DE202008010357U1

DE202008010357U1 - System zu vertikalen Entsorgung in Gebäuden

Info

Publication number: DE202008010357U1
Application number: DE200820010357
Authority: DE
Original assignee: Faun Umwelttechnik and Co KG GmbH
Current assignee: Faun Umwelttechnik and Co KG GmbH
Priority date: 2008-08-01
Filing date: 2008-08-01
Publication date: 2009-12-03
Anticipated expiration: 2018-08-02

Abstract

System zur vertikalen Entsorgung in Gebäuden unter Verwendung eines Aufzugs, der zumindest eine Aufzugskabine aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass an der Aufzugskabine eine Entsorgungskabine zur Aufnahme des zu entsorgenden Abfalls angeordnet ist und dass über die Aufzugssteuerung die Entsorgungskabine in eine Be- und Entladestellung bringbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein System zur vertikalen Entsorgung in Gebäuden unter Verwendung eines Aufzugs, der zumindest eine Aufzugskabine aufweist.
Es ist weltweit festzustellen, dass die Bevölkerungsdichte in den Ballungsräumen immer weiter zunimmt. Neben der Möglichkeit der besseren Infrastruktur wird diese Tendenz insbesondere auch durch steigende Kosten für Grundstücke und die private Mobilität sowie durch den teilweise noch unzureichend vorhandenen öffentlichen Nahverkehr angetrieben. Aufgrund des Platzmangels in den Ballungsräumen wird die Bebauung noch weiter in die Vertikale gehen. Hierfür ist eine moderne Entsorgungstechnologie, die die zunehmende Hochhausbebauung berücksichtigt, unabdingbar.
Bei der heute üblichen Art der Hochhausentsorgung wird, soweit überhaupt ein Entsorgungskonzept vorgesehen ist, die Entsorgung über entsprechend vorgesehene Abwurfschächte gelöst. Dies ist bezüglich des Entsorgungskomforts unbefriedigend, und für die heute gebotene getrennte Sammlung des Abfalls zu Recyclingzwecken ungeeignet.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein System zur vertikalen Entsorgung in Gebäuden, vorzugsweise Hochhäusern, vorzuschlagen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Kombination der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Demnach ist ein System zur vertikalen Entsorgung in Gebäuden unter Verwendung eines Aufzugs, der zumindest eine Aufzugskabine aufweist, vorgeschlagen, wobei an der Aufzugskabine eine Entsorgungskabine zur Aufnahme des zu entsorgenden Abfalls angeordnet ist und wobei über die Aufzugssteuerung die Entsorgungskabine in eine Be- und Entladestellung bringbar ist.
Das erfindungsgemäße System nutzt die in jedem Fall im Hochhaus vorhandene und meist optimal angeordnete Aufzugstechnik. Üblicherweise ist eine derartige Entsorgungskabine für den Bediener nicht zugänglich. Durch die entsprechende Aufzugsteuerung kann er für den Bedarfsfall die Entsorgungskabine anfordern und seinen Abfall dort entsorgen.
An anderer zentraler Stelle wird dann der im Laufe eines bestimmten Zeitraums gesammelte Abfall entnommen und der üblichen Entsorgung zugeführt.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch anschließenden Unteransprüchen.
Demnach kann an der den Aufzugstüren zugewandten Seite der Entsorgungskabine eine Wand mit mindestens einer Einwurföffnung vorgesehen sein.
Es können auch verschiedene Einwurföffnungen mit zugeordneten Einwurfschächten vorgesehen sein, wobei den Einwurfschächten jeweils in der Entsorgungskabine angeordnete Abfallsammelbehälter zugeordnet sind.
Vorzugsweise können die Abfallsammelbehälter Füllstandssensoren aufweisen. Diese Füllstandssensoren können mit einer entsprechenden Steuerung zusam menwirken, die ein Verschließen der zu dem jeweiligen Abfallbehälter gehörigen Einwurfstation bewirkt bzw. eine Meldung an die Haustechnik auslöst, dass der Abfallsammelbehälter ausgetauscht werden muß.
Besonders vorteilhaft ist in der Entsorgungskabine eine Feuerlöscheinrichtung eingebaut.
Um eine Geruchsbelästigung durch den in der Entsorgungskabine enthaltenen Abfall zu unterdrücken, kann in der Entsorgungskabine eine Vorrichtung zum Absaugen der Luft des Kabineninnenraumes vorgesehen sein, wobei zusätzlich ein Filter vorgesehen ist, über den die abgesaugte Luft führbar ist, um so die Geruchsstoffe beispielsweise durch einen Aktivkohlefilter herauszufiltern.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Entsorgungskabine als gesamtes Entsorgungsmodul in die vorhandene Aufzugskabine einschiebbar sein. Bei dieser erfindungsgemäßen Ausführungsvariante kann dieses Entsorgungsmodul zu festgelegten Zeiten in einen von mehreren Personenaufzügen eingeschoben werden, um beispielsweise während der Reinigungszeit in Bürohochhäusern ein einfaches Einsammeln des Abfalls zu gewährleisten.
