DE2220259C3 - Kugelgelenk-Gliederkette - Google Patents

Kugelgelenk-Gliederkette

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Description

Die Erfindung betrifft eine Kugelgelenk-Gliederkette der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.
Eine solche Gliederkette ist durch die DE-PS 50162 oder die GB-PS 1061207 bekanntgeworden.
Im Gegensatz zu den Gliederketten, deren Glieder miteinander durch einachsige Gelenke verbunden sind, haben Kugelgelenk-Gliederketten den Vorteil, daß sie sich in einen dreidimensionalen Verlauf einfügen lassen. So können solche Gliederketten über Umlenkrollen geführt werden, deren Achsen windschief zueinander stehen, oder durch Führungsrohre, die einen dreidimensionalen Verlauf aufweisen. Trotzdem haben sich Kugelgelenk-Gliederketten nicht durchsetzen können, weil die aus dem Kugelgelenkkörper und der denselben umschließenden Kugelpfanne (Gegenlagerteil) bestehenden Kugelgelenke im Hinblick auf eine materialgerichte Beanspruchung unverhältnismäßig große Dimensionen in radialer Richtung aufweisen. Darüber hinaus erfordern Kugelgelenke im Hinblick auf ihre Montage einen erheblichen konstruktiven Aufwand, der - abgesehen von den Herstellungskosten - das ohnehin schon beträchtliche Gewicht noch weiter erhöht. Hierdurch ist auch der Schubbetrieb bei Verwendung eines Führungsrohrs in Frage gestellt, zumal bei einem gekrümmten Verlauf
ίο
der Führungsrohre erhebliche Reibungskräfte auftreten. Auf den Schubbetrieb muß daher in den meisten Fällen verzichtet werden.
Dies trifft zum Beispiel auf die Kugelgelenk-Gliederkette nach der eingangs genannten DE-PS 50162 zu. Der Kugelgelenkkörper besteht hierbei aus einem etwa halbkugelförmigen Knopf, der in dem ihm zugekehrten Ende einer Hohlkugel gelagert ist. Im Zugbetrieb liegt der halbkugelige Knopf an der Innenfläche der Hohlkugel an. Ein Schubbetrieb ist nicht möglich, weil sich die Kettenglieder in Längsrichtung zusammenschieben.
Die erwähnten Nachteile liegen auch bei der Kugelgelenk-Gliederkette nach der eingangs genannten GB-PS 1061207 vor. Bei dieser Kette besteht der Kugelgelenkkörper ebenfalls aus einem etwa eine Halbkugel darstellenden Kugelsegment, das in einer Gelenkpfanne gelagert ist, die an dem dem Kugelsegment zugekehrten Ende des benachbarten Gliedes ausgebildet ist. Dabei liegt das Kugelsegment im Zugbetrieb an einer in die Gelenkpfanne bei eingeführtem Gelenkkörper eingesprengten Gelenkschale auf. Diese Bauart bedingt, daß der von der Gelenkpfanne umschlossene Hohlraum in Längsrichtung der Kette gesehen tiefer ist als das entsprechende Maß des Gelenkkörpers. Beim Schubbetrieb ergibt sich also zwischen den Kettengliedern ein Spiel, dessen Überwindung zu einer Verkürzung der Kette führen würde. Dabei ginge auch die Gelenkwirkung verloren, so daß auch diese Kette für den Schubbetrieb nicht geeignet ist.
Andere Arten der Montage bei entsprechender Ausbildung des Gegenlagerteils oder der Gelenkpfanne wären zwar denkbar, doch würde die Ausbildung des Gelenkkörpers als Vollkugel (FR-PS 1098 836) doch erhebliche radiale Dimensionen bedingen. Bei solchen Vollkugelgelenken sind zudem im Schubbetrieb die radialen Anpreßkräfte in dem Führungsrohr erheblich, besonders wenn dieses gekrümmt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Kugelgelenk-Gliederketten der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art insoweit zu verbessern, daß bei kleinen radialen Abmessungen der Kugelgelenke die Gliederketten nicht nur im Zugbetrieb, sondern auch im Schubbetrieb bei Führung der Ketten in einem Führungsrohr verwendet werden können, wobei die Reibungskräfte reduziert werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei der Erfindung die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Gestaltungsmerkmale vorgesehen.
