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Vorrichtung zum Schleifen eines Rakels Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Schleifen eines Rakels, insbesondere für Siebdruck, mittels eines
umlaufenden Schleifbandes.
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Die für den Siebdruck verwendeten Rakel konnten bisher nur mit Schwierigkeiten
geschliffen werden, da die Anforderungen an die Güte des Werkstoffes und den Schliff
der Rakel sich namentlich durch den Einsatz von Siebdruckmaschinen immer weiter
erhöht haben. Die bisher üblichen Rakel-Schleifmaschinen haben ein umlaufendes Schleifband,
auf das man die Rakel von Hand frei aufsetzen mußte, was bei längeren Rakeln schwierig
auszuführen ist. Ein Abrutschen genügte, um die Kante des Rakels zu zerstören. Da
das Schleifband den vielfach aus Hartgummi oder dergleichen bestehenden Rakel an
der Antriebsseite
herunterzog und mehr abschliff, war ein höhenparalleler
Schliff nicht zu erreichen. Auch Schleifmaschinen mit umlaufenden Schleifscheiben
haben nichts die in sie gestellten Erwartungen erfüllt. Sie haben aufwendige Führungen,
lange Einspannzeiten; durch ungleichmäßige Bewegung der Rakel oder der Schleifsteine
entstehen Scharten. Durch das trockene Schleifen wird ein großer Staubanfall erzeugt,
auch besteht keine Möglichkeit, die Flanken des Rakels zu schleifen, was für einen
einwandfreien Siebdruck unerläßlich ist, denn es genügt nicht, nur die Stirnfläche
des Rakels zu schleifen, da die seitlichen Flächen, die mit der Stirnfläche zusammen
erst die benötigte Rakelkante bilden, durch Verspannung vielfach wie eine Schlangenlinie
verlaufen. Fehldrucke durch ungleichmäßige Druckverhältnisse sind die Folge, was
sich bei lasierenden Farben besonders unangenehm bemerkbar macht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Schwierigkeiten der
bisher bekannten Rakel-Schleifmaschinen zu vermeiden und einen einwandfreien, genauen
Schliff des Rakels zu ermöglichen.
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Gemäß der Erfindung ist bei der mit einem umlaufenden Schleifband
ausgerüsteten Schleifvorrichtung parallel zum Schleifband als Anlage oder Halterung
des Rakels
eine Schiene angeordnet, die während des Schleifvorganges
parallel, schräg oder kreuzförmig zum Schleifband verschwenkbar ist. Hierdurch wird
ein gleichmäßiger Schliff unter Vermeidung eines an den Rakelkanten auftretenden
Grates erreicht. Dadurch wird auch eine längere Lebensdauer des teuren Rakelwerkstoffs,
insbesondere Gummi, erreicht. Das während des Schleifvorganges vorgenommene'Verschwenken
des. Rakels ergibt auch eine optimale Ausnutzung des.
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Schleifbandes sowie eine gleichmäßige Abnutzung über seine ganze Breite.
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Zweckmäßig sind die Enden der zur Anlage oder Halterung des Rakels
dienenden Schiene an verschieden lange Schenkel zweier Winkelhebel angelenkt, durch
welche die Schiene in die jeweilige Schräglage zum Schleifband eingestellt werden
kann. Die Enden der verschieden langen Schenkel der beiden Winkelhebel können durch
eine Zugstange miteinander gekuppelt sein, wodurch in einfacher Weise beim Verschwenken
eines Winkelhebels die gewünschte Schräglage des Rakels über dem Schleifband erreicht
wird.
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Das Verschwenken der als Anlage oder Halterung für den Rakel dienenden
Schiene kann von Hand oder auch durch maschinellen Antrieb durchgeführt werden.
