DE2215160A1 - Verfahren zur Herstellung eines wasserunlöslichen, enzymatisch aktiven Erzeugnisses - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines wasserunlöslichen, enzymatisch aktiven ErzeugnissesInfo
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Description
l£^ Ll
Wide*., .-"y-.iiit-jie 4«
let: -Jt-^a
let: -Jt-^a
des Produits iJestle 3.Λ. in Vevey,3chwei-
Verfahren zur Herstellung eines wasserunlöslichen, enzymatisch
aktiven Erzeugnisses
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung eines enzymatisch aktiven Erzeugnisses, das in Wasser oder In wässrigen
Ileciien unlöslielt ist.
Die enzymatisehen Reaktionen, insbesondere die enzymatisch
bedingten Hydrolysen, beruhen im allgemeinen auf der Einwirkung eines oder mehrerer in^yme, die in einem das Substrat.enthaltendem
lledium gelost tiittd. Unter dem Begriff "Substrat* soll in
nachBtehende^ydslgi stoffliche imbstanz verstände«" «#r&en, die der
!Einwirkung des Enzyms unterworfea itmrdßn sq£1* Wenn das anzym
in dem Reactionsmedium gelöst ist, kann es nur sehr schwer von
ae.n Substrat isoliert werden, und es ist dann im allgemeinen
notweaiij, wenn maa die Reaktion anzuhalten winsoht* das Enzym
uiwir^nun ^tJ, nstohmit z.J. durch lirhitzun^, und demzufolge kann
i>tu in-dynt nicht wiedergewonnen werden.
diener iHchfcailu hat mi*n schon Verfahren zur
Herstellung von wasserunlöslichen Erzeugnissen vorgeschlagen»
die eine Enzym-Aktivität besitzen. Die mit Hilfe dieser Erzeugnisse
durchgeführten, enzymatisehen Heafct&OHen können entweder
so durchgeführt werden, daß das Substrat eine mit dem unlöslichen
Erzeugnis beladene Kolonne durchströmt oder das Erzeugnis in der das Substrat enthaltenden Lösung dispergiert und
dann mechanisch von dem unlöslichen Erzeugnis getrennt wird, z.3. durch Filtern oder durch Zentrifugieren.
Zu den bekannten Verfahren zur Herstellung von unlöslich gemachten
Enzymen zählt die Adsorption des Enzyms auf einem unlösliohen
Träger, seine Einkapselung in eine polymere Matrix, seine Vernetzung mit Hilfe bifunktioneller Substanzen und seine Fixierung
durch kovalente Bindung an einen unlöslichen Träger,
Die Erzeugnisse, die-durch Adsorption des Enzyms an einen
unlöslichen Träger erhalten werden, haben den Naohteil# daß sie
nur wea|g haltbar slad. Öle In eine polymere Matrix eingekapselten
Enzyme weisen zwar eine gute Haltbarkeit auf, haben jedoch nur eine begrenzte Aktivität gegenüber Substraten, deren MoIeJk Üe
in ihren Abmessungen mit denen der Zwischenräume der polymeren
Matrix vergleichbar sind. Die Verfahren zur Un|ösall<Nafflachung
<iurch Vernetzung haben schließlich den Nachteil, daß eine größere
Anzahik von Bindungen vorhanden 1st und häufig ein vorabergehender
Schutz der aktiven Gruppen des iin^yms nötig ist. Die Verfahren'
zur Unlösbarmachung durch Vernetzung gestatten es häufig auch
nicht, die Erzeugnisse auf einfache rfeiae in Gestalt von Kugeln
odar KögtteTQ zu gewinnen, die naeh ihrer Grou'e zur aujf ihrim;
der erwähnten mechanischen Abscheide verfahren <;ee**$net stud.
Die Verfahren zur Fixierung eines Enzyms an einen unlöslichen
Träger durch kovalente Bindung, insbesondere an einen in Wasser unlöslichen polymeren Stoff* erfordern gewöhnlich eine
kostspielige Vorbehandlung der Trägerstoffe wie etwa die Erzeugung reaktiver Zwlschengruppen, z.B. durch Diazotierung, oder
die Anwendung von Copolymeren. Ferner ist die Art der Verbindungen
zwischen dem !Trägerstoff and dem Enzym häufig von Nachteil
für die Unversehrtheit der aktiven Gruppen des Enzyms* und
es erweist sich als notwendig, diese Letzteren durch eine Vorbehandlung
des Enzyms zu schätzen.
Die Erfindung bezieht sich im wesentlichen auf ein unlösbares
Erzeugnis« das eine enzymatlsohe Aktivität besitzt, und
das durch Fixierung eines Enzyms auf einem in Wasser unlöslichen
Polymer nach einem besonders einfachen Verfahren erhalten wird.