In den Unteranspiüchen 2 bis 5 sind für die Aufgabenlösung vorteilhafte und förderliche Weiterbildungen beansprucht, die teilweise Überschneidungen mit dem Stand der Technik aufweisen.
Die Entwicklung des bei der Erfindung vorliegenden Gestaltungsprinzips in der Verbesserung des durch die DE-PS 50162 bekanntgewordenen Standes der Technik über die bei der Erfindung noch zu lösende und auf diesen Stand der Technik spezifizierte Aufgabe mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Lösungsmitteln war nicht ohne weiteres und ohne erfinderische Überlegungen möglich, weil für dieses Gestaltungsprinzip beim Stand der Technik keine technischen Hinweise zu ernennen sind.
Insoweit bei der Erfindung Überschneidungen mit denr. Stand der Technik bestehen (FR-PS 1098836
- CA-PS 67 017), haben diese nicht auf die Erfindung hingeleitet, weil bei dem jeweiligen Stand der Technik derart unterschiedliche Verhältnisse gegenüber der Erfindung vorherrschen, daß keine naheliegende Übertragung stattfinden konnte.
Die Lagerfläche mit dem größeren Krümmungsradius dient bei der Erfindung dem Zugbetrieb; sie wird im folgenden der Einfachheit halber auch als Zugfläche bezeichnet. Sinngemäß wird die andere, dem Schubbetrieb dienende Lagerfläche mit dem kleineren Krümmungsradius im folgenden auch als Schubbfläche bezeichnet. Die Zugfläche umschließt ringförmig den Schaft des betreffenden Kettengliedes; sie kann dabei einen relativ großen Krümmungsradius aufweisen und sich dementsprechend verhältnismäßig »flach« der Zugbeanspruchung entgegenstellen. Dabei entsteht eine niedrige spezifische Flächenpressung, da die Zugfläche dank ihres großen Krümmungsradius praktisch keine Sprengwirkung ausübt. Umgekehrt kann die Schubfläche, die konvex oder konkav ausgebildet sein kann, einen kleinen Krümmungsradius aufweisen. Die Erstreckung des Gelenkkörpers in der Kettenlängsrichtung ist bei konvexer Schubfläche gleich der Summe und bei konkaver Schubfläche gleich der Differenz der Krümmungsradien. Diese Erstreckung ist mithin erheblich kleiner als bei einem als Vollkugel ausgebildeten Gelenkkörper, dessen Erstreckung in Kettenlängsrichtung etwa das Zweifache des Krümmungsradius der Zugfläche betragen würde. Anstelle der gleich großen radialen Erstreckung eines als Vollkugel ausgebildeten Gelenkkörpers reduziert sich das entsprechende Maß, zumal sich der Gelenkkörper ausgehend von der Zugfläche in Richtung auf die Schubfläche verjüngt. Die größte radiale Ausdehnung der Gelenkpfanne oder des Gegenlagerteils befindet sich im Bereich der Zugfläche. Dementsprechend liegt auch die Führung der Gelenkpfanne in einem Führungsrohr im Bereich der Zugfläche, und die Schubfläche ist in bezug auf die Führung in Schubrichtung nach vorn gelegt. Infolgedessen entspringt die radiale Komponente der Schubkraft, falls zwei benachbarte Kettenglieder beim Schubbetrieb in einem Winkel zueinander stehen, aus dem Zentrum der Schubfläche und somit im Abstand von der Abstützung der Gelenkpfanne im Führungsrohr. Dies wiederum bewirkt eine Verminderung der zwischen Gelenkpfanne und Führungsrohr wirkenden Flächenpressung bei gleichzeitiger Verminderung der Reibung und der Abnutzung.
