8. Laufflächenausbildung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß
- die Lauffläche in der Nähe von Skispitze und Skiende keine Vorsprünge (14,14') aufweist.
Die Erfindung betrifft eine Laufflächenausbildung für Langlauf-Ski nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Eine derartige Laufflächenausbildung ganz aligemein
für Ski (also nicht für Langlauf-Ski) ist bereits bekannt (vgl. DE-OS 1578922).
Die dort gezeigten Vorsprünge (Schuppen genannt) haben in ihrem Endbereich eine stark konvexe Krümmung.
Derartige Vorsprünge haben sich in der Praxis seit vielen Jahren grundsätzlich bewährt, indem sie
dem Langlauf-Ski gute Laufeigenschaften hinsichtlich Spurhaltung und Steigfähigkeit sowie Gleitfähigkeit
verleihen.
Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, die Laufflächenausbildung für Langlauf-Ski der bekannten
Art in bezug auf die Spurhrxltung und Steigfähigkeit des Skis bei möglichst guter Gleitfähigkeit zu verbessern.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgeinäß
durch die Lehre nach dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1.
Indem erfindungsgemäß wegen der mindestens einen geraden Seitenkante zumindest ein Teil der Umlaufkante
der Vorsprünge gerade ist, ist im Ergebnis die Umlaufkante der erfindungsgemäßen Vorsprünge
länger als bei den bekannten Vorsprängen mit stark konvex gekrümmter Umlaufkante, bei gleichem Flächeninhalt
der von der Umlauf kante begrenzten Fläche, zumal nach den Gesetzen der Geometrie der
Kreis von allen geschlossenen Kurven das geringste Umfangslängen/Flächeninhalt-Verhäätnis hat. Da
nun weiter Spurhaltung und Steigfähigkeit einer Laufflächenausbildung bei gleicher Anzahl von Vorsprüngen
und gleicher Höhe der laufflächenabgewandten Vorsprungs-Umlp.ufkante über der ebenen Grundfläche
direkt proportional der Umlaufkanten-Länge sind, sind bei der erfindungsgemäßen Laufflächenausbildung
Spurhaltung und Steigfähigkeit grundsätzlich verbessert.
Außerdem kann durch geeignete Wahl der Länge und/oder des Neigungs-Winkels der Seitenkanten und
damit auch der Länge der Endkante je nach Wunsch das Wirksamkeits-Verhältnis untereinander von
Spurhaltung und Steigfähigkeit fesige legt werden. Das heißt, bei relativ langen Seitenkanten und relativ kurzer
Endkante ist die Spurhaltung besser als bei relativ kurzen Seitenkanten und relativ langer Endkante der
Vorsprünge, die aber eine höhere Steigfähigkeit als in ersterem Fall zeigen.
Ferner ist es möglich, die Seitenkanten und die Endkante der Vorsprünge ein und derselben, d. h. für
einen bestimmten Ski vorgesehenen, Laufflächenausbildung beliebig zu varrieren, insbesondere unter
wahlweiser Verwendung einer geraden und einer konkaven Endka ite nach Patentanspruch 3 bzw. 4,
wobei auch der Niigungs-Winkel der geraden Seitenkanten
unterschiedlich sein, insbesondere für einige der Vorsprünge eine Seitenkante parallel zur Skilängsachse
verlaufen kann, so daß das gewünschte Fahrverhalten der Laufflächenausbildung, im Hinblick
insbesondere auf Spurhaltung und Steigfähigkeit, innerhalb eines weiten Bereichs vorgebbar ist,
zumal auch der gegenseitige Abstand einerseits der Vorsprünge ein und derselben Reihe voneinander
(aneinander anschließend oder auch nicht) und andererseits der einzelnen Reihen gegeneinander frei
wählbar ist, wobei die Reihen ihrerseits unterschiedlich quer zur Skilängsachse angeordnet und im übrigen
unterschiedlich gegeneinander versetzt sein können, ohne daß aber eine Versetzung zwingend erforderlich
wäre, und im übrigen die Versetzung von Vorsprung zu Vorsprung ein und derselben Reihe gegenüber be-
nachbarien Reihen unterschiedlich sein kann. Es kann
die Querlage zur Skilängsachse sogar ein und derselben Reihe von Vorsprängen unterschiedlich, z. B.
sparren-, U- oder sinusförmig sein, wobei die so verschiedenartig geformten Reihen parallel zueinander
angeordnet sein können. Die erfindungsgemäße Laufflächenausbildung zeichnet sich also durch eine
außerordentlich große, bisher nicht erreichbare Vielfalt des Fahrverhalten aus.
In diesem Zusammenhang ist noch bekanntgeworden (vgl. CH-PS 187726) eine Ski-Laufflächenausbildung,
die unter 90° zur Skilängsachse verlaufende gerade Einschnitte und V-Einschnitte aufweist, wobei
der Scheitelpunkt der V-Form zur Skispitze zeigt und auf der herkömmlichen Mittel-Rille liegt, die damit
gleichzeitig die Symmetrieachse für die V-Form darstellt.
