DE925351C - Verfahren zur Gewinnung von Naphthalin aus rohen Naphthalinoelen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Naphthalin aus rohen Naphthalinoelen

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DE925351C
DE925351C DEG6470A DEG0006470A DE925351C DE 925351 C DE925351 C DE 925351C DE G6470 A DEG6470 A DE G6470A DE G0006470 A DEG0006470 A DE G0006470A DE 925351 C DE925351 C DE 925351C
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naphthalene
crude
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crude naphthalene
cooling
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DEG6470A
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Hans Dr Kaffer
Hans Dr Wille
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Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH
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Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C7/00Purification; Separation; Use of additives
    • C07C7/005Processes comprising at least two steps in series

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Naphthalin aus rohen Naphthalinölen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von Naphthalin und Naphthalinhomologen aus rohen Naphthalinölen, z. B. dem bei der ersten Aufteilung von Steinkohlenteer durch Destillation gewonnenem rohem Naphthalinöl.
  • Solche rohen Naphthalinöle werden üblicherweise durch Kühlen und Abtrennen der ausgeschiedenen Kristalle von dem Ö1, wobei die Trennung vom 01 anschließend durch Schleudern und/oder Pressen noch vervollständigt wird, aufgearbeitet.
  • Diese durch Kühlen abgeschiedenen, von dem Ö1 getrennten Naphthalinkristalle, sogenanntes Rohnaphthalin, werden durch Waschen mit Schwefelsäure und Destillation und Kristallisierenlassen des Destillats bzw. von Fraktionen des Destillats auf höchstprozentiges Naphthalin aufgearbeitet.
  • Dieses Verfahren hat eine Reihe von Nachteilen, die stets Anlaß zu Versuchen zur Vervollkommnung des Verfahrens waren, jedoch diese Art des Vorgehens bisher nicht verdrängen konnten. Das Auskühlen des rohen Naphthalinöls ist nämlich umständlich und kostspielig und vor allem sehr zeitraubend. Die Kosten werden verursacht im wesentlichen durch die Apparatur (es werden große eiserne Kästen für die Abkühlung auf Außentemperatur verwendet) und durch die lange Verweilzeit, d. h. durch die große Menge derartiger Gefäße, die zur Kühlung des anfallenden rohen Naphthalinöls notwendig sind. Störend ist auch die Abhängigkeit von der Außentemperatur, die zu Ungleichmäßigkeiten des weiterzuverarbeitenden Materials führt. Es ist naturgemäß möglich, die durch die Außenluft gekühlten Behälter für das rohe Naphthalinöl zu ersetzen durch irgendwelche bekannten Kühlapparaturen und irgendwelche Kühlmedien, z. B. Wasser, jedoch sind dabei die Apparaturkosten noch höher, und es entstehen nicht unbeträchtliche Energiekosten.
  • Trotz dieser Mißstände hat sich, wie dargelegt, das Verfahren der Abscheidung des Rohnaphthalins aus rohen Naphthalinölen durch Kühlung und Abtrennung der ausgeschiedenen Kristalle von dem 01 in derx praktischen Verfahren der Industrie aufrechterha;lten, da ein brauchbarer Weg, diese Schwierigkeiten zu umgehen, nicht möglich schien, mindestens nicht gegeben war.
  • Es wurde nun gefunden, daß ein nicht nur brauchbarer, sondern vorteilhafter Weg unter Weglassung der Kühlung von rohen Naphthalinölen zur Ab-Abscheidung des Rohnaphthalins und Abtrennung auf mechanische Weise von dem 01 vorhanden ist und zu guten Ergebnissen führt.
  • Nach der Erfindung wird vorgeschlagen, die Wäsche mit Schwefelsäure bei dem rohen Naphthalinöl stattfinden zu lassen und das mit Schwefelsäure gewaschene rohe Naphthalinöl zu destillieren, d. h. die Abscheidung der Rohnaphthalinkristalle durch Kühlen des rohen Naphthalins und Abtrennen von dem Öl zu unterlassen.
