Die Erfindung betrifft eine Laufflächenausbildung für Langlauf-Ski nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Eine derartige Laufflächenausbildung ganz allgemein für Ski (also nicht für Langlauf-Ski) ist bereits
bekannt (vgl. DE-OS 1578922).
Die dort gezeigten Vorsprünge (Schuppen genannt) haben in ihrem Endbereich eine stark konvexe Krümmung.
Derartige Vorsprünge haben sich in der Praxis seit vielen Jahren grundsätzlich bewährt, indem sie
dem Langlauf-Ski gute Laufeigenschaften hinsichtlich Spurhaltung und Steigfähigkeit sowie Gleitfähigkeit
verleihen.
Demgegenüber ist es Aurgabe der Erfindung, die Laufflächenausbildung für Langlauf-Ski der bekannten
Art in bezug auf die Spurhaltung und Steigfähigkeit des Skis bei möglichst guter Gleitfähigkeit zu verbessern.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Lehre nach dem kennzeichnenden Teil
des Patentanspruchs i.
Indem erfindungsgemäß wegen der mindestens einen geraden Seitenkante zumindest ein Teil der Umlaufkante
der Vorsprünge gerade ist, ist im Ergebnis die Umlaufkante der erfindungsgemäßen Vorsprünge
länger als bei den bekannten Vorsprüngen mit stark konvex gekrümmter Umlaufkante, bei gleichem Flächeninhalt
der von der Umlaufkante begrenzten Fläche, zumal nach den Gesetzen der Geometrie der
Kreis von allen geschlossenen Kurven das geringste Umfangslängen/Flächeninhalt-Verhältnis hat. Da
nun weiter Spurhaltung und Steigfähigkeit einer Laufflächenausbildung bei gleicher Anzahl von Vorsprüngen
und gleicher Höhe der laufflächenabgewandten Vorsprungs-Umlaufkante über der ebenen Grundfläche
direkt proportional der Umlaufkanten-Länge sind, sind bei der erfindungsgemäßen Laufflächenausbildung
Spurhaltung und Steigfähigkeit grundsätzlich verbessert.
Außerdem kann durch geeignete Wahl der Länge und/oder des Neigungs-Winkels der Seitenkanten und
damit auch der Länge der Endkante je nach Wunsch das Wirksamkeits-Verhältnis untereinander von
Spurhakung und Steigfähigkeit festgelegt werden. Das heißt, bei relativ langen Seitenkanten und relativ kurzer
Endkante ist die Spurhaltung besser als bei relativ kurzen Seitenkanten und relativ langer Endkante der
Vorsprünge, die aber eine höhere Steigfähigkeit als in ersterem Fall zeigen.
Ferner ist es möglich, die Seitenkanten und die Endkante der Vorsprünge ein und derselben, d. h. für
einen bestimmten Ski vorgesehenen, Laufflächenausbildung beliebig zu varrieren, insbesondere unter
wahlweiser Verwendung einer geraden und einer konkaven Endkante nach Patentanspruch 3 bzw. 4,
wobei auch der Neigungs-Winkel der geraden Seitenkanten unterschiedlich sein, insbesondere für einige
der Vorsprünge eine Seitenkante parallel zur Skilängsachse verlaufen kann, so daß das gewünschte
Fahrverhalten der Laufflächenausbildung, im Hinblick insbesondere auf Spurhaltung und Steigfähigkeit,
innerhalb eines weiten Bereichs vorgebbar ist, zumal auch der gegenseitige Abstand einerseits der
Vorsprünge ein und derselben Reihe voneinander (aneinander anschließend oder auch nicht) und andererseits
der einzelnen Reihen gegeneinander frei wählbar ist, wobei die Reihen ihrerseits unterschiedlich
quer zur Skilängsachse angeordnet und im übrigen unterschiedlich gegeneinander versetzt sein können,
ohne daß aber eine Versetzung zwingend erforderlich wäre, und im übrigen die Versetzung von Vorsprung
zu Vorsprung ein und derselben Reihe gegenüber be-
nachbauen Reiben unterschiedlich sein kann. Es kann
die Querlage zur Skilängsachse sogar ein und derselben Reihe von Vorsprüngen unterschiedlich, z. B.
sparren-, U- oder sinusförmig sein, wobei die so verschiedenartig geformten Reihen parallel zueinander
angeordnet sein können. Die erfindungsgemäße Laufflächenausbildung zeichnet sich also durch eine
außerordentlich große, bisher nicht erreichbare Vielfalt des Fahrverhaltens aus.
In diesem Zusammenhang ist noch bekanntgeworden (vgl. CH-PS 187726) eine Ski-Laufflächenausbildung,
die unter 90° zur Skilängsachse verlaufende gerade Einschnitte und V-Einschnitte aufweist, wobei
der Scheitelpunkt der V-Form zur Skispitze zeigt und
auf der herkömmlichen Mittel-Rille liegt, die damit gleichzeitig die Symmetrieachse für die V-Form darstellt.
