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Die
Erfindung betrifft ein Gelenkschloss mit einem Schlosskörper
und einem Gelenkstabbügel. Ein erstes Ende des Gelenkstabbügels
ist an dem Schlosskörper dauerhaft befestigt, und ein zweites Ende
des Gelenkstabbügels ist an dem Schlosskörper
verriegelbar. Der Gelenkstabbügel besitzt mehrere Gelenkstäbe,
die über eine jeweilige Gelenkverbindung schwenkbar aneinander
angelenkt sind. Die Gelenkstäbe besitzen eine erste Öse
und eine zweite Öse, wobei die jeweilige Gelenkverbindung
zwischen zwei Gelenkstäben wenigstens einen Gelenkstift
aufweist, um die erste Öse des einen Gelenkstabs mit der
zweiten Öse des anderen Gelenkstabs zu verbinden.
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Ein
derartiges Gelenkschloss dient beispielsweise zum Sichern eines
Zweirads an einem Fahrradständer, einem Laternenpfosten
oder dergleichen. Hierfür werden die in einer Reihe aneinander
angelenkten Gelenkstäbe des Gelenkstabbügels auseinandergefaltet,
um die aneinander zu sichernden Objekte zu umschließen.
Sodann wird derjenige Gelenkstab, der das genannte zweite Ende des
Gelenkstabbügels bildet, an dem Schlosskörper
verriegelt, um hierdurch eine geschlossene Schlaufe zu bilden. Für
den Transport des Gelenkschlosses im unbenutzten Zustand hingegen
können die Gelenkstäbe zu einer kompakten Anordnung
zusammengefaltet werden. Hierfür sind die einzelnen Gelenkstäbe über eine
jeweilige Gelenkverbindung miteinander gekoppelt, wobei ein jeweiliger
Gelenkstift in eine Öse des einen Gelenkstabs und/oder
eine Öse des anderen Gelenkstabs eingreift.
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Ein
Gelenkschloss der vorstehend erläuterten Art ist beispielsweise
aus den Dokumenten
DE
10 2005 040 066 A1 ,
US
5 475 993 ,
EP
0 689 987 A1 und
JP
06 026 258 A bekannt. Um eine hohe Aufbruchsicherheit zu
erreichen, sind die bekannten Gelenkschlösser besonders
massiv ausgebildet. Hierdurch besitzen die bekannten Gelenkschlösser
jedoch ein unerwünscht hohes Gewicht.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Gelenkschloss mit einem geringeren
Gewicht zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Gelenkschloss mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst, und insbesondere dadurch, dass der jeweilige
Gelenkstab wenigstens einen gebogenen Draht oder ein gefaltetes
Blech aufweist, der bzw. das sich zwischen der ersten Öse
und der zweiten Öse erstreckt.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Gelenkschloss sind die Gelenkstäbe
im Wesentlichen durch einen Draht oder ein Blech gebildet, oder
im Wesentlichen durch einen Draht bzw. ein Blech und eine Umhüllung,
wie nachfolgend noch erläutert wird. Bei einem Draht handelt
es sich generell um ein durch Ziehen hergestelltes Metallstück.
Der Draht kann einen runden Querschnitt aufweisen (Runddraht), oder
einen mehreckigen, beispielsweise viereckigen oder sechseckigen
Querschnitt (z. B. durch Kaltumformen eines Runddrahts). Bei dem
erfindungsgemäßen Gelenkschloss ist der Querschnittsdurchmesser
des Drahts geringer als die Breite des jeweiligen Gelenkstabs im
Bereich der genannten Ösen. Bei einem Blech handelt es
sich generell um ein flaches, durch Walzen und nachfolgendes Stanzen
hergestelltes Metallstück.