Die Lehre nach den Patentansprüchen 5 und 6 sichert nicht nur vorzugsweise eine möglichst gute
Gleitfähigkeit der e:rfindungsgemäßen Laufflächenausbildung, da so die Entstehung von zu scharfkantigen
Oüergängen an der Endkante der Vorspränge
vermieden wird, ohne daß Spurhaltung uiki Steigfähigkeit
beeinträchtigt werden, weil für diese die Form und die Höhe der Uinlaufkante der Vorsprünge oberhalb
der ebenen Grundfläche der Lauffläche maßgebend sind, sondern ergibt durch die gekrümmte Oberfläche
der Vorspriinge gegenüber einer ebenen Oberfläche bei gleicher Höhe der Endkante auch eine
Verbesserung von Spurhaltung und Steigfähigkeit, da so die laufflächenabgewandte Umlaufkante, bezogen
auf ihre gesamte Länge, stärker aus der ebenen Grundfläche heraustritt.
In diesem Zusammenhang sind noch bekanntgeworden: Aus der DE-OS 1954975 Gleit- und Steigskier
mit Kunststoff· Laufflächen, wobei in das ebene Laufflächenprofil mehrere Stufengruppen eingearbeitet
sind, deren einzelne Stufen im Querschnitt einen geradlinigen oder kurvenförmigen Verlauf aufweisen;
aus der CH-PS 162 175 ein zusammenrollbarer Gleitscl.utzstreifen für Skier mit stufenförmigen
widerzahnartigen Glleitschutzmitteln, deren Oberfläche im Endbereich eine Strecke weit keine Steigung
aufweist und auf ihrem übrigen Teil nur schwach ansteigt; und aus der E)E-OS 1 578922 die Abflachung
von Schuppen im abgerundeten zum Skiende hin weisenden Bereich.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentensprüchen 7 und 8 angegeben.
Hierzu ist es für sich bekanntgeworden (aus der DE-OS 1954075 und der DE-Zeitschrift Europa-Sport,
Februar 1970, S. 178 und 179), bei einem Gleit- und Steigski in das ebene Laufflächenprofil
mehrere Stufengruppen einzuarbeiten, wobei die unter der Trittfläche liegende Stufengruppe aus Stufen
mit der größten Stufenweite und gegebenenfalls größten Stufentiefe besteht und wobei die Länge der Stufengruppen
zur Mitte hin zunimmt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden niiher
erläutert. Es zeigt
Fig. la eine Draufsicht auf ein Aufführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Laufflächenausbildung,
Fig. Ib zwei Vorsprünge eines abgewandelten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Laufflächenausbildung,
Fig. 2 in größerem f.i'aßstab einen der Vorsprünge
von Fig. I a,
Fig. 3 eine Schnittansicht 3-3 von Fig. la, und
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispjej der erfindungsgemäßen
Laufflächenausbildung mit unregelmäßiger bzw. nichtharmonischer Verteilung der Vorsprünge.
Gemäß Fig. la hat eine auszugsweise abgebildete
Laufflächenausbildung an einem Ski 10 mit Längskanten 12 Vorsprünge 14 und entsprechend Vorsprüngen
14' in Fig. Ib, die in Reihen quer (hier unter 90°) zur Längsachse des Skis 10 angeordnet sind.
Die Vorsprünge 14 jeder Reihe sind gegen die Vorsprünge der jeweils vorhergehenden und der jeweils
folgenden Reihe versetzt, und zwar um die halbe Vorsprung-Breite (Fig. la).
Hinsichtlich der Verteilung der Schuppen 14 besteht eine Ähnlichkeit dieses Ausführungsbeispiels
zum vorbekannten Stand der Technik (DE-OS 1578922).
Die Umlaufkarite der Vorsprünge 14 ist hier aus
zwei zur Skiiängskante geneigten r:raden Seitenkanten
und einer geraden Endkantc jusarnrnengesetzt
(Fig. la; Fig. 2).
In Fig. 2 ist die Längskante der geraden Endkante mit X und die Kantenlänge der geneigten Seitenkanten
mi' Y bezeichnet. Entsprechend dem frei wählbaren X: Y-Verhältnis kann mehr die Steigfähigkeit
oder mehr die Spurhaltung vergrößert werden. Das heißt, ein größeres X: Y- Verhältnis führt zu einer verstärkten
Steigfähigkeit gegenüber rier Spurhaltung, während ein kleineres X: Y-Verhältnis die Spurhaltung
im Vergleich zur Steigfähigkeit bevorzugt, da dann die Hemmwirkung der Vorsprünge 14 gegen ein
Rückwärtsgleiten des Skis v/egen der geringeren Ausdehnung quer zur Skilängsachse vermindert ist.
