DE2220016C3 - Umsetzungsprodukte von e - Caprolactam mit 13-Propandiaminen, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung - Google Patents
Umsetzungsprodukte von e - Caprolactam mit 13-Propandiaminen, Verfahren zu deren Herstellung und deren VerwendungInfo
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Description
25
in der R einen geradkettigen, gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
mit 10—18 Kohlenstoffatomen darstellt im Molverhältnis 1:1 bis 5:1 3 bis 20 Stunden bei
Temperaturen oberhalb 1800C umsetzt
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei Temperaturen
um 250" C durchführt
6. Verfahren nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in
der Schmelze vornimmt
7. Verwendung der Umsetzungsprodukte von ε-Caprolactam mit N-substituierten 13-Propandiaminen
nach den Ansprüchen 1 bis 3 als antimikrobielle Mittel.
8. Verwendung der Umsetzungsprodukte von e-Caprolactam mit N-substituierten 13-Propandiaminen
nach den Ansprüchen 1 bis 3 als algicide Mittel.
Die Erfindung betrifft Umsetzungsprodukte von e-Caprolactam mit N-substituierten 13-Propandiaminen
der allgemeinen Formel
in der R einen geradkettigen, gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit
10-18 Kohlenstoffatomen darstellt, hergestellt durch t,o
Reaktion im Molverhältnis 1:1 bis 5 :1 während 3-20
Stunden bei Temperaturen oberhalb 180° C.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Produkte erfolgt zweckmäßigerweise in der Schmelze durch
Erhitzen einer durch das vorgenannte Verhältnis der M
Reaktionspartner definierten Mischung von zuvor getrocknetem Caprolactam und frischdestilliertem
N-Alkyl-13-propandiamin auf etwa 2500C, wobei
Reaktionszeiten zwischen 3 und 20 Stunden angewandt werden. Die Reaktionsprodukte fallen hierbei als
wasserklare, dünnflüssige Schmelzen an, die nach dem Abkühlen zu weißen, in Wasser und organischen
Lösungsmitteln schwer löslichen festen Körpern erstarren, die nach entsprechender Zerkleinerung ohne
weitere Reinigung eingesetzt werden können. Die Reaktion kann jedoch auch in Gegenwart von
hochsiedenden, nicht reaktiven Lösungsmitteln erfolgea
Die Reaktionsprodukte können aufgrund ihres Herstellungsverfahrens und den Analogieverhältnissen
zu den in der deutschen Patentanmeldung P 19 20 4923 beschriebenen Umsetzungsprodukten von e-Caprolactam
mit Alkylaminen als ein Oligomerengemisch der allgemeinen Strukturformel
in der R die vorgenannte Bedeutung hat und m eine Zahl
von 1-10 sein kann, aufgefaßt werden, ohne daß jedoch
eine ausschließliche Festlegung auf diese Struktur erfolgen solL
Die als Ausgangsprodukte dienenden N-Alkyl-13-propandiamine
stellen literaturbekannte Produkte dar. Sie können beispielsweise durch selektive Alkylierung
von 13-Propandiamin oder Umsetzung von Alkylaminen mit Acrylnitril und nachträgliche Hydrierung
erhalten werden (Houben—Weyl, Methoden der organischen
Chemie, 4,AufL, Band U/1, Seite 564, französisches Patent 1351 793). Bei diesen technischen
Diaminen handelt es sich im wesentlichen um solche, deren Alkylreste vorzugsweise geradkettig, gesättigt
oder ungesättigt sind, und deren Alkylreste von den entsprechenden Fettsäuren, wie z.B. Laurinsäure,
Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmit-Oleinsäure, Stearinsäure,
ölsäure, Linolsäure oder von Gemischen der genannten Fettsäuren, wie sie zum Beispiel aus
Kokosfett, Talg, Sojaöl, Leinöl, Palmöl, Raps- und
Rüböl, Fisch- und Walölen erhalten werden, sowie deren
Hydrierungsprodukten, abstammen.
Die erfindungsgemäßen Umsetzungsprodukte von e-Caprolactam mit N-Alkyl-13-propandiaminen weisen
sehr gute mikrobistatische und mikrobizide Wirkungen gegen Bakterien und Pilze und darüber hinaus eine
hervorragende Hemmwirkung gegenüber Algen auf. Ihre ferner gute physiologische Verträglichkeit läßt sie
daher für eine Verwendung als antimikrobielle Substanzen auf den verschiedensten Anwendungsgebieten
geeignet erscheinen.