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Eine
Besonderheit des Gelenkschlosses besteht darin, dass der jeweilige
Gelenkstab nicht als ein massiver, geradliniger Metallstab ausgebildet
ist, sondern ein gebogenes oder gefaltetes Metallteil aufweist,
um bei hinreichender Aufbruchsicherheit des Gelenkschlosses eine
Leichtbauweise zu schaffen. Insbesondere kann der jeweilige Gelenkstab
einen Draht aufweisen, der gebogen ist, um die erste Öse und
die zweite Öse für die jeweilige Gelenkverbindung
zwischen zwei Gelenkstäben und eine Verbindungsstruktur
zwischen den zwei Ösen zu bilden. Alternativ hierzu kann
der jeweilige Gelenkstab ein Blech aufweisen, das gestanzt und gefaltet
ist, um die erste Öse und die zweite Öse für
die jeweilige Gelenkverbindung zwischen zwei Gelenkstäben
und eine Verbindungsstruktur zwischen den zwei Ösen zu
bilden. Hierdurch ergibt sich bei einfacher Herstellung der Gelenkstäbe
ein vorteilhaft leichter Aufbau des Gelenkstabbügels und
somit des Gelenkschlosses. Dennoch kann eine hinreichend hohe Festigkeit und
Steifigkeit der Gelenkstäbe erzielt werden, insbesondere
bei geeigneter Wahl des Materials (z. B. Stahl) und der Materialbehandlung
(z. B. Härten). Somit kann eine signifikante Gewichtsverringerung
bei hinreichender Aufbruchsicherheit des Gelenkschlosses erzielt
werden.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Gelenkschloss müssen
nicht unbedingt sämtliche Gelenkstäbe in der erläuterten
Weise mit einem Draht oder Blech ausgebildet sein. Insbesondere
ist dies nicht für die Gelenkstäbe an dem genannten
ersten Ende und zweiten Ende des Gelenkstabbügels erforderlich,
da die betreffenden Gelenkstäbe in manchen Fällen eine
besondere Ausgestaltung für die jeweilige Verbindung mit
dem Schlosskörper besitzen. Um eine signifikante Gewichtsreduzierung
zu erzielen, sind jedoch mehrere der Gelenkstäbe des Gelenkstabbügels
aus einem Draht bzw. Blech gebildet, vorzugsweise wenigstens vier
Gelenkstäbe.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung sind nachfolgend und in
den abhängigen Ansprüchen genannt.
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Um
ein Angreifen an dem Draht bzw. Blech des jeweiligen Gelenkstabs
im Falle eines Aufbruchversuchs zu erschweren, und um für
den Benutzer die Handhabung des Gelenkstabbügels zu erleichtern,
ist es bevorzugt, wenn die durch den Draht bzw. das Blech gebildete
Struktur vollständig oder zumindest bereichsweise von einer
Umhüllung umgeben ist. Insbesondere kann die Umhüllung
dem jeweiligen Gelenkstab die Form eines flachen Stabs verleihen, obwohl
die kraftführende Struktur des Gelenkstabs durch einen
gebogenen Draht oder ein gefaltetes und gestanztes Blech gebildet
ist. Mit anderen Worten besitzt das Gesamtgebilde aus Umhüllung
und Draht bzw. Blech in einer Normalebene zu der Längsachse des
Gelenkstabs zwischen den Ösen eine Breite (gemessen senkrecht
zu den Schwenkachsen des Gelenkstabs), die größer
ist als die Höhe des Gelenkstabs (gemessen parallel zu
den Schwenkachsen), insbesondere wenigstens doppelt so groß.
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Die
genannte Umhüllung kann einen Kunststoffguss oder einen
Metallguss (insbesondere Leichtmetall, z. B. Aluminiumlegierung
oder Magnesiumlegierung) aufweisen. Hierdurch ergibt sich bei geringem
Gewicht eine geschlossene Form des jeweiligen Gelenkstabs, und es
können einfache Fertigungsmethoden zum Einsatz gelangen
(z. B. Spritzgießen).
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Alternativ
hierzu kann die genannte Umhüllung beispielsweise zwei
miteinander verbundene Metallschalen aufweisen.
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Was
die jeweilige Gelenkverbindung zwischen zwei Gelenkstäben
betrifft, so kann der bereits genannte Gelenkstift wenigstens einen
Niet oder wenigstens eine Schraube aufweisen. Eine besonders einfache
und kostengünstige Gelenkverbindung kann dadurch hergestellt
werden, dass ein Niet in die erste Öse des einen Gelenkstabs
und in die zweite Öse des anderen Gelenkstabs eingeführt
und in dieser Stellung vernietet wird, so dass der Niet zugleich die
Schwenkachse bildet, wie dies in dem eingangs genannten Dokument
DE 10 2005 040 066
A1 gezeigt ist. Diese Nietverbindung kann mit oder ohne Unterlegscheibe
zwischen den beiden Ösen hergestellt werden. In einer ähnlichen
Anordnung können aus einer Richtung eine Schraube mit Außengewinde und
aus der entgegengesetzten Richtung eine Schraube mit entsprechendem
Innengewinde in die beiden Ösen eingeführt werden,
die in dieser Stellung aneinander verschraubt werden und somit den genannten
Gelenkstift bilden. Die jeweilige Gelenkverbindung kann jedoch auch
unter Verwendung eines Zwischenstücks mit zwei separaten,
vorzugsweise achsparallelen Gelenkstiften bewerkstelligt werden,
insbesondere wie dies in dem eingangs genannten Dokument
JP 06 026 258 A gezeigt
ist.