Die in Fig. Ib abgebildeten Vorsprünge 14 haben eine Umlaufkante, deren Seitenkanten zwar ähnlich
denen der Vorsprünge 14 in Fig. 1 a sind, deren Endkante jedoch nicht gerade, sondern konkav ist.
Sowohl für die Vorsprünge von Fig. 1 a, 2 als auch
von Fig. Ib ist unmittelbar ersichtlich, daß ihr Verhä:.nis
von Umlaufkanten-Länge/Flächeninhalt größer als bei den vorbekannten schuppenartigen Vorsprüngen
nach DE-OS 1578922 ist.
Fig. 3 zeigt eine bevorzugte Ausgestaltung, nämlich eine gekrümmte Oberfläche 20 uer Voisprünge
14vonFig. 1 a(und 2), um die Vorwärtsgleitfähigkeit der Vorsprünge 14 ohne Verminderung der Spurhaltung
und der Steigfähigkeit der Laufflächenausbildung zu erhöhen.
Vorzugsweise hat die gekrümmte Oberfläche 20 den Verlauf einer Exponentialfunktion, z. B. (vgl.
Fig. 3 mit dem cartesischen Koordinatensystem x, y): v=/(l- <r'")
mit y = laufende Dicke der Vorsprünge 14;
χ = laufender Abstand von der dünnsten Stelle
der Vorsprünge, d. h. deren Stelle jeweils links außen in Fig. 3;
Z = Dicke d.r Vorsprünge 14 ungefähr an ihrer
Endkante; und
a = vorgegebene Länge, die vorzugsweise größer
als die Länge 1 der Vorsprünr.,e 14 ist.
Je nach Vorgabe von α entsteht eine mehr oder minder allmählich zur Endkante hin abnehmende
Krümmung mit nahezu flachem Übergang der Oberfläche
20 in die Endkante, was das Gleiten in Vorwärtsrichtung sehr erleichtert.
Fig. 4 zeigt eine Laufflächenausbildung ähnlich Fig. la. jedoch mit dem Unterschied, daß die vier
aufeinanderfolgenden Reihen Vorsprünge mit unterschiedlicher Länge a, b, c bzw. d aufweisen, nämlich
z. B.:
b = 1.13a.
c = 1,23a,
d = 1,31a.
Auf diese Weise wird das sonst bei regelmäßiger Verteilung der insbesondere gleich ausgebildeten
V'irsprüngc leicht auftretende ausgeprägte Pfeifen, wenn der Ski über den Schnee gleitet, z.irriindest hörbar
abgeschwächt, da nunmehr anstelle einer einzigen Frequenz die Schallenergie über ein FVequenzkontinuum
»verschmiert« ist.
Die vollständige Laufflächenausbildung eines Laiigiauf-Skis isi dann aus Tciistücken gemäß Fig. 4
zusammengesetzt, wobei die Kombination der Vorsprungs-Reihen a, b. <
und d variiert werden kann, also z. 13. abed'bade μ eh dabc bacd usw.
Obwohl in Fig. la und 4 die Reihen der Vorsprünge 14 senkrecht (unter 9(1) zur Langsachse des
Skis K) angeordnet sind, können sie g'?gen die Skilangsachse
auch geneigt sein, insbesondere Sparrenoder gekrümmt, z. H. sinusförmig, verlaufen. Vorzugsweise
sind sie aber auch dann zueinander parallel.
Die vollständige Laufflächenausbildung kann ferner eine Kombination von verschieden verlaufenden Vorsprungs-Reihen
darstellen.
Obwohl gemäß Fig. 1 a und 4 die Mitten der Vorspriinge
14 einer bestimmten Reihe jeweils mit den aneinanderstoßenden Seitenkanten der Vorsprünge
14 der nächsten Reihe zusammenfallen, können die Mitten der Vorsprünge 14 einer ersten Reihe auch
mit den Mivten der Vorsprünge einer oder mehrerer anderer Reihen fluchten. Wahlweise können sie /u
den Vorsprüngen von irgendeiner anderen Reihe um irgendeinen Betrag so versetzt sein, daß nur einige
der Vorsprünge fluchten.
Hrsichtlich können bei den LaufflächcnausbildungenvonFig.
I a und 4 auch die Vorsprunge 14'gemäß Fig. 1 b mit konkaver lindkante anstatt gerader Kndkante
benutzt werden, aber auch Vorsprunge mit nur einer geneigten geraden Seitenkante, wahrend die andere
Seitenkante parallel zur Skilängsachse bzw. den
" Skilängskanten 12 verläuft.
Schließlich sei darauf hingewiesen, daß die Vorsprünge
14 nicht aneinanderschließen müssen, wie in
Fig. la. Ib und 4 gezeigt ist, sondern sowohl innerhalb
einer Reihe als auch von Reihe zu Reihe einen
■ merklichen Abstand haben können, z. B. könnte in jeder Reihe abwechselnd ein Vorsprung 14 weggelassen
werden.
Hier/u I Blatt Zeichnungen