Sie bezieht sich insbesondere auf ein Erzeugnis;, das eise «nzymatische
Aktivität aufweist und In einem wässrigem Üedlam unlöslich
ist. Dieses Erzeugnis 1st dadurch gekennzeichnet, daß es «im
!Covalent an freie Aldehydgruppen gebundenes Enzym darstellt* ils
ihrerseits an ein unlösliches oxydiertes Polysaccharid angelagert sind.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur ÄersteULiung
dieses Erzeugnisses. Pas Erzeugnis kann in enzymatisehen Reaktionen
anstelle les entsprechenden lösliehen Enzyms benutzt werden und läßt sich dann nach beendeter fieükfclon durch aiechanische
Abscheidung wiadergewinnen.
Unter freien Aldehydgruppen sind nachstehend iildshyclgröppen
ju verstauen, die 3icn an oxydierten Polysacchariden befinden und
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chemische Verbindungen mit anderen Stoffen eingehen Können.
Es ist bekannt, daß die Oxidation eines Polysaccharides, wie Cellulose, die Bildung freier Aldehydgruppen durch Oxidation
der alkoholischen Funktionen bewirkt, die in der Kette des Polymers enthalten sind. Demgemäß kann die Oxidation eines unlöslichen
Polysaccharides wie Cellulose durch ein Perjodat z.B. NatrlumperJodat, ein unlösliches Polymer ergeben, das 10 - 12 %
reduzierende Gruppen aufweist, d.h. eine Anzahl von freien Aldehydgruppen, die 10 - 12 % der Anzahl von GlukosemoleK ilen des
Polymers ausmachen.
Der experimentelle Nachweis dieser Aldehydgruppen sowie ihre quantitative Bestimmung können vorzugsweise nach dem Verfahren
von Park und Johnson (Bestimmung von reduzierenden Zuckern) in der Anwendung guf unlösliche Stoffe durchgeführt werden, wie
dies von J.S.Thompson und G.D.Schockman in der Zeitschrift Analytical Biochemistry, 1968, Heft 22, S.260 - 268 beschrieben
ist.
Das Verfahren nach der Erfindung 1st auf Enzyme anwendoar,
die Wirkstoffgruppen enthalten, die unter Ausbildung von covalenten
Bindungen fiit den freien Aldehydgruppen des Polysaccharide reagieren. Zu diesen Wirkstoffgruppen gehören z.B. die freien
Aminogruppen gewisser Aminosäuren wie Lysin, insbesondere die C- Aminogruppe des Lysins.
Die Fixierung des Lysins an das unlösliche oxidierte FoIvsaccharid
wird durch rüschen des Jiuzyms und des Polymeren unter
H'ihren in einer Pufferlösung während mehrerer Stunde.ι ο.Λ oiuoi·
Temperatur erreicht, die unterhalb der Inaktivierung stjmuorutur
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des Enzyms liegt. Die unlösbare Komplexverbindung, die durch
Zentrifugieren abgetrennt und mit einer Pufferlösung gewaschen
wird, kann dann lyophilisiert werden.
Die Er^eotiisse, die bei dar Ausführung des Verfahrens nach
ier Erfindung erhalten werden, naben die Tatsache bestätigt, Ja» die nachstehend aufgeführten Parameter beziglich der Reaktion
der fixierung des Enzymö an das Polymer nicht kritisch sind.
ooweit die Art des Reaktionsmediums mit der Reinheit dos
Enzyms und des Polymeren vereinbar ist, ibt dieses keinen merkbaren Einfluß auf die Heaktion aus. Obwohl dies nicht unbedingt
nocwsniii; ist, werden das Polymere und das Enzym vorzugsweise in
3iner Pufferlösung gemischt, um die optimalen Bedingungen, für die Erreichung und Einhaltung der weiter unten angegebenen
pil-Werte einzuhalten.
Andererseits setzen die Enzymmengen und die Mengen an aufzuwendenden
oxidierten Polysacchariden und ihre Konzentrationen keine kritischen Grenzen. Die Mengen und Konzentrationen können
in rtbnin^i^kelt von ier Art der ileaktionnteilnehmer so gewählt
werlen, da'J eine optimale Fixierung der Enzyme erfolgt.
