DE1039169B - Verfahren zur Herstellung aromatenreicher Produkte mit hoher Oktanzahl - Google Patents
Verfahren zur Herstellung aromatenreicher Produkte mit hoher OktanzahlInfo
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Description
DEUTSCHES
Die vorliegend beschriebene Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung aromatenreicher Treibstoffe
mit hoher Oktanzahl durch katalytisch«1 Hydroformierung.
Zur Verbesserung der Oktanzahl von im Siedebereich von Motorbenzin oder Rohbenzin siedenden
Kohlenwasserstofffraktionen dient die bekannte Hydroformierung.
bsi der man die Ausgangskohlenwasserstoffe bei erhöhten Temperaturen und Drücken in
Gegenwart von Wasserstoff oder stark wasserstoffhai ti gen Gasgemischen mit festen Katalysatoren unter
solchen Bedingungen zusammenbringt, daß insgesamt kein Wasserstoff verbraucht wird und gewöhnlich
sogar während des Verfahrens Wasserstoff frei wird. Bei dieser bekannten Hydroformierung geht man gewohnlich
von Benzin mit ziemlich weitem Siedebereich aus, zwischen: etwa 50 bis etwa 205 bis 22O0C. Es hat
sich jedoch gezeigt, daß niedrigersiedende1 Benzine durch die übliche Hydrofcrmierungsbehandlung nicht
wesentlich verbessert werden können, nämlich etwa mit Siedepunkten unter 120° C. Man war deshalb der
Ansicht, daß solche niedrigsiedenden Fraktionen, wenn sie in der Hydroformierungsbeschickung vorhanden
waren, so· gut wie gar nicht an einer etwaigen Verbesserung der Oktanzahl der Produkte beteiligt
sind. Im allgemeinen hat man deshalb bisher diese niedrigsiedenden Bestandteile vor der Hydroformierung
aus der Beschickung entfernt, um dadurch den Durchsatz solcher Kohlenwasserstoffe zu erhöhen, bei
denen eine stärkere Erhöhung der Oktanzahl zu erwarten war.
Es wurde nun gefunden, daß man die Oktanzahl in der Weise durch katalytische Hydroformierung und
anschließende Extraktionsbehandlung noch weiter verbessern kann, indem man eine zwischen etwa 43 und
1200C siedende Kohlenwasserstofffraktion mit einem
aus einem auf Tonerde dipergierten Platinmetall bestehenden Katalysator bei Temperaturen zwischen
425 und 525° C und unter Drücken von höchstens 8,8 atü zusammenbringt, die Kohlenwasserstoffe dabei te
nur soi lange mit dem Katalysator in Berührung hält,
bis ein aus C5- und höheren Produkten bestehendes Hydroformat mit einer Oktanzahl von etwa 80
(Research, unverbleit) entstanden ist, worauf man das flüssige Hydroformierungsprodukt durch Lösungsmittelextraktion
in einen aromatenreichen Extrakt und ein Raffinat trennt und das letztere wieder der Hydroformierung
zuführt. Vorzugsweise arbeitet man dabei so, daß die zu hydraformierende Kohlenwasserstofffraktion
einen Siedeberich von 65 bis 93° C hat und daß die Hydroformierungstemperatur 470 bis 510° C
und der dabei angewandte Druck etwa 3,5 atü beträgt. Als besonders zweckmäßig hat es sich ferner erwiesen,
für die Lösungsmittelextraktion als Lösungsmittel ein Verfahren zur Herstellung
aromatenreicher Produkte
mit hoher Oktanzahl
Anmelder:
Esso Research and Engineering Company, Elizabeth, N. J. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. W. Beil und A. Hoeppener, Rechtsanwälte, Frankfurt/M.-Höchst, Antoniterstr. 36
Beanspruchte Priorität: V. St. v. Amerika vom 29. Mai 1956
Lacton, insbesondere Butyrolacton, zu verwenden und die Extraktionstemperatur zwischen 10 und 2600C zu
wählen.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, ein Reformat oder Hydroformat einer Lösungsmittelextraktion zu
unterwerfen und das Raffinat wieder der Hydrierung zuzuführen oder in einer getrennten Reaktiotiszone
weiterzubehandeln. Diese bekannte Arbeitsweise stand nicht im Zusammenhang mit der Hydroformierung ge^
rade der niedrigsiedenden Benzinfraktion unter besonders niedrigem Druck einer begrenzten Hydroformierung
bis zu einer Oktanzahl von nur etwa 80. Es ist auch schon bekanntgeworden, zunächst Benzin zu
platformieren und das Platformat nach Abtrennung der gasförmigen Produkte durch Extraktion in einen
aromatenreichen Extrakt und paraffinreiches Raffinat zu zerlegen und letzteres wieder in die Platformierungszone
zurückzuleiten.