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Was
die Ausgestaltung des jeweiligen Gelenkstabs mit einem gebogenen
Draht betrifft, ist es bevorzugt, wenn der Draht sich innerhalb
einer Ebene erstreckt, so dass eine flache Ausbildung der Gelenkstäbe
erzielt wird und die Gelenkstäbe zu einer kompakten Einheit
zusammengefaltet werden können. Mit anderen Worten erfolgt
das Umbiegen des Drahts bei dieser Ausführungsform innerhalb
einer einzigen Ebene, welche die Erstreckungsebene des Gelenkstabs
bildet, und die verschiedenen Drahtabschnitte überkreuzen
sich nicht. Alternativ hierzu kann jedoch vorgesehen sein, dass
die Drahtabschnitte sich überkreuzen, beispielsweise in
der Mitte des jeweiligen Gelenkstabs zwischen den zwei Ösen.
Gemäß einer weiteren alternativen Ausführungsform
kann auch vorgesehen sein, dass die Gelenkstäbe an wenigstens
einem Ende gekröpft sind.
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Um
eine hohe Stabilität des gebildeten Gelenkstabs zu erzielen,
ist es ferner bevorzugt, wenn die beiden Enden des jeweiligen Drahts
miteinander stumpf verschweißt sind oder innerhalb der
Erstreckungsebene des Drahts bzw. des jeweiligen Gelenkstabs überlappen
(d. h. benachbart parallel zueinander verlaufen, mit oder ohne Schweißverbindung).
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Gemäß einer
besonders einfachen Ausführungsform besitzt der jeweilige
Gelenkstab lediglich einen einzigen gebogenen Draht. Alternativ
ist es jedoch auch möglich, für einen jeweiligen
Gelenkstab mehrere separate Drähte vorzusehen, insbesondere in
einer einander überlappenden oder umgreifenden Anordnung.
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Um
die jeweilige Öse zu bilden, ist der Draht gemäß einer
weiteren Ausführungsform zu einem offenen oder einem geschlossenen
Schlaufenabschnitt an dem betreffenden Ende des Gelenkstabs gebogen.
Ein geschlossener Schlaufenabschnitt kann insbesondere dadurch gebildet
werden, dass zwei Abschnitte des Drahts, oder ein Drahtabschnitt
und ein Ende des Drahts, miteinander verschweißt werden. Eine
besonders einfache Herstellung des jeweiligen Gelenkstabs ergibt
sich jedoch, falls der Draht zu einem offenen Schlaufenabschnitt
gebogen ist. Es hat sich herausgestellt, dass hierdurch dennoch
eine hinreichende Stabilität des jeweiligen Gelenkstabs
bzw. des gebildeten Gelenkstabbügels erreicht wird, insbesondere
wenn der betreffende Schlaufenabschnitt an derjenigen Seite offen
ist, die der anderen jeweiligen Öse des Gelenkstabs zugewandt
ist. Die im Falle eines Aufbruchversuchs typischerweise auf die
Gelenkverbindungen wirkenden Zugkräfte sind nämlich in
die entgegengesetzte Richtung hierzu gerichtet.
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Was
die Formgebung des Drahts im Bereich zwischen den beiden Ösen
des jeweiligen Gelenkstabs betrifft; so können dort mehrere
Drahtabschnitte (insbesondere eines einzigen Drahtstücks)
nebeneinander verlaufen. Insbesondere können in dem Bereich
zwischen der ersten Öse und der zweiten Öse des
jeweiligen Gelenkstabs zwei Drahtabschnitte parallel zu der Langsachse
des Gelenkstabs entlang der beiden Ränder verlaufen. Hierdurch
wird eine besonders hohe Kantenstabilität des betreffenden
Gelenkstabs erreicht.