Ebenso können die fleaktionsparameter, wie der pH-^ert und
iie i'3!np3ratur, in sehr weiten Jrenzen variiert werden, soweit
jid lie Heinheit des Enzyms nicht beeinträchtigen. Obschon die
Oüotan Er,^3bai^3e boi einem ρ I-Wert zwischen 7 und 3 errolsht
worucn, ..au ι die i'nixierun^ Jo.s simyms auf dem oxidierten PoIy-ViCuharli
la ^inoai pil-i3ereioh .erfolgen, der zwischen 1 und 11
Ho, I. Etjjiiao Harm auch die HeakHonstemperatui·, obschon ale vor-
' Viicjiwi 4wl3cfio/i 0 C und HaumLe.nporatur liegt, «tfüj
221StBO
temperatur des jeweiltgejtt Enzyms l&agt-«.
Auch die deatctionszöitau Können 4*t jA&fc&ea,O*»#as33i zyrla&haa
einigen einüben *ö»4 m&ftt&pen Stünden aotefaitoi»·
üie SewtiÄötig· 4©i· unlöslichen kompleite» i|te^1i|»ätmeen aus
Polysacoiiarid und Enzym naoh dei* frlKler\&0i^imm$ktm$. keäm
auf j öde geel^iet© Meise iBeehaimsch er'f<ilgei%r ^.ß. inj*oh 2ötifcrifuglepen,
?llterti oder l^igfl^esem·
ule naohsfceiienaea Beispiele öaptÄltera die Ausi*ahJ?tmg des
Verfahrens zur HersteHwög äös SrzeugÄl^ses naoh der Äpfiitd-ungk
die jödoch nicht auf dlö hierbei aiagegöböiaen Wepte und*
füiwungebedingtßigen tieschränkt sain soll.
Iä d1k©#sa B&lsjiie5.«a ättid di« Äktlvitätea dot»
J>ezogen auf dl© Aictlvlfrät ©in&r glelot*en
Vföjm die n&ch de« Zefttrlen«iyraati&che
Älrbivität aufweist
so kann M& Menge des stog^faltenea: wniösliohen Enay»s »acft uatei*
BerüeJcsieirtlgiKig ä&r 'iktSÄehe bes^otee% werden, sia3 4ie if erhaltnlsse
zwisBHeja ange^allea^ unloalioftsn iöi^y» und
iänz.yauneugö aliatfrssits und ^iflfeheii 'lern Gewic&fc d#s
unlöslte^ien Erzeugnisses und ü&m Gesanitgewlatffc des mltalnander
umgeuets:ten Polysacehaftlds ίϊΜ Snzyos änd3rerstiibs glolcti
Wenn die iberstehönde Lösung aliie ^
d.h., wenn das la das !iöaktloaiijie
vollütündiij fixiert war-UM l-'st. ist <iitiiJ3* :Uäj^©i»£uIi^ij,ii*fc nicht
!»ehr uoisebrvioht, und es ist ύ&η& ^ο&ΐίο,ιαί,,» dLo /Iea,;o
unloallchen ^n.'.yaia ««a oe^rfctRiiai^ -.. j. Juroh
Stimmung des Gesamt« ticks toff β eijaer bes-tiawtfee» Menge des hergestellten
unlöslichen Srzeugnissea.
Beispiel 1
10 g Zellulose werden bei ^0C In 2 Litern einer 0,5-molaren
wässrigen Natriumper,}odatlö©ung oxidiert. Nach der Oxidationsreaktion wird das Per^odat titriert.
Nach einer Reaktionszeit von 125 Stunden 1st das Perjodat
verbraucht, wobei 0^5 Mol Perjodat Je Glukoseeinheit im Riysaccharld
benötigt werden, worauf man die Oxidation durch Zugabe von Äthylenglykol abbrioht, paa unlösliche oxidierte
Polysaccharid wird zweimal oit destilliertem Wasser gewaschen
und dann getrocknet. Es enthält 10 « 12 S reduzierende Gruppen.
Man stellt dann eine Pufferlösung aus 0,2-molarem Natriumbarbit?al-Chlorhy(J,rat
her, die man auf ^lnen pH-Wert von 8,0
einstellt. In diese Pufferlö#i»ig gibt man dann 100 mg oxidierte
Zellulose, die zuvor mit öü mg kristallisiertem Papaln versetzt
worden ist. Die «Mischung wird dann 3 Stunden lang bei Raumtemperatur
gerührt, worauf das unlösliche Produkt abzentrlfugiert wird. Die überstehende Flüssigkeit weist keine enzymatische
Aktivität auf. Das unlösliche Hrodttkt wird dreimal in einer
Pufferlösung gewaschen, die ie Li*er Lösung 1,210 g Cysteinchlorhydrat,
13,5 g Äaliumpho$jphajfc und ZO ml einer 0,1-nonailen
Oinatrium-Äthyleiitilamiatetraaoetat-Lösung enthält utod deren
pi-Wert auf 7,2 eingestellt ist» worauf das Produkt zweimal
mit destilliertem Wasser gewaschen wird.