Gegenüber dieser bekannten Arbeitsweise bietet das vorliegende Verfahren einen erheblichen technischen
Vorteil dadurch, weil es die Möglichkeit schafft, einen sehr wesentlichen Anteil der üblichen Benzine bis zur
Erreichung einer hohen Oktanzahl zu verbessern. Dies ist sehr wichtig, denn es besteht eine immer
größer werdende Nachfrage nach Treibstoffen mit hoher Oktanzahl und insbesondere nach solchen Treib-
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stoffen mit niedrigsiedenden Anteilen, deren Oktan- Der stark aromatenhaltige Extrakt wird über Lei-
zahl ebenfalls hoch ist. Dadurch, daß bei den vor- tung 27 aus der Extraktionszone 18 entfernt und einer
liegenden Produkten auch die niedrigen Anteile eine Lösungsmittelgewinnungszone 28 zugeführt, in der
hohe Oktanzahl haben, ergibt sich eine bessere Ver- das Lösungsmittel durch Destillation, Behandlung mit
teilung der Bestandteile mit hoher Oktanzahl über den 5 Wasser aus dem aromatenreichen Extrakt entfernt
ganzen Siadebereich der fertigen Gemische. Um dies wird. Der als Produkt erhaltene, eine hohe Oktanzahl
zu erreichen, ist es entscheidend, daß man in der aufweisende Motorkraftstoff wird durch Leitung 29
Hydroformierungsstufe ungewöhnlich milde Bedin- aus der Zone 28 entfernt und zwecks Lagerung oder
gungen einhält, namentlich hinsichtlich der Drücke Mischung abgeleitet. Das abgetrennte Lösungsmittel
und nur bis zu einer Oktanzahl bis zu etwa 80, wäh- io wird durch Leitung 30 entfernt und durch Leitung 32
rend man bisher allgemein bestrebt war, in dieser in die zur Lösungsmittelextraktionszone führende
Stufe Produkte mit Oktanzahlen zwischen 85 und 90 Leitung 19 gepumpt.
zu erhalten. Auch die Verwendung der Lactone als Die leichten, unbearbeiteten Rohbenzine, die erfin-
Extraktionsmittel hat sich für diese Verbesserungen dungsgemäß behandelt werden können, haben einen
als günstig erwiesen. Diese besonderen Maßnahmen 15 Siedebereich von etwa 43 bis 1200C, vorzugsweise
sind bisher noch nicht bekannt gewesen. von 65 bis 93° C. Die unter etwa 650C siedende
Die Zeichnung stellt ein Fließschema des erfmdungs- C3-Fraktion wird bei diesem Verfahren nicht in einem
gemäßen Verfahrens dar, wobei eine leichte Erdöl- solchen Umfange veredelt wie die C6- und C7-Kohlen-
beschickung durch die Leitung 10 in den Hydrofor- Wasserstoffe, und sie stellt daher keinen besonders
mierungsreaktor 11 eingeführt wird, wo sie im Ge- 20 wünschenswerten Bestandteil der Beschickung dar.
