DE2238304B2 - (Choleretisch wirksame) Ester bzw. Salze von Dehydrocholsäure, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneipräparate - Google Patents
(Choleretisch wirksame) Ester bzw. Salze von Dehydrocholsäure, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Verbindungen enthaltende ArzneipräparateInfo
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Description
mit Dehydrocholsäure umsetzt
4. Arzneipräparate, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einer Verbindung nach den
Ansprüchen 1 bis 3.
A-COOH-R2R1N-AIk-OOC-B (II)
Die Erfindung betrifft choleretisch wirksame Ester bzw. Salze von Dehydrocholsäure gemäß Anspruch 1
sowie Arzneimittel, die diese Verbindungen enthalten.
!5 Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur
Herstellung dieser Verbindungen
In der obigen Formel I ist der basische Rest —Alk—NR1R2 Bestandteil eines Dehydrot-holsäureesters,
während gemäß der Formel II dieser basische Rest Bestandteil der anderen Säure ist, das heißt der
Säure, die den Rest B enthält. Solche Ester können aus
der entsprechenden Säure und dem entsprechenden Aminoalkohol durch eine bekannte Veresterungsreaktion
hergestellt werden.
Die Salze der Formeln I und II können in bekannter Weise hergestellt werden, indem man den basischen
Ester oder ein Säureadditionssalz davon mit der gewünschten Säure oder einem Salz davon in einem
geeigneten Lösungsmittel umsetzt
jo Man kann beispielsweise zu einer Suspension eines
Dehydrocholsäure-dialkylaminoalkylesters in Alkohol eine äquimolare alkoholische Lösung einer substituierten
Zimtsäure hinzufügen und das Gemisch auf den Siedepunkt erhitzen, wobei sich eine klare Lösung
π bildet Nach Abkühlen kristallisiert das gewünschte Salz
aus, das nach einigen Stunden nitriert, gewaschen und getrocknet wird. Die Ausbeuten liegen zwischen
80-95%.
Man kann die Salzbildung auch in einem geeigneten organischen Lösungsmittel beim Siedepunkt durchführen.
Eventuelle Verunreinigungen kann man heiß filtrieren. Nach dem Abkühlen kristallisiert das Salz aus.
Es kann auch durch Eindampfen in kristallisierter Form gewonnen werden.
4) Die Anwendung von Gallensäuren sowie ihrer
anorganischen Salze und Ester als Choleretica ist seit langem bekannt. Die choleretische Aktivität von
substituierten Zimtsäuren wurde ebenfalls beschrieben: M. Pesson, J. SaIIe, C. Auffret, Arch. int. pharmacodyn.
V) CXIX.443-481 (1959).
Es wurde nun gefunden, daß die erfindungsgemäßen Este/ bzw. Salze eine unerwartete synergistische
Wirkung in den cholerelischen Eigenschaften zeigen.
Die Untersuchungen wurden an männlichen Ratten
Die Untersuchungen wurden an männlichen Ratten
μ weitgehend nach der Methode und Technik durchgeführt,
wie sie von G. Czok in dem Supplementum zur Zeitschrift für Ernährungswissenschaft, Nr. 5, Seite
32-33,1966, beschrieben wurde.
Die gewonnenen Gallenmengen wurden volumc-
Die gewonnenen Gallenmengen wurden volumc-
M) trisch gemessen. Dann wurde die Galle im Trockenschrank
eingedampft und anschließend das Trockenge*
wicht ermittelt. Als Vergleichsbasis dienten Versuchsgruppen,
deren Tiere äquimolare bzw. äquivalente Mengen 3-Methoxy-4hydroxy-/.imtsäiire und Dchydrn-
ii". cholsäure verabreicht erhielten.
Die !Ergebnisse dieser prnrmakologischen Untersuchungen
zeigten, daß gewisse den I-'ormeln I und Il
entsrjrechende Substanzen sowohl den Galleflul.) bedeu-
tend steigern, als auch den Gehalt der Galle an festen
Bestandteilen, gemessen am Trockenröckstand, wesentlich erhöben. Benotet man die Versuchswerte, welche
mit der 3-Methoxy-4-hydroxy-zimtsäure und Dehydrocholsäure für sich allein in bezug auf die beiden
Parameter gemessen wurden, zur Beurteilung der erwähnten Testsubstanzen, so ergibt sich, daß verschiedene dieser Testsubstanzen aus der hier beschriebenen
chemischen Reihe in der Lage sind, die Gallewirksamkeit der zwei genannten Standardsubstanzen in bezug
auf den GallefluB bis um das ca. 4- bis 5fache und in
bezug auf den Trockenrückstand bis um das ca. 8- bis 9fache zu übertreffen.
