DE4206956A1 - Vorrichtung zur behandlung von textilen substraten - Google Patents
Vorrichtung zur behandlung von textilen substratenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Be
handlung von textilen Substraten in überkritischen Fluida.
Üblicherweise werden textile Substrate, wie beispielsweise
Fasern, Garne, Faser-Haufwerke, Web- oder Wirkwaren, im Rahmen
der textilen Veredelung wiederholt behandelt, so zum Beispiel
abgekocht, gebleicht, gefärbt, gewaschen o. dgl. Zur Durch
führung dieser Behandlungen werden entweder offene Vorrichtun
gen, so zum Beispiel Jigger, Haspelkufen oder Breitwaschma
schinen, oder geschlossene Anlagen, wie beispielsweise
Overflow-Färbemaschinen oder Baum-Färbemaschinen, verwendet.
Die zuvor genannten geschlossenen Vorrichtungen sind jedoch
auf einen maximalen Betriebsdruck von 10 bar ausgelegt.
Labormäßig sind mittlerweile Verfahren entwickelt worden, bei
denen textile Substrate zu unterschiedlichen Veredelungs
zwecken mit überkritischen Fluida, insbesondere mit
überkritischem Kohlendioxid, behandelt werden, wie diese in
den DE-OS 39 04 515, DE-OS 40 04 111, DE-OS 39 04 513; DE-OS
39 06 724, 39 06 737, DE-OS 39 06 735 und P 42 00 352
beschrieben sind. Diese Behandlungsverfahren in überkritischen
Fluida erfordern Drücke, die in der Größenordnung zwischen 30
bar und 400 bar variieren.
Die zuvor genannten Anmeldungen, die auf entsprechende Verfah
ren gerichtet sind, enthalten keinerlei Hinweise auf entspre
chende Vorrichtungen, die zur Durchführung dieser Verfahren im
produktionstechnischen Maßstab geeignet sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur Behandlung von textilen Substraten in
überkritischen Fluida zur Verfügung zu stellen, mit der die
erforderlichen Behandlungen in einem Druckbereich bis zu 600
bar besonders wirtschaftlich durchführbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit
den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Behandlung von textilen
Substraten in überkritischen Fluida weist mindestens zwei
Autoklaven auf, wobei mindestens ein Autoklave mit Halterungs
einrichtungen zur Aufnahme des textilen Substrates versehen
ist. Die mindestens beiden Autoklaven sind derart über eine
Verbindungsleitung bzw. über eine entsprechende Anzahl von
Verbindungsleitungen miteinander verbunden, daß das überkri
tische Fluid von dem mindestens einen Autoklaven in den ande
ren bzw. in die anderen Autoklaven und umgekehrt von dem ande
ren Autoklaven bzw. den anderen Autoklaven in den mindestens
einen Autoklaven leitbar ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine Reihe von Vortei
len auf. Bedingt durch die Anordnung von mindestens zwei Auto
klaven gestattet sie eine besonders wirtschaftliche Behandlung
von textilen Substraten in überkritischen Fluida, da hierbei
die jeweils verwendeten Fluida nicht für jede Behandlung er
neuert werden müssen, sondern vielmehr durch Überleitung von
dem einen Autoklaven in den anderen Autoklaven für die Behand
lung in dem anderen Autoklaven erneut wiederverwendet werden
können. Dies bewirkt, daß bei Anwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung der Verlust an Fluida, die zum Transport der bei
der Behandlung der textilen Substrate erforderlichen Produkte
dienen, minimiert wird. So konnte festgestellt werden, daß bei
solchen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die zwei bis sechs Autoklaven aufweisen, der Verlust an Fluida
nach zwei bis sechs Behandlungen in der Größenordnung von ma
ximal 5 Vol.%, bezogen auf das ursprünglich eingesetzte Volu
men der überkritischen Fluida, liegt. Dies wiederum führt
dazu, daß in der erfindungsgemäßen Vorrichtung die eingangs
genannten Verfahren zur Behandlung von textilen Substraten in
überkritischen Fluida besonders umweltschonend durchgeführt
werden können.
Eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sieht vor, daß auch der andere Autoklave bzw. die anderen Au
toklaven Halterungseinrichtungen zur Aufnahme des textilen
Substrates aufweist bzw. aufweisen. Diese Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ist insbesondere dann geeignet,
die eingangs beim Stand der Technik genannten Behandlungsver
fahren von textilen Substraten in überkritischen Fluida beson
ders wirtschaftlich durchzuführen. Hierbei wird bei Anwendung
einer derartigen Vorrichtung zunächst das textile Substrat in
dem einen Autoklaven behandelt, während der andere Autoklave
zu diesem Zeitpunkt entweder entleert oder mit noch zu behan
delnden textilen Substraten gefüllt wird. Nach Abschluß der
entsprechenden Behandlung in dem ersten Autoklaven wird dann
das eingesetzte überkritische Fluid über die Verbindungslei
tung aus dem einen Autoklaven in den anderen Autoklaven über
führt, so daß dann die entsprechende Behandlung in dem anderen
Autoklaven durchgeführt werden kann, wofür es ggf. erforder
lich sein kann, das überkritische Fluid zu komprimieren
und/oder eine entsprechende Temperatur einzustellen.
Im einfachsten Fall sind die mindestens beiden Autoklaven bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung über eine Verbindungsleitung
derart verbunden, daß das jeweils eingesetzte überkritische
Fluid bzw. die jeweils eingesetzten überkritischen Fluida von
dem mindestens einen Autoklaven in den mindestens anderen Au
toklaven expandierbar ist. Um dies zu erreichen, ist in der
Verbindungsleitung ein Ventil, vorzugsweise ein automatisch
betätigtes Ventil angeordnet.
Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sieht vor, daß der Verbindungsleitung eine Pumpe zugeordnet
ist. Vorzugsweise ist diese Pumpe in einer Bypassleitung ange
ordnet. Hierdurch wird sichergestellt, daß ggf. nach Expandie
ren des überkritischen Fluids von dem einen Autoklaven in den
anderen Autoklaven das in dem einen Autoklaven nach Expansion
verbleibende überkritische Fluid rückstandsfrei in den anderen
Autoklaven gepumpt werden kann, so daß nach Beendigung des
Pumpvorganges der eine Autoklave vollständig von überkriti
schem Fluid entleert ist.
Zusätzlich zu der zuvor beschriebenen Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung, die eine Pumpe aufweist, oder
anstelle dieser Pumpe sieht eine weitere Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung vor, daß jedem Autoklaven eine
Einspeisungsleitung zur Zufuhr eines komprimierten Fluids,
insbesondere eines komprimierten Gases, zugeordnet ist. Dieses
komprimierte Fluid und vorzugsweise das komprimierte Gas dient
dann dazu, das in dem einen Autoklaven der erfindungsgemäßen
Vorrichtung befindliche überkritische Fluid in den anderen Au
toklaven zu drücken, nachdem zuvor die Expansion des in dem
einen Autoklaven befindlichen überkritischen Fluids in den an
deren Autoklaven stattgefunden hat. Eine derartige Ausfüh
rungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung bietet sich ins
besondere in den Fällen an, wenn mit solchen überkritischen
Fluida gearbeitet wird, die toxisch oder bedingt toxisch sind.
Hierdurch wird nämlich sichergestellt, daß der eine Autoklave,
der entsprechend mit der komprimierten Flüssigkeit bzw. dem
komprimierten Gas beaufschlagt wurde, restlos von dem
toxischen Fluid bzw. bedingt toxischen Fluid entleert ist, so
daß gefahrlos aus diesem Autoklaven das entsprechend behan
delte Textilgut entnommen werden kann.
Vorzugsweise verwendet man als Fluid, wie bereits vorstehend
beschrieben, ein Gas, insbesondere komprimierte Luft.