Zur Entsorgung kann in einem Technikgeschoß des Gebäudes die türseitige Wand der Entsorgungskabine geöffnet werden kann, um den Abfall zu entnehmen. Dabei kann beispielsweise die gehäuseseitige Zugangstüre zum Aufzugsystem größer ausgestaltet sein als in den anderen Stockwerken, um hier ein vollständiges Öffnen der türseitigen Seitenwand der Entsorgungskabine zu ermöglichen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die jeweilige Aufzugssteuerung gesonderte Bedienknöpfe für den Ruf der Entsorgungskabine im jeweiligen Stockwerk aufweist. Hier kann gegebenenfalls ein durch einen Schlüssel gesicherter Knopf vorgesehen sein, damit nicht jeder beliebige die entsprechende Entsorgungskabine aufrufen kann. Wird beispielsweise dieser Bedienknopf gedrückt, kommt nicht der übliche Personenbeförderungsaufzug, sondern die beispielsweise unter dem Personenbeförderungsaufzug angehängte Entsorgungskabine und wird der Aufzugstür gegenüber zum Stillstand gebracht, damit nach entsprechendem Öffnen der gebäudeseitigen Aufzugstür der Abfall durch ein Einwurföffnungen entsorgt werden kann. Ein versehentliches Öffnen der Tür der Entsorgungskabine kann dadurch verhindert werden, dass er auf halber Höhe stoppt.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
1–3: jeweilige Darstellungen eines Teils des erfindungsgemäßen Systems zur vertikalen Entsorgung in Gebäuden.
In der 1 ist ein üblicher Personenaufzug 10 gezeigt, der in einem Aufzugsschacht 12 in die jeweiligen Etagen fahrbar ist. Unterhalb des üblichen Personenaufzugs 10 ist eine Entsorgungskabine 14 angeordnet, in welcher an sich bekannte Abfallsammelbehälter 16 angeordnet sind. Auf der der jeweiligen gebäudeseitigen Aufzugstür 18 gegenüberliegenden Seitenwandung ist eine Einfüllöffnung 20 mit einem zugeordneten Einwurfschacht 22 vorgesehen. Unterhalb des Einwurfschachts 22 steht das jeweils zugeordnete Abfallsammelbehältnis 16.
Die Entsorgungskabine 14 ist für die Benutzer nicht begehbar. In den Wohn- oder Bürogeschossen ist neben dem Anforderungstaster 24 für einen Personenaufzug zusätzlich noch ein Taster 26 (eventuell in Form eines Schlüsseltasters für Zugangsberechtigte) für das Aufrufen der Entsorgungskabine angebracht.
Bei Anforderung des Benutzers hält, gesteuert durch die hier nicht näher dargestellte Aufzugssteuerung, im entsprechenden Geschoß nicht die Personenkabine 10, sondern die Entsorgungskabine 14. Nach Öffnen der gebäudeseitigen Aufzugstüren 18 steht dann, wie in der 2 dargestellt, der Benutzer vor verschiedenen Einfüllstationen, beispielsweise einer Schleusenkippmulde für Restmüll und einem Einwurfschlitz 34 für Papier sowie Befüllöffnungen 32 für Glas. Die Fronten können dabei perfekt an das Aufzugsdesign angepaßt sein. Hinter den Einbauschächten in der Entsorgungskabine 12 befinden sich die konventionellen Abfallsammelbehälter 16 mit entsprechendem Volumen, wobei diese in Halterungen stabil fixiert sein können. Der Füllstand der Behälter wird über Sensoren überwacht, welche bei entsprechendem Füllstand das Verschließen der dazugehörigen Einfüllstationen veranlassen und eine Meldung in der Haustechnik auslösen.
Die Entsorgungskabine 12 ist mit einer Feuerlöscheinrichtung 30 ausgestattet.
Wie insbesondere in den 2 und 3 zu erkennen ist, bestehen die Abfallsammelbehälter in der Regel aus bekannten Abfallsammelbehältern, die Räder aufweisen und daher beispielsweise im Technikgeschoß (vgl. 1) einfach transportiert werden können. Diese Abfallsammelbehälter können bekannten Müllsammelfahrzeugen zugeführt werden und dort mit Schüttungen gehandhabt bzw. geleert werden.
Auch Sonderbehälter von allgemeinen Warentransportanlagen können benutzt werden. Wie in der 1 dargestellt, fährt die Entsorgungskabine 14 zum Behältertausch in das Technikgeschoß, wo vom Hauspersonal die vollen Behälter gegen leere Behälter ausgetauscht werden können. Es ist natürlich auch möglich, die gesamte Entsorgungskabine 14 als Sammelbehälter als Sammelbehälter auszugestalten, wobei hier insbesondere die Verbindung mit Sackaufgabestation genutzt werden könnte, wobei die getrennte Sammlung durch unterschiedliche Sackfarben möglich ist.