Im Hinblick auf die antimikrobielle Wirksamkeit haben sich solche Umsetzungsprodukte als besonders
geeignet erwiesen, die von N-Alkyl-13-propandiaminen
der vorgenannten allgemeinen Formel abgeleitet sind, deren Alkylrest R 12-14 Kohlenstoffatome besitzt
Ferner hat es sich im Hinblick auf die antimikrobiellen Eigenschaften als vorteilhaft herausgestellt, wenn in den
Umsetzungsprodukten das Molverhältnis von ε-Caprolactam zu N-Alkyl-13-propandiamin 1:1 bis 1:3
beträgt
Als erfindungsgemäße Umsetzungsprodukte sind beispielsweise Reaktionsprodukte von ε-Caprolactam
mit
N-Decyl-^-propandiaminS: 1,
N-Dodecyl-13-propandiamin 1 :1,
N-Dodecyl-13-propandiamin2:1,
N-Dodecyl-13-propandiamin 4:1,
N-Dodecyl-13-propandiamin 1 :1,
N-Dodecyl-13-propandiamin2:1,
N-Dodecyl-13-propandiamin 4:1,
N-Dodecyl-lß-propandiamin 5:!,
N-Kokosalkyl-1,3-Propandiamin3:1,
N-Kokosalkyl-13-Propandiamin 1:1,
N-Kolcosalkyl-13-Propandiamin2:1,
N-Tetradecyl-l,3-propandiamin3:1,
N-Hexadecyl-l,3-propandiainin3: 1,
N-Octadecyl-lß-PropandiaminS: 1,
N-Talgalky!-13-propandiamin3:1,
N-HydrotalgaucyMI3-propandiaiiün3:1
zu nennen.
Die nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand
Die nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand
der Erfindung näher erläutern
1. FQr die Untersuchungen auf antimikrobielle und algizide Wirksamkeit wurden zunächst eine Reihe von
Umsetzungsprodukten nach folgendem Verfahren hergestellt
Ein Gemisch aus zuvor getrocknetem ε-Caprolactam und N-AIkyl-13-propandiamin in dem angegebe-
10
15 nen Molverhältnis wurde unter lebhaftem Rühren und Einleiten von getrocknetem Stickstoff auf 250° C erhitzt
Das Gemisch wurde dann 3 bis 20 Stunden bei dieser Temperatur belassen. Nach Beendigung der Reaktion
wurde in einzelnen Fällen während einer 1Ii Stunde
Vakuum angelegt, um dadurch nicht umgesetztes N-Alkyl-13-propandiamin abzudestillieren. Ak Reaktionsprodukte
wurden wasserklare, dünnflüssige Schmelzen erhalten, die nach Abkühlen zu weißen
festen Körpern erstarrten. Diese in Wasser und organischen Lösungsmitteln schwer löslichen Produkte
wurden ohne weitere Reinigung zu Pulvern zerkleinert und für die anwendungstechnischen Prüfungen eingesetzt
In Tabelle 1 sind die hergestellten Substanzen, gekennzeichnet durch deren Alkylrest, die Reaktionszeit,
gegebenenfalls angelegtes Vakuum zur Entfernung nicht umgesetzten Diamins und analytische Daten
aufgeführt
Substanz | Alkylrest | N-AIkyl-l,3-propandiamin | 1:3 | Reaktions | Vakuum | N-Gehalt (%) | Titration |
c-Caprolactam | 1 :1 | zeit | 4,25 | ||||
1:1,5 | [h] | [h] | Kjeldahl | 7,10 | |||
A | Decyl- | 1:2 | 20 | 0 | 12,26 | 6,10 | |
B | Dodecyl- | 1:2,5 | 5 | 0,5 | 11,80 | 5,42 | |
C | Dodecyl- | 1 :3 | 5 | 0,5 | 11,68 | 4,81 | |
D | Dodecyl- | 1 :4 | 5 | 0,5 | 11,11 | 4,70 | |
E | Dodecyl- | 1:5 | 5 | 0,5 | 11,01 | 3,72 | |
F | Dodecyl- | 1:3 | 20 | 0 | 11,16 | 3,20 | |