Über die zuvor beschriebene Einspeisungsleitung, die zur Zu
fuhr eines komprimierten Fluids, insbesondere eines kompri
mierten Gases, dient, kann desweiteren ein erhitztes Gas zuge
führt werden. Hierbei bewirkt dieses erhitzte Gas, daß das je
weils zu behandelnde textile Substrat und der Autoklave selbst
erwärmt wird, so daß die erfindungsgemäße Vorrichtung eine
entsprechende Behandlung mit überkritischen Fluida von vorer
wärmten textilen Substraten ermöglicht. Selbstverständlich ist
es jedoch auch möglich, das zuvor beschriebene erhitzte Gas
über eine jedem Autoklaven zugeordnete separate weitere Ein
speisungsleitung zuzuführen.
Die Anzahl der Autoklaven, die zur erfindungsgemäßen Vorrich
tung miteinander verbunden werden, richtet sich nach der je
weils in der Vorrichtung durchzuführenden Behandlung des tex
tilen Substrates. Ist die jeweilige Behandlung entsprechend
kurz, d. h. variiert die Behandlungszeit zwischen etwa 10 Minu
ten und einer halben Stunde, so werden vorzugsweise vier bis
acht Autoklaven zur erfindungsgemäßen Vorrichtung zusammenge
schaltet, da hier die Bestückungszeit der Autoklaven mit dem
zu behandelnden Substrat länger dauert als die eigentliche Be
handlung. Beträgt hingegen die Behandlungszeit etwa 30 Minuten
bis zu zwei Stunden, so werden vorzugsweise zwei bis vier Au
toklaven zur erfindungsgemäßen Vorrichtung zusammengeschaltet,
da hier die Behandlungszeit im Vergleich zur Bestückungszeit
überwiegt.
Um zu verhindern, daß bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bei der Überführung der verwendeten überkritischen Fluida von
dem mindestens einen Autoklaven in den anderen bzw. in die an
deren Autoklaven Rückstände von Behandlungsprodukten, die in
den Fluida nach Abschluß der Behandlung noch vorhanden sein
können, gelangen, sieht eine andere Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung vor, daß der Verbindungsleitung ein
Filter zugeordnet ist. Hierbei kann dieses Filter abhängig von
den jeweils eingesetzten Behandlungsprodukten als Zyklon-Fil
ter oder als Filtersieb oder Filterplatte ausgebildet sein.
Werden hingegen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung flüssige
Behandlungsprodukte auf das textile Substrat aufgebracht, so
empfiehlt es sich, hier ein Filter vorzusehen, das die flüs
sigen Behandlungsprodukte durch Adsorption oder Absorption aus
den überkritischen Fluida abtrennt. Vorzugsweise ist dieses
Filter in einer Bypassleitung zur Verbindungsleitung ange
ordnet, wobei die Bypassleitung und die Verbindungsleitung
über entsprechende Ventile verfügt, so daß wahlweise das Fluid
bei seiner Überführung von dem mindestens einen Autoklaven in
den anderen Autoklaven entweder direkt durch die
Verbindungsleitung oder über die Bypassleitung und das darin
vorgesehene Filter geführt werden kann.
Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sieht vor, daß der Verbindungsleitung mindestens ein Gefäß zur
Aufnahme von flüssigen und/oder festen Behandlungsprodukten
zugeordnet ist. Dieses Gefäß, das vorzugsweise ebenfalls in
einer Bypassleitung zur Verbindungsleitung angeordnet ist, er
möglicht dann den Zusatz von den für die Behandlung der tex
tilen Substrate erforderlichen Produkte, wenn das Fluid von
dem mindestens einen Autoklaven in den anderen Autoklaven
überführt wird. Bedingt durch die bevorzugte Anordnung des Ge
fäßes in der Bypassleitung kann dann über eine entsprechende
Ansteuerung von in der Bypassleitung vorhandenen Ventilen er
reicht werden, daß nur Teilströme des überführten Fluids durch
die Bypassleitung geführt werden, so daß die Behandlungspro
dukte zeitlich versetzt dosiert werden. Durch eine solche Aus
führungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird es mög
lich, beispielsweise größere Farbstoff- oder Hilfsmittelmengen
so zu dosieren, wie sie von dem jeweiligen textilen Substrat
zeitlich aufgenommen werden. Dies wiederum führt dazu, daß mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung besonders gleichmäßige Be
handlungseffekte erzielbar sind.