Dies kann bei spielsweise durch an den Enden der Schiene angelenkte Schwenkstücke
bewerkstelligt werden, die gleichlaufend
oder entgegengesetzt zueinander
verdreht werden und damit die Schiene parallel, V-förmig oder kreuzförmig über das
umlaufende Schleifband führen. Um beim Verschwenken der verschieden langen Winkelhebel
den notwendigen Längenausgleich zu erhalten, ist der die kurzen Winkelhebel aufweisende
Winkelhebel, dessen Schwenkbereich einen größeren Radius hat als der andere Winkelhebel
mit den längeren Schenkeln, an ein auf einem Ausleger des Gestells der Vorrichtung
drehbar gelagertes Ausgleichsstück angelenkt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die den Rakel haltende
Schiene gegenüber dem Schleifband auch dadurch verschwenkt werden, daß an ihren
beiden Enden drehbar gelagerte Scheiben angeordnet sind, die durch ein endloses
Zugmittel ineinander gekuppelt sind. Wenn die beiden Trums des Zugmittels parallel
verlaufen, werden die beiden Scheiben gleichlaufend verdreht und bewirken ein paralleles
oder V-förmiges Verschwenken der Schiene, während bei gekreuzten Trums die beiden
Scheiben gegenläufig bewegt werden und ein kreuzweises Verschwenken der Schiene
bewirken. Die Zugmittel können über dem Bereich der beiden Scheiben als Zahnriemen
oder Ketten ausgebildet sein, um eine schlupffreie Kupplung der beiden Scheiben
zu ermöglichen. In der Mitte können diese Zugmittel aus glatten Riemen, Bändern,
Bowdenzügen oder dergleichen bestehen.
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Wenn der Rakel an der ihn haltenden Schiene festgeklemmt wird, empfiehlt
es sich, diese Klemmen nach oben umschwenkbar auszubilden, damit der Rakel zur Kontrolle
des Schliffs nach oben gklappt werden kann. Hierdurch wird ohne Änderung der Einstellung
eine Überprüfung der Schleifkante ermöglicht.
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Um auch einen Flankenschliff zu ermöglichen, können an dem Schleifbett
Mittel zum horizontalen Einspannen des Rakels vorgesehen sein, beispielsweise in
Form von Auslegern, auf denen zum Einstellen des Maßes des Abschliffs Gewindespindeln
vorgesehen sein können. Auf diesen Auslegern können auch die zum Ausgleich der Längenunterschiede
bei der Schwenkbewegung der Schiene dienenden Schwenkstücke gelagert sein.
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Wenn nur eine Kreuzbewegung des Rakels während des Schleifvorganges
ermöglicht werden soll, kann die den Rakel tragende Schiene in der Mitte auf einem
am Gestell angeordneten Zapfen schwenkbar gelagert sein. Die Schiene ist hierbei
an beiden Enden gegenüber dem Gestell bzw. dem Schleifbett geführt und kann in dieser
Führung auch höhenverstellbar sein, um die Schleiftiefe einstellen zu können.
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Ein solcher Schwenkzapfen macht den bei den verschieden langen Winkelhebeln
notwendigen Längenausgleich unnötig und ermöglicht dadurch eine Vereinfachung in
der Ausgestaltung der Schleifvorrichtung.
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In manchen Fällen ist ein Schrägschliff erwünscht, damit die Schleifkante
spitzwinklig ausgebildet wird. Dies kann in einfacher Weise dadurch erreicht werden,
daß die die Rakel haltende Schiene an den beiden Enden in die jeweilige Neigung
gegenüber der Vertikalebene eingestellt werden kann, um den gewünschten Winkel der
Schleifkante zu erhalten.
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Um einen glatten, sauberen und in jeder Hinsicht einwandfreien Schliff
ohne eine Erwärmung des Rakelwdrkstoffes sowie in einfacher Weise eine Abführung
des Abriebes zu erhalten, empfiehlt sith ein Naß-Schliff. Zu diesem Zweck kann das
Schleifbett als Bodenwanne mit einer Zu- und Abführung für die Schleifflüssigkeit,
zum Beispiel Wasser, ausgebildet sein, wodurch eine völlig staubfreie Arbeitsweise
erreicht wird.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sollen anhand der
in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiele erläutert werden.
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Es zeigen: Fig. 1 die Ansicht einer Schleifvorrichtung mit manueller
Halterung des V-förmig
über dem Schleifband bewegten Rakels, Fig.
2 die Seitenansicht und Fig. 3 die Draufsicht einer Schleifvorrichtung mit paralleler
und kreuzförmiger Bewegung eines Maschinen-Rakels, Fig. 4 die Seitenansicht und
Fig. 5 die Draufsicht einer Ausführungsform mit kreuzförmiger Bewegung eines Maschinen-Rakels
um einen mittleren Schwenkpunkt.
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Die Zeichnungen zeigen schematisch in vereinfachter Darstellung die
wesentlichen Einzelheiten der verschiedenen Ausführungsformen ir Erfindung.
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In der Ausführungsform gemäß Fig. 1 dient eine Schiene 1 aBl Anlage
für einen nicht gezeichneten Handrakel, der beispielsweise aus Gummi oder einem
ähnlichen Werkstoff besteht. Die Schiene 1 trägt an jedem Ende ein Klemmstück 2,
das an dem Schenkel 3 oder 4 eines Winkelhebels 5 oder 6 befestigt werden kann.