misch mit Wasserstoff oder mit durch die Leitung 12 Andererseits ist die Anwesenheit von C5-Kohlen-
zugeführtem wasserstoffhaltigem Umlaufgas unter Wasserstoffen in der Beschickung nicht besonders
wirksamen Hydroformierungsbedingungen mit einem schädlich, so daß man diese Fraktion vorzugsweise in
platinhaltigen Katalysator zusammengebracht wird. der Beschickung beläßt, um eine zusätzliche Destil-
Es ist zu beachten, daß die Hydroformierungsreaktion 25 lationsstufe bei der Bereitung der Beschickung zu ver-
in einem mit Ruheschüttung, Wanderschicht oder meiden. Die über 93 bis zu 107 oder 120° C siedende
Feststoffwirbelschicht arbeitenden Verfahren durch- Fraktion entspricht etwa dem bei den üblichen Hydro-
geführt werden kann, daß der Hydroformierungs- formierungsverfahren behandelten Material, bei denen
reaktor aus mehreren Gefäßen mit jeweils dazwischen entweder Molybdänoxyd- oder Platinkatalysatoren 1>ei
angeordneten Heizvorrichtungen bestehen kann und 30 einem Druck von etwa 14 kg/cm2 oder darüber ange-
daß bei den mit Wanderschicht- oder Feststoffwirbel- wendet werden, und sie kann gegebenenfalls in der
schicht arbeitenden Systemen getrennte Reaktions- Beschickung solcher Verfahren anwesend sein. Diese
und Regeneriergefäße angewendet werden können. Fraktion entspricht jedoch auch dem vorliegenden,
Das Hydroformat wird durch Leitung 13 aus dem unter niedrigem Druck und unter Verwendung eines
Hydroformierungsreaktor 11 entfernt, gekühlt oder 35 Platinkatalysators durchgeführten Umwandlungsverkondensiert
und anschließend in eine Trennvorrich- fahren, so daß das Verfahren zur Behandlung dieser
tung für Gas und Flüssigkeit 14 geleitet. Die nor- betreffenden Fraktion der unbehandelten Rohbenzinmalerweise gasförmigen Materialien werden vom Kopf beschickung von äußeren Umständen, z. B. der Verder
Trennvorrichtung 14 abgezogen und über die Lei- fügbarkeit der Anlage und dem Volumen der zu ]>e~
tungen 15 und 12 in den Hydroformierungsreaktor 40 handelnden, in verschiedenen Bereichen siedenden
zurückgeführt, während überschüssiges Gas durch Ab- Fraktionen, abhängt.
zugsleitung 16 aus dem System ausgelassen wird. Zur Es wurde gefunden, daß es möglich ist. ein leichtes,
Entfernung von Verunreinigungen aus dem Umlauf- unbehandeltes Rohbenzin mit einem durchschnittlichen
gas und zur Erwärmung desselben auf die für dieEin- Siedepunkt von 76° C und einer Oktanzahl von 66
führung in den Hydroformierungsreaktor 11 angemes- 45 (Research, unverbleit) mit platinhaltigen Kataly-
sene Temperatur können entsprechende Reinigungs- satoren bei Drücken im Bereiche von etwa atmosphä-
und Heizvorrichtungen vorgesehen werden. rischem Druck bis zu etwa 8,75 kg/cm2 zu einem
Das Hydroformat wird aus der Trennvorrichtung Hydroformat mit einer Oktanzahl von etwa 90
14 entfernt und über Leitung 17 der Lösungsmittel- (Research, unverbleit) und. höher in Ausbeuten von
extraktionszone 18 zugeführt, die zwecks besseren 50 etwa 75 Volumprozent zu veredeln. Dagegen ergibt die
Kontakts von Hydroformat und Lösungsmittel mit Hydroformierung dieses Rohbenzins bei einem Druck
Platten oder Füllkörpern versehen werden kann. Das von 14 kg/cm2 unter Verwendung eines Molybdän-Lösungsmittel,
z. B. Butyrolacton, tritt durch Leitung oxydkatalysators ein Hydroformat mit einer Oktan-19