Die Lehre nach den Patentansprüchen 5 und 6 sichert nicht nur vorzugsweise eine möglichst gute
Gleitfähigkeit der erfindungsgemäßen Laufflächenausbildung, da so die Entstehung von zu scharfkantigen
Übergängen an der Endkante der Vorsprünge vermieden wird, ohne daß Spurhaltung und Steigfähigkeit
beeinträchtigt werden, weil für diese die Form und die Höhe der Umlaufkante der Vorsprünge oberhalb
der ebenen Grundfläche der Lauffläche maßgebend sind, sondern ergibt durch die gekrümmte Oberfläche
der Vorsprünge gegenüber einer ebenen Oberfläche bei gleicher Höhe der Endkante auch eine
Verbesserung von Spurhaltung und Steigfähigkeit, da so die laufflächenabgewandte Umlaufkante, bezogen
auf ihre gesamte Länge, stärker aus der ebenen Grundfläche heraustritt.
In diesem Zusammenhang sind noch bekanntgeworden: Aus der DE-OS 1 954975 Gleit- und Steigskier
mit Kunststoff-Laufflächen, wobei in das ebene Laufflächenprofil mehrere Stufengruppen eingearbeitet
sind, deren einzelne Stufen im Querschnitt einen geradlinigen oder kurvenförmigen Verlauf aufweisen;
aus der CH-PS 162175 ein zusammenrollbarer
Gleitschutzstreifen für Skier mit stufenförmigen widerzahnartigen Gleitschutzmitteln, deren Oberfläche
im Endbereich eine Strecke weit keine Steigung aufweist und auf ihrem übrigen Teil nur schwach ansteigt;
und aus der DE-OS 1 578922 die Abflachung von Schuppen im abgerundeten zum Skiende hin weisenden
Bereich.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen 7 und 8 angegeben.
Hierzu ist es für sich bekanntgeworden (aus der DE-OS 1 954075 und der DE-Zeitschrift Europa-Sport,
Februar 1970, S. 178 und 179), bei einem Gleit- und Steigski in das ebene Laufflächenprofil
mehrere Stufengruppen einzuarbeiten, wobei die unter der Trittfläche liegende Stufengruppe aus Stufen
mit der größten Stufenweite und gegebenenfalls größten Stufentiefe besteht und wobei die Länge der Stufengruppen
zur Mitte hin zunimmt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und we: Mn im folgenden näher
erläutert. Es zeigt
Fig. la eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Laufflächenausbildung,
Fig. Ib zwei Vorsprünge eines abgewandelten
Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Laufflächenausbildung,
Fig. 2 in größerem Maßstab einen der Vorsprünge von Fig. la,
Fig. 3 eine Schnittansicht 3-3 von Fig. la, und Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Laufflächenausbildung mit unregelmäßiger bzw. nichtharmonischer Verteilung der Voi Sprünge.
Gemäß Fig. la hat eine auszugsweise abgebildete Laufflächenausbildung an einem Ski 10 mit Längskanten
12 Vorsprünge 14 und entsprechend Vor-Sprüngen 14'in Fig. 1 b, die in Reihen quer (hier unter
90°) zur Längsachse des Skis 10 angeordnet sind. Die Vorsprünge 14 jeder Reihe sind gegen die Vorsprünge
der jeweils vorhergehenden und der jeweils folgenden Reihe versetzt, und zwar um die halbe Vorsprung-Breite
(Fig. la).
Hinsichtlich der Verteilung der Schuppen 14 besteht eine Ähnlichkeit dieses Ausführungsbeispiels
zum vorbekannten Stand der Technik (DE-OS 1578922).
Die Umlaufkante der Vorsprünge 14 ist hier aus zwei zur Skilängskante geneigten geraden Seitenkanten
und einer geraden Endkante zusammengesetzt (Fig. la; Fig. 2).
In Fig. 2 ist die Längskante der geraden Endkante mit X und die Kantenlänge der geneigten Seitenkanten
mit Y bezeichnet. Entsprechend dem frei wählbaren X: Y-Verhältnis kann mehr die Steigfähigkeit
oder mehr die Spurhaltung vergrößert werden. Das heißt, ein größeres X: Y-Verhältnis führt zu einer verstärkten
Steigfähigkeit gegenüber der Spurhaltung, während ein kleineres X: Y-Verhältnis die Spurhaltung
im Vergleich zur Steigfähigkeit bevorzugt, da dann die Hemmwirkung der Vorsprünge 14 gegen ein
Rückwärtsgleiten des Skis wegen der geringeren Aus-
^5 dehnung quer zur Skilängsachse vermindert ist.