Der andere Schenkel 7 des linken Winkelhebels 5 hat die gleiche Länge wie sein Schenkel
3, während der Schenkel 4 des rechten Winkelhebels 6 länger ist als sein Schenkel
8. Der kurze Schenkel 7 des linken Winkelhebels 5 ist über eine Zugstange 9 gelenkig
mit dem Ende des langen Schenkels 4 des rechten Winkelhebels 6 gekuppelt. Beide
Winkelhebel 5 und 6
sind an ihrem Scheitel mittels einer Buchse
10 und 11 auf einem vertikalen Zapfen 12 und 13 drehbar gelagert.
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Der Zapfen 12 ist am Ende eines Schwenkstückes 14 angeordnet, dessen
anderes Ende mittels eines Zapfens 15 auf einem Ausleger 16 drehbar gelagert ist.
Der die Buchse 11 des rechten Winkelhebels 6 aufnehmende- Zapfen 13 sitzt unmittelbar
auf dem rechten Ausleger 16. Beide sind an einem nicht gezeichneten Tischgestell
angebracht und tragen ein Schleifbett 17, in dem ein nicht gezeichnetes endloses
Schleifband umläuft.
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Die als Anlage für den Rakel dienende Schiene 1 trägt an ihren beiden
Enden unterhalb der Klemmstücke 2 je einen Schwenkzapfen 18, der in Bohrungen 19
zweier Wangen 20 einsteckbar ist. Die beiden Wangen 20 sind an ihrem Fußstück 21
mittels Schraubbolzen 22 auf dem Ausleger 16 befestigt und durch eine horizontale
Stange 22 fest mit einander verbunden.
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Das Schleifbett 17 ist mit einem nicht gezeichneten Zulauf und Ablauf
für eine Schleifflüssigkeit, zum Beispiel Wasser, versehen, so daß der Rakel einen
Naß-Schliff erhält.
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Beim Schleifvorgang wird der Rakel von Hand gegen die Schiene 1 gedrückt,
wobei die beiden Winkelhebel 5 und 6 um ihre Zapfen 1Q und 1g verschwenkt werden,
so daß der Rakel über dem Schleifband eine Schwenkbewegung ausführt,
wobei
der kurze Schenkel 3 des linken Winkelhebels 5 eine Schwenkbewegung mit größerem
Radius ausführt als der lange Schenkel 4 des rechten Winkel hebels 6. Da die beiden
Winkelhebel 5 und 6 durch die Zugstange 9 miteinander gekuppelt sindlwird der wegen
der verschiedenen Kreisbögen ihrer Schwenkbewegung notwendige Längenausgleich durch
das Schwenkstück 14 bewirkt, das in Richtung der beiden eingezeichneten Pfeile um
den Zapfen 15 hin- und herbewegt wird. Infolgedessen kann der an der Schiene 1 anliegende
Rakel unbehindert über de ganze Breite des Schleifbandes verschwenkt werden, sodaß
infolge dieser Schwenkbewegung die Schleifkante des Rakels einen völlig -glatten,
gratfreien Schliff erhält, der durch den Naß-Schliff verbessert wird. Die Schleiffläche
des Rakels schließt hierbei mit seinen beiden Flanken rechte Winkel ein.
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Wenn die Schleifkante spitzwinklig ausgebildet sein soll, werden die
beiden Schwenkzapfen 18 der Schiene 1 in ein anderes Loch 19 der beiden Wangen 20
gesteckt. Wegen der reihenweisen Anordnung der Löcher 19 auf zwei Kreisbögen der
sektorförmigen Wangen 20 kann der Schleifwinkei um maximal 450 verändert werden.
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Um auch einen Flankenschliff für den Rakel zu ermöglichen, sind an
dem Schleifbett 17 zusätzliche Ausleger 23 angebracht, die auf die Höhe und Breite
des#Rakels einstellbar
sind und als Auflage für den Rakel dienen.
Durch den Flankenschliff sind die Voraussetzungen für eine gerade Ausführung der
Rakelkante gegeben.
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Bei der Ausführungsform gemäß den Figuren 2 und 3 ist der für eine
Siebdruckmaschine bestimmte Rakel 30 an der Schiene 31, die wiederum an beiden Enden
mit je einem Klemmstück 32 versehen ist, mittels der beiden Klemmen 33 eingespannt,
die mit zwei Gewindespindeln 34 versehen sind.
