DE223868C - - Google Patents

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DE223868C
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sulfuric acid
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dilute sulfuric
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/20Refining by chemical means inorganic or organic compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JV! 223868 KLASSE 12/·. GRUPPE
RUTGERSWERKE-AKT-GES. in BERLIN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. Mai 1907 ab.
Die bisher üblichen Verfahren zur Geruchsverbesserung bzw. Geruchlosmachung von rohen Teerölen haben einen befriedigenden Erfolg nicht gehabt, da durch die zur Anwendurig gebrachten Methoden und Mittel nur ein Teil der Körper, welche den intensiven Geruch der rohen Teeröle bedingen, abgeschieden bzw. in geruchschwache Verbindungen übergeführt wurden, oder die bisher angewendeten Methoden waren mit derartig großen Kosten verbunden, daß eine Verwendung der erhaltenen Produkte in größerem Maßstabe, wie beispielsweise zur Besprengung von Landstraßen zwecks Bindung des Staubes,
x5 sich schon des Preises wegen verbot.
Es wurde nun gefunden, daß durch Behandlung von schweren Teerölen mit verdünnter Schwefelsäure in der Hitze sich ein Teil der übelriechenden Bestandteile der öle in Form von Säureharz abscheidet und leicht getrennt werden kann.
Als verdünnte Schwefelsäure hat sich eine solche mit einem Gehalt von etwa 50 bis 60 Prozent an Monohydrat bei Temperaturen von 80 bis 90° als besonders geeignet erwiesen.
Unter den angegebenen Bedingungen übt die Schwefelsäure keine oder nur ganz geringe, nicht in Betracht kommende sülfurierende Wirkung auf die Teeröle aus.
Die Wirkung der verdünnten Schwefelsäure ist vielmehr in der Hauptsache nur eine polymerisierende bzw. kondensierende, indem z. B. cumaron- und indenartige Körper mit Phenolen und Basen zu höher molekularen, in Teeröl unlöslichen Körpern kondensiert werden und so eine Verminderung des Geruchs erzielt wird.
Weitere unveränderte riechende Stoffe können durch Behandlung des veränderten Teer-Öles mit Natronlauge entfernt werden. Würde man Natronlauge allein ohne die vorherige Einwirkung der Schwefelsäure anwenden, so würde man trotz Anwendung großer Mengen Natronlauge ein ungenügendes Ergebnis erzielen,' da verdünnte Schwefelsäure bei dem vorliegenden neuen Verfahren auf Körper einwirkt, welche von Natronlauge allein nicht angegriffen werden.
Die Natronlauge bewirkt auch die Entfernung der letzten Reste von durch Waschen mit Wasser nicht entfernter Schwefelsäure und Phenolen. Auch empfiehlt es sich, durch die so behandelten Öle einen Strom von Wasserdampf hindurchzublasen, um noch vorhandenes Naphtalin zu entfernen.
In dem Werk von Lunge, »Die Industrie des Steinkohlenteeres und des Ammoniaks«, 4. Aufl. 1900, Bd. i, ist zwar auf Seite 455 die Behandlung von Rohanthracen in der Wärme mit konzentrierter Schwefelsäure und Natronlauge und folgender nochmaliger Destillation erwähnt, doch wird diese Behandlungsweise lediglich zur Erhöhung der Ausbeute von Anthracen vorgenommen. Demgegenüber unterscheidet sich das vorliegende Verfahren dadurch, daß es auf alle Arten von schweren
Teerölen anwendbar ist und nicht nur auf t
Anthracene^, einer bestimmten Fraktion des Teeres. Bei dem vorliegenden Verfahren wird ferner eine stark verdünnte Schwefelsäure, und zwar bei Temperaturen, die nahe bei der Siedetemperatur .des Wassers liegen, zur Anwendung gebracht, wodurch einerseits eine weitaus bessere Geruchsveränderung, andererseits ein geruchloses oder geruchschwaches Teeröl in wesentlich höheren Ausbeuten als
ίο Endprodukt erhalten wird, als wenn die Behandlung der Teeröle mit konzentrierter Säure bei den gleichen Temperaturen stattfinden würde.
In der britischen Patentschrift 1832 /1869 ist die Behandlung von Mineralölen mit verdünnter Schwefelsäure bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen beschrieben. Hierdurch wird jedoch nur die Entfernung vorhandener Asphaltstoffe und die Aufhellung der Farbe der Mineralöle bezweckt, während bei dem vorliegenden Verfahren durch die Behandlung von Teerölen mit verdünnter Schwefelsäure die Beseitigung des Geruchs infolge Kondensation und Abscheidung gewisser, den Geruch bedingender Körpergruppen erreicht wird. Bei der großen Verschiedenheit der chemischen Zusammensetzung der Mineralöle von derjenigen der Teeröle war die durch die Behandlung der Teeröle mit -verdünnter Schwefelsäure erzielte Geruchsverbesserung nicht vorauszusehen.
Beispiel:
ϊη 1000 kg gewöhnliches schweres Teeröl, welches sich in einem geeigneten, ausgebleiten und mit einem kräftigen Rührwerk versehenen Gefäß befindet, werden nach dem Erhitzen auf etwa 900 allmählich 100 kg einer Schwefelsäure mit einem Gehalt von 60 Prozent an Monohydrat langsam unter kräftigem Rühren hinzugegeben und noch einige Zeit weiter gerührt und auf gleicher Temperatur erhalten.
Nach dem Erkalten und Absitzenlassen der Schwefelsäure und des gebildeten Säureharzes wird das öl abgezogen und darauf mit 100 kg Natronlauge vom spezifischen Gewicht 1,3 gewaschen. Die anzuwendenden Mengen und die Stärke der Natronlauge ändert sich mit der Art des Rohöles. Alsdann wird unter abermaligem Erhitzen des Öles auf etwa ioo° ein Strom von Wasserdampf so lange durch das Teeröl geleitet, bis kein Naphtalin mehr überdestilliert.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Verbesserung des Geruchs von schweren Teerölen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Teeröle mit verdünnter Schwefelsäure, zweckmäßig mit einem Gehalt von etwa 50 bis 60 Prozent Monohydrat, bei Temperaturen unter ioo° (vorteilhaft 80 bis 900 C.) behandelt.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE925351C (de) * 1951-07-04 1955-03-21 Teerverwertung Mit Beschraenkt Verfahren zur Gewinnung von Naphthalin aus rohen Naphthalinoelen

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