Claims

System zur vertikalen Entsorgung in Gebäuden unter Verwendung eines Aufzugs, der zumindest eine Aufzugskabine aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass an der Aufzugskabine eine Entsorgungskabine zur Aufnahme des zu entsorgenden Abfalls angeordnet ist und dass über die Aufzugssteuerung die Entsorgungskabine in eine Be- und Entladestellung bringbar ist.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der den Aufzugstüren zugewandten Seite der Entsorgungskabine eine Wand mit mindestens einer Einwurföffnung vorgesehen ist.
System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass verschiedene Einwurföffnungen mit zugeordneten Einwurfschächten vorgesehen sind, wobei den Einwurfschächten jeweils in der Entsorgungskabine angeordnete Abfallsammelbehälter zugeordnet sind.
System nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfallsammelbehälter Füllstandssensoren aufweisen.
System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Entsorgungskabine eine Feuerlöscheinrichtung eingebaut ist.
System nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der Entsorgungskabine eine Vorrichtung zum Absaugen der Luft des Kabineninnenraumes vorgesehen ist und dass ein Filter vorgesehen ist, über den die abgesaugte Luft führbar ist.
System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Entsorgungskabine als gesamtes Entsorgungsmodul in die vorhandene Aufzugskabine einschiebbar ist.
System nach Anspruch einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Technikgeschoß des Gebäudes die türseitige Wand der Entsorgungskabine geöffnet werden kann, um den Abfall zu entnehmen.
System nach einem der vorangehenden Ansprüche, dass die jeweilige Aufzugssteuerung gesonderte Bedienknöpfe für den Ruf der Entsorgungskabine im jeweiligen Stockwerk aufweist.