in den oberen Teil der Extraktionszone 18 ein und zahl (Research) von nur etwa 81 in einer Ausbeute
fließt durch diese Zone nach unten, wobei die Aro- 55 von etwa 75 Volumprozent oder mit einer Oktanzahl
maten selektiv aus dem Hydroformat entfernt wer- von etwa 85 (Research) in einer Ausbeute von etwa
den. Das aus n-Paraffmen bestehende Raffinat wird 68 Volumprozent. In weiterem Gegensatz dazu ergibt
am Kopf durch Leitung 20 abgezogen und zur Ent- die Hydroformierung dieses leichten Rohbenzins bei
fernung oder Abtrennung kleiner Mengen an mit- einem Druck von 14 kg/cm2 unter Verwendung eines
gerissenem Lösungsmittel in den Abscheider 21 ge- 60 platinhaltigen Katalysators ein Hydroformat mit einer
leitet. Das abgetrennte Lösungsmittel fließt über Lei- Oktanzahl von nur 85 (Research) bei einer Ausbeute
tung 22 in die Extraktionszone 18 zurück. Das von 75 Volumprozent. Es wurde ferner festgestellt,
lösungsmittelfreie Raffinat wird durch Leitung 23 daß es unmöglich ist. die Research-Oktanzahl durch
entfernt und über Leitung 24 in die Einlaßleitung 10 Hydroformieren dieses leichten Rohbenzins mit
befördert, wo es der zugeführten Frischbeschickung 65 platinhaltigen Katalysatoren bei einem Druck von
beigemischt und mit dieser zusammen in den Hydro- 14 kg/cm2 weit über etwa 85 zu erhöhen,
formierungsreaktor 11 geleitet wird. Gegebenenfalls Die Hydroformierungsreaktion kann in Ruheschütkann ein Teil des Raffinats durch die Leitung 25 tung, mit Wanderschicht oder mit einer aufgewirbelzwecks Verwendung als Lösungsmittel oder Kraftstoff ten Feststaffschicht durchgeführt werden, wobei die abgezogen werden. 70 letztgenannte Verfahrensart bevorzugt wird, wenn
formierungsreaktor 11 geleitet wird. Gegebenenfalls Die Hydroformierungsreaktion kann in Ruheschütkann ein Teil des Raffinats durch die Leitung 25 tung, mit Wanderschicht oder mit einer aufgewirbelzwecks Verwendung als Lösungsmittel oder Kraftstoff ten Feststaffschicht durchgeführt werden, wobei die abgezogen werden. 70 letztgenannte Verfahrensart bevorzugt wird, wenn
Reaktionsbedingungen vorliegen, die häufige Regenerierungen
erforderlich machen.
Bei den Katalysatoren, die erfindungsgemäß zum Hydroformieren leichter Rohbenzine verwendet werden
können, handelt es sich um solche, die 0,01 bis 1,0 Gewichtsprozent Platin oder 0,1 bis 2,0 Gewichtsprozent
Palladium auf einem hochgereinigten Tcnerdeträger dispergiert enthalten, wie er z. B. aus
einem Aluminiumalkoholat oder aus einem Tonerde^- hydrosol erhalten wird, das durch Hydrolysieren von
metallischem Aluminium mit verdünnter Essigsäure in Gegenwart sehr kleiner, katalytischer Mengen
Quecksilber hergestellt wird. Ein geeigneter Katalysator besteht aus etwa 0,1 bis 0,6 Gewichtsprozent
Platin, das weitgehend auf einer in der j;-Phase vorliegenden,
aus Aluminiumamylat stammenden Tonerde dispergiert ist, die eine Oberfläche von etwa 150
bis 220 m2/g besitzt. Ein bevorzugter Katalysator für mit Wirbelschicht arbeitende Verfahren ist ein solcher,
der aus einem Gemisch eines Platinkatalysator- ao konzentrats besteht, das im wesentlichen aus 0,3 bis
2,0 Gewichtsprozent Platin a,uf mikrosphärischer Tonerde besteht und mit genügend nicht platzierter Tonerde
zu einer Katalysatorzusammensetzung vermischt ist, die etwa 0,01 bis 0,2 Gewichtsprozent Platin enthält.
