DE2215151B2 - Verfahren zum Herstellen von dünnen Schichten aus Tantal - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von dünnen Schichten aus TantalInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von dünnen Schichten aus Tantal in der α-Phase
(kubisch raumzentriertes Gitter) durch Kathodenzerstäubung auf ein bei Temperaturen oberhalb 300° C
ausgeheiztes Substrat aus Glas, wobei die Zerstäubungsatmosphäre sehr geringe Anteile von reaktiven
Fremdgasen enthält.
Ein solches Verfahren ist bereits vorgeschlagen worden (DE-OS 21 10 987). Zur Herstellung von dünnen
hochreinen und niederohmigen Schichten aus Tantal in der «-Phase wird dort ein Substrat, dessen Oberfläche
frei ist von absorbierten Fremdatomen, in einer Kathodenzerstäubungsvorrichtung mit Ringentladungsplasma
bestäubt. Durch geeignete Wahl der Zerstäubungsparameter können dabei Schichten für Widerstände,
Leiterbahnen und Kondensatoren erzeugt werden. Wird durch thermische und anodische Oxidation das
Tantalmetall in nichtleitenden Tantaloxid übergeführt, so ist es als Schutzschicht gegen atmosphärische
Einwirkungen und als Kondensatordielektrikum geeignet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, zusätzlich zu dem bereits vorgeschlagenen und mit einer
Kathodenzerstäubungsvorrichtung mit Ringentladungsplasma arbeitenden Verfahren ein weiteres Verfahren
zu schaffen, das wahlweise gleichfalls zur Herstellung derartiger reiner und niederohmiger Tantalschichten
auf isolierenden Substraten für Dünnfilmschaltkreise geeignet ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß in einer Kathodenzerstäubungsvorrichtung mit Hochfrequenzentladung gearbeitet wird.
Die Abscheidung von hochreinem «-Tantal mit Hilfe der Hochfrequenzzerstäubung war bisher noch nie
beobachtet worden. Da Kathodenzerstäubungsvorrichtungen mit Hochfrequenzentladung die auf dem Markt
üblich erhältlichen Vorrichtungen sind, bietet die Möglichkeit, wahlweise auf diese ausweichen zu können,
erhebliche Vorteile. Zudem kann, was fertigungstechnisch und hinsichtlich Zerstäubungsanfälligkeit bedeutend
ist, das Gehäuse dieser Vorrichtungen aus Metall hergestellt werden. Im Unterschied hierzu bedarf es bei
der mit Ringentladungsplasma arbeitenden Vorrichtung eines Glasbehälters.
Vorzugsweise wird vor Beginn der Schichtabscheidung eine Vorzerstäubung vorgenommen. Damit
erreicht man eine Säuberung der Tantal-Kathode. Außerdem wird dabei durch die bekannte Getterwirkung
von Tantal die Zerstäubungsatmosphäre zusätzlich von reaktiven Fremdgasen gereinigt.
Vorzugsweise werden die Tantalschichten auf ein oberflächlich mit Ta2Ü5 bedecktes Substrat abgeschieden.
Die Oberfläche dieser Ta2O5-Schicht läßt sich
ίο leichter von unerwünschten absorbierten Fremdatomen
reinigen, die das Entstehen der hochreinen «-Phase behindern.
Zur Verstärkung des Zerstäubungsplasmas wird vorzugsweise in dem Bereich zwischen Anode und
is Kathode ein axiales magnetisches Gleichfeld erzeugt.
Dieses magnetische Gleichfeld bewirkt, daß die Elektronen und Ionen auf ihrem Weg von Anode zur
Kathode auf schraubenlinienförmigen Bahnen laufen, wodurch die Zahl der ionisierten Gasatome erhöht wird.
Anhand der Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden.
F i g. 1 zeigt eine Kathodenzerstäubungsvorrichtung 1, die zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens
geeignet ist. Man erkennt eine Vakuumglocke 2 aus unmagnetischem Material, die auf einer Grundplatte 3
sitzt. In der Grundplatte 3 ist eine öffnung 4 zum Anschluß einer Vakuumpumpe (nicht dargestellt). Man
erkennt weiterhin ein Ventil 5 für den Einlaß des Zerstäubungsgases, z. B. Argon und ein zweites Ventil 6
zum Einlaß reaktiver Gase. Die Magnetspule 7 wird an eine (nicht dargestellte) Gleichstromquelle angeschlossen
und erzeugt ein axial gerichtetes magnetisches Gleichfeld, wodurch das Zerstäubungsplasma verstärkt
wird. Im Inneren der Vorrichtung 1 ist eine Heizvorrichtung 8 vorgesehen, die zur intensiven Ausheizung der zu
bestäubenden Substrate 9 dient, die an der Grundelektrode 10 befestigt sind. Vor den Substraten befindet sich
eine bewegliche Blende 11, die während der Vorzerstäubung
die Abscheidung des Tantalmaterials auf dem Substrat verhindert. Ein Target 12 aus hochreinem
Tantal ist gegenüber dem Substrat 9 angeordnet. An seiner dem Substrat 9 abgewendeten Seite ist eine
Abschirmung 13 vorgesehen. Die hochfrequente Zerstäubungsspannung wird über die Leitung 14 zugeführt.
