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Verfahren zur Härtung und Trocknung von Erzeugnissen aus Leichtbeton
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Härtung und Trocknung von Erzeugnissen
aus Leichtbeton mit porigen Zuschlagsstoffen, wie beispielsweise Bims und Blähton6
Es ist bekannt, daß die Ilärtung des Zements in Beton durch Wärmezufuhr beschleunigt
werden kanne Dieses Verfahren ist insbesondere zweckmäßig, um die Fertigungskapazitäten
für derartige Betonerzeugnisse im Schichtbetrieb ausnützen zu können, um Lager-
und Zwischenlagerplatz einzusparen und um Liefertermine zu verkürzen.
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Bei einer Beschleunigung der Härtung des Betons durch Warmezufuhr
mud vermieden werden, daß das zur Erhärtung des Betons erforderliche Wasser durch
Austrocknung verlorengeht.
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Diese Austrocknung kann dadurch vermieden werden, daß der Beton unter
Luftabschluß in seiner Form beheizt wird, bis
er ausreichend erhärtet
ist. Diese Wärmebehandlung unter Luftabschluß scheidet Jedoch bei der Herstellung
von Xaa.enerzeugnissen aus Beton aus Kostengründen aus.
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Weiterhin ist es möglich, dem Beton Wärme mit Hilfe von stark wasserdampfhaltiger
Warmluft oder Sattdampf zuzuführen, so daß der Beton von Luft mit annähernd 100
% relativer Luftfeuchtigkeit umgeben ist und dadurch nicht austrocknen kann. Wegen
der Nachteile der Wärmebehandlung unter Luttabschluß hat sich dieses Verfahren allgemein
zur Beschleunigung der Härtung von Beton-Massenerzeugnissen durchgesetzt.
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Diese Dampfbehandlung weist Jedoch bei der Herstellung von Erzeugnissen
aus Leichtbeton mit porigen Zuschlägen, wie z.B. Bims und Blähton den Nachteil auf,
daß die porigen Zuschläge über den normalen Wassergehalt des Frischbetons hinaus
bis zur Sättigung des Porenvolumens Wasser aufsaugen.
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Die Fertigprodukte können nach der Dampfbehandlung bis zu 40 Gewichtsprozent
Wasser enthalten, das zum größten Teil vor dem Versand wegen der andernfalls erhöhten
Frachtkosten und der erschwerten Verarbeitung durch das höhere Gewicht verdunsten
muß, Aus diesem Grunde wird in der Regel eine Zwischenlagerung über mehrere Wochen
notwendig, wShrend der die Erzeugnisse " je nach Witterung mehr oder weniger - austrocknen
können Diese Trocknung auf einem Zwischenlagerplatz erfordert bei größeren Anlagen
r Herstellung von Erzeugn tssen aus Beton erheblich große lagerplätze und es erstehen
zusätzliche Kosten für den Transport der Erzeugnisse zu diesem Lagerplatz sowie
für die Umschichtung der Erzeugnisse, da diese zum besseren Austrocknen auf Luke
gestapelt werden müssen.
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Daraus ergibt sich daß diese Erzeugnisse auf dem Zwischenlagerplatz
weder so gelagert werden können, wie sie von
der Pertigung her anfallen,
noch so, wie es für den versand erforderlich ist Es ist also ein zweimaliges Umsetzen
der Erzeugnisse erforderlich, was außerordentlich kostspielig ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Härtung
und Trocknung von Erzeugnissen aus Leichtbeton mit porigen Zuschlagsstoffen, bei
dem die Härtung des Betons durch Wärmebehandlung unter Damptzufuhr beschleunigt
wird, zu schaffen, bei dem die Zwischenlagerung der Erzeugnisse sowie ihr mehrmaliges
Umsetzen vermieden wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemaß dadurch gelöst, daß die Betonerzeugnisse
nach der Wärmebehandlung zur Beschleunigung der Härtung einer Wärmebehandlung zum
Trocknen unterworfen werden und daß zumindest ein Teil des für die Wärmebehandlung
zur Beschleunigung der Härtung benötigten Wasserdampfes durch die Wärmebehandlung
zur Trocknung der Erzeugnisse gewonnen wird.
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Den Betonerzeugnissen wird während der Wärmebehandlung zur Trocknung
eine ausreichende Wassermenge entzogen, so daß sie direkt versandt und verarbeitet
werden können.
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Der für die Wärmebehandlung zur Trocknung der Betonerzeugnisse zusätzlich
erforderliche Energiebedarf ist gering, da die zur Trocknung benötigte Energie gleichzeitig
zur Erzeugung des für die Härtung benötigten Wasserdampfes ausgenutzt wird.
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Bei entsprechender Wärmezufhhr und entsprechendem Wassergehalt der
Betonerzeugnisse während des WErmebehandlungsvorganges zur Trocknung reicht der
entstehende Wasserdampf vollständig aus, so daß RUr die Wärmebehandlung zum Härten
der
Betonerzeugnisse unter Dainpfzufuhr kein zusätzlicher Wasserdampf erzeugt werden
muß.
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Eine vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß die frischen Betonerzeugnisse nach ihrer Formung durch eine langes treckte
Kammer bewegt werden, durch die im Gegenstrom Heißluft hindurchgeleitet wird, die
den Betonerzeugnissen im Bereich des Ausgangsendes der langgestreckten Kammer Feuchtigteit
entzieht, die in Form von Dampf in Richtung auf das Eingangsende der Kammer bewegt
wird. Hierdurch ergibt sich eine kontinuierliche Trocknung und Beschleunigung der
Härtung Uber die Lunge der Kammer.