Der Druck in der Reaktionszone sollte im Bereich zwischen 0 und 8,75 kg/cm2 liegen und vorzugsweise
etwa 3,5 kg/cm2 betragen. Die Temperatur der Katalysatorschicht sollte etwa 425 bis 525° C betragen. Angesichts
der Tatsache, daß unter den erfindungsgemäß angewandten Bedingungen, wie niedrigen Drücken
und niedrigen Umlaufgasgeschwindigkeiten, die Dehydrierungsaktivität des Platinmetallkatalysators
außerordentlich hoch ist, können die Reaktionstemperaturen
etwas niedriger liegen als die früher angewendeten. Der bevorzugte Temperaturbereich liegt
zwischen 470 und 5100C.
Die Rohbenzinbeschickung wird vor Einführung in die Hydroformierungszone auf etwa 480 bis 565° C,
vorzugsweise etwa 525 bis 540° C, vorgewärmt. Der Wasserstoff oder das Wasserstoffbehandlungsgas oder
Umlaufgas wird ebenfalls vor Einführung in die Hydroformierungszone auf 480 bis 7Ö0° C, vorzugsweise
etwa 650° C, vorgewärmt. Gegebenenfalls können
das Rohbenzin und das wasserstoffhaltige Gas zusammen erwärmt werden, in welchem Falle die bevorzugte
Vorwärmtemperatur etwa 480 bis 540° C beträgt.
Das wasserstoffhaltige Gas oder Umlaufgas enthält normalerweise etwa 65 bis 90 Molprozent Wasserstoff,
während der Rest aus leichten Kohlenwasserstoffgasen besteht. Die genaue Zusammensetzung des Umlaufgases
hängt von den Hydroformierungsbedingungen und von den Drücken und Temperaturen ab, bei denen
■es von dem Hydroformat abgetrennt wird. Die Menge des verwendeten Umlaufgases kann zwischen etwa 9
und 90 m3 je hl Rohbenzin Beschickung schwanken, sie beträgt vorzugsweise etwa 18 bis 53 m3 je hl Beschickung.
Außer durch Vorwärmen der Rohbenzinbeschikkung und des Umlaufgases kann der Hydroformierungsreaktionszone
bei einem mit aufgewirbelter Feststoffschicht arbeitenden Verfahren die erforderliche
zusätzliche Wärme durch die Eigenwärme des regenerierten Katalysators zugeführt werden oder indem
man den im Reaktor verwendeten Katalysator im Kreislauf durch eine Heizzone führt oder indem man
Heizschlangen in der Katalysatorschicht anordnet oder das Reaktionsgefäß mit einem Heizmantel umgibt
und heißes Abgas oder Quecksilber hindurchleitet, so daß ein indirekter Wärmeaustausch mit dem
Reakticnsgemisch erfolgt. Das Hydroformat und die Verfahrensgase werden aus der Reaktionszone entfernt,
durch eine geeignete Katalysatorgewinnungsanlage (falls eine solche erwünscht oder erforderlich
ist) geleitet und anschließend durch einen geeigneten Wärmeaustauscher und eine Kondensieranlage und
von da in eine Gasflüssigkeitstrennvorrichtung gelei'tet. Die gasförmigen Produkte werden aus dem
Abscheider entfernt, und vorhandenes überschüssiges Gas wird aus dem System ausgelassen. Das Umlaufgas
kann gegebenenfalls zwecks Entfernung von Schwefelwasserstoff gewaschen und, falls es zuviel
Wasser mitführt, durch einen Trockner geleitet werden.
Das Hydroformat wird aus der Gasflüssigkeitstrennvorrichtung abgezogen und anschließend einer
erfindungsgemäßen Lösungsmittelextraktion unterworfen. Geeignete Lösungsmittel für diesen Zweck
sind Butyrolacton, 2-Pyrrolidon, Adipinsäurenitril,
Dimethylsulfoxyd, Furfurol, Phenol oder Schwefeldioxyd.
Von den genannten Lösungsmitteln werden die Lactone, insbesondere das Butyrolacton, bevo-rzugt.