Das zur Aufnahme des Gelenkkörpers bestimmte, die Gelenkpfanne aufweisende Ende der Kettenglieder kann z. B. durch Schlitze spreizfähig sein, so daß die Kettenglieder einstückig hergestellt und beim Montieren einfach ineinander gesprengt werden können. Mit Hinblick hierauf haben die Glieder vorzugsweise rotationssymmetrische Form, wobei gleichzeitig die Führung der Kette in Rohren ermöglicht und ihre Herstellung vereinfacht wird.
Die Merkmale der Erfindung und deren technische Vorteile ergeben sich auch aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 eine z. T. längsgeschnittene Seitenansicht einer Kette, die in einem Rohr geführt ist,
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine der Kette in Fig. 1 ähnliche Kette, geführt in einem längsgeschlitzten Rohr, wobei ein Mitnehmer schematisch dargestellt ist.
Fig. 3 ein Glied der Kette nach Fig. 1 in dem Moment, da es in das unmittelbar benachbarte Glied eingeführt wird,
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform,
Fig. 5 eine dritte Ausführungsform, die sich ohne besondere Schmierung in einer Hohlschiene, insbesondere einem Rohr, führen läßt,
Fig. 6 einen Längsschnitt durch ein Glied nach einer weiteren Ausführungsform,
Fig. 7 einen Schnitt längs der Linie VII-VII der Fig. 6.
Die in Fig. 1 dargestellte Kette besteht aus einzelnen Gliedern 1, die je einen Gelenkkörper 5, einen Schaft 2 und einen zur Aufnahme des Gelenkkörpers 5 des nächstfolgenden Gliedes 1 bestimmten Gegeniagerteil 7 aufweisen.
Der Gelenkkörper 5 besitzt eine kugelschalenförmige Lagerfläche 10 und eine kugelzonenförmige Lagerfläche 8, die beide einen gemeinsamen Kriimmungsmittelpunkt 3 aufweisen, der seinerseits auf der I ängsachse der Kette liegt. Beide Lagerflächen 8 und 10 sind konvex, d. h. der Krümmungsmittelpunkt 3 liegt zwischen den beiden Lagerflächen 8 und 10. Die beiden Lagerflächen 8 und 10 sind untereinander über eine kegelige Fläche 9 verbunden, die einen öffnungswinkel 4 besitzt. Zu beachten ist hier, daß die kegelige Fläche 9 nicht tangential an die Lagerfläche 10 anschließt, sondern an einen in bezug auf den Krümmungsmittelpunkt 3 auf der gleichen Seite wie die kegelige Fläche 9 liegenden Kleinkreis.
An die Kugelzone 8 schließt ein Schaft 2 an, dessen Form im wesentlichen zylindrisch ist. An den Schaft 2 !.chließt der Gegenlagerteil 7 an. Im Gegenlagerteil 7 ist ein Hohlraum ausgebildet, der im wesentlichen durch eine konkave Gegenlagerfläche 12, eine konische Seitenwand 11 und eine konkave Gegenlagei fläche 6 begrenzt ist. Dieser Hohlraum ist in bezug auf den Gelenkkörper 5 etwa gegengleich ausgebildet, mit der Ausnahme, daß der öffnungswinkel 13 der konischen Seitenwand 11 größer als der öffnungswinkel 4 ist. Die konkaven Gegenlagerflächen 6 und 12 besitzen praktisch dieselben Krümmungsradien wie die Lagerflächen 8,10 und weisen ebenfalls denselben Krümmungsmittelpunkt 3 auf. Vom Hohlraum des Gegenlagerteiles 7 führt eine öffnung 18 nach außen, deren Durchmesser um ein bestimmtes Maß größer als jener des Schafts 2 in unmittelbarer Nähe der Lagerfläche 8 ist. Die Mindestgröße dieses Maßes hängt von der Differenz zwischen den Öffnungswinkeln 18 und 4 und vom Durchmesser des Schafts 2 ab und ist vorzugsweise so bemessen, daß bei der maximalen Abwinkelung zwischen zwei Gliedern, d. h. bei einer Abweichung der Längsachse des einen Gliedes 1 von der Längsachse des benachbarten Gliedes 1 um einen Winkel von V2 ■ (Winkel 18-Winkel 4), zwischen der Außenfläche des Schaftes 2 und der Innenkante der öffnung 18 kein oder nur ein sehr geringes Spiel vorhanden ist.
Aus der Differenz (α) der öffnungswinkel 18 und 4 sowie aus dem Abstand (s) zwischen unmittelbar aufeinanderfolgenden Krümmungsmittelpunkten 3 läßt sich somit der minimale Krümmungsradius des Kettenverlaufs für die Kette nach F i g. 1 ohne weiteres errechnen. Dieser beträgt beispielsweise
bei s = 60 mm und α = 8° etwa 860 mm,
bei i = 50 mm und α = 8° etwa 720 mm,
bei s = 50 mm und α = 10° etwa 570 mm,
bei s = 40 mm und a = 8° etwa 580 mm,
bei s = 40 mm und α = 10° etwa 460 mm.
Ganz allgemein ist der minimale Krümmungsradius des Kettenverlaufs proportional zum Abstand zwischen umittelbar aufeinanderfolgenden Krümmungsmittelpunkten 3 und umgekehrt proportional zum Sinus der Winkeldifferenz zwischen Winkel 18 und Winkel 4.
Jedes der Glieder 1 besitzt seinen größten Durchmesser zwangsläufig am Gegenlagerteil 7, der den Gelenkkörper 5 des unmittelbar folgenden Gliedes 1 umgreift. In Fig. 1 ist diese etwa ringförmige Fläche 16 leicht ballig geformt, d. h. nach außen konvex. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, die Kette, wie dargestellt, in einem Rohr 15 zu führen, wobei jedes der Glieder 1, selbst bei gekrümmtem Verlauf des Rohres
15, die Rohrinnenwand 17 nur längs einer Linie berührt, die in einer quer zur Rohrlängsrichtung verlaufenden Ebene verläuft und von dem Krümmungsmittelpunkt um den Abstand α entfernt ist. Damit ist ein Mindestmaß an Gleitreibungsverlusten gewährleistet, und dank der balligen Form der Fläche 16 ist ein Verklemmen der Glieder 1 im Rohr 15 nicht möglich.
Aus dem bisher Gesagten ergibt sich, daß die Gelenkverbindung der Glieder der dargestellten Kette im Rahmen von gewissen Randbedingungen alle Freiheitsgrade aufweist, jedoch frei von Axialspiel von Glied zu Glied ist. Die einzelnen Glieder lassen sich auch in bezug aufeinander um ihre Längsachse verdrehen.
Wie in Fig. 1 dargestellt, sind die Glieder 1 in ihrer Längsrichtung in der Art einer Spannzange geschlitzt. In vorliegendem Falle sind vier Schlitze 13 vorhanden, von denen jedoch in Fig. 1 nur ein Schlitz 13 sichtbar ist. Die Schlitze verlaufen je in einer durch die Längsachse der Glieder 1 führenden Ebene und haben eine möglichst geringe Breite. In Längsrichtung verlaufen die Schlitze 13 durch den ganzen Gegenlagerteil 7 und durch den Schaft 2 bis zu einem Teil des Gelenkkörpers 5. Die Schlitze 13 dienen dazu, den Gegenlagerteil 7 spreizfähig zu machen, so daß, wie in Fig. 3 dargestellt, der Gelenkkörper 5 ohne Zuhilfenahme eines Werkzeuges in den Gegenlagerteil 7 des benachbarten Gliedes 1 eingeführt werden kann.