Die in Fig. 1 b abgebildeten Vorsprünge 14 haben eine Umlaufkante, deren Seitenkanten zwar ähnlich
denen der Vorsprünge 14 in Fig. la sind, deren Endkante
jedoch nicht gerade, sondern konkav ist.
■»ο Sowohl für die Vorsprünge von Fig. 1 a, 2 als auch
von Fig. Ib ist unmittelbar ersichtlich, daß ihr Verhältnis
von Umlaufkanten-Länge/Fläcneninhalt größer
als bei den vorbekannten schuppenartigen Vorsprüngen nach DE-OS 1578922 ist.
Fig. 3 zeigt eine bevorzugte Ausgestaltung, nämlich eine gekrümmte Oberfläche 20 der Vorsprünge
14von Fig. 1 a (und 2), um die Vorwärtsgleitfähigkeit der Vorsprünge 14 ohne Verminderung der Spurhaltung
und der Steigfähigkeit der Laufflächenausbildung
zu erhöhen.
Vorzugsweise hat die gekrümmte Oberfläche 20 den Verlauf einer Exponentialfunktion, z. B. (vgl.
Fig. 3 mit dem cartesischen Koordinatensystem x, y):
y =
mit y = laufende Dicke der Vorsprünge 14;
χ = laufender Abstand von der dünnsten Stelle der Vorsprünge, d. h. deren Stelle jeweils
links außen in Fig. 3;
w> f= Dicke der Vorsprünge 14 ungefähr an ihrer
Endkante; und
α = vorgegebene Länge, die vorzugsweise größer
als die Länge 1 der Voi Sprünge 14 ist.
J2 nach Vorgabe von α entsteht eine mehr oder
b5 minder allmählich zur Endkante hin abnehmende Krümmung mit nahezu flachem Übergang der Oberfläche
20 in die Endkante, was das Gleiten in Vorwärtsrichtung sehr erleichtert.
Fig. 4 zeigt eine Laufflächenausbildung ähnlich Fig. la, jedoch mit dem Unterschied, daß die vier
aufeinanderfolgenden Reihen Vorsprünge mit unterschiedlicher Länge a, b, c bzw. d aufweisen, nämlich
z.B.:
b = 1,13a,
c = 1,23a,
d = 1,31a.
Auf diese Weise wird das sonst bei regelmäßiger Verteilung der insbesondere gleich ausgebildeten
Vorsprünge leicht auftretende ausgeprägte Pfeifen, wenn der Ski über den Schnee gleitet, zumindest hörbar
abgeschwächt, da nunmehr anstelle einer einzigen Frequenz die Schallenergie über ein Frequenzkontinuum
»verschmiert« ist.
Die vollständige Laufflächenausbildung eines Langlauf-Skis ist dann aus Teilstücken gemäß Fig. 4
zusammengesetzt, wobei die Kombination der Vorsprungs-Reihen a, b, c und d variiert werden kann,
also z. B. abedlbadelacebl dabei bacd usw.
Obwohl in Fig. 1 a und 4 die Reihen der Vorsprünge 14 senkrecht (unter 90°) zur Längsachse des
Skis 10 angeordnet sind, können sie gegen die Skilängsachse auch geneigt sein, insbesondere Sparrenoder
gekrümmt, z. B. sinusförmig, verlaufen. Vorzugsweise sind sie aber auch dann zueinander parallel.
Die vollständige Laufflächenausbildung kann ferne eine Kombination von verschieden verlaufenden Vor
sprungs-Reihen darstellen.
Obwohl gemäß Fig. la und 4 die Mitten der Vor
sprünge 14 einer bestimmten Reihe jeweils mit dei aneinanderstoßenden Seitenkanten der Vorsprung«
14 der nächsten Reihe zusammenfallen, können du Mitten der Vorsprünge 14 einer ersten Reihe aucl
mit den Mitten der Vorsprünge einer oder mehrere anderer Reihen fluchten. Wahlweise können sie zi
den Vorsprüngen von irgendeiner anderen Reihe un irgendeinen Betrag so versetzt sein, daß nur einig«
der Vorsprünge fluchten.
Ersichtlich können bei den Laufflächenausbildun gen von Fig. la und 4 auch die Vorsprünge 14' gemäl
Fig. Ib mit konkaver Endkante anstatt gerader End kante benutzt werden, aber auch Vorsprünge mit nu
einer geneigten geraden Seitenkante, während die an dere Seitenkante parallel zur Skilängsachse bzw. der
Skilängskanten 12 verläuft.
Schließlich sei darauf hingewiesen, daß die Vor sprünge 14 nicht aneinanderschließen müssen, wie ir
Fig. la, Ib und 4 gezeigt ist, sondern sowohl inner
halb einer Reihe als auch von Reihe zu Reihe einet merklichen Abstand haben können, z. B. könnte ii
jeder Reihe abwechselnd ein Vorsprung 14 weggelas sen werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen