DE2239282C3 - Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung eines Aromatenkonzentrates und eines Isobutankonzentrates - Google Patents
Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung eines Aromatenkonzentrates und eines IsobutankonzentratesInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleichleitigen Herstellung eines Aromatenkonzentrates und
eines Isobut;«nkonzentrates aus einer im Schwerbenzinbereich
siedenden Beschickung. Aromaten werden in der Industrie in großem Umfang als Ausgangsstoffe
benötigt, und Isobutan findet als Kühlmittel oder Aerosoltreibmittel sowie als Ausgangsmaterial
von Isobutenen Verwendung. Außerdem kann das erfindungsgemäße Verfahren als Teil eines Verfahrens
fcur Gewinnung von unverbleitem Benzin hoher Oktanzahl angesehen werden, da das Aromatenkonzentrat
unmittelbar und das Isobutankonzentrat nach Alkylierung mit einem Olefinkohlenwasserstoff dem
Benzin wieder zugesetzt werden kann.
Aus der US-PS 2 908 628 ist ein Verfahren zur katalytischer) Reformierung von Kohlenwasserstoffen
bekannt, bei dem das Reformat in eine aromatenreiche
Fraktion und eine an gesättigten Kohlenwasserstoffen reiche Fraktion zerlegt und letztere in Gegenwart von
Wasserstoff einer Hydrokrackstufe unterzogen wird.
Aus der US-PS 2900 425 ist es bekannt, für die Isomerisierung von Kohlenwasserstoffen Katalysatoren
zu verwenden, die auf einem Tonerdet r;iger
Platin und ein Friedel-Crafts-Mstalihalogenid enthalten. Bei der Isomerisierung handelt es sich aber
um eine Konkurrenzreaktion zur Hydrokrackung, da die Isomerisierung die Ausbeute an Hydrokrackprodukten
vermindern würde.
Die der Erfindung zugrunde hegende Aufgabe be- j.s
steht nun darin, in verfahrenstechnisch möglichst einfacher Weise aus einer im Schwerbenzinbereich
siedenden Beschickung gleichzeitig ein Aromatenkonzentrat und in hoher Ausbeute ein Isobutankonzentrat
zu bekommen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung eines Aromatenkonzentrates und eines
Isobutankonzentrates aus einer im Schwerbenzinbereich siedenden Beschickung durch katalytisches
Reformieren der Beschickung bei einer Katalysatortemperatur von 425 bis 595 C. mit einer Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit
von 0,5 bis 15,0 und mit einem Molverhältnis von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff
von 1:! bis 20: i. Trennung des Reformierproduktauslaufes in das Aromatenkonzentrat und normalerweise
flüssige gesättigte Kohlenwasserstoffe, Hydrokracken mindestens eines Teils dieser gesättigten Kohlenwasserstoffe
in Gegenwart von Wasserstoff und eines Katalysators mit einem Edelmetall der Gruppe VIII
oder Nickel auf einem Tonerdeträger und Gewinnung des Isobutankonzentrates aus dem Hydrokrackprodukt
ist dadurch gekennzeichnet, daß man Tür das Hydrokracken einen Katalysator verwendet,
dessen Tonerdeträger ein Reaktionsprodukt von Tonerde und einem sublimierten Friedel-Crafts-Metallhalogenid
ist.
Vorzugsweise führt man das Hydrokracken bei einer Höchsttemperatur der Katalysatorschicht von
150 bis 250 C. einer stündlichen Flüssigkeitsraumgo-ichvvindigkeit
von 1.0 bis 10.0. einer Wasserstoffkon/entration
von 525 bis 3500 NM hl und einem Druck von 35 bis 140 kg cm2 durch.
Die Edelmetalle der Gruppe VIII in dem Katalysator
sind Ruthenium. Rhodium, Palladium, Osmium. Iridium oder Platin, insbesondere Platin oder Palladium.
Die Edelmetalle der Gruppe VIII oder Nickel liegen in dem Katalysator in elementarem Zustand
oder als Verbindungen, wie als Oxide, Sulfide oder Halogenide, vor. Zweckmäßig beträgt die Menge des
Edelmetalls der Gruppe VIII, berechnet als elementares Metall, etwa 0.01 bis 5,0, vorzugsweise etwa
0,01 bis 2,0 Gewichtsprozent. Die Nickelmenge liegt zweckmäßig bei etwa 1.0 bis 10 Gewichtsprozent.
Diese Katalysatorkomponente kann dem Katalysator in an sich bekannter Weise, wie durch gemeinsame
Ausfallung oder Gelierung mit dem Trägermaterial oder durch Imprägnierung des fertigen Trägermaterials
oder Ionenaustausch desselben einverleibt werden. Die Imprägniermethode ist dabei besonders
zweckmäßig. Zur Einverleibung vor. Platin kann man dabei eine wäßrige Chlorplatinsäurelösung verwenden.
Statt dessen können auch wäßrige Lösungen von Ammoniumchlorplatinat. Platinchlorid. Chlorpalladiumsäure,
Palladiumchlorid oder Nickelnitrathexahydrat verwendet werden. Nach der Imprägnierung
wird das Trägermaterial getrocknet und calciniert oder oxydiert, woran sich im allgemeinen eine
Reduktion mit Wasserstoff bei erhöhter Temperatur anschließt.
Die weitere erfindungswesentliche Katalysatorkomponente ist das sublimierte Friedel-Crafts-Metallhalogenid.
Beispiele dieser Metallhalogenide sind Aluminiumbromid, Aluminiumchlorid, Antimonpentachlorid,
Berylliumchlorid, Germaniumtetrachlorid. Ferribromid, Ferrichlorid, Galliumtrichlorid,
Stannibromid, Stannichlorid,Titantetrabromid, Titantetrachlorid, Zinkbromid, Zinkchlorid und Zirkonchlorid.
Bevorzugt verwendet werden Aluminiumchlorid und/oder Aluminiumfluorid, die eine besonders
hohe selektive Isobutanproduktion ergeben.
Das Friedel-Crafts-Metallhalogenid wird auf den
katalysatorträger aufsublimiert oder aufgedampft, (achdem das Edelmetall der Gruppe VIII bzw. Nikkei
bereits dem Tonerdeträger einverleibt wurden. Pie angewendete Sublimationstemperatur hängt von
dem jeweils verwendeten Metallhalogenid ab. AIu-Biiniumchlorid
sublimiert beispielsweise bei 178 C, to daß die beim Aufsublimieren geeignett Temperatur
im Bereich von etwa 180 bis 275 C liegt. Das Sublimieren
kann unter Druck und auch in Gegenwart »on inerten Gasen durchgeführt werden. Bei der
Sublimation oder anschließend reagiert das Fri^del-Crafts-Metallhalogenid
mit dem Tonerdeträger unter Ausbildung von —Al —O —AlC^-Gruppen.
Die Sublimation kann auch in der Weise erfolgen, daß man zunächst einen Teil der Tonerde unter Bildung
eines Aluminiumhalogenids umsetzt, wie beispielsweise
mit CCl4, SCl2, SOCl2. PCl3 oder POCl3
und dieses dann unter Reaktion zu —Al — 0-AlCl2-Gruppen
auf den restlichen Tonerdeträger sublimiert.
Nach der Sublimation wird der Katalysator zweckmäßig einige Zeit auf etwa 300° C erhitzt, um etwa
nicht umgesetztes Metallhalogenid zu entfernen. Auf diese Weise enthält also der Katalysator nach seiner
Fertigstellung kein freies Friedel-Crafts-Metallhalogemd
Durch das Aufsublimieren des Friedel-Crafts-Metallhalogenids
tritt eine Gewichtserhöhung de.s Katalysators ein, wie etwa um 2,0 bis 25,0 Gewichtsprozent,
vorzugsweise um etwa 5,0 bis 20,0 Gewichtsprozent. Bezogen auf das Gesamtgewicht von
Tonerdeträger und Friedel-Crafts-Metallhalogenid betragt die in den Katalysator eingearbeitete Metallhalogenidmenge
zweckmäßig etwa 1,96 bis 20, vorzugsweise 4,67 bis 16,67 Gewichtsprozent. Weitere
Einzelheiten über die Sublimationstechnik finden sich in der US-PS 2 924 628.
Der Katalysator kann auch anschließend an die Aufsublimation des Friedel-Crafts-Metallhalogenids
reduziert werden, zweckmäßig in praktisch reinem und trockenem Wasserstoff bei einer Temperatur von
etwa 425 bis 650 C. und ausreichend lange, um die katalytisch aktive Metallkomponente zum Metallzustand
zu reduzieren.
Als Tonerdeträgermaterial verwendet man zweckmäßig ein solches mit großer Oberfläche von etwa
Ζ; bis 500 nr g.
Die im Schwerbenzinbereich siedende Beschickung kann aus verschiedenen Quellen stammen und ist
beispielsweise ein Schwerbenzindestillat, das aus einem Roherdöl des vollen Siedebereiches stammt, eine
Schwerbenzinfraktion, die man bei dem katalytischen Kracken von Gasölen erhält, oder der Auslauf aus
der Hydrokrackzone bei der Benzingewinnung aus schwereren Beschickungsmaterialien. Wen,">
derartige im Schwerbenzinbereich siedende Beschickungen für das erfindungsgemäße Verfahren durch Schwefeloder
Stickstoffverbindungen verunreinigt sind, ist es zweckmäßig, im Zusammenhang mit der katalytischen
Reformierung eine aus der Literatur an sich bekannte Hydroraffinierung durchzuführen.
Bevorzugt liegt die Katalysatortemperatur bei der Reformierung höchstens bei etwa 565 C, und
die bevorzugten Flüssigkeitsraumgeschwindigkeiten liegen bei etwa 1,0 bis 5,0. Weitere Hinweise auf Einzelheiten
des Reformierverfahrens lassen sich aus den US-PSen 2 905 620, 3 000 812 und 3 296 118 entnehmen.
Die Reformierung verläuft im erfindungsgemäßen Verfahren bei relativ wenig scharfen Bedingungea,
d. h. relativ niedrigen Temperaturen und hohen Raumgeschwindigkeiten, so daß wesentliche Mengen
der in der Beschickung enthaltenen rraphthenischen Kohlenwasserstoffe zu Aromaten hoher Oktanzahl
dehydriert werden, während eine Dchydrozyklisierung und Krackung von Paraffinkohlenwasserstoffen untsrbleiot.
Reformierbedingungen niedriger Schärfe kann man auch so definieren, daß je 100 Mol Naphthene
ίο in der Beschickung etwa 80 bis 100 Mol Aromaten erzeugt werden, während je 100 Moi Alkane weniger
als etwa 40 Mol Aromaten gebildet werden. Bei der Ermittlung des Umwandlungsgrades von Naphthenen
zu Aromaten durch Dehydrierung und von Alkais nen zu Aromaten durch Dehydrozyklisierung nimmt
man an, daß eine relativ geringe Menge Naphthene gekrackt oder in sonstiger Weise in andere Kohlenwasserstoffe
als Aromaten umgewandelt wird und daß der Hauptanteil der reagierenden Alkane in aromalische
Kohlenwasserstoffe umgewandelt wird, während Naphthene und höhermolekulare Alkane in
normalerweise gasförmige Bestandteile niedrigen Molekulargewichtes umgewandelt werden.
Der Auslauf aus der Reformierzone wird im allgemeinen
in eine Hochdrucktrennzone, zweckmäßig bei einer Temperatur von etwa 16 bis 6OC eingeführt,
um darin eine normalerweise flüssige Kohlenwasserstoffphase von einer wasserstoffreichen Gasphase
zu trennen. Der Wasserstoff kann als Ergänzungswasserstoff in der Hydrokrackzone verwendet
werden. Bei der Auftrennung des Reformierproduktauslaufes kann auch beispielsweise ein Propan-Butan-Konzentrat,
eine unterhalb des Äthan-Siedepunktes liegende Gasphase und ein Pentan-Hexan-Konzentrat
gewonnen werden. Statt dessen kann auch im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens der gesamte
C5+ -Anteil des Reformierproduktauslaufes in einer Lösungsmittelextraktionszone in eine Pentan-Hexan-Fraktion
und ein paraffinisches Raffinat getrennt werden.
Das Lösungsmittelextraktionsverfahren verwendet ein Lösungsmittel von größerer Selektivität und Lösefähigkeit
für die Aromaten als für die Paraffine des Reformierproduktauslaufes. Normalerweise handelt
es sich dabei um polare organische Flüssigkeiten, die oberhalb des Siedepunktes der zu behandelnden Kohlenwasserstoffe
sieden. Beispiele solcher Lösungsmittel sind Alkohole, wie Glykole, z. B. Äthylenglykol,
Propylenglykol, Butylenglykol, Tetraäthylenglykol, Glycerindiäthylenglykol, Dipropylenglykol, Dimethyläther
von Äthylenglykol, Diäthylenglykol oder Tripropylenglykol, sowie Tetramethylensulfon odei
Dihydrothiophendioxyd, die in der US-PS 3470081 beschrieben sind.
Die Aromatenselektivität dieser Lösungsmitte
kann durch Zusatz von Wasser gesteigert werden ohne die Lösungsfähigkeit für Aromaten wesentlich
herabzusetzen. Hierzu werden dem Lösungsmitte im allgemeinen etwa 0,5 bis 20,0, vorzugsweise etwi
2,0 bis 15,0 Gewichtsprozent Wasser zugesetzt. Di< Lösungsmittelextraktion erfolgt gewöhnlich be
erhöhten Temperaturen und so ausgewählten Drük ken, daß die Beschickung und das Lösungsmittel ii
der flüssigen Phase verbleiben. Geeignete Tempera türen liegen im Bereich von etwa 27 bis 2O5°C, vor
zugsweise bei etwa 65 bis 149"C, während geeignet« Betriebsdrücke bis zu 28 kg/cm2 und vorzugsweis«
zwischen 1,0 und 10,5 kg/cm2 betragen.
Typische Drücke bei der extraktiven Destillation liegen bei Luftdruck bis 7,0 kg/cm2, obwohl das
obere Ende der Destillierzone im allgemeinen im Bereich von etwa 0,07 bis 1,4 kg/cm2 gehalten wird.
Die Kochertemperatur liegt zweckmäßig bei etwa 135 bis 182°C.
Die bevorzugte Beschickung Tür die Hydrokrackstufe ist das aus dem Reformierproduktauslauf erhaltene
C1+ -Paraffinkonzentrat. Obwohl diese Beschikkung auch die Pentane und Hexane enthalten kann,
ist es zweckmäßig, diese von den höheren Paraffinen abzutrennen und gesondert einer Isomerisierung unter
Bildung von Isomeren mit erhöhter Octanzahl zu unterziehen.
Der Produktauslauf der Hydrokrackzone enthält höchstens sehr wenig Methan und Äthan. In Fällen,
wo er Propan enthält, kann dieses für eine anschließende Alkylierung oder Isopropylalkoholproduktion
ausgenutzt werden. In der Hauptsache besteht das Hydrokrackprodukt aus Butan und dabei vor allem
aus Isobutan. Die Betriebsbedingungen der Hydrokrackreaktion schwanken je nach den physikalischen
und chemischen Kennwerten der Beschickung. Die zweckmäßig angewendeten Hydrokrackbedingungen
liegen bei einer Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit von 0,5 bis 10,0. Wasserstoffkonzentrationen von 525 bis
3500 Nhl/hl. Drücke von 14 bis 140, vorzugsweise
von 35 bis 140, besonders von 35 bis 70 kg/cm2 und Höchsttemperaturen der Katalysatorschicht von etwa
150 bis 250 C. Um sicherzustellen, daß die Temperatür
der Katalysatorschicht diese Obergrenze nicht überschreitet, kann man mit normalerweise flüssigen
oder gasförmigen Abschreckströmen arbeiten, die r»n einer oder an mehreren Stellen in die Katalysatorschicht
eingeführt werden.
In vielen Fällen ist es zweckmäßig, daß der Betriebsdruck der Hydrokrackzone ständig im Bereich von
etwa 90 bis 227 kg/cm2, die Wasserstoffkonzentration bei 525 bis 1780Nhl'hl und die stündliche Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit
bei etwa 3,0 bis 10,0 liegt.
Wie erwähnt, kann mit dem Ziel einer Oktanzahlerhöhung
von bleifreiem Benzin das Isobutankonzentrat anschließend alkyliert werden. Auch kann die
gegebenenfalls abgetrennte Pentan-Hexan-Fraktion einer Isomerisierung oder die gegebenenfalls abgetrennte
Propan-Butan-Fraktion einer Dehydrierung zugeführt werden.
In der Zeichnung erläutert in schematischer Weise
Fig. 1 eine Ausfuhrungsform des Verfahrens nach der Erfindung, bei dem der Reformierproduktauslauf
einer extraktiven Trennung unterzogen wird, und
Fig. 2 den Einbau des erfindungsgemäßen Verfahrens in ein Verfahren zur bleifreien Oktanzahlerhöhung
von Benzin.
Die beiden Figuren werden in Verbindung mit einer Industrieanlage erläutert, die zur Aufarbeitung einer
direkt gewonnenen C7+-Schwerbenzinfraktion ausgelegt ist. die zuvor zwecks Entfernung von Verunreinigungen und Olefinsättigung hydrofiniert worden
ist. Das angestrebte KeI besteht in der Höchstproduktion eines unverbleiten Benzines hoher Oktanzahl aus etwa 160000 hl/Tag frischer Beschickung.
Zu den maßgeblichen Eigenschaften der Schwer benzinfraktion gehören ein spezifisches Gewicht von
56,4'API, ein Anfangssiedepunkt von 90 C. eine
Destillatkmsteaineratur von 50,0 Volumprozent von 124"C und ein Endsiedepunkt von 183 C. Kohlenwasserstoffanalysen zeigen, daß die frische Beschik-
kung aus 44.4 Volumprozent Paraffinen, 48.8 Volumprozent Naphthcncn, 6,8 Volumprozent Aromalen
besteht.
Die Beschickung tritt in das Verfahren durch Leitung 1 ein und wird in die katalytische Reformicrungszone
2 eingeführt. Diese besteht aus einem katalytischen Reformierungss\ stein von geringer
Schärfe, um größtmögliche Mengen eines normalerweise flüssigen Produktes einer Research-üktanzahl
von 90.0 zu erzeugen. Die Betriebsbedingungen sind so gewählt, daß Naphthene möglichst weitgehend
711 Aromaten dchydrozyklisiert werden, während
gleichzeitig das Hydrokracken von Paraffinen möglichst niedrig gehalten wird. Deshalb wird die Schwerben/inbeschickung
bei einem Druck von etwa 10.5 kg cnr. einer stündlichen Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit
von 3,0. einer molaren Wasserstoffkonzentration von 6,0 und einer mittleren Katalysatorschichtlemperatur
von etwa 480 C reformiert. Der Katalysator besteht aus einem Tonerdeträgei
mit 0.55 Gewichtsprozent Platin. 0,20 Gewichtsprozent Rhenium und 0,87 Gewichtsprozent gebundenem
Chlorid, samtlich berechnet als Elemente.
Der Produktauslauf wird in einen wasserstoffreichen Krcislaufgasstrom. ein Methan-Äthan-Gasgemiseh
in leitung 3 und ein Propan-Butan-Konzentrai
in Leitung 4 getrennt. Bei der dargestellten Ausführungsform wird der flüssige C\, -Anteil des
Produktauslaufes durch Leitung 5 in die Extraklionszone
6 eingeführt, von wo ein Pentan-Hexan-Konzentrat durch Leitung 7 abgezogen wird. Es liegt im
Erfindungsgedanken, daß das für die Gewinnung einer Pentan-Hexan-Fraktion verwendete Trennsystem
ein integraler Teil des Reformierungssystemes sein kann und das Material in Leitung 5 den flüssigen
C-+-Anteil desReformierungsproduktes darstellt. Das C5+-Reformat hat eine Oktanzahl von 90.3. Ausbeuten
der Bestandteile und Pioduktverteilung finden sich in acr folgenden Tabelle 1.
Tabelle 1
Verteilung im Auslauf der Reformierunsszone
Verteilung im Auslauf der Reformierunsszone
Bcstandlei!
Wasserstoff
Methan
Äthan
Propan
Isobutan
η-Butan
Isopentan
n-Pentan
Hexan und höher
chtsprozeni | Volumpro/cn |
2,64 | |
0.65 | |
0,80 | |
1.10 | 1.59 |
0,47 | 0.63 |
0.37 | 0.48 |
1.82 | 2,19 |
0,65 | 0.78 |
91,49 | 85.75 |
Die katalytische Reformierung ist ein wasserstofferzeugender Prozeß, und die 2,64 Gewichtsprozent
Wasserstoff oder 270.8 NhI/1,6 hl können mit Vor teil in der Hydrokrackzone benutzt werden, wo
wasserstoffverbrauchende Reaktionen auftreten.
Von den Q1+-AMiSeIi bestehen 6,7 Votemprozent
(etwa 9130 hi/Tag) aus Hexanen. die durch Leitung 7
zusammen mit etwa 471S hl/Tag Pentanen abgezogen werden. Die restlichen 127000 hl/Tag werden
in einen unteren Teil einer LösungsmiitdextTaktionskolonne im Gegenstrom zu einem armen Lösungs-
mittelstrom eingeführt, der am oberen Teil der Kolonne
eingeleitet wird. Das Molverhältnis von Lösungsmittel zu Kohlenwasserstoff beträgt etwa 3,2:1,0.
Das gewählte Lösungsmittel ist Telramcthylensulfon, und die Extraktionskolonne arbeitet mit einem Druck
an der Spitze von etwa 1,05 kg/cm2 und einer Aufkochtemperatur von etwa 160 C. Ein an gesättigten
Verbindungen reicher Raffinatstrom wird als Kopfprodukt abgezogen, während der reiche LösungsmiUelbodenstrom
in eine extraktive Destillationszone eingeführt wird. Weiteres Raffinat wird als Kopfstrom
abgezogen, mit dem an Gesättigten reichen Raffinat aus der Extraktionskolonne vereinigt und
durch Leitung 9 in die Hydrokrackzone 11 eingeführt. Angereichertes Lösungsmittel wird in ein LösungsmiUelrückgewinnungssystem
eingeführt, das bei genügend niedrigem Druck und hoher Temperatur arbeitel, um aromatische Kohlenwasserstoffe am Kopf
abzutreiben, während armes Lösungsmittel am Boden als Rücklauf zur Extraktionskolonne abgenommen
wird. Das aromatische Konzentrat in einer Menge von 76 000 hl/Tag, bezogen auf 159 000 hl frische
Beschickung, wird aus der Zone 6 durch Leitung 8 abgeführt. Was den Raffinatstrom in Leitung 9 betrifft,
so erreicht man günstige Ergebnisse für die anschließende Hydrokrackreaktion. wenn der Strom
praktisch frei von dem gewählten Lösungsmittel ist. Eine /weckmäßige Technik zur Entfernung von Lösungsmittel
aus dem Raffinatstrom in Leitung 9 ist in der US-PS 3 470087 beschrieben.
Die Komponentenanalyse des C7+-Raffinatstromes,
der in die Hydrokrackzone 11 eingebracht wird, findet sich :n der folgenden Tabellen. Die Verteilung
ist bezogen auf die 50088 hl/Tag Raffinatstrom.
35
Tabelle II
Raffinatstromanalvse
Raffinatstromanalvse
Bestandteil
C--Paraffine
Cg-Paraffine
C9-Paraffine
C10-Paraffine
C,,-Paraffine
C7-Naphthene ...
C8-Naphthene ...
Cq-Naphthene ...
C10-Naphthene.. .
C8-Naphthene ...
Cq-Naphthene ...
C10-Naphthene.. .
Volumprozent
33.6
27.7
15.3
27.7
15.3
9.8
2,7
3.4
5,1
1,9
0,5
Der Raffinatstrom wird in die Hydrokrackzone 11 durch Leitung 9 eingeführt und nut Wasserstoff in
solcher Menge vermischt, daß sich ein M öl verhältnis
von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff von etwa 6,0:1,0 ergibt. Zu den anderen Betriebsbedingungen
gehören ein Druck von etwa 53 kg/cm2, eine stündliche nüssigkeitsraumgeschwindigkeit von 1.0.
bezogen auf vereinigte Beschickung, die etwa 17 384 hl/Tag nicht umgewandeltes C- + -Material
einschließt, und eine Katalysatorschichttemperatur von etwa 177 bis 205"C (ein Temperaturgradient von
etwa 28 C). Der Katalysator besteht aus Tonerde, 5,0% Nickel und 7.5 GewichtspTozem darauf sublimiertem Aluminiumchlorid, das mit der Tonerde
reagiert hat.
Der Hydrokrackproduktablauf wird in eine normalerweise dampfförmige Phase in Leitung 10 mit
einem Gehalt an Propan und leichteren gasförmigen Kohlenwasserstoffen, ein Butankonzentrat in Leitung
12 und einen normalerweise flüssigen C5 +-Strom in Leitung 13 getrennt. Letzterer enthält 17 384 hl/Tag
C7+ -Kohlenwasserstoffe und kann weiter aufgetrennt werden, um die Pentane und Hexane zu gewinnen.
In diesem Fall wird das C7+ -Material zurückgeleitet,
um sich mit dem Raffinatstrom in Leitung 9 zu vereinigen. Wie dargestellt, wird das C5+-Material zur
Extraktionszone durch die Leitung 13 und 5 rezykliert, und die Pentane und Hexane werden in Leitung 7
zusammen mit dem Pentan-Hexan-Konzenlrat aus der katalytischen Reformierungszone 2 gewonnen.
Die Verteilung des Hydrokrackprodukles und die Ausbeuten finden sich in der folgenden Tabelle 111.
Tabelle III
Isokrackausbeuten und Produktverteilung
Isokrackausbeuten und Produktverteilung
Bestandteil
Wasserstoff
Methan
Äthan
Propan
Isobutan
η-Butan
Isopentan
n-Pentan
Isohexan
η-Hexan
Volumpro/cnl
(1007)
82.5
16.5
23.1
72,2
9.5
10.5
1,8
7.0
1.4
Die eindeutigen Vorteile der Hydrokrackreaktionen. denen das praktisch aromatenfreie Raffinat
unterzogen wird, sind leicht aus der Tabelle III festzustellen. Der Wasserstoffverbrauch beträgt
285.15 Nhl/1,59 hl, und es werden nur etwa 23,3 hl/
1.59 hl Methan und 4,67 Nhl/1,59 hl Äthan erzeugt. Insgesamt werden 40 960 hl/Tag Butane erzeugt, von
denen etwa 88,3 Volumprozent aus Isobutan bestehen. Eine Zerlegung der Isobutanfraktion ergab
etwa 350 hl/Tag 2,2-Dimethylbutan, etwa 400 hl/Tag 2,3-Dimethylbutan, 1810 hl/Tag 2-Methyl pen ta η und
etwa 956 hl/Tag 3-Methylpentan. Die folgende Tabelle IV faßt die Ergebnisse der
Verfahrensvariante nach F i g. 1 zusammen. Nur Propan und schwerere Bestandteile sind angegeben,
da sie wesentlich wertvoller als Methan und/oder Äthan sind. Die Ausbeuten schließen Propan, Butane,
Pentane und Hexane ein, die aus der katalytischen Reformierungszone gewonnen wurden.
60
Propan
Isobutan
η-Butan
Isopentan
n-Pentan
Volumprozent
8.93 23.55 3.50 5.46
1,35 0.65
ίο
Fortsetzung
Besiandteii
2,3-Dimethylbutan..,
2-Methylpentan
3-Methylpentan
η-Hexan
Aromatisches Benzin
Volumprozent
0,74
3.21
1,94
1,97
48.70
3.21
1,94
1,97
48.70
Wie in der Tabelle IV angegeben, wurden 71,88% der frischen Beschickung in die erwünschten aromatischen
Kohlenwasserstoffe und Isobutankonzentrate umgewandelt. Die aromatischen Kohlenwasserstoffe
hatten eine Oktanzahl von etwa 115,0, und bei Verschnitt mit den gesamten Pentanen und Hexanen
lieferten sie ein Benzin von der in der folgenden Tabelle V gezeigten Art.
Tabelle V
Benzinzusammensetzung
Benzinzusammensetzung
Bestandteil
Isopentan
n-Pentan
2,2-Dimethylbutan
2,3-Dimethylbutan
2-Methylpentan
3-Methylpentan
η-Hexan
Aromatisches Benzin...
Volumprozent
8,53
2.12
1.01
1,15
5,02
3,03
3.07
76,07
2.12
1.01
1,15
5,02
3,03
3.07
76,07
Oktanzahl
93
62
92
104
74
74
25
115
Die 14097 hl/Tag Propan können zu Propylen dehydriert werden, das dann durch Hydrolyse in
Isopropylalkohol mit einer Oktanzahl von etwa 110 bis 120 umgewandelt werden kann. Dadurch werden
die Ausbeute und Oktanzahl des Benzins weiter erhöht. Andererseits kann das Propylen in einer
Alkylierungszone zur Erzeugung von C3-Alkylat mit einer Oktanzahl von etwa 92,0 verwendet werden.
Eine bevorzugte Ausfuhrungsform unter Benutzung des Erfindungsgedankens ist in F i g. 2 erläutert,
in der eine Alkylierungszone und eine Isomerisierzone dem Gesamtschema zugefügt worden sind
In diesem Falle wird das Propan wiederum aus dem Verfahren als Nebenproduktstrom abgezogen.
η-Hexan und n-Pentan werden isomerisiert. und das Isobutankonzentrat wird mit Butyienen von außen.
z. B. von einer katalytischen Krackanlage, alkvliert.
Wie oben dargelegt, wird die hydrofinierte Schwer
benzinbeschickung durch Leitung 1 in die katalvtische Reformierzone 2 angeführt. Eine Phase von
Propan and leichteren Kohlenwasserstoffen wird durch Leitung 3 abgezogen und in Propan und ein
Wasserstoflkoazeatrat airfgetreaat, daß zur Refor-2 zuröckgeföbrt wad. Betaue werden in
Leitung 4 gewonnen und in die Alkylierungszone 14 eingeführt. Pentane und schwerere Kohlenwasserstoffe
werden durch Leitung 5 in die Lösungsmittelextraktionszone 6 eingeleitet, worin das Aromatenkonzentrat
über Leitung 8 gewonnen wird. Außerdem wird durch Leitung 7 ein Pentan-Hexan-Konzentrat
entfernt oder in die Isomerisierzone 17 eingeführt.
Das Raffinat mit Heptan und schwereren Kohlen-Wasserstoffen wird wieder durch Leitung 9 in die
Hydrokrackzone 11 eingeführt, wobei Propan und leichtere Kohlenwasserstoffe durch Leitung 10 abgezogen
werden. Das Isobutankonzentrat wird in die Alkylierzone 14 durch Leitung 12 eingeführt, und
Pentane und schwerere Bestandteile werden zur Extraktionszone rezykliert, um Pentane und Hexane
zu entfernen. Die Betriebsbedingungen in der Hydrokrack- und der katalytischen Reformierzone sind
dieselben, wie vorstehend für F i g. 1 angegeben wurde.
Vor der Einführung des Pentan-Hexan-Konzentrates in die Hydroisomerisierzone 17 werden in
bevorzugter Weise die Pentan-Hexanisomeren entfernt, die unmittelbar zur unverbleiten Benzinmasse
16 geschickt werden. Deshalb wird die Beschickung für die Isomerisierzone 17 aus 2140 hl/Tag n-Pentan
und 3115 hl/Tag η-Hexan bestehen. In der Isomerisierzone 17 wird eine festliegende Schicht eines Katalysators
aus Tonerde, etwa 4,0 Gewichtsprozent AIuminiumchlorid
und 0,375 Gewichtsprozent Platin, berechnet als Metall, benutzt. Die Reaktionen verlaufen
bei einem Druck von etwa 21 kg/cm2, einer
Temperatur von etwa 166 C und einem Molverhältnis
von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff von etwa 1,0:1,0. Die Reaktionspartner durchlaufen die Katalysatorschicht
mit einer stündlichen Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit von etwa 1,0. Die Umwandlung in
Isomere beträgt etwa 99.0%. 2175 hl Tau Isopentan. 1063 hl/Tag 2,2-Dimethylbutan. 340 hl Tag 2,2-Dimethylbutan.
1010 hl Tag 2-Methylpentan und 580 hl Tag 3-Methylpentan werden über Leitung 18 in das unverbleite Benzin 16 eingeführt.
Die Alkylierungszone 14 ist ein System, das 32 387 hl,Tag fremde Butylene benötigt, um
54 311 hl Tag Q-Alkylat mit einer Oktanzahl von
etwa 97.0 zu erzeugen. Die Reaktionsdauer beträgt bei Benutzung eines Reaktors mit umgepumpter
Fluorwasserstoffsäure 9 Minuten, und das Verhältnis von Säure zu Kohlenwasserstoff beträgt etwa 1,5:1.0.
Die Alkjlierungsreaktionen verlaufen bei einer Temperatur
von etwa 38 C und unter einem Druck von etwa 20 at. Nach der Abtrennung nicht umgesetzter
Isobutane. die rezykliert werden, geht das Alkylatbenzin durch Leitung 15 in das unverbleite Benzin 16.
Eine bevorzugte Methode besteht darin, daß man die 5525 hl Tag Butan in die Isomerisierungszone zur
Umwandlung in Isobutan einleitet, das auch in der Alkylierzone 14 alkyliert wird. Bei einem Wirkungsgrad der Umwandlung von 99,0% und einer volume-
irischen Zunahme infolge der Molekülgrößenveränderung erhält man zusätzlich 5676 hl,Tag Isobutan. In dieser Situation sind fiir 42 872 hl/Tag Isobutane 37 154 hl/Tag fremde Butylene erforderlich,
um 65986 hl/Tag C4-Alkylat zu erzeugen.
6s Das unverbleite klare Benzin einschließlich der
5525 hl, Tag Butane, die in der Alkytierzone nicht
umgesetzt werden, haben die in der folgenden Tabelle Vl angegebenen Kennzeichen:
11
Tabelle VI Benzinzusammensetzung
Bestandteil
Bestandteil
n-Butan
Isopentan
2,2-Dimethylbutan. 2,3-Dimethylbutan.
2-Methylpentan ...
Volumprozent
3,38 6,58 1,27 0,92 3,71
Oktanzahl
94
104
C4-Alkylat
Aromatisches Benzin.
Gesamt
Gesamt
Volumprozent Oktanzahl
34,98
46,94
100,00
97 115 103,7
Bezogen auf die 158 757 hl/Tag frischer Beschi kung und die 32 387 hl/Tag fremder Butylene beträ
die volumetrische Ausbeute an Benzin mit eint Oktanzahl 103,7 85,7%.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung eines Aromatenkonzentrates und eines Isobutankonzentrates
aus einer im Schwerbenzinbereich siedenden Beschickung durch katalytisches Reformieren der
Beschickung bei einer Katalysatortemperatur von 425 bis 595 C, mit einer Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit
von 0,5 bis 15,0 und mit einem Molverhaltnis von Wasserstoff zu Kohlenwasserstoff von 1:1
bis 20:1, Trennung des Reformierproduktauslaufes in das Aromatenkonzentrat und normilerweise
flüssige gesättigte Kohlenwasserstoffe. Hydrokrakken mindestens eines Teils dieser gesättigten Kohlenwasserstoffe
in Gegenwart von Wasserstoff und eines Katalysators mit einem Edelmetall der Gruppe VIII oder Nickel auf einem Tonerdet *iger
und Gewinnung des Isobutankonzentrates au:, dem Hydrokrackprodukt. dadurch gekennzeichnet,
daß man für das Hydrokracken einen Katalysator verwendet, dessen Tonerdeträger
ein Reaktionsprodukt von Tonerde und einem sublimierten Friedel-Crafts-Metallhalogenid
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß man das Hydrokracken bei einer
Höchsttemperatur der Katalysatorschicht von 150 bis 250 C. einer stündlichen Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit
von 1.0 bis 10,0. einer Wasser-Stoffkonzentration von 525 bis 3500 NhI hl und
einem Druck von 35 bis 140 kg cnr durchführt.
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