  • Es gelingt nach den Untersuchungen, die der Erfindung zugrunde liegen, unter Verwendung der in Teeraufarbeitungsbetrieben üblichen Trennsäulen in einem einzigen Rektifiziergang handelsübliche Naphthalinsorten, und zwar in besonders guter Ausbeute zu erhalten. Bei Anwendung hochwirksamer Kolonnen kann Naphthalin ausgezeichneter Reinheit in einem Rektifiziergang erhalten werden.
  • Die Erkenntnis, daß das Verfahren des Waschens mit Schwefelsäure mit nachfolgender Destillation, wie es bei den bisherigen Verfahren auf die durch Kühlung abgeschiedenen, vom 01 abgetrennten Rohnaphthalinkristalle angewendet wurde, bei dem rohen Naphthalinöl, d. h. ohne Abtrennung des Ölanteils durch Kühlung und Kristallabtrennung, mit besonderem Erfolg praktisch brauchbar ist und zu so erstaunlichen Resultaten führt, lag nicht nahe.
  • Die Ersparung der Abkühlung des rohen Naphthalinöls zur Ausscheidung der abzutrennenden Rohnaphthalinkristalle schafft von vornherein eine erhebliche Zeitersparnis. Zwar wird im Gegensatz zu den bisherigen Verfahren die Destillationsapparatur mit dem mengenmäßig zurücktretenden Molanteil belastet, der nach dem bisherigen Verfahren durch Kühlung und Abtrennung entfernt wird, jedoch sind die Apparaturkosten pro Gewichtseinheit des erzeugten Naphthalins bei dem Verfahren gemäß der Erfindung geringer als bei dem bisherigen Verfahren.
  • Das Verfahren der Erfindung führt auch außer der Zeitersparnis, der Eliminierung von Verfahrensgängen und der Vereinfachung und Verbilligung noch weitere Vorteile mit sich, die gleichfalls als überraschend bezeichnet werden müssen.
  • Wird nämlich nach der Erfindung ein mit Schwefelsäure gewaschenes rohes Naphthalinöl, wie es ist, der Destillation unterworfen, so fallen Fraktonen an, in denen die Homologen des Naphthalins in erheblicher Reinheit und sogar pralctisch rein vorliegen. Außerdem hat sioh gezeigt, daß auch andere Begleitstoffe des Naphthalins, insbesondere Diphenyl, sich auf diese Weise in hoher Reinheit gewinnen lassen.
  • Hervorzuheben ist ferner, daß sich in den Arbeitsgang gemäß der Erfindung auch die Abtrennung der gesamten Phenole und Chinolinbasen günstig einfügen läßt, die sonst erst durch eine gesondhrt vorzunehmende Aufarbeitung der öligen Anteile des Rohnaphthalinöls nur zum Teil zugänglich sind.
  • Eine überraschende Reihe von Vorteilen ergibt sich also bei der Weglassung der bisher für- notwenig erachteten und geübten Abkühlung des Rohnaphthalinöls mit Abtrennung der Rohnaphthalinkristalle, d. h. bei dem Destillieren des mit Schwefelsäure gewaschenen rohen Naphthalinöls, die, wären sie erkannt worden oder auch nur entfernt zu vermuten gewesen, schon längst zur Ersetzung des bisherigen nicht befriedigenden und unvollständigen Verfahrens geführt hätten.
  • Im einzelnen ist auszuführen, daß bei dem Verfahren nach der Erfindung die Gesamtausbeute an Naphthalin, in Form handelsüblicher Naphthalinsorten, höher ist als bei dem üblichen Verfahren, was darauf zurückzufü;hren ist, daß der Gesamtgehalt des rohen Naphthalinöls an Naphthalin, dessen Homologen sowie die Phenole und Chinolinbasen in das eigentliche Gewinnungsverfahren gelangt, während bei dem bekannten Verfahren eine nicht unerhebliche Menge des. Naphthalins und der genannten Begleitstoffe in den Ölen, die von dem bei der Kühlung des rohen Naphthalinöls ausgeschiedenen Kristallen abgetrennt werden, gelöst bleibt. Daß die gesamten Phenole und Chinolinrohbasen bei dem Verfahren gemäß der Erfindung in dem gleichen Verfahrensgang im Gegensatz zu den üblichen Verfahren, bei denen die abgetrennten Ole gesondert aufgearbeitet wurden, gewonnen werden können, ist, wie erwähnt, ein weiterer Vorteil.
  • Methylnaphthaline, Diphenyl und Dimethylnaphthaline können in guter Ausbeute im gleichen Arbeitsgang in technischer Reinheit destillativ gewonnen werden.
  • Bei dieser Destillation wird, wie bemerkt sei, eine hoch (bis etwa 3500) siedende Fraktion erhalten, die Acenaphthen und höhersiedende Aromaten enthält sowie viskose Öle.
  • Trennt man die höher als das Naphthalin siedenden Fraktionen, die vorzugsweise di;e Homologen des Naphthalins enthalten, insgesamt ab, d. h. ohne weitere Unterteilung, so bildet diese Fraktion ein Ö1, das infolge der Abwesenheit von Phenolen, Basen und ungesättilgten Kohlenwasserstoffen besonders alterungsbeständig ist und sich infolgedessen bevorzugt als Waschöl zur Verwendung bei der Gewinnung der Benzole eignet.
  • Im folgenden sei die Erfindung weiter veranschaulicht durch eine Nebeneinanderstellung der Ergebnisse des üblichen Aufarbeitungsverfahrens von rohem Naphthalinöl und der des Verfahrens der Erfindung.
  • Aus dem gleichen rohen Naphthalinöl wurden gewonnen:
    Bei der üblichen Bei der
    Aufarbeitung von Aufarbeitung
    Naphthalinöl durch nach dem
    Kühlen, Schleudern, Verfahren
    Waschen, der
    Destillieren Erfindung
    % %
    Phenole ..................................... - 5,3
    Chinolinrohbasen............................. - 2,3
    Handelsübliche Naphthalinsorten ............. 50,9 66,7
    Zwischenfraktion (zurück zum Rohnaphthalin).. 2,7 7,5
    Gereinigtes Methyl-Naphthalin-Material ...... - 6,1
    Gereinigtes Methyl-Naphthalin-Material
    (1-Methyl-Naphthalin-angereichert)........... - 0,9
    Destillationsrückstände ..................... 5,2 -
    Gereinigtes Diphenylmaterial ................ - 0,9
    Gereinigtes Dimethylmaterial ................ - 0,6
    Hochsiedende Fraktionen bis etwa 350°........ - 1,3
    Pech ........................................ - 1,1
    Waschverlust ................................ 3,7 7,1
    Verlust ..................................... 0,2 0,2
    Vom ausgeschiedenen Rohnaphthalin abge-
    trenntes Öl ................................. 37,3 -
    100,0 100,0

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Gewinnung von Naphthalin aus rohen Naphthalinölen, z. B. dem bei der ersten Aufteilung des Steinkohlenteers durch Destillation gewonnenen Naphthalinöl, dadurch gekennzeichnet, daß das rohe Naphthalinöl einer Wäsche mit Schwefelsäure unterworfen und danach fraktioniert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Fraktionierung Naphthalinhomologefraktionen, wie Methylnaphthalin, weiterhin die Diphenylfraktion und die Dimethylnaphthalinfraktion abgetrennt werden.
    Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 223 868, 30I o7g, 490 080.
DEG6470A 1951-07-04 1951-07-04 Verfahren zur Gewinnung von Naphthalin aus rohen Naphthalinoelen Expired DE925351C (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE223868C (de) *
DE301079C (de) *
DE490080C (de) * 1927-05-10 1930-01-25 Adolf Spilker Dr Verfahren zur Reinigung von Naphthalin

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE223868C (de) *
DE301079C (de) *
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