Um bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein Aufheizen des
Fluids und des textilen Substrates sicherzustellen, bestehen
mehrere Möglichkeiten.
Wie bereits vorstehend beschrieben wurde, kann diese erforder
liche Aufheizung dadurch erfolgen, daß jedem Autoklaven eine
Einspeisungsleitung für ein erhitztes Gas zugeordnet ist.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, das jeweils verwendete
überkritische Fluid extern, beispielsweise in einem separaten
Autoklaven, der mit entsprechenden Wärmetauschern versehen
ist, aufzuheizen, so daß das textile Substrat, das ggf. über
im Autoklaven vorgesehene Heizelemente, beispielsweise Infra
rotstrahler oder Hochfrequenzfelder, separat aufgeheizt ist,
dementsprechend mit einem auf die erforderliche Behandlungs
temperatur gebrachten überkritischen Fluid beaufschlagt wird.
Eine besonders geeignete Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sieht vor, daß in einer Zuführleitung für das
überkritische Fluid zum Autoklaven und/oder in der Verbin
dungsleitung als Heizelemente, insbesondere elektrische
Heizelemente oder Wärmetauscher, vorgesehen sind, mittels
denen das überkritische Fluid auf die jeweils erforderliche
Behandlungstemperatur gebracht wird.
Ferner kann in jedem Autoklaven ein innenliegender Wärme
tauscher vorgesehen sein, der zugleich als Verdrängungskörper
ausgebildet ist, was zur Folge hat, daß das Flottenverhältnis
(Masse des textilen Substrates : Masse des verwendeten Fluids)
entsprechend günstig ist.
Selbstverständlich kann auch der Mantel des Autoklaven selbst
beheizt werden, beispielsweise elektrisch oder über ein ent
sprechendes Thermalfluid.
Eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sieht vor, daß der zuvor beschriebenen Einspeisungsleitung für
ein komprimiertes Fluid, insbesondere ein komprimiertes Gas,
ein weiteres Gefäß zur Aufnahme eines flüssigen Produktes zu
geordnet ist. Hierdurch wird ermöglicht, daß das jeweils zu
behandelnde textile Substrat beim Verdrängen des überkri
tischen Fluids aus dem jeweiligen Autoklaven mit dem flüssigen
Produkt benebelt wird, so daß nach Abschluß der eigentlichen
Behandlung über dieses weitere Gefäß eine Endausrüstung auf
das textile Substrat aufgebracht werden kann. Selbstverständ
lich kann dieses weitere Gefäß auch bei solchen Ausführungs
formen der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei denen über die
zuvor genannte Einspeisungsleitung ein erwärmtes Gas zur
Aufheizung der textilen Substrate zugeführt wird, vorgesehen
sein, so daß in diesem Fall die jeweils zu behandelnden
textilen Substrate mit einem entsprechenden flüssigen Produkt
vorbehandelt werden können.
Um bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sicherzustellen, daß
während der Behandlung das textile Substrat mit dem uberkriti
schen Fluid angeströmt bzw. von dem überkritischen Fluid
durchströmt wird, bestehen mehrere Möglichkeiten.
