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Die Erfindung betrifft eine Entsorgungsvorrichtung, insbesondere eine Entsorgungssäule, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Entsprechende Entsorgungssäulen sind in den vielfältigsten Formen bekannt. Sie werden zumeist auf Campingplätzen verwendet, damit Abwassertanks, insbesondere Fäkalientanks, entleert werden können. Diese Abwassertanks weisen ein Entleerungsrohr auf, das in einen Entsorgungsstutzen der Entsorgungssäule eingesetzt werden kann, um den Tank zu entleeren. An anderer Stelle der Entsorgungssäule befindet sich ein Wasserhahn, um den entleerten Tank ausspülen zu können. Dieses im Tank befindliche Spülwasser muss wiederum in den Entsorgungsstutzen der Entsorgungssäule gekippt werden. So kann es mitunter vorkommen, dass das Entleerungsrohr des Tanks mehrmals abwechselnd in den Entsorgungsanschluss und unter den Wasserhahn gehalten werden muss. Üblicherweise muss der Wasserhahn über eine Betätigungseinrichtung betätigt werden, während und solange Wasser zum Spülen benutzt wird.
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Oftmals ist ein Bezahlsystem an der Entsorgungssäule vorgesehen, welches die Dauer der möglichen Betätigung des Wasserhahns zeitlich beschränkt.
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Angesichts der Tatsache, dass die Tanks einige zehn Liter Fassungsvermögen und damit bis zu einigen zehn Kilogramm an Masse aufweisen, ist deren Handhabung mit zwei Händen bereits nicht leicht, was noch erschwert wird, wenn mit einer Hand noch ein Wasserhahn betätigt werden muss.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Entsorgungsvorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, welche besonders ergonomisch zu bedienen ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Entsorgungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
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Die erfindungsgemäße Entsorgungsvorrichtung, die bevorzugt als Entsorgungssäule ausgebildet ist, kann besonders ergonomisch bedient werden. Dazu weist der Entsorgungsanschluss einen Entsorgungs- oder Spülstutzen mit einer Entsorgungsöffnung zur Aufnahme des Entleerungsrohrs des Abwassertanks auf. Der Entsorgungs- oder Spülstutzen ist dabei in einer Alternative ausgehend von der Entsorgungsvorrichtung von der Bodenfläche der Entsorgungsvorrichtung weg geneigt. In einer weiteren Alternative weist die Entsorgungsöffnung des Entsorgungs- oder Spülstutzens von der Bodenfläche weg. Die Spüleinrichtung ist zudem bei allen Alternativen im Bezug auf die Bodenfläche oberhalb des Entsorgungsanschlusses angeordnet und weist einen in Richtung der Bodenfläche geneigten Spülauslass auf.
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So wird das abwechselnde Entleeren des Tanks in den Entsorgungsanschluss und das Ausspülen des Tanks erleichtert, da aufgrund der Neigung des Spülanschlusses und des Entsorgungsanschlusses aufeinander zu, der Weg zwischen Spülen und Entleeren minimiert wird, so dass die Person, die den Tank hält, kurze Wege zurücklegen muss. Dies spart Kraft und ist deshalb ergonomisch. Insbesondere kann der Entsorgungsanschluss bzw. Spülstutzen etwa in Kniehöhe, bevorzugt etwa 55 cm vom Boden, vorgesehen sein. Dies verbessert die Ergonomie, da der Benutzer den Tank nicht zum Ausleeren bis zum Boden führen und nach dem Ausleeren von dort wieder anheben muss. Weiter kann der Entsorgungsstutzen bzw. Spülstutzen eine eigene Wasserspülung aufweisen, die nach Art einer Toilettenspülung ausgebildet ist. Mit den genannten Maßnahmen können insbesondere Spritzer oder ein Auslaufen von geruchsbelastetem Abwasser neben der Entsorgungseinrichtung vermieden werden.
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Der Entsorgungsanschluss weist insbesondere eine Entsorgungsleitung auf, welche in eine Ableitung mündet. Die Ableitung kann dabei insbesondere einen Ableitungsabschnitt und einen Frischluftzufuhrabschnitt aufweisen. Mit letzeren wird Frischluft nachgezogen, um etwaiger Geruchsentwicklung entgegen zu wirken.
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Insbesondere ist weiter zum Öffnen und Verschließen der Entsorgungsöffnung eine Klappe vorgesehen, welche so ausgebildet ist, dass sie sich im geöffneten Zustand zwischen der Entsorgungseinrichtung und der Spüleinrichtung befindet. So behindert die geöffnete Klappe den Entsorgungs- und Spülvorgang nicht.
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Dabei kann die erfindungsgemäße Entsorgungsvorrichtung insbesondere so ausgelegt sein, dass sie im geöffneten Zustand der Klappe die Betätigung der Betätigungseinrichtung dauerhaft oder für eine voreingestellte Zeitdauer ermöglicht. Hierzu ist bevorzugt ein Näherungsschalter vorgesehen, der so ausgelegt ist, dass er den Öffnungszustand der Entsorgungseinrichtung bzw. der Klappe erfasst und die Betätigbarkeit der Betätigungseinrichtung freigibt. Als Betätigungseinrichtung eignet sich vorteilhafterweise ein Fußschalter, der insbesondere in Nähe des Bodens der Entsorgungssäule angeordnet ist. Dadurch wird erreicht, dass eine Person, die den Tank entleeren und spülen möchte, hierzu beide Hände frei hat und mit dem Fuß die Spülung nach Bedarf betätigen kann.