Eine mit diesem Lösungsmittel durchgeführte Extraktion des Hydroformats wird nachstehend eingehend
beschrieben. Es wurde gefunden, daß die Lactone, insbesondere das Butyrolacton, bei der selektiven Entfernung
aromatischer Bestandteile aus dem bei der unter niedrigem Druck unter Verwendung eines
Platinkatalysators durchgeführten Hydroformierung leichter unbehandelter Rohbenzine erhaltenen Hydroformat
in einzigartiger Weise wirksam sind. Der genaue Mechanismus, wodurch dem Butyrolacton diese
spezifischen und ungewöhnlichen Lösungseigenschaften verliehen werden, ist noch nicht bekannt. Eine
mögliche Erklärung ist jedoch die, daß die besondere Molekülkonfiguration dieser Verbindung ein kritisches
Gleichgewicht zwischen Kohlertwasserstofflöslichkeit
und Lösungsvermögen für die aromatischen Bestandteile herstellt, das für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung besonders günstig ist. Es versteht sich, daß bei Wechsel des selektiven Lösungsmittels geringe Abänderungen
beim Extraktionsverfahren, die dem Fachmann klar sind, erforderlich sind oder sein
können.
Die erfindungsgemäßen Lösungsmittelextraktionen unter Verwendung von Butyrolacton können bei
Temperaturen innerhalb des weiten Bereichs von 10 bis 2600C durchgeführt werden. Die Selektivitätseigenschaften des Butyrolactons werden jedoch durch
die Temperatur nicht kritisch beeinflußt, so daß es im allgemeinen vorgezogen wird, bei mäßigen Temperaturen
zu arbeiten, um das Beschickungsmaterial in flüssigem Zustande zu halten.
Eine besonders günstige Temperatur liegt im Bereich zwischen etwa 26 und 1200C. Die bei der Extraktion
verwendeten Drücke liegen zwischen etwa 1,5 und 52,5 kg/cm2. Auch der Druck ist jedoch nicht besonders
kritisch, so daß es möglich ist, das Verfahren bei atmosphärischem Druck durchzuführen, was normalerweise
bervorzugt wird.
Die Menge des bei der praktischen Durchführung der vorliegenden Erfindung verwendeten Lösungsmittels
schwankt selbstverständlich je nach Art des verwendeten Lösungsmittels und dem Grad der erforderlichen
Veränderung der Eigenschaften des Beschickungsmaterials. Im allgemeinen beträgt die
Menge des zu verwendenden Lösungsmittels etwa 0,5
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung aromatenreicher Produkte mit hoher Oktanzahl durch katalytische
Hydroformierung in Gegenwart eines wasserstoffhaltigen Gases und anschließende Extraktionsbehandlung, dadurch gekennzeichnet, daß man eine
zwischen etwa 43 und 1200C siedende Kohlenwasserstofffraktion
mit einem aus einem auf Tonerde dispergierten Platinmetall bestehenden Katalysator
bei Temperaturen zwischen 425 und 525° C und Drücken von höchstens etwa 8,8 atü zusammenbringt,
die Kohlenwasserstoffe nur so lange mit dem Katalysator in Berührung hält, bis ein
aus C5- und höheren Produkten bestehendes Hydroformat
mit einer Oktanzahl von etwa 80 (Research, unverbleit) entstanden ist, daß man das flüssige
Hydroformierungsprodukt durch Lösungsmittelextraktion in einen aromatenreichen Extrakt und
ein Raffinat trennt und das letztere wieder der Hydroformierung zuführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zu hydroformierende Kohlen-
Wasserstofffraktion einen Siedebereich von 65 bis 93° C hat, daß die Hydroformierungstemperatur
470 bis 5100C und der dabei angewandte Druck
etwa 3,5 atü beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man für die Lösungsmittelextraktion
als Lösungsmittel ein Lacton, insbeson-
10
dere Butyrolacton, verwendet und daß die Extraktionstemperatur
10 bis 260° C beträgt.
In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 510 673, 2 241 430;
Erdöl u. Kohle, 1955, S. 506; Oil Gas Journal, 53, Nr. 48, 233 (1955).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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