So sieht eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vor
richtung vor, daß jedem Autoklaven mindestens eine Zirkula
tionspumpe zugeordnet ist. Vorzugsweise ist diese Zirkula
tionspumpe in einer an jedem Autoklaven vorgesehenen Ringlei
tung angeordnet, die den Kopfabschnitt des Autoklaven mit dem
Fußabschnitt desselben verbindet.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, jedem Autoklaven einen se
paraten Druckautoklaven zuzuordnen, so daß zunächst das über
kritische Fluid mittels einer Druckerhöhungspumpe in diesen
Autoklaven gefördert und dort auf einen Druck komprimiert
wird, der wesentlich höher ist als der eigentliche Behand
lungsdruck. Anschließend expandiert man dann das überkritische
Fluid in den eigentlichen Behandlungsautoklaven und führt es
dann wieder dem Druckautoklaven über die Druckerhöhungspumpe
zu, was zwangsläufig zur Folge hat, daß das textile Substrat
bei dieser Behandlung durchströmt wird.
Eine andere, besonders geeignete Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung sieht vor, daß jeder Autoklave über
ein entsprechendes Leitungssystem mit der Saugseite einer ein
zigen Pumpe und über ein anderes Leitungssystem mit der Druck
seite dieser Pumpe verbunden ist. Hierbei ist das Leitungssy
stem derart ausgebildet und mit entsprechenden Ventilen verse
hen, daß wahlweise über diese Pumpe das überkritische Fluid
von dem mindestens einen Autoklaven in den anderen Autoklaven
bzw. in die anderen Autoklaven gepumpt werden kann und
desweiteren über dieses Leitungssystem und die zugehörigen
Ventile erreicht wird, daß das überkritische Fluid in einem
Autoklaven zirkuliert, Dies führt dazu, daß das jeweils zu
behandelnde textile Substrat mit dem Fluid durchströmt bzw.
von dem Fluid angeströmt wird, wie dies noch nachfolgend
anhand des Ausführungsbeispieles näher erläutert ist.
Wie bereits eingangs ausgeführt, wird die erfindungsgemäße
Vorrichtung für die Verfahren verwendet, die vorstehend beim
Stand der Technik unter Hinweis auf die entsprechenden deut
schen Patentanmeldungen, deren Inhalt somit zum Inhalt der
vorliegenden Anmeldung wird, erwähnt sind. Besonders geeignet
läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung jedoch zum Färben
von textilen Substraten mit Dispersionsfarbstoffen,
insbesondere Polyester-Substraten, polyesterhaltigen
Substraten, aromatischen Polyamiden, (Nomex, Kevlar) oder
anderen Polyamiden, einsetzen.
Die Ausgestaltung der in den Autoklaven vorgesehenen Halte
rungseinrichtungen zur Aufnahme des textilen Substrates rich
ten sich nach der jeweiligen Aufmachungsform des textilen Sub
strates.
Sollen beispielsweise mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
Warenbahnen behandelt werden, so bietet es sich an, diese Wa
renbahnen auf einen entsprechend perforierten Kern aufzu
wickeln. Werden hingegen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
Garne behandelt, so empfiehlt es sich, hier entsprechende Spu
len der Garne so übereinander anzuordnen, daß die Kopfseite
einer Spule mit der Fußseite der darüber angeordneten Spule in
Kontakt tritt. Für lose Fasern, beispielsweise Flocke, emp
fiehlt es sich, die Halterungseinrichtungen derart auszuge
stalten, daß sie als Korb ausgebildet ist, der die losen Fa
sern (Flocke) aufnimmt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird nachfolgend anhand eines
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierbei zeigt die ein
zige Figur ein Schema einer entsprechenden Vorrichtung.
In der Figur ist eine insgesamt mit 1 bezeichnete Vorrichtung
dargestellt, die drei Autoklaven 2, 3 und 4 aufweist, wobei
die Anzahl dieser Autoklaven nur beispielhaft ist. Die Auto
klaven 2 und 3 sind über eine Verbindungsleitung 5 und die Au
toklaven 3 und 4 über eine Verbindungsleitung 6 miteinander
verbunden. Desweiteren weist die Vorrichtung 1 eine Leitung 7
auf, an die jeder Autoklave 2, 3 bzw. 4 kopfseitig an
geschlossen ist. Ebenfalls kopfseitig mündet über die Leitung
7 in jeden Autoklaven 2, 3 bzw. 4 eine Gaseinspeisungsleitung
9, die mit einem Wärmetauscher 15, einem Gefäß 12, und einer
Pumpe 11 (Verdichter) versehen ist. Eine Verbindungsleitung 8
verbindet die Leitungen 5 und 6 mit der Gaseinspeisungsleitung
9. Innerhalb der Verbindungsleitung 8 ist eine Pumpe 13
vorgesehen. In einer Bypassleitung 16 zur Verbindungsleitung 8
ist ein Filter 17 angeordnet. In einer weiteren Bypassleitung
41 zur Leitung 7 ist ein weiteres Gefäß 14 zur Einspeisung von
Produkten angeordnet.
Die vorstehend beschriebene Vorrichtung 1 arbeitet wie folgt.
Soll das in dem Autoklaven 2 befindliche überkritische Fluid
nach Beendigung der Behandlung in diesem Autoklaven in den
anderen Autoklaven 3 oder den Autoklaven 4 überführt werden,
so werden für den Fall der Überführung in den Autoklaven 3 die
Ventile 18 und 19 oder die Ventile 26 und 24 und für den Fall
der Überführung in den Autoklaven 4 die Ventile 18 und 20 oder
26 und 25 geöffnet. Dies führt dazu, daß das überkritische
Fluid über die Leitungen 5 bzw. 6 oder über die Leitung 7 in
den jeweils anderen Autoklaven (3 oder 4) expandiert. Nach
Abschluß dieser Expansion werden die Ventile 18, 42, 30 und 24
oder die Ventile 18, 42, 30 und 25 geöffnet, was dazu führt,
daß das in dem Autoklaven 2 befindliche Fluid über die Leitung
5, 8 und 7 in den Autoklaven 3 oder über die Leitungen 5, 8
und 7 in den Autoklaven 4 gepumpt wird, wobei in diesem
Betriebszustand alle übrigen Ventile geschlossen sind. Sollen
in dem umgepumpten Fluid Restbehandlungsstoffe enthalten sein,
so wird durch Öffnen der Ventile 43 und 44 dieses Fluid über
die Leitung 16 durch das Filter 17 geführt. Sollte dieses
Abfiltrieren bei der zuvor beschriebenen Expansion erwünscht
sein, so werden das Ventil 18 und die Ventile 43, 45, 30 und
wahlweise 24 oder 25 geöffnet, während alle übrigen Ventile
dabei geschlossen sind.
Nachdem das überkritische Fluid von dem Autoklaven 2 in den
Autoklaven 3 bzw. in den Autoklaven 4 überführt ist, wird der
Autoklave 2 über die Leitung 9 belüftet. Hierbei werden die
Ventile 46, 47, 30 und 26 geöffnet, während alle übrigen
Ventile geschlossen sind. Bei dieser Belüftung des Autoklaven
2 besteht noch die Möglichkeit, ein im Gefäß 12 angeordnetes
Behandlungsprodukt, beispielsweise eine Ausrüstungschemikalie,
wie z. B. ein Weichmachungsmittel, zuzugeben, so daß
gleichzeitig das in dem Autoklaven angeordnete textile
Substrat mit diesem Behandlungsprodukt beaufschlagt wird.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, das für die Belüftung
eingesetzte Gas durch den Autoklaven 2 strömen zu lassen.
Hierzu wird dann zusätzlich zu dem zuvor beschriebenen
Lüftungsvorgang das Ventil 18 und das Ventil 48 geöffnet, so
daß die Pumpe 11 den Gasstrom kontinuierlich durch den
Autoklaven 2 fördert. Ebenfalls kann bei diesem
Belüftungsvorgang das strömende Gas über den Wärmetauscher 15
aufgeheizt bzw. abgekühlt werden.