Aufgrund der vorliegenden Untersuchungsergebnisse ist zu erwarten, daß Substanzen der Formeln I und II zur
Behandlung von Erkrankungen der Leber und der galleableitenden Organe erfolgreich eingesetzt werden
können.
Die neuen Verbindungen der Formeln I und II besitzen somit J»berschützende und choleretische
Eigenschaften.
1. Eine Suspension von 250 ml absolutem Äthylalkohol und 47,4 g (0,1 Mol) Dehydrocholsäuredime-
thylaminoäthylester wird mit einer Lösung von 19,7 g (0,1 Mol) 3-Methoxy-4-hydroxy-zimtsäure in
25OmI Äthylalkohol versetzt Das Reaktionsgemisch wird kurz auf Rückfluß gebracht, wobei sich
eine klare gelbe Lösung bildet Nach Abkühlen jo kristallisiert das Dehydrocholsäure-dimethylaminoäthylester-S-methoxy^-hydroxy-cinnamat in
farblosen Kristallen aus, Jie nat-Γ/ einigen Stunden
abgesaugt, mit kaltem Äthylalkohol gewaschen und
in Vakuum bei 500C getrockne-, werden. Man js
gewinnt 543 g des gebildeten Salzes, dessen
Zersetzungspunkt zwischen 165-1700C liegt. Ausbeute: 82%.
2. Nach Beispiel 1 wird das Dehydrocholsäure-dime-
thylaminoäthylester-S-methoxy-'t-acetoxy-cinna- -to
mat mit einer Ausbeute von 86% gewonnen. Dessen Zersetzungspunkt liegt nach Umkristallisieren in efachem Äthylalkohol bei 140-143° C.
3. Nach Beispiel 1 kann man das Dehydrocholsäurediäthylaminoäthylester-S-methoxy^-hydroxy-cin- «
namat in 90%iger Ausbeute gewinnen. Zersetzungspunkt der farblosen Kristalle: 147- 150° C.
4. Nach Beispiel 1 wurde das Dehydrocholsäure-diäthylaminoäthylester-S-methoxy^-acetoxy-cinnamat in einer Ausbeute von 85% synthetisiert, r>o
Zersetzungspunkt: 157 -160° C.
5. Nach Beispiel 1 wurde aus Dehydrocholsäure-dimethylaminoäthylester und 2-Methoxy-5-bromzimtsäure das Dehydrocholsäure-dimethylaminoäthyIester-2-methoxy-5-brom-cinnamat mit einer v>
Ausbeute von 80% hergestellt.
6. Nach Beispiel I kann man aus Dehydrocholsäurediäthylaminoäthylester und 2-Methoxy-5-bromzimtsäure das Dehydrocholsäure-diäthylaminoäthylester-2-methoxy-5-brom-ciinamat syntheti- mi
sieren.
7. 25 g Dehydrocholsäure-diat lylaminoälhylester (0,05 Mol) werden in 100 ml absolutem Ethanol
suspendiert und unter Rühren mit einer Lösung von 10,5g i.2-Dithiolan-3-valerians£iire (0,05 Mol) in ι.-.
!30 ml Äthanol versetzt. Das Gemisch wird am
Rückfluß erhitzt, worauf sich eine j;clbc Lösung
bildet. Sie wird heiß filtriert und (:,m„i h im Vakuum
das Lösungsmittel verdampft Der kristallinische Rückstand wird mit 50 ml fsopropyläther verdünnt
und abgesaugt, mit 20 ml Jsopropyläther gewaschen und im Vakuum bei 500C getrocknet Man
erhält 28,7 g hellgelbe Kristalle, deren Zersetzungspunkt zwischen 180-184° C liegt
8. Nach dem Verfahren des Beispiels 7 wird das
Dehydrccholsäure-dimenthylaminoäthylester-1,2-dithiolan-3-valerat
in £8%iger Ausbeute gewonnen.
9. 5,1 g Dehydrocholsäure-dimethylaminoäthylester (0,01 Mol) werden in 100 ml Wasser bei Zimmertemperatur
gelöst Diese farblose, klare Lösung wird mit einer Lösung von 23 g Natrium
i.^-Dithiolan-3-valerat (0,01 Mol) in 10 ml Wasser
versetzt Das Dehydrocholsäure-dimethylaminoäthyIester-li-dithiolan-3-vaIerat
scheidet sich in Form einer hellgelben Masse aus, die nach kurzer Zeit in kristallinisches Pulver übergeht Nach
einigen Stunden wird das Produkt filtriert mit Wasser gewaschen und in einem Exsiccator
getrocknet So erhält man 4,8 g hellgelbe Kristalle, deren Zersetzungspunkt zwischen 182 —186° C
liegt
In gleicher Weise wie oben beschrieben kann man die folgenden Salze gewinnen:
10. Dehydrocholsäure-dimethylaminoäthylestercinnamat
(farblose Kristalle, Zersetzungspunkt:
158-16O0C).
158-16O0C).
11. Dehydrocholsäure-dimethylaminoäthylester-orotat
12. Nach dem Verfahren des Beispiels 7 wird das
Dehydrocholsäure-diäthylaminoäthylester-orotat vomFp.213-215°Chergestellt.
13. 16,8 g (0,05 Mol) S-Methoxy^-acetoxy-zimtsäurediäthylaminoäthylester
werden in 150 ml absolutem Äthylalkohol gelöst. Man fügt 20,1 g (0,05 Mol)
Dehydrocholsäure zu dieser Lösung und heizt das Reaktionsgemisch bis zum Siedepunkt, wo sich eine
klare Lösung bildet. Nach Abkühlen kristallisiert das S-Methoxy^-acetoxy-zimtsäure-diäthylaminoalkylester-dehydrocholat
aus. Das Rohprodukt wird nach einigen Stunden abgesaugt, mit Äthylalkohol gewaschen und in Vakuum getrocknet. So
gewinnt man 32,3 g des gewünschten Salzes, dessen Zersetzungspunkt nach Umkristallisieren aus
Äthylalkohol bei 168-169°C liegt.
14. 6,0 g (0,02 Mol) S-Methoxy^-hydroxy-zimtsäurediäthylamino-äthylester
werden in 30 ml Chloroform gelöst, und mit einer Suspension von 8 g Dehydrocholsäure in 80 ml Chloroform versetzt.
Man heizt das Gemisch am Rückfluß, filtriert die Lösung von den eventuellen Verunreinigungen, und
dampft sie in Vakuum ein. Der Rückstand wird in Diisopropyläther aufgenommen, filtriert, mit Äther
gewaschen und in Vakuum getrocknet.
Man gewinnt 12,8 g hellgelbe Kristalle, deren Zersetzungspunkt 102- 105°C ist. Ausbeute:9l,5%.
In gleicher Weise wie gemäß den Beispielen 13 und 14
kann man die folgenden, der formel Il entsprechenden Substanzen gewinnen:
15. 3-Methoxy-4-acetoxy-5-brom-/imtsäure-dib'jtylamino-isopropylester-dehydrocholat.
Claims (3)
1. Choleretisch wirksame Ester bzw. Salze der
Dehydrocholsäure der allgemeinen Formeln
A-COO-AIk-NR1R, · HOOC—B (I)
in denen A-COO der Rest der Dehydrocholsäure und B—COO der Rest einer der folgenden mit
Dehydrocholsäure choleretisch zusammenwirkenden Säuren
(a) 1.2-DithioIan-3-valeriansäure der Formel
HOOC-(CH2I1
HOOC-(CH2I1
oder
(b) einer Zimtsäure der allgemeinen Formel
X
X
V-CH = CH-COOH
in der X, Y und Z1 die gleich oder verschieden
sein können, Wasserstoff- oder Halogenatome, Hydroxylgruppen oder Niedrigalkoxy- oder
Niedrigacyloxyreste bedeuten, oder
(c) Orotsäure
(c) Orotsäure
sind, Alk den Äthylen-, Propylen- oder Isopropylenrest
bedeuten und Ri und R2, welche gleich oder
verschieden sein können. Wasserstoffatome oder Niederalkylreste oder zusammen mit dem Stickstoff
einen heterocyclischen Ring, welcher als weiteres Heteroatom N oder O enthalten und welcher mit
Alkylresten substituiert sein kann, darstellen.
2. Ester bzw. Salze der allgemeinen Formeln I oder II, dadurch gekennzeichnet, daß der Rest
B-COO der Rest der 3-Methoxy-4-hydroxy-zimtsäure ist.
3. Verfahren zur Herstellung von choleretisch wirksamen Estern bzw. Salzen der Dehydrocholsäure
der allgemeinen Formeln
A—C()O—Alk-NR,R,-H()()C H II)
o'.lcr
A-COOH-RjR1N Alk (X)C H (II)
in denen A-COO, B-COO, Alk, Ri und R2 die in
den Ansprüchen I und 2 angegebenen Bedeutungen besitzen, dadurch gekennzeichnet, daß man einen
basischen Ester der Dehydrocholsäure der allgemeinen Formel
A-COO-AIk-NKiR..
oder dessen Säureadditionss.i1/ mn einer Säure der
allgemeine" f'orinel
H-COOH
oder deren Sa1/ oder einen basischen (istcr der
oder deren Sa1/ oder einen basischen (istcr der
allgemeinen Formel
B-COO-AIk-NRiRa
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