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Die Entsorgungsvorrichtung weist bevorzugt ein Bezahlsystem auf, über welches sie betätigbar ist. Soll also die Klappe geöffnet werden, wird durch die Öffnung der Klappe die Beziehbarkeit von Wasser aus der Spüleinrichtung beispielsweise über dieses Bezahlsystem (Münzsystem, Kartensystem oder dergleichen) freigeschaltet. Dies kann zum Beispiel für eine voreingestellte Zeitdauer geschehen, innerhalb derer sich die Klappe öffnen lässt. Wird sie nach Beendigung des Gebrauchs wieder verschlossen, lässt sie sich nur nach erneutem Bezahlen wieder öffnen.
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Die Erfindung wird anhand der 1 schematisch näher erläutert. In dieser Figur ist eine Schnittansicht durch eine als Entsorgungssäule 1 dargestellte erfindungsgemäße Entsorgungsvorrichtung gezeigt.
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Man erkennt im oberen Bereich ein Bezahlsystem 8, welches an sich bekannt ist und daher nicht näher erläutert werden muss. Vorliegend kann es sich insbesondere um eine Münzsteuerung handeln. Die Entsorgungssäule 1, nachfolgend vereinfacht und ohne Beschränkung nur Säule 1 genannt, steht auf einer Bodenfläche 5, bei der es sich um den Boden handeln kann, auf der sie steht oder um eine säuleneigene Aufstellfläche parallel zum Boden 5. Die Säule weist eine Entsorgungseinrichtung 2 mit einem eine Entsorgungsöffnung aufweisenden, als Entsorgungs- oder Spülstutzen 2a (nachfolgend der Einfachheit halber als Spülstutzen bezeichnet) ausgebildeten Entsorgungsanschluss auf. Das freie Ende des Spülstutzens 2a bzw. dessen Öffnung liegt in einer Ebene E1, welche zur Bodenfläche 5 geneigt ist und von dieser weg weist.
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Der Spülstutzen 2a mündet in eine Ableitung 6 mit einem Ableitungsabschnitt 6b, der hier in den Boden 5 führt und mit einem Frischluftzuführabschnitt 6a, welcher bevorzugt oberhalb des Spülstutzens, z. B. über einen Ventilator 7, zur Geruchsvermeidung Frischluft in die Säule 1 einsaugt. Dadurch wird nach dem Venturi-Prinzip auch in dem Entsorgungs- oder Spülstutzen 2a ein Unterdruck erzeugt, der geruchsbildende Gase in den Stutzen 2a einsaugt und das Entleeren des Abwassertanks (nicht gezeigt) unterstützt.
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Oberhalb des Spülstutzens 2a ist eine Spüleinrichtung, insbesondere ein Wasserhahn mit einem in Richtung des Bodens leicht geneigten Spülauslass 3 vorgesehen. Die Öffnung des Spülauslasses weist also in Richtung des Bodens 5. Zwischen Spülauslass 3a und Spülstutzen 2a ist eine Klappe 2b zum Verschließen der Öffnung des Spülstutzens 2a vorgesehen.
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Die Klappe 2b lässt sich im gezeigten Beispiel so öffnen, dass ihr freies Ende in Richtung der Säule 1 aufschwenken kann. Über das Bezahlsystem kann z. B. die verschlossene Klappe geöffnet werden. Alternativ oder ergänzend hierzu wird durch Bezahlung der Wasserbezug freigeschaltet. Solange die Klappe 2b geöffnet ist, kann der Einfüllstutzen 2a benutzt werden und Wasser aus dem Spülanschluss 3 beziehen. Wird die Klappe 2b verschlossen, kann sie zumindest nach Ablauf einer voreingestellten Zeitdauer nicht mehr geöffnet werden oder der Wasserbezug wird eingestellt. Durch die entgegengesetzt gerichteten Öffnungen des Spülstutzens 2a und des Spülauslasses 3a ist der Weg zwischen Spülstutzen 2a und Spülauslass 3a minimal, d. h. der Benutzer, der den einige zehn Kilogramm schweren vollen Abwassertank mittels des Entleerungsrohrs in den Spülstutzen 2a einbringt, den Tank entleert und den Auslassstutzen des Tanks dann aus dem Spülstutzen 2a entnimmt und diesen unter den Spülauslass 3a hält, wobei der Tank wieder teilweise befüllt wird, hat relativ kurze Wege zwischen Spülauslass 3a und Spülstutzen 2a mit dem Tank in der Hand zurück zu legen. Dies vereinfacht die Handhabung erheblich. Ferner kann das Spritzen oder Verschütten von geruchshaltigem Ab- oder Spülwasser vermieden werden. Dazu ist insbesondere vorgesehen, dass der Spülstutzen 2a über eine eigene Wasserspülung nach Art einer Toilettenspülung verfügt. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Wasserspülung gestoppt wird, wenn über einen Schalter der Spülanschluss betätigt wird. So kann Wasser eingespart werden.
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Zur Betätigung ist bevorzugt auch ein Fußschalter zur Bedienung der Spüleinrichtung 3 vorgesehen, so dass bei benötigtem Wasser der Benutzer den Tank mit beiden Händen halten und gleichzeitig Wasser zapfen kann. Dies vermeidet zusätzlich Risiken der Fehlbedienung und des Verschüttens von Wasser.