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Insbesondere
kann der Draht zu einer im Wesentlichen geschlossenen Drahtschlaufe
gebogen sein, so dass sich zwischen der ersten Öse und der
zweiten Öse des jeweiligen Gelenkstabs zwei Drahtabschnitte
nebeneinander erstrecken, die eine flache Struktur des Gelenkstabs
bilden. Bei dieser Ausführungsform ist es bevorzugt, wenn
die Drahtschlaufe an einem ersten Ende des Gelenkstabs wenigstens
eine, vorzugsweise zwei aneinander gegenüberliegende Einschnürungen
aufweist, um die erste Öse des Gelenkstabs zu bilden, und
wenn die Drahtschlaufe an einem zweiten Ende des Gelenkstabs wenigstens
eine, vorzugsweise zwei wiederum einander gegenüberliegende
Einschnürungen aufweist, um die zweite Öse des
Gelenkstabs zu bilden. Hierdurch ergeben sich besonders stabile
Gelenkverbindungen, da aufgrund der Einschnürungen die Ösen entlang
eines besonders großen Umfangsbereichs geschlossen sind.
Sofern derartige Einschnürungen vorgesehen sind, erstrecken
sich die zwei Drahtabschnitte zwischen den Ösen vorzugsweise
beabstandet voneinander. Es ist jedoch auch möglich, dass eine
im Wesentlichen geschlossene Drahtschlaufe die zwei Ösen
bildet, wobei die zwei Drahtabschnitte zwischen den Ösen
unmittelbar nebeneinander verlaufen. Bei dieser Variante ist die
vorstehend erläuterte Umhüllung nicht zwingend
erforderlich.
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Alternativ
hierzu ist es jedoch beispielsweise auch möglich, dass
der Draht derart im Wesentlichen spiralförmig gebogen ist,
dass sich zwischen der ersten Öse und der zweiten Öse
des Gelenkstabs drei Drahtabschnitte nebeneinander erstrecken, um
eine flache Struktur des Gelenkstabs zu bilden. Auch bei dieser
Ausführungsform ist es bevorzugt, wenn ein Schlaufenabschnitt
des Drahts an einem ersten Ende des Gelenkstabs wenigstens eine,
vorzugsweise zwei einander gegenüberliegende Einschnürungen aufweist,
um die erste Öse des Gelenkstabs zu bilden, und wenn ein
weiterer Schlaufenabschnitt des Drahts an einem zweiten Ende des
Gelenkstabs wenigstens eine, vorzugsweise zwei einander gegenüberliegende
Einschnürungen aufweist, um die zweite Öse des
Gelenkstabs zu bilden.
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Gemäß einer
weiteren alternativen Ausführungsform kann sich zwischen
der ersten Öse und der zweiten Öse des jeweiligen
Gelenkstabs jedoch auch lediglich ein einziger Drahtabschnitt erstrecken.
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Was
hingegen die Ausgestaltung des jeweiligen Gelenkstabs mit einem
gefalteten Blech betrifft, ist es bevorzugt, wenn das Blech zu wenigstens
zwei Lagen gefaltet ist, die unmittelbar übereinander liegen,
um ein stabiles mehrlagiges Gebilde zu schaffen.
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Eine
besonders einfache Herstellung der Gelenkstäbe ergibt sich,
wenn in das Blech Öffnungen gestanzt werden, um die erste Öse
und die zweite Öse des jeweiligen Gelenkstabs zu bilden,
insbesondere vor dem Falten des Blechs. Hierbei können ohne
wesentlichen zusätzlichen Aufwand auch konische Öffnungen
ausgebildet werden, um für die erläuterten Gelenkverbindungen
die Aufnahme von Senkköpfen (z. B. eines Niets oder einer
Schraube) zu ermöglichen.
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In ähnlicher
Weise kann in das Blech in einem Bereich zwischen der ersten Öse
und der zweiten Öse wenigstens eine Ausnehmung gestanzt
werden, insbesondere vor dem Falten des Blechs. Eine derartige Materialausnehmung
ist ohne oder mit lediglich geringem Zusatzaufwand bei der Herstellung der
Gelenkstäbe zu bewerkstelligen und führt zu einer
wesentlichen Gewichtsreduzierung. Dieser Vorteil ist besonders signifikant, wenn
die genannte Ausnehmung sich von der ersten Öse bis zu
der zweiten Öse durchgehend erstreckt.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Blech
wenigstens einen parallel zu der Längsachse des jeweiligen
Gelenkstabs verlaufenden Falz auf, der im Bereich der ersten Öse und
der zweiten Öse des Gelenkstabs angeordnet ist und zwischen
den zwei Ösen ausgestanzt ist. Durch Stehenlassen eines
Falzes im Bereich der beiden Ösen wird eine stabile Anordnung
der verschiedenen Lagen des gefalteten Blechs relativ zueinander
erreicht. Indem jedoch vor dem Falten ein wesentlicher Teil des
Faltbereichs ausgestanzt wird, kann das Blech leichter gefaltet
werden.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Herstellung eines
Gelenkstabs für ein Gelenkschloss der erläuterten
Art, bei dem wenigstens ein Draht gebogen wird, um eine erste Öse
und eine zweite Öse und eine Verbindungsstruktur zwischen den
zwei Ösen zu bilden.