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Diese greifen in Muttern 35 ein, die an einem Rahmen 36 befestigt
sind. Dieser lann mittels Stellschrauben 37 zur Feineinstellung der Schleiftiefe
in der Höhe verstellt werden.
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Um eine gleichmäßige Höhenverstellung über de ganze Länge des Rakels
30 zu gewährleisten, sind die beiden Stellschrauben 37 durch einen Zahnriemen 38
schlupffrei miteinander gekuppelt.
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Zum Verschwenken des Rakels 30 quer über die Breite des Schleifbettes
39 sind an dessen Enden auf je einer Traverse 40 um einen vertikalen Achszapfen
41 drehbar zwei Zahnriemenscheiben 42 gelagert, um die je ein in seinem mittleren
Teil durch ein Stahlseil zu einem endlosen Zugmittel zusammengefüger Zahnriemen
43 geführt ist, der über zwei auf jeder Traverse 40 gelagerte Umlenkrollen 44 läuft,
Die Umlenkrollen 44 dienen gleichzeitig als Spannrollen für die Zahnriemen- bzw.
Stahlseiltriebe 43. Der obere Riementrieb 43 ist gekreuzt und der untere verläuft
parallel.
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Der Achszapfen
41 für die beiden am rechten Ende
der Schiene 31 übereinander angebrachten Zahnriemenscheiben 42 ist auf der Traverse
40 unter Zwischenschaltung eines Schwenkstückes 45 angeordnet, das um einen Zapfen
46 verdrehbar ist, um den bei einer kreuzweisen Schenkbewegung der Schiene 31 notwendigen
Längenausgleich zu ermöglichen. Der linke Achszapfen 41 sitzt ummittelbar auf der
Traverse 40.
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Am linken Ende des Schleifbettes 39 ist ein Bedienungshebel 47 angeordnet,
durch den entweder der Riementrieb 43 mit parallelen Trums für eine Parällelverschwenkung
des Rakels 30 oder der Riementrieb 43 mit gekreuzten Trums für eine kreuzförmige
Verschwenkung des Rakels zur Wirkung gebracht wird.
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Bei der Ausführungsform gemäß den Figuren 4 und 5 wird die kreuzförmige
Bewegung des Rakels während des Schleifvorganges dadurch erreicht, daß die den Rakel
50 tragende Schiene 51 um einen in der Mitte des Schleifbettes 52 angeordneten Schwenkzapfen
53 verschwenkbar ist. Da die Schiene 51 hierbei um den festen Zapfen 53 verschwenkt
wird, erübrigt sich ein besnderer Längenausgleich mittels eines Schwenkstückes wie
bei beiden vorherigen Ausführugsformen. Die Schwenkbewegung der Rakelschiene
51
wird durch ein an ihren beiden Enden vorgesehenes Führungsstilck 54 begrenzt. Die
Schwenkbewegung kann mittels eines nicht dargestellten Hilfsmotors oder mittels
eines an dem linken Ende der Schiene 51 angebrachten Bedienungshebel 55 bewirkt
werden.
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Die übrige Ausbildung der Schleifvorrichtung mit den beiden durch
einen Zahnriemen 37 miteinander gekuppelten Stellschrauben 36 entspricht im wesentlichen
der Ausführungsform gemäß den Figuren 2 und 3.
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Bei den Ausführungsformen gemäß den Figuren 2 und 3 bzw.
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4 und 5 können auch die Ausleger 23 für einen Flankenschliff des Rakels
gemäß Figur 1 vorgesehen sein, ebenso die beiden mit den Lochreihen 19 versehenen
Wangen 20 zur Einstellung des Schleifwinkels.
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Auch erhalten diese beiden Ausführungsformen die nicht gezeichnete
Zu- und Abführung für eine Schleifflüssigkeit, beispielsweise Wasser, um auch hier-einen
Naß-Schliff des Rakels und damit eine staubfreie Arbeitsweise zu erreichen.
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Durch die Erfindung wird eine schnelle, sichere und parallele Einspannung
des Rakels mit genauer Einstellung der Schleif tiefe sowie durch Umlegen des Rakels
eine Kontrollmöglichkeit in einfacher Weise #hne Veränderung der Schleiftiefe ermöglicht.
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Das die Schleifvorrichtung tragende Gestell kann mit einer Vorrichtung
zur Aufbewahrung von mehreren Rakeln vorgesehen sein.