Selbstverständlich richtet sich die Länge der Schlitze 13 nach den Eigenschaften des Materials, aus dem die Glieder 1 hergestellt sind, and nach dem Maß, um welches die vier Lappen, in die die Schlitze 13 den Gegenlagerteil 7 unterteilen, zur Einführung des Gelenkkörpers zu spreizen sind.
In Fig. 2 ist ein Querschnitt durch eine in einem Rohr geführte Kette dargestellt. Man erkennt im Schnitt der·. Schaft 2 mit den vier Schlitzen 13t in. Ansicht den Gegenlagerteil 7 mit seiner Umfangsfläche
16, die an der Innenwand 17 des Rohres 15 geführt ist. Das Rohr 15 weist einen Längsschlitz 20 auf, durch welchen ein Mitnehmer 21 hindurchgreift. Der Mitnehmer 21 kann beliebig geformt sein, je nachdem, zu weichen Zwecken er dient. In Fig. 2 ist er bewußt sehr schematisch dargestellt, um darzulegen, daß er im Bereich des Schaftes 2 der Glieder 1 befestigt ist und nach der Außenseite des Rohres 15 reicht. In Fig. 2 ist der nach der Außenseite des Rohres 15 reichende Teil des Mitnehmers 11 mit 23 bezeichnet.
In Fig. 3 ist, wie bereits erwähnt, die Montage von zwei Gliedern 1 dargestellt. Wird der Gelenkkörper 5 des rechten Gliedes 1 in Richtung des Pfeiles in die Öffnung 18 des Gegenlagerteils 7 des linken Gliedes 1 gestoßen, so erzwingt die von der kegeligen Fläche 9
des rechten Gelenkkörpers 5 ausgehende Keilwirkung eine Ausweitung der öffnung 18. Dies ist dank der Schlitze 13 möglich. Sobald die lichte Weite der erweiterten öffnung 18 den Durchtritt des Gelenkkörpers 5 zuläßt, schnappt der Gegenlagerteil 7 wieder zu und verschiebt den Gelenkkörper 5 weiter, bis der Krümmungsmittelpunkt 3' der Lagerfläche 10 mit dem Krümmungsmittelpunkt 3 der Gegenlagerfläche 12 zusammenfällt. Damit ist der Gelenkkörper 5 frei von Axialspiel und zentriert im Gegenlagerteil 7 gehalten.
Rückgängig läßt sich dieses durch einfache Druckwirkung erzielte Zusammenfügen nicht machen, weil der öffnungswinkel des die Lagerfläche 8 umhüllenden Kegels viel größer ist als der öffnungswinkel der kegeligen Fläche 9. Wenn somit die Gelenkverbindung auf Zug beansprucht wird, ist die von der Lagerfläche 8 ausgehende Keilwirkung bei weitem nicht ausreichend, um wieder eine Aufweitung des Gegenlagerteiles 7 und somit eine Freigabe des Gelenkkörpers 5 zu bewirken.
In Fig. 4 ist eine Ausführungsform der Kette dargestellt, die sich besonders gut für Druckbeanspruchungen eignet. Dabei sind funktionell entsprechende Teile mit den gleichen Bezugsziffern wie in Fig. 1 bezeichnet. Man erkennt wiederum den im wesentlichen kegeligen Gelenkkörper 5 mit seiner gliednahen und kugelzonenförmigen Lagerfläche 8. Am gliedfernen Ende des Gelenkkörpers ist eine wiederum kugelschalenförmige, jedoch konkave Lagerfläche 25 ausgebildet. Die Lagerfläche 8 und die Lagerfläche 25 besitzen wie in Fig. 1 denselben Krümmungsmittelpunkt 3, sind aber, im Gegensatz zu F i g. 1, auf derselben Seite des Krümmungsmittelpunktes 3 angeordnet.