Ist hingegen bei der zuvor beschriebenen Belüftung oder der
zuvor beschriebenen Durchströmung des Autoklaven 2 mit dem Gas
eine Umkehr der Strömungsrichtung erwünscht, so werden die
Ventile 26, 49, 47, 50 und 18 geöffnet. In diesem
Betriebszustand sind alle übrigen Ventile geschlossen.
Nach Abschluß der Behandlung in dem Autoklaven 3 wird das
überkritische Fluid über die geöffneten Ventile 19 und 20 in
den Autoklaven 4 oder über die geöffneten Ventile 24 und 25 in
den Autoklaven 4 expandiert. Zu diesem Zeitpunkt sind alle
übrigen Ventile geschlossen. Soll bei der zuvor beschriebenen
Expansion das Filter 17 durchströmt werden, so werden das
Ventil 19, das Ventil 43, das Ventil 45, das Ventil 30 und das
Ventil 25 geöffnet.
Nach Abschluß der Expansion werden die Ventile 19, 42, 30 und
25 geöffnet, während alle übrigen Ventile zu diesem Zeitpunkt
geschlossen sind. Hierdurch wird es ermöglicht, daß die Pumpe
13 das in dem Autoklaven 3 befindliche Fluid in den Autoklaven
4 überführt. Soll bei diesem Umpumpvorgang das Fluid über das
Filter 17 geführt werden, so werden zusätzlich die Ventile 43
und 44 geöffnet, während das Ventil 42 geschlossen wird.
Die Belüftung des Autoklaven 3 erfolgt in analoger Weise wie
die zuvor beschriebene Belüftung des Autoklaven 2, wobei hier
jedoch die dem Autoklaven 3 zugeordneten entsprechenden
Ventile (19, 24; 18, 26) betätigt werden.
Ebenso ist es möglich, das überkritische Fluid aus dem
Autoklaven 3 in den Autoklaven 2 zu expandieren und/oder zu
pumpen. Hierzu werden anstelle der zuvor beschriebenen Ventile
20 und 25 die entsprechenden Ventile 18 und 26 des Autoklaven
2 geöffnet.
Ebenso kann das Fluid vom Autoklaven 4 in den Autoklaven 2
oder in den Autoklaven 3 geführt werden, wie dies bereits
vorstehend beschrieben ist.
Um auf der Vorrichtung Behandlungen durchzuführen, bei dem
Produkte, wie beispielsweise Farbstoffe, Bleichmittel,
Ausrüstungschemikalien o. dgl., appliziert werden, so werden
zu diesem Zweck diese Produkte in dem Gefäß 14 angeordnet. Bei
einem Pumpen des überkritischen Fluids in der zuvor
beschriebenen Weise werden dann die Ventile 28 und 29 geöffnet
und das Ventil 30 teilweise oder ganz geschlossen, was dazu
führt, daß ein Teilstrom oder der gesamte Strom des gepumpten
überkritischen Fluids durch die Bypassleitung 41 und das darin
vorgesehene Gefäß 14 strömt.
Um die Autoklaven 2, 3 und 4 die darin befindlichen textilen
Substrate aufzuheizen, kann entweder das überkritische Fluid
selbst über den Wärmetauscher 15 erhitzt werden. Ebenso
besteht die Möglichkeit, über die Leitung 9 und die
entsprechenden geöffneten Ventile ein über die Pumpe 11
gefördertes Gas, das über den Wärmetauscher 15 geführt wird,
zur gewünschten Temperierung in den Autoklaven einzuführen.
Bei dieser Zuführung des Gases kann, wie bereits vorstehend
beschrieben ist, ein in dem Gefäß 12 angeordnetes Produkt
vernebelt bzw. verdampft werden, so daß es auf das in den
Autoklaven angeordnete textile Substrat appliziert wird.
Das zuvor beschriebene Ausführungsbeispiel weist den großen
Vorteil auf, daß hier eine Vielzahl von Autoklaven unter
Verwendung von nur einer Pumpe betrieben werden kann.