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Die
Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Gelenkstabs für ein Gelenkschloss der erläuterten
Art, bei dem wenigstens ein Blech gestanzt und gefaltet wird, um
eine erste Öse und eine zweite Öse und eine Verbindungsstruktur
zwischen den zwei Ösen zu bilden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen erläutert.
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1 zeigt
eine Perspektivansicht eines Gelenkschlosses.
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2 zeigt
eine Perspektivansicht eines Gelenkstabs gemäß einer
ersten Ausführungsform.
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3a, 3b und 3c zeigen
eine Draufsicht, eine Längsschnittansicht bzw. eine Querschnittansicht
des Gelenkstabs gemäß 2.
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4a und 4b zeigen
eine Perspektivansicht eines gebogenen Drahts des Gelenkstabs gemäß 2 bzw.
einer Variante hiervon.
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5 zeigt
eine Explosionsansicht eines Gelenkstabs gemäß einer
zweiten Ausführungsform.
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6a, 6b und 6c zeigen
eine Draufsicht, eine Längsschnittansicht bzw. eine Querschnittansicht
des Gelenkstabs gemäß 5.
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7a bis 7d zeigen
schematische Ansichten unterschiedlicher Formgebungen eines Drahts
eines Gelenkstabs.
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8a, 8b und 8c zeigen
verschiedene Perspektivansichten eines Gelenkstabs gemäß einer
dritten Ausführungsform.
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Das
in 1 gezeigte Gelenkschloss besitzt einen Schlosskörper 11 und
einen daran befestigten Gelenkstabbügel 13 mit
mehreren flachen, im Wesentlichen starren Gelenkstäben 15.
Der Gelenkstabbügel 13 kann, wie gezeigt ist,
nach Art eines Zollstocks zu einem kompakten Paket von achsparallelen
Gelenkstäben 15 zusammengefaltet und in diesem
Zustand auch an dem Schlosskörper 11 verriegelt
werden. Hierfür verlaufen die Schwenkachsen A der Gelenkstäbe 15 parallel
zueinander. Im entriegelten Zustand des Gelenkschlosses (nicht gezeigt) kann
der Gelenkstabbügel 13 jedoch auch auseinandergefaltet
werden, um auf bekannte Weise eine Schlaufe zu bilden und hierdurch
ein Zweirad abzusperren oder an einem anderen Objekt (z. B. Fahrradständer)
zu sichern.
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Ein
erstes Ende 17 des Gelenkstabbügels 13 ist
an dem Schlosskörper 11 angelenkt. Der an einem zweiten
Ende 19 des Gelenkstabbügels 13 vorgesehene
Gelenkstab bildet einen Schließstab 21. Die Gelenkstäbe 15 und
der Schließstab 21 sind über eine jeweilige
Gelenkverbindung der Reihe nach schwenkbar aneinander angelenkt,
wobei die Gelenkstäbe 15 jeweils eine erste Öse 23 und
eine zweite Öse 25 (in 1 verdeckt)
aufweisen. Der Schließstab 21 besitzt lediglich
eine einzige Öse 27. Die genannte jeweilige Gelenkverbindung
zwischen zwei Gelenkstäben 15 weist einen Gelenkstift 29 in Form
eines Niets auf, der in die erste Öse 23 des einen
jeweiligen Gelenkstabs 15 und in die zweite Öse 25 des
anderen jeweiligen Gelenkstabs 15 eingreift.
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Der
Schlosskörper 11 besitzt im Wesentlichen eine
Längsform und erstreckt sich parallel zu den Schwenkachsen
A der Gelenkstäbe 15. Das zweite Ende 19 des
Gelenkstabbügels 13, also das freie Ende des Schließstabs 21,
ist seitlich in den Schlosskörper 11 einführbar
und dort mittels einer nicht näher gezeigten Verriegelungseinrichtung
verriegelbar. Die Verriegelungseinrichtung kann auf bekannte Weise
einen Schließzylinder und ein Riegelelement aufweisen.