10»&42 / 10TT
Die enzymatlsche Aktivität dieses Erzeugnisses wird durch
Vergleich mit einem Suostrat bestimmt, das eine Lösung aarstellt,
die 2 · ΙΟ""** Hol ^-N-Benzoyl-DL-arginin-^-nitroanilid
je Liter gepufferte Waschlösung mit einem pH^Wert von 7t2 sowie
5 Gew.% Dlmethylsulfoxid enthält. Die enzyinatische Aktivität
wird durch Messung des freigesetzten p-Nitro-anllins bestimmt
(Absoprtionsspectrum im ultravioletten Licht fur eine Wellenlänge
von 4Κ)5 nm).
Die auf diese Weise gemessene enzymatische AKtivität deu
unlöslicnen Produtctos liegt bei C5 ,&»
Man stellt eine 0,2 molare wässrige Lösung von Trlhydrooxymethylaminomethoin
her, deren pH-We'rt mit Hilfe von Chlorwasserstoffsäure
auf 3,0 eingestellt wird, llan setzt dann
0,08 Hol Calciumchlorid je Liter Lösung zu und verdinnt diese Pufferlösung um entsprechende Konzentrationen an frihydrox/methvl.
amlnomethan und an Calciumchlorid von 0,05 und 0,02 mol je
Liter zu erhalten.
Man gibt dann zu 50 ml dieser Pufferlösung 200 ng kristallisiertes
'frypsln und 250 mg oxidierte Cellulose, die wie nach
dem Beispiel 1 erhalten wird. Die Lösuag wird dann bei 40C
20 Stunden lang gerihrt. Das unlösliche Produkt wird dann \0z3ntrifugiert,
dreimal mit der Pufferlösung und zweimal mit deacilliertem
Wasser gewaschen und schließlich lyophiliüiert. i-iar. erhält
auf diese Weise 190 mg unlösliches Produkt, das 30 tv;
Trypsin enthalt, woi>ei diese Wen-,e an Trypsin durch Hcüsun"·
,: 0 j 1Jh 11 IU 7 7
ÄAD OMOHMAl
ÄAD OMOHMAl
dar, üeya.ntstioksfcoff^ehaltas bestimmt wird. 'Jubel ist zu bemerken,
da J in diesem Jeispiel die oiim. AbzencrlfUf.;! jrea des
unlüsliü.iin Produktes anfallende . dc rs ο jhende x'1! issi!7;keit eine
enzyj) itijche Aktivität aufweist. Die enzvnaciisciio A^clvitJt
io3 fint'allendea unlüslionc.. ProduUteo, die ^e^^nlber dein rleichen
iuosfcr<,iO wie im Jeispiel 1 oejcihiiiit wird, lio^c uci 33 /°·
1077
Claims (7)
1. Erzeugnis, das eine enzymatiscno ^Ktivitit aufweist und
ii V/asser oder wasserh \lti'j;en Medien unlöslich ist, dadurcn
^kennzeichnet, dai3 das Erzeugnis eiu Covalent an freie
„>ruppen gebundenes Eaz/m darstellt-, die Ihrerseits aa ^i .
Uiilöslicnes oxidiertes Polysaccharid Ooouaden sind.
2. Erzeu^piis naeh Ansprucn 1, dadurch ^elconn^eicir.u-, I
das Enzym Papalα darstellt.
3. Erzeugnis nach Ausprucn 1, dadurch ^anerui^ichnot, Λ^
das En j yni Trypsin darstelle.
Ί-. Erzeugnis nach ^aepruch 1, d^ durcu gerienazöicnnet, da
diis Polysi-iccharid CeLlulose darstelle.
5· Verfahren zur Herstellung deo Erjougnisjjj nach
1, dadurch gekennzeichnet, daft das Enzym mit unlöslichem oxidiertem Polysaccharid dadurch zur xieaktlon ;;;ebracnt wird,
dai.^ diese beiden Substanzen in einer Pufferlösung ;nitei
vermischt werden, worauf das unlöslicne Erzeugni -, von dem
uiii abgetrennt v;ird.
6. Verfahren riucri Anspruch 5» dadui'ch gekennzeichnet,
der pH-Wert der Pufferlösung auf einen Wert zwischen 7 u.id ο
eingestellt wird.
7. Verfanren nach nnsprucn 5>
d *duroa ";ekennzolehnet, d
Jaj unlösliche Erzeugais lyophilLsicrt wird.
20^342/1077
SAD ORIQ(NAL
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