Der Hohlraum des Gegenlagerteiles 7 ist bei dieser Ausführungsform auf andere Weise ausgebildet. Es ist ein ringförmiger ebener Absatz 27 vorgesehen, auf dem ein kegelstumpfförmiger Druckteil 26 mit seiner kleineren Grundfläche 28 aufliegt. Die größere »Grundfläche« dieses Druckteiles 26 ist konvex ausgebildet und bildet die Gelenklagerfläche 29 für die Lagerfläche 25 des anstoßenden Gelenkkörpers 5. Diese Gelenklagerfläche 29 ist ebenfalls kugelig mit dem Krümmungsmittelpunkt 3 als Mittelpunkt.
Im übrigen sitzt der Druckteil 26 mit möglichst geringem Radialspiel im Hohlraum des Gegenlagerteils 7 auf dem Absatz 27. Der größte Durchmesser des Druckteiles 26 entspricht größenordnungsmäßig dem größten Durchmesser des Gelenkkörpers 5, so daß bei der dargestellten einstückigen und mit Schlitzen 13 versehenen Ausbildung der Glieder 1 auch der Druckteil 26 kraft seiner kegeligen Mantelfläche durch die öffnung 18 hindurch unter Aufweitung derselben in den Hohlraum des Gegenlagerteiles 7 eingedrückt werden kann.
Die Wirkungsweise der in Fig. 4 dargestellten Kette entspricht bei Zugbeanspruchung weitgehend jener der Kette der Fig. 1. Bei Druckbeanspruchung ist aber bei dieser Ausführungsform die spezifische Flächenpressung zwischen der Lagerfläche 25 und der Gegenlagerfläche 29 kleiner als zwischen der Lagerfläche 10 und der Gegenlagerfläche 12 der Fig. 1. Auch bei dieser Ausführungsform ist zwischen den einzelnen Gliedern kein Längsspiel vorhanden.
In Fig. 5 ist eine Ausführungsform dargestellt, die sich besonders gut zur Führung in Hohlschienen, und zwar in ihrer einfachsten Form, nämlich einem Rohr,
eignet. Sie einspricht weitgehend der Ausfühiunj>l'orni der I-ig. 1, so daß hier nur das davon Abweichende /u beschreiben ist. Dies betrifft die Außeniorni des Gegenlagerteiles 7. Während diese Außenforni bei der Fig. 1 etwa konisch ist, ist sie bei Fig. 5 gestuft. An den Schaft 2 schließ! zunächst ein zylindrischer Abschnitt 30 an. der eine flache, dem Gelenkkörper 5 des Gliedes zugekehrte Stirnseite 31 aufweist, die z. 13. zum Hingriff mit einem Kettenrad bestimmt ist. An den zylindrischen Abschnitt 30 schließt sich ein tonnenförmiger Abschnitt 32 an. über den eine Manschette 33, /. B. aus einem elastisch deiormierbaren Kunststoff oder aus einem selbslschmierenden Lagerwerkstoff, gestülpt bzw. gewickelt ist. Die Außenfläche dieser Manschelle 33 ist ebenfalls tonnenförmig. Sie bietet demnach Gewähr dafür, daß das die Kette umgebende Rohr von jedem Glied nur längs einer Linie berührt wird. Da die meisten Kunststolle sehr geringe Reibungskoeffizienten zu den Metallen aufweisen, sind die Gleitreibungsverluste im Rohr ohne zusätzliche Schmierung auf ein Mindestmaß herabgesetzt. Schließlich wird die Manschette 33 zusäztlich als Sicherungsring, der ein Aufweiten des Gegenlagerteiles 7 verhindert. Dies ist beim normalen Betrieb der Kette, wie bereits dargelegt, nicht möglich, könnte aber bei ungewollter unit unsachgemäßer Knickung der Kette nach Fig. 1 dazu führen, daß der Gelenkkörper 5 aus dem Gegenlagerteil 7 herausspringt. Mit der Manschette 33 ist auch diese Gefahr behoben.