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Eine
Besonderheit des gezeigten Gelenkschlosses besteht in dem Aufbau
der Gelenkstäbe 15. 2 und 3a, 3b und 3c zeigen eine
erste Ausführungsform eines Gelenkstabs 15. Der
Gelenkstab 15 besitzt innerhalb einer Umhüllung 31 einen
Draht 33 (in 2 und 3a gestrichelt dargestellt),
der zu einer im Wesentlichen geschlossenen Drahtschlaufe gebogen
ist und hierdurch die erste Öse 23 und die zweite Öse 25 des
Gelenkstabs 15 bildet. In 4a ist
der Draht 33 ohne die Umhüllung 31 gezeigt.
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Die
Umhüllung 31 besteht bei dieser Ausführungsform
aus einem Kunststoffguss, mit dem der Draht 33 umspritzt
ist. Die Umhüllung 31 und der Draht 33 bilden
gemeinsam eine flache Stabform, wobei der Draht 33 lediglich
innerhalb einer Ebene gebogen ist.
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Was
neuerlich die Formgebung des Drahts 33 betrifft, so ist
der Draht 33 an einem ersten Ende 35 des Gelenkstabs 15 zu
einem offenen Schlaufenabschnitt 37 von 180° gebogen,
um die erste Öse 23 zu bilden. An einem zweiten
Ende 39 des Gelenkstabs 15 ist der Draht 33 zu
einem offenen Schlaufenabschnitt 41 von 180° gebogen,
um die zweite Öse 25 zu bilden, wobei die offenen
Seiten der beiden Schlaufenabschnitte 37, 41 in
Richtung des jeweils anderen Schlaufenabschnitts 41 bzw. 37 weisen.
Zwischen den beiden Ösen 23, 25 erstrecken sich
somit zwei Drahtabschnitte 43 parallel zueinander und beabstandet
voneinander entlang der Längsachse des Gelenkstabs 15.
Die zwei Drahtabschnitte 43 bilden eine Verbindungsstruktur,
die die zwei Ösen 23, 25 miteinander
verbindet.
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Die
von dem Draht 33 gebildete Drahtschlaufe ist nicht vollständig
geschlossen, da die beiden Drahtenden parallel zu der Längsachse
des Gelenkstabs 15 überlappen, jedoch nicht fest
verbunden sind (vgl. 4a). An dem Überlappungsbereich kann
jedoch zusätzliche eine Schweißverbindung vorgesehen
sein. Ferner kann alternativ zu einem derartigen Überlappen
der Drahtenden vorgesehen sein, dass die beiden Enden des Drahts 33 miteinander
stumpf verschweißt sind, wie bei der Variante gemäß 4b gezeigt
ist (Schweißnaht 45). Der Draht 33 ist
beispielsweise aus gehärtetem Stahl gebildet und kann somit
eine hohe Kneif- und Sagefestigkeit besitzen.
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Die
Ausbildung des Gelenkstabs 15 gemäß 2 bis 4 ermöglicht einen besonders leichten
Aufbau des Gelenkstabbügels 13 eines Gelenkschlosses
(1). Zugleich ist eine einfache und dementsprechend
kostengünstige Herstellung möglich. Die Bewerkstellung
einer jeweiligen Gelenkverbindung zwischen zwei benachbarten Gelenkstäben
kann auf herkömmliche Weise erfolgen, insbesondere durch Vernieten
oder Verschrauben an den Ösen 23, 25. Dennoch
besitzen die Gelenkstäbe 15 die erforderliche
Festigkeit und Steifigkeit, und der aus den Gelenkstäben 15 gebildete
Gelenkstabbügel 13 zeichnet sich durch eine hinreichend
hohe Aufbruchsicherheit aus.
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Eine
zweite Ausführungsform eines Gelenkstabs 15 mit
Drahtaufbau ist in den 5 und 6 gezeigt,
wobei gleichartige Elemente wie in 2 bis 4 mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet
sind.
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Abweichend
von der Variante gemäß 4b besitzt
der Draht 33 hier sowohl an dem ersten Ende 35 als
auch an dem zweiten Ende 39 des Gelenkstabs 15 zwei
einander gegenüberliegende Einschnürungen 47,
um die erste Öse 23 bzw. die zweite Öse 25 zu
bilden. Der jeweilige Schlaufenabschnitt 37 des Drahts 33 erstreckt
sich somit nahezu über den vollständigen Umfang
der jeweiligen Öse 23, 25, so dass besonders
stabile Ösen 23, 25 gebildet sind. An
den einander gegenüberliegenden Einschnürungen 47 kann
optional eine Schweißverbindung vorgesehen sein, um eine
umfänglich vollständig geschlossene Öse 23, 25 zu
bilden.
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Ein
weiterer Unterschied zu der ersten Ausführungsform gemäß 2 bis 4 besteht darin, dass bei der zweiten Ausführungsform
gemäß 5 und 6 die
Umhüllung 31 zwei Schalen 49 aus Metall
aufweist, die den Draht 33 umschließen. Die Schalen 49 bilden
auch bei dieser Ausführungsform gemeinsam mit dem Draht 33 eine
flache Stabform. Die Schalen 49 besit zen eine zentrale
Sicke 51, um gemeinsam mit dem gewölbten Rand 53 den
Draht 33 fest einzubetten. Im Bereich der Ösen 23, 25 besitzen
die Schalen 49 Einbördelungen 55, die
in den jeweiligen Schlaufenabschnitt 37, 41 des
Drahts 33 eingreifen und die Ösen 23, 25 somit
noch weiter stabilisieren. Zwischen den Drahtabschnitten 43 und
den Schalen 49 der Umhüllung 31 sind
einige Hohlräume 57 gebildet, die zu einer Gewichtsverringerung
beitragen (6a).
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Die
beiden Schalen 49 können beispielsweise miteinander
verpresst oder verschweißt sein (umlaufende Schweißnaht
oder mehrere Punktschweißungen).
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Anstelle
der Schalen 49 kann auch ein sonstiges mehrteiliges Gehäuse
aus Metall oder Kunststoff als Umhüllung 31 vorgesehen
sein.
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7a bis 7c zeigen
schematisch verschiedene mögliche Formgebungen des Drahts 33.
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Gemäß 7a sind
an den beiden Enden 35, 39 des betreffenden Gelenkstabs
ein nahezu vollständig geschlossener Schlaufenabschnitt 37 bzw. ein
nahezu vollständig geschlossener Schlaufenabschnitt 41 vorgesehen,
um die erste Öse 23 bzw. die zweite Öse 25 zu
bilden. Zwischen den beiden Ösen 23, 25 erstreckt
sich jedoch lediglich ein einziger Drahtabschnitt 43. Die
beiden Schlaufenabschnitte 37, 41 können
durch Verschweißen auch vollständig geschlossen
werden. Bei dieser Formgebung ist eine Umhüllung 31 nicht
zwingend erforderlich.
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Gemäß 7b ist
der Draht 33 zu einer im Wesentlichen geschlossenen Drahtschlaufe
gebogen, wie im Zusammenhang mit 2 bis 4 sowie mit 5 und 6 erläutert.
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7c zeigt
eine Variante, bei der der Draht 33 im Wesentlichen spiralförmig
gebogen ist, so dass sich zwischen der ersten Öse 22 und
der zweiten Öse 25 drei Drahtabschnitte 43 nebeneinander
erstrecken. Auch bei dieser Variante können an dem ersten
Ende 35 und dem zweiten Ende 39 des betreffenden
Gelenkstabs Einschnürungen 47 vorgesehen sein,
wie im Zusammenhang mit der Ausführungsform gemäß 5 und 6 erläutert. Ferner kann das Drahtende
an dem zweiten Ende 39 des Gelenkstabs auch mit dem benachbarten
Drahtabschnitt 43 verschweißt sein.
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7d zeigt
eine weitere Variante, bei der der Draht 33 ähnlich
wie bei 7b zu einer im Wesentlichen
geschlossenen Drahtschlaufe gebogen ist. Zwischen den Ösen 23, 25 verlaufen
die zwei Drahtabschnitte 43 jedoch unmittelbar nebeneinander,
d. h. die zwei Drahtabschnitte 43 sind aneinander angrenzend
angeordnet. Optional können die zwei Drahtabschnitte 43 zwischen
den Ösen 23, 25 fest miteinander verbunden
sein, insbesondere durch wenigstens eine Schweißnaht 45 (z.
B. durch Punktschweißen oder Linienschweißen).
Der Schlaufenabschnitt 41 kann auch vollständig
geschlossen sein. Auch bei dieser weiteren Variante ist eine Umhüllung 31 nicht
zwingend erforderlich.
