen
wird, erst zur Sammelstelle und von dieser zu dem betreffenden Stockwerk fährt,
damit der MUlleinwurf stets in einen leeren Behälter erfolgen kann.
-
An der Mülisammelstelle entleert sich der Behälter.
-
Der im Schacht verfahrbare Müllaufnahmebehälter 5 hat einen dem Schacht
entsprechenden Querschnitt.
-
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel besitzt er rechteckigen Querschnitt.
An dem Behälter sind Gleitrollen 9 vorgesehen, mit denen der Behälter sich im Schacht
führt. Der Behälter ist mit einem Klappverschluß ausgerüstet, der aus einem um die
Achse 6 nach innen schwenkbaren Deckel 7 besteht. Der Deckel ist von derSchwenkachse
nach dem Behälterinneren geneigt und steht unter der Wirkung einer ihn in der Schließstellung
zu halten bestrebten Federkraft. Auch die andere Deckelhälfte 8 kann in der gleichen
Weise schwenkbar sein. Eine auf den Deckel wirkende Last schwenkt den Deckel nach
innen, so daß der Müll in den Behälter einfallen kann. Beide Deckel 7 und 8 sind
in der Behälteröffnung versenkt, wodurch der Behälterrand über die Deckeloberfläche
vorsteht. Dies verhütet, daß Müll über den Deckelrand nach unten fällt. Zu dem gleichen
Zweck kann der untere Schrägboden lo des Einlaufstutzens 16 mit einer Schurre auslgerüstet
sein, die sich mit dem offenen der Verschlußklappe 17 über den Behälterrand ausschiebt
und den- Spalt
zwischen dem Behälter und der Schachtwand überbrückt.
-
Die Bewegung der Schurre kann von der schwenkbaren Verschlußklappe
abgeleitet sein, wobei die Schurre mit dem ofRnen der Verschlußklappe ausgeschoben
und mit deren Schließen zurückgezogen wird. Die Verschlußklappe ist mit einer Sperre
ausgerüstet, welche sich mit dem Drücken des Rufknopfes und folgenden Verfahren
des B ehälters löst sowie mit dem Drücken des Abfahrknopfes und Abfahren des Behälters
wieder sperrt. Vorkehrungen dieser Art sind für die Türen von Personenaufzügen bekannt,
so daß sich ihre Beschreibung im einzelnen er-Ubrigt.
-
Das der Sammelstelle zugewandte Ende des Aufnahmebehälters weist
ein als Klappenverschluß ausgebildetes Stirnende auf. Je an einer von sich gegenüberliegenden
Wänden ist eine Bodenklappe um eine Achse 11 schwenkbar angebracht. Die Klappen
12, 15 weisen schräg nach unten zur senkrechten Mittelachse des Behälters. In der
Schließstellung liegen sie mit den Kanten ihrer ausladenden Enden unter dem Einfluß
einer entsprechenden Federkraft gegeneinander. An den Klappen befindet sich an dem
auf der wachse gelagerten Ende ein im Winkel zur Klappe stehender Ansatz 14, dessen
Ende in eine zur Achse 11 parallele Lage nach der Behälterseite gewinkelt ist. Der
Ansatz 14 ist nur so lang, daß er nicht über das durch die Gleitrollen bestimmte
Maß gegen'die Schachtwandung von dem Behälter vorsteht und demzufolge das Verfahren
des Behälters nicht behindern kann. An den sich gegenüberstehenden Schachtwandungen
sind an der Auswerfstelle den Ansätzen 14 entsprechende Anschläge 15 vorgesehen,
die zur Anlage gegen die Abwinklung der Ansätze 14 bestimmt sind. Wenn der Behälter
zur Sämmelstelle fährt, schlagen die Abwinklungen der Ansätze 14 gegen die Anschläge
15, wodurch die Ansätze
14 geschwenkt werden. Mit dem Schwenken
der Ansätze 14 werden die Klappen-12, 15 in die Offnungsstellung geschwenkt. Beim
Rückzug des Behälters 5, d.h. beim Aufwärtsschwenken des Behälters zu einer Einwurfstelle
kehren die Klappen i2,13 durch entsprechendes Schwenken in die Schließstellung zurück.