G | Dodecyl- | 1:3 | 5 | 0,5 | 11,67 | 4,60 | |
H | Dodecyl- | 1:3 | 20 | 0 | 11,63 | 4,35 | |
J | Kokosalkyl- | 1:3 | 20 | 0 | 11,02 | 4,10 | |
K | Tetradecyl- | 1:3 | 20 | 0 | 10,80 | 3,70 | |
L | Hexadecyl- | 1:3 | 20 | 0 | 10,50 | 3,84 | |
M | Talgalkyl- | 20 | 0 | 9,92 | 3,80 | ||
N | hydriertes Talgalkyl | 20 | 0 | 10,11 | |||
O | Octadecyl- | 20 | 0 | 9,90 | |||
2. Zur Ermittlung der antimikrobiellen Wirksamkeit der in vorstehender Tabelle genannten Umsetzungspro- sn
dukte von e-Caprolactam mit N- Alkyl- 1,3-propandiaminen
wurde deren Hemmwirkung gegenüber folgenden Testkeimen bestimmt
1) Staphylococcus aureus 5 χ ΙΟ7 Keime pro ml
2) Escherichiacoli4 χ 107 Keime pro ml
3) Pseudomonas aeruginosa 4 χ 107 Keime pro ml
4) Candida albicans 2 χ 106 Keime pro ml
5) Aspergillus niger 9XlO5 Keime pro ml
6) Penicilliumcamerunense9 χ 105 Keime pro ml
7) Aerobacter aerogenes 5 χ 107 Keime pro ml
Die Hemmkonzentrationen der zu untersuchenden Produkte wurden mit Hilfe des Verdünnungstestes
gemäß den Richtlinien für die Prüfung chemischer Desinfektionsmittel, herausgegeben von der Deutschen
Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (1959), ermittelt Die gewünschten Prüfkonzentrationen wurden
durch Mischen von abgemessenen Mengen der
55
60 Substanzlösungen geeigneter Konzentrationen mit Standard-I-Bouillon (Merck) bzw. Bierwürze (8° Bg) in
sterilen Röhrchen hergestellt, wobei das Gesamtvolumen jeweils 10 ml betrug. Anschließend wurden die
Röhrchen mit 0,1 ml Testkeimsuspension der genannten Keimkonzentrationen beimpft Die beimpften Röhrchen
wurden bei Bakterien 3 Tage bei 37° C und bei Pilzen 6 Tage bei 30° C im Brutschrank bebrütet
Anschließend wurde festgestellt, welche dem Nährmedium zugefügte Substanzkonzentration das Wachstum
der Keime gerade noch völlig unterbinden konnte. Dieser so ermittelte Wert wurde als Hemmkonzentration
bezeichnet Die Untersuchungen wurden in folgenden Konzentrationsintervallen durchgeführt:
5000 ppm, 2500 ppm, 1000 ppm, 750 ppm,
500 ppm, 250 ppm, 100 ppm, 50 ppm, 25 ppm,
10 ppm, 5 ppm und 1 ppm.
500 ppm, 250 ppm, 100 ppm, 50 ppm, 25 ppm,
10 ppm, 5 ppm und 1 ppm.
Bei diesem Verdünnungstest wurden die in der nachstehenden Tabelle 2 aufgeführten Hemmkonzen-
trationen für die einzelnen Produkte bei den vorgenannten Keimen ermittelt
12 3 4 5 6 7
A 50 250 250 -
B 10 10 10 100 - - 10
C 10 10 10 50 - - 10
D 10 10 10 50 - - 10
E 10 10 50 50 - - 10
F 5 10 50 25 100 100 10
G 10 10 50 100 - - 10
H 5 10 100 1000 - - 10
J 25 25 250 50 250 250 -
K 10 25 100 50 250 250 -
L 10 50 250 50 - - -
M 25 50 500 100 500 250 -
N 10 25 500 50 500 250
O 10 50 250 100 - -
*) »-«: Es wurden keine Prüfungen vorgenommen.
gegenüber den unterschiedlichen Keimen in Minuten
Der Tabelle ist die starke Hemmwirkung der erfindungsgemaßen Produkte auf Bakterien und Pilze in
überzeugender Weise zu entnehmen.
3. Die mikrobizide Wirkung vieler in Beispiel 1 genannter Umsetzungsprodukte wurde mit Hilfe des
Suspensionstestes ermittelt Die Methodik dieses Prüfverfahrens ist den Richtlinien für die Prüfung
chemischer Desinfektionsmittel, herausgegeben von der
Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (1959) entnommen. Entsprechend diesen Richtlinien
wurden 0,1 ml Keimsuspension der nachstehend aufgeführten Bakterien bzw. Pilze bei einer Temperatur
von 18-21°C in Reagenzgläser pipettiert
1) Staphylococcus aureus 5 χ 107 Keime pro ml
2) Escherichia coli 4 χ 107 Keime pro ml
3) Pseudomonas aeruginosa 4 χ 107 Keime pro ml
4) Candida ι lbicans 2XlO6 Keime pro ml
5) Aspergillus niger 9 χ 10s Keime pro ml
7) Aerobacter aerogenes 5 χ 107 Keime pro ml
Hierzu wurden jeweils 10 ml der verschiedenen Verdünnungsmengen der zu prüfenden erfindungsgemaßen
Produkte einmal in Leitungswasser (16 Deutsche Härtegrade) und zum anderen in auf pH 10 gepufferter
Lösung (Vorsaure-Kaliumchlorid-Natronlauge-Puffer)
gegeben. Die Konzentrationen der erfindungsgemlßen Produkte betrugen jeweils 100 ppm und 250 ppm. Nach
Einwirkungszeiten von 1, 2</2, 5, 10, 20, 30 und 60
Minuten wurde den Reagenzgläsern je eine öse Material entnommen und in 10 ml Nährlösung, die 3%
Tween 80 und 0,3% Lecithin als Enthemmer enthielt, überimpft Die mit Bakterien beimpften Nährlösungen
wurden bei 37"C, die mit Pilzen beimpften bei 300C
bebrütet Nach 6 Tagen wurden die Kulturen makroskopisch auf Wachstum beurteilt und auf diesem Wege die
Abtötungszeiten ermittelt, die in der nachstehenden Tabelle 3 zusammengestellt sind.
Substanz
in Puffer pH 10 in Leitungswasser
100 ppm 250 ppm 300 ppm 250 ppm Abtötungszeiten in Minuten
2 3 4 7 1 2 3 4 1 2 3 4 7 1 2 3 4
1 2 3 4 5 7
2 3 4 5 1 3 4
1 1 2,5
_2'5
2,5 5
2,5 1 1 5 _2,5
1 10
5 5
2,5
2,5
2,5 5
5 10
I 1
2,5 2,5
2,5
2,5
2,5
2,5
2,5
1 1 1
2,5 5
5 5 2,5
1 10
5 20
2,5
20 30
2,5 20 20 10 10
2,5 60 30 30
2,5 1 1 20
2,5 10 30 10 30 10 30 10
1 5 1 5 2,5
2,5 10
2,5
5 10
2,5
2,5
5 10 2,5
?0 Iu 20
L 1 - 2,5 2,5
3 - - 10
4 - - 2,5 2,5 *) »-«: Es wurden keine Prüfungen vorgenommen.
so Die vorstehende Tabelle gibt deutlich die sehr gute abtötende Wirksamkeit der erfindungsgemaßen Umsetzungsprodukte
auf Bakterien bzw. Pilze wieder.
4. Die Hemmwirkung der erfindungsgemaßen Umsetzungsprodukte
gegenüber Algen wurde mit Hilfe eines
1) Chlorella pyrenoidosa
2) Scenedesmus obliquus
0,5 ppm in 200 ml Petrischalen wurden mit jeweils 5 ml
bei 25°C bebrütet Nach 2 Wochen wurde eine
b5 kein Wachstum zeigten, wurde die Beimpfung mit 5 ml
nach 4 Wochen ermittelten Hemmkonzentrationen sind in der nachfolgenden Tabelle 4 zusammengestellt
Hemmkonzentrationen einiger erfindungsgemäßer Produkte gegenüber Algen
Substanz Hemmkonzentration in ppm
gegen Alge 1 gegen Alge
F 0,5 1
J 2,5 2,5
K 5 2,5
M 10 10
N 5 10
Auch gegenüber Algen weisen die erfindungsgemäßen Umsetzungsprodukte eine sehr gute Hemmwirkung
auf, wie vorstehender Tabelle zu entnehmen ist
Claims (4)
1. Umsetzungsprodukte von e-Caprolactam mit N-substituierten 13-Prcpandiaminen der allgemeinen
Formel
R-NH-CH2-CH2-CH2-NH2
in der R einen geradkettigen, gesättigten oder
ungesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 10—18 Kohlenstoffatomen darstellt, hergestellt
durch Reaktion im Molverhältnis 1:1 bis 5:1 während 3-20 Stunden bei Temperaturen oberhalb
180-C
2. Produkte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest
mit 12 bis 14 Kohlenstoffatomen darstellt
3. Produkte nach den Ansprachen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man von einem Molverhältnis
1 :lbis3:l ausgeht
4. Verfahren zur Herstellung der Umsetzungsprodukte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man ε-Caprolactam mit N-substituierten 13-Propandiaminen der allgemeinen Formel
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