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8a bis 8c zeigen
eine dritte Ausführungsform eines Gelenkstabs 15 für
ein Gelenkschloss gemäß 1. Bei dieser
Ausführungsform ist der Gelenkstab 15 durch ein
gestanztes und gefaltetes Blech 59 gebildet. Das Blech 59 ist
dergestalt gefaltet, dass die parallel zu der Längsachse
des Gelenkstabs 15 verlaufenden Längskanten 61, 61 des Blechs 59 benachbart
zueinander in der Mitte zwischen den zwei Längskanten 63, 63' des
Gelenkstabs 15 angeordnet sind (8a). Der
Gelenkstab 15 besteht somit letztlich aus zwei unmittelbar übereinander
angeordneten, flächig aneinander anliegenden Lagen 65 des
Blechs 59. In das Blech 59 sind erste Öffnungen 67 gestanzt,
die in dem gefalteten Zustand des Blechs 59 in Flucht zueinander
angeordnet sind, um die erste Öse 23 zu bilden.
In entsprechender Weise sind in das Blech 59 zweite Öffnungen 69 gestanzt,
um die zweite Öse 25 zu bilden.
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Zwischen
der ersten Öse 23 und der zweiten Öse 25 sind
in das Blech 59 weitere Öffnungen gestanzt, die
in dem gefalteten Zustand des Blechs 59 gemeinsam eine
zentrale Ausnehmung 71 bilden. Die Ausnehmung 71 erstreckt
sich entlang der Langsachse des Gelenkstabs 15 durchgehend
zwischen der ersten Öse 23 und der zweiten Öse 25.
Alternativ kann die Ausnehmung 71 jedoch auch von mehreren
Querstegen unterbrochen sein.
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An
jeder der beiden Längskanten 63, 63' des Gelenkstabs 15 besitzt
das gefaltete Blech 59 im Bereich der ersten Öse 23 und
der zweiten Öse 25 einen jeweiligen Falz 73.
Der jeweilige Bereich zwischen zwei Falzen 73 einer Längskante 63 bzw. 63' ist
ausgestanzt, d. h. in diesen Bereichen besitzt das Blech 59 weitere,
seitliche Ausnehmungen 75 bzw. 75'.
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Die
genannten Öffnungen 67, 69 und Ausnehmungen 71, 75, 75' sind
vor dem Falten in das Blech 59 gestanzt, wobei dies in
einem einzigen Arbeitsgang zusammen mit dem Ausstanzen des Blechs 59 aus
einer größeren Materialbahn erfolgen kann.
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Somit
ist durch Stanzen und Falten des Blechs 59 eine kostengünstige
Fertigung des Gelenkstabs 15 gemäß 8a bis 8c möglich.
Das Blech 59 kann aus einem gehärteten Stahl gebildet sein.
Hierdurch ist eine hohe Aufbruchsicherheit des Gelenkschlosses gewährleistet.
Durch das Vorsehen der zentralen Ausnehmung 71 und auch
der seitlichen Ausnehmungen 75, 75' wird eine
signifikante Gewichtsverringerung erzielt.
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Auch
das Blech 59 des Gelenkstabs 15 gemäß 8a bis 8c kann
mit einer Umhüllung 31 versehen sind, wie für
die erste und zweite Ausführungsform gemäß 2 bis 6 erläutert.
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- 11
- Schlosskörper
- 13
- Gelenkstabbügel
- 15
- Gelenkstab
- 17
- erstes
Ende des Gelenkstabbügels
- 19
- zweites
Ende des Gelenkstabbügels
- 21
- Schließstab
- 23
- erste Öse
- 25
- zweite Öse
- 27
- Öse
des Schließstabs
- 29
- Gelenkstift
- 31
- Umhüllung
- 33
- Draht
- 35
- erstes
Ende des Gelenkstabs
- 37
- Schlaufenabschnitt
- 39
- zweites
Ende des Gelenkstabs
- 41
- Schlaufenabschnitt
- 43
- Drahtabschnitt
- 45
- Schweißnaht
- 47
- Einschnürung
- 49
- Schale
- 51
- Sicke
- 53
- Rand
- 55
- Einbördelung
- 57
- Hohlraum
- 59
- Blech
- 61,
61'
- Längskante
des Blechs
- 63,
63'
- Längskante
des Gelenkstabs
- 65
- Lage
- 67
- erste Öffnung
- 69
- zweite Öffnung
- 71
- zentrale
Ausnehmung
- 73
- Falz
- 75,
75'
- seitliche
Ausnehmung
- A
- Schwenkachse
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005040066
A1 [0003, 0013]
- - US 5475993 [0003]
- - EP 0689987 A1 [0003]
- - JP 06026258 A [0003, 0013]