Zur Durchführung des Verfahrens mit einer in F i g. 1 dargestellten Zerstäubungsvorrichtung verwendet man
mit Vorteil Argon mit einer Reinheit von 95,999% und einem Druck von 1,5 · 10-3Torr. Der Abstand zwischen
Target und Substrat beträgt ca. 4 cm, die Spannung etwa 2,5 kV bei 27 MHz und der Strom ca. 0,6 A. Sehr wichtig
ist die Reinigung der verwendeten Glassubstrate. Nach einer Reinigung im Ultraschalibad, Kochen in H2O2 und
Waschen in deionisiertem Wasser werden sie in der Vakuum vorrichtung bei Temperaturen oberhalb 3000C
ausgeheizt. Nach einer halbstündigen Vorzerstäubung wird die Blende geöffnet und Schichten von 100 bis
400 nm Dicke bei einer Rate von ungefähr 14 nm/Minute abgeschieden.
Fig.2 zeigt den spezifischen Widerstand 9 der nach
dem beschriebenen Verfahren hergestellten Tantalschichten in Abhängigkeit vom Stickstofl'-Partialdruck
Pn 2· Man erkennt, daß mit abnehmendem Stickstoffdruck zunächst TaN, Ta2N und schließlich α-Tantal
gebildet wird. Dieses α-Tantal ist jedoch noch relativ stark mit Fremdgasen verunreinigt. Mit weiter abnehmendem
Stickstoffgehalt der Zerstäubungsatmosphäre wird /Ϊ-Tantal abgeschieden, das sich durch ein
tetragonales Gitter auszeichnet. Der spezifische Wider-
stand ρ des ^-Tantals liegt bei 160μΩαη. Bei noch
weitergehender Verringerung des Fremdgasgehalts in rier Zerstäubungsatmosphäre spaltet sich die experimentelle
Kurve auf in die Äste a und b. Die Kurve b erhält man, wenn man die Substrate nicht bei
Temperaturen oberhalb 300°C ausbeizt; es wird weiterhin ^-Tantal abgeschieden. Die Kurve a erhält
man bei Durchführung des beschriebenen Verfahrens. Bei einem Partialdruck der reaktiven Fremdgase von
weniger als 10~6 Torr erhält man auf sorgfältig ausgeheizten Substraten eine hochreine «-Modifikation
des Tantal, die hier als «'-Tantal bezeichnet ist. Der spezifische Widerstand des «'-Tantal beträgt 20 bis
25 μΏ cm, während die bisher bekannten, durch
Kathodenzerstäubung hergestellten a-Tantal-Schichten einen spezifischen Widerstand von 50 μΩ cm aufweisen.
F i g. 3 zeigt die Abhängigkeit des Temperaturkoeffizienter
des elektrischen Widerstandes TCr in Abhängigkeit vom Stickstoff-Partialdruck Pn 2- Auch hier
spaltet sich die experimentelle Kurve in die Äste a und b auf. Das nach dem beschriebenen Verfahren hergestellte
a*-Tantal besitzt einen TCr von ca. + i500 ppm/" C,
ίο während man auf nicht ausgeheizten Substraten
Schichten in der ^-Modifikation mit einem Temperatürkoeffizienten zwischen —150 und -200ppm/°C
erhält
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen von dünnen Schichten aus Tantal in der «-Phase (kubisch raumzentriertes
Gitter) durch Kathodenzerstäubung auf ein bei Temperaturen oberhalb 300° C ausgeheiltes Substrat
(9) aus Glas, wobei die Zerstäubungsatmosphäre sehr geringe Anteile von reaktiven Fremdgasen
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß in
einer Kathodenzerstäubungsvorrichtung (1) mit Hochfrequenzentladung gearbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor Beginn der Schichtabscheidung
eine Vorzerstäubung vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abscheidung der Schicht auf ein
oberflächlich mit TajOs bedecktes Substrat erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Anode und Kathode ein
axiales magnetisches Gleichfeld erzeugt wird.
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