Sollte die zuvor beschriebene Zirkulationspumpe 13, durch die
das überkritische Fluid sowohl beim Überleiten von dem einen
in den anderen Autoklaven als auch beim Durchströmen der in
den Autoklaven angeordneten textilen Substraten gefördert
wird, aufgrund der bei der zuvor beschriebenen Expansion des
überkritischen Fluids auftretenden Dichteänderung keine
hinreichende Förderleistung mehr aufweisen, so sieht eine
andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung vor,
daß in einer Bypassleitung zur Zirkulationspumpe eine weitere,
in der Abbildung nicht gezeigte Förderpumpe angeordnet ist,
die bezüglich ihrer Förderleistung auf die Dichte des dann zu
fördernden Fluids angepaßt ist.
Die zuvor beschriebenen Heizeinrichtungen können
selbstverständlich auch als Abkühleinrichtungen eingesetzt
werden.
Claims (15)
1. Vorrichtung zur Behandlung von textilen Substraten in über
kritischen Fluida, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
(1) mindestens zwei Autoklave′n (2, 3, 4) aufweist, wobei
mindestens ein Autoklave (2, 3, 4) mit Halterungseinrichtungen
zur Aufnahme des textilen Substrates versehen ist, und daß die
mindestens beiden Autoklaven (2, 3, 4) derart über eine Verbin
dungsleitung (5, 6, 7) miteinander verbunden sind, daß das über
kritische Fluid von dem mindestens einen Autoklaven (2, 3,4) in
den anderen bzw. in die anderen Autoklaven (2, 3, 4) und umge
kehrt leitbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der andere Autoklave (2, 3, 4) bzw. die anderen Autoklaven
(2 ,3, 4) ebenfalls Halterungseinrichtungen zur Aufnahme des
textilen Substrates aufweist bzw. aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das überkritische Fluid von dem mindestens einen Autokla
ven (2, 3, 4) in den anderen Autoklaven (2, 3, 4) bzw. in die an
deren Autoklaven (2, 3, 4) über die Verbindungsleitung (5, 6, 7)
expandierbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verbindungsleitung (5, 6, 7) eine Pumpe
(13) zugeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß jedem Autoklaven (2, 3, 4) eine
Einspeisungsleitung (9, 7) zur Zufuhr eines komprimierten
Fluids, insbesondere eines komprimierten Gases, zugeordnet
ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (1) zwei bis acht Autokla
ven (2, 3, 4) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verbindungsleitung (5, 6, 7) mindestens
ein Filter (17) zugeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verbindungleitung (5, 6, 7) mindestens
ein Gefäß (12, 14) zur Aufnahme von flüssigen oder festen
Produkten zugeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, 7 und 8, dadurch gekennzeich
net, daß das Filter (17), das mindestens eine Gefäß (12, 14)
und/oder die Pumpe (13) in einer Bypassleitung (41, 16) zur
Verbindungsleitung (5, 6, 7) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß einer Zuführleitung (9) und/oder
einer Verbindungsleitung (5, 6, 7) Heizelemente (15) und/oder
Kühlelemente zum Erhitzen bzw. Abkühlen des überkritischen
Fluids zugeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß in jedem Autoklaven (2, 3, 4) eine
Heizeinrichtung und/oder eine Kühleinrichtung zum Erwärmen der
Autoklaven (2, 3, 4) und/oder des textilen Substrates bzw. zum
Abkühlen der Autoklaven und/oder des textilen Substrates
angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Einspeisungsleitung (9) ein weiteres Gefäß (14) zur
Aufnahme eines flüssigen Produktes zugeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß den Autoklaven (2, 3, 4) eine ge
meinsame Zirkulationspumpe (13) zugeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß den Autoklaven (2, 3, 4) eine Zirku
lationspumpe für überkritisches Fluid und eine Zirkulations
pumpe für gasförmiges Fluid zugeordnet ist.
15. Verwendung der Vorrichtung nach einem der vorangehenden
Ansprüche zum Färben von textilen Substraten.
Priority Applications (2)
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