Die Ausführungsform der F'ig. 6 und 7 unterscheidet sich von jener der Fig. 5 im wesentlichen dadurch.
daß der Gegenlagerteil nicht elastisch aufweitbar ist. um den Gelenkköiper des näehstlolgenden Gliedes einzuführen. Dementsprechend ist der Gegenlagerteil
54 aus insgesamt vier Feilen zusammengesetzt. Der erste I eil ist ein am Schaft 39 des Gliedes angeformter zylindrischer Fortsatz 55 mit vergrößertem Durchmesser, Jer eine nach seiner freien Stirnseite hin offene, konische Bohrung 56 aufweist, deren Grund entsprechend dem Krümmungsradius der Lagerfläene 36 am Gelenkkörper 35 des nächstfolgenden Gliedes verrundet ist.
Dieser Fortsatz 55 ist von einer aus zwei Hälften 57, 58 bestehenden Büchse umschlossen, welche den Fortsatz 55 an seinem schallnahen Hnde. wie gezeigt, hintergreifi und an seinem sehafUcrnen Finde so weii übergreift, daß die Öffnung der Bohrung 56 mit Ausnahme eines Durchlasses 60 für den Schaft 39 des näehstlolgenden Gliedes abgedeckt ist. Die Innenseite der die Bohrung 56 abdeckenden Lappen der Hälften 57, 58 sind, wie in Fig. 7 gezeigt ist, entsprechend der konvexen Lagerfläche 37 des Gelenkkörpers 35 des nächstfolgenden Gliedes konkav verrundet und dienen somit als Gegenlagerflächen einerseits und andererseits da/u, den Gelenkkörper 35 des näehstlolgenden Gliedes spielfrei auf dem Grund der Bohrung 56 zu hallen.
Damit die beiden Hälften 57, 58 über dem Fortsatz
55 gchaitert sind, ist über diese eine Hülse 59 aufgezogen, die, falls sie zugleich als Führungskörper wie die Manschette 33 (Fig. 5) dient, aus Kunststoff oder aus einem selbstschmierenden Lagerwerkstoff sein kann.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Kugelgelenk-Gliederkette mit Gliedern, die an einem Ende einen Kugelgelenkkörper mit einer kugeligen Lagerfläche aufweisen, der im anderen Ende des unmittelbar benachbarten Gliedes gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kugelgelenkkörper (5; 35) zwei konzentrische kugelige Lagerflächen (8, 10; 36, 37) mit verschiedenen Krümmungsradien aufweist, wobei die Lagerfläche (10; 36) mit dem kleineren Krümmungsradius derjenigen Lagerfläche (8; 37) mit dem größeren Krümmungsradius in Richtung auf das benachbarte Glied (1) vorgelagert ist.
2. Gliederkette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide kugeligen Lageriiächen (8, 10; 36, 37) des Kugelgelenkkörpers (5; 35) konvex sind (Fig. 1, 3, 5, 6).
3. Gliederkette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die kugelige Lagerfläche (8) mit dem größeren Krümmungsradius konvex, jene mit dem kleineren Krümmungsradius (25) konkav ist (Fig. 4).
4. Gliederkette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Glied (1) an der Stelle mit dem größten Durchmesser von einem Teil (33; 59) aus Kunststoff oder aus einem selbstschmierenden Lagerwerkstoff umschlossen ist.
5. Gliederkette nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Aufnahme des Kugelgelenkkörpers (35) bestimmte Gegenlagerteil (54) aus mehreren Teilen (55, 57,58,59) zusammengesetzt ist, die einen Hohlraum (56) umschließen, der von zwei Gegenlagerflächen für die beiden Lagerflächen (36, 37) des Kugelgelenkkörpers (35) begrenzt ist.
DE2220259A 1971-04-30 1972-04-25 Kugelgelenk-Gliederkette Expired DE2220259C3 (de)

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