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Weiterhin ist es möglich, in der langgestreckten Kammer im Bereich
zwischen ihren Enden Heizvorrichtungen zur Zwischenerwärmung des Dampfes und/oder
Vorrichtungen zur Einleitung zusätzlicher Dampfmengen vorzusehen. Auf diese Weise
kann die Temperatur des zur Härtung der Betonerzeugnisse verwendeten Dampfes sowie
seine Menge in gewünschter Weise geregelt werden.
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Durch den Fortfall einer Zwischenlagerung werden erhebliche fransport-
und Personalkosten sowie Kosten flir den benötigten Zwischenlagerplatz und Kapitalkosten
rur die auf Lager liegenden Betonerzeugnisse eingespart. Durch die Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird weiterhin eine kontinuierliche Herstellung von
Massenerzeugnissen aus Beton möglich, 80 daß ggf. ein kontinuierlicher Betrieb in
mehreren Schichten möglich ist. Die Massenerzeugnisse verlassen die Fertigungsanlage
gehärtet und getrocknet in versandgerechten Paketen.
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Die Erfindung wird ii folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels noch näher erläutert.
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In der Zeichnung ist eine geradlinig langgestreckte Kammer 1 dargestellt,
die an beiden Enden mit nicht dargestellter Schleusenanordnungen versehen ist.
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In der Nähe des Eintrittsendes 2 der Kammer 1 ist eine Formungseinrichtung
4 für die Frischbetonerzeugnisse dargestellt, die Uber die nicht dargestellten Schleusenanordnungen
in das Eintrittsende 2 der Kammer 1 eingeführt werden und kontinuierlich auf Unterzogen
8 durch diese Kammer hindurchbewegt werden.
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Am Ausgangsende 3 der Kammer ist eine Stapel- oder Paketieranlage
angeordnet, der die fertigen Betonerzeugnisse nach ibrem Verlassen der Kammer 1
zugeführt werden.
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Am Ausgangsende 3 der Kammer 1 wird Heißluft zur Trocknung der Betonerzeugnisse
eingeleitet, die entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung der Betonerzeugniss e zum
Eingangsende 2 der Kammer hin bewegt wird. Diese Heißluft strömt an den Betonerzeugnissen
vorbei und nimmt hierbei Feuchtigkeit auf, die in Form von Dampf in Richtung auf
das Eingangsende der Kammer mitbewegt wird. Somit befinden sich die Betonerzeugnisse
im Bereich des Eingangsendes der Kammer in einer ausreichend feuchten und gleichzeitig
warmen Umgebung, so daß die Härtung des Beton beschleunigt wird. Den Betonerzeugnissen
wird ferner im Bereich des Ausgangsendes 3 der Kammer und in Richtung auf dieses
Ausgangs ende zu fortschreitend mehr Feuchtigkeit entzogen, so daß die Betoner-Zeugnisse
das Ausgangsende 3 der Kammer Ueber die nicht der gestellte SchI eusenanordnung
in versandfortigem, weitgehend trockenem Zustand verlassen.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, am Ausgangsende 3 der Kammer
Umgebungsluft zuzuführen und im Bereich dieses Ausgangsendes 3 in der Kammer 1 nicht
dargestellte Heizvorrichtungen vorzusehen, die eine Erwärmung und Trocknung der
Betonerzeugnisse in diesem Bereich sowie eine Erwärmung der Umgebungsluft bewirken.
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Zusätzlich kdnnen ggf. in zwischen den beiden Enden der Kammer liegenden
Bereichen zusätzliche Heizvorrichtungen 6 angeordnet werden, die eine erneute Aufheizung
des Dampfes in diesem Bereich bewirken, falls diea erforderlich ist.
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Weiterhin kann in diesem Bereich bei Bedarf zusätzlicher Dampf oder
Feuchtigkeit, etwa bei 7, eingefhhrt werden.
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Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Kammer 1 e AUB-gangsende
3 während des Trocknungs- und Härtuggsvorg-ges abzuschließen und Heizvorrichtungen
im Bereich des Ausgangsendes 3 anzuordnen, so daß der bei der Erwäriang der Beton.
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erzeugnisse entstehende Dampf die Kammer 1 zum Eintrittsende hin durchläuft
und am Eintrittsende austritt. In diese Fall ist die Zufuhr zusätzlicher Luft nicht
erforderlich.
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Selbstverständlich muß die Kammer in ihren Abmessungen, insbesondere
ihrer Länge, der Kapazität der Formungseinrichtung 4 und der Dauer des Trocknungsvorganges
angepaßt sein. Sie kann je nach örtlichen Gegebenheiten auch eine andere als die
dargestellte langgestreckte geradlinie Form aufweisen und beispielsweise ringförmig,
U-förmig oder mäanderförmig sein.
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Die Kammer kann acuh vertikal verlaufen.
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Durch diese Maßnahmen ergibt sich eine Anordnung des Ausgangsendes
der Kaniner in der Nähe des Eingangsendes, wodurch eine Vereinfachung der Bedienung
und Überwachung der Anlage und verkürzte Transportwege erreicht worden.
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Patentansprüche: