DE4238622C2 - Vorrichtung zur Behandlung von textilen Gütern - Google Patents
Vorrichtung zur Behandlung von textilen GüternInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Be
handlung von textilen Gütern, insbesondere zur Behandlung von
Nähgarnen, in überkritischen Fluida.
Um textile Güter und insbesondere um Nähgarne zu behandeln, so
zum Beispiel zu waschen, bleichen, färben und/oder avivieren,
ist es bekannt, diese textilen Güter in einem Autoklav anzu
ordnen und dort mit den wäßrigen Systemen in Kontakt zu brin
gen. Hierbei gelangen bei diesen konventionellen Verfahren Au
toklaven zur Anwendung, die für eine maximale Betriebstempera
tur von etwa 150°C und somit für einen maximalen Betriebs
druck von etwa 10 bar ausgelegt sind. Nach Durchführung der
entsprechenden Behandlung wird dann das jeweils eingesetzte
wäßrige System abgelassen und das behandelte Textilgut dem
entleerten Autoklav entnommen.
Seit kurzem sind labormäßig Verfahren entwickelt worden, die
eine Behandlung, beispielsweise eine Vorbehandlung, Färbung
oder Avivierung in überkritischen Fluida vorschlagen. Hierbei
handelt es sich um solche Verfahren, wie diese in den Offenlegungsschriften
DE 40 04 111 A1, DE 39 04 513, DE 39 06 724 A1, DE 39 06 737 A1, DE 39 06 735 A1,
DE 42 00 352 A1 und DE 42 00 498 A1 beschrieben sind.
Bei einer großtechnischen Realisierung dieser labormäßig erar
beiteten Verfahren tritt jedoch das Problem auf, daß das ein
gesetzte überkritische Fluid aus dem jeweils zur Behandlung
eingesetzten Autoklav weitestgehend entfernt werden muß, um
so das entsprechend behandelte Textilgut dem Autoklav ent
nehmen zu können.
Hierbei ist es nicht möglich, die im Labormaßstab praktizierte
Verfahrensweise, wonach das jeweils eingesetzte überkritische
Fluid nach Durchführung der Behandlung in die Atmosphäre
abgelassen wird, auf die großtechnische Realisierung dieser
Verfahren zu übertragen.
Aus der vorangemeldeten, jedoch nicht vorveröffentlichten DE 42 06 956 A1
ist eine Vorrichtung zur Behandlung von textilen
Substraten in überkritischem Fluid bekannt, die mindestens
zwei Autoklaven aufweist, die miteinander über eine ent
sprechende Leitung derart verbunden sind, daß das über
kritische Fluid von dem mindestens einen Autoklav in den an
deren Autoklav expandiert wird oder mittels einer Pumpe
und/oder mittels eines komprimierten Gases überführt wird, um
so einen unnötigen Verlust an überkritischem Fluid bei jeder
Behandlung zu vermeiden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur Behandlung von textilen Gütern, insbesondere
zur Behandlung von Nähgarnen, in überkritischen Fluida zur
Verfügung zu stellen, die eine weitestgehende Rückgewinnung
des jeweils eingesetzten Fluids ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit
den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Behandlung von textilen
Gütern, insbesondere zur Behandlung von Nähgarnen, in überkri
tischen Fluida weist mindestens zwei Autoklaven auf, die über
eine Leitung miteinander verbunden sind. Hierbei ist minde
stens einer der mindestens zwei Autoklaven mit Elementen zur
Aufnahme des zu behandelnden textilen Gutes versehen. Dem min
destens einen Autoklaven ist ein Abschnitt zugeordnet, der in
eine Stellung bewegbar ist, in der der Abschnitt in seiner Be
wegung in diese Stellung das in dem mindestens einen Autoklav
befindliche Fluid weitestgehend aus dem Autoklav ver
drängt und dieses Fluid über die Leitung in den bzw. in die
anderen Autoklaven fördert.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine Reihe von Vortei
len auf. So ist zunächst als wesentlicher Vorteil herauszu
stellen, daß es die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt, das
nach der jeweiligen Behandlung des textilen Gutes in dem Auto
klav befindliche Fluid weitestgehend aus dem Autoklav zu
verdrängen, so daß im Anschluß hieran das entsprechend behan
delte Textilgut dem Autoklav entnommen werden kann, ohne daß
dabei nennenswerte Verluste an Fluid auftreten. Dies wiederum
führt dazu, daß sich in der erfindungsgemäßen Vorrichtung die
eingangs beim Stand der Technik unter Hinweis auf die deut
schen Offenlegungsschriften genannten Verfahren besonders wirt
schaftlich durchführen lassen, da hierbei Fluidverluste auf
treten, die in der Größenordnung zwischen 2 Gew.-% und 5 Gew.-%
des ursprünglich eingesetzten Fluids liegen. Auch läßt sich
die erfindungsgemäße Vorrichtung insbesondere dann für solche
Verfahren einsetzen, bei denen die textilen Güter mit solchen
überkritischen Fluida behandelt werden, die bedingt toxisch
sind. Hierbei entweicht dann nur ein minimaler Anteil dieser
Fluida in die Atmosphäre, so daß sich die erfindungsgemäße
Vorrichtung positiv auf die ökologische Beeinträchtigung aus
wirkt. Ferner ist der Aufwand, der bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur restlosen Entleerung des Autoklav durch
zuführen ist, minimiert, da die erfindungsgemäße Vorrichtung
die Anwesenheit einer Pumpe in der Verbindungsleitung zwischen
den mindestens beiden Autoklaven nicht erforderlich macht.
Bezüglich der Anordnung des Abschnittes, der in dem minde
stens einen Autoklav vorgesehen ist und der durch seine Be
wegung in die eine Stellung das in diesem Autoklav vorhan
dene Fluid über die Verbindungsleitung in den anderen Autoklav
verdrängt, ist festzuhalten, daß vorzugsweise dieser Ab
schnitt einem Bodenbereich oder einem Deckenbereich des Auto
klav zugeordnet ist. Hierbei wird dann dieser Abschnitt zur
Überführung des in dem einen Autoklav befindlichen Fluids in
den anderen Autoklav bzw. in die anderen Autoklaven bei einer
Anordnung des Abschnittes im Bodenbereich in Richtung auf den
Deckenbereich oder bei Anordnung des Abschnitts im Deckenbe
reich in Richtung auf den Bodenbereich bewegt, so daß eine
entsprechende Verdrängung des in dem Autoklav befindlichen
Fluids stattfindet.
Die zuvor beschriebene Anordnung des Abschnittes bietet sich
insbesondere dann an, wenn zylindrische Autoklaven zur Anwen
dung kommen, so daß der Abschnitt in axiale Richtung des zy
lindrischen Autoklav bewegbar gelagert ist.
Eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die insbesondere dann zur Anwendung kommt, wenn das Textilgut
als Garnspule aufgemacht ist, sieht vor, daß in dem mindestens
einen Autoklav als Elemente zur Aufnahme des zu behandelnden
Textilgutes mindestens ein Schwert angeordnet ist. Dieses
Schwert lagert dann eine Reihe von übereinander angeordneten
Spulen, wobei die Reihe der übereinander angeordneten Spulen
jeweils mit radialem Abstand zur Autoklavenwandung angeordnet
ist. In dem Abschnitt, der vorzugsweise in axiale Richtung in
nerhalb des zylindrischen Autoklav bewegbar gelagert ist,
ist eine kreisförmige Aussparung vorgesehen, deren Durchmesser
dem Durchmesser der Spulen entspricht. Desweiteren ist der Ab
schnitt als kreisförmiges Scheibenelement ausgebildet und be
sitzt einen Durchmesser, der an den Innendurchmesser des zy
lindrischen Autoklav angepaßt ist. Bei einer axialen Bewe
gung des kreisförmigen Scheibenelementes vom Deckenbereich in
Richtung auf den Bodenbereich oder vom Bodenbereich in Rich
tung auf den Deckenbereich verdrängt dann das Scheibenelement
das zwischen den Spulen und der Autoklavenwandung befindliche
Fluid und fördert dieses über die Verbindungsleitung in den
mindestens einen weiteren Autoklav.
Bezüglich der zuvor beschriebenen Anpassung der Durchmesser
des kreisförmigen Scheibenelementes und des zylindrischen Au
toklav ist anzumerken, daß diese Anpassung vorzugsweise der
art vorgenommen wird, daß sich zwischen den Seitenflächen des
Scheibenelementes und der Autoklavenwandung eine Dichtungsflä
che ausbildet, so daß kein Fluid in den durch die axiale Bewe
gung hinter dem Scheibenelement entstehenden Freiraum strömen
kann. Auch werden zweckmäßigerweise die Durchmesser der kreis
förmigen Aussparung des Scheibenelementes derart auf die Spu
lendurchmesser angepaßt, daß bei der axialen Bewegung des Ab
schnittes dessen entsprechende Fläche in Kontakt mit dem ra
dial äußeren Umfang der Spulen tritt.
Eine besonders geeignete Ausführungsform der zuvor beschriebe
nen Vorrichtungsvariante sieht vor, daß die Dichtungsfläche
des kreisförmigen Scheibenelementes, die zur Autoklaveninnen
wandung weist und/oder die Dichtungsfläche der kreisförmigen
Aussparung, die zu den Spulen weist, mit einem geeigneten
Dichtungsmaterial, insbesondere Polytetrafluorethylen, verse
hen ist.
Eine weitere Verbesserung der Dichte zwischen dem kreisförmi
gen Scheibenelement und der Autoklaveninnenwandung wird da
durch erreicht, daß die Autoklaveninnenwandung ebenfalls mit
einem Polytetrafluorethylen-Material versehen ist. Hierdurch
wird neben einer Verbesserung der Dichtungswirkung desweiteren
noch erreicht, daß die bei der axialen Bewegung des kreisför
migen Scheibenelementes auftretenden Reibungskräfte entspre
chend verringert werden.
Eine andere Weiterbildung der zuvor beschriebenen Ausführungs
formen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht vor, daß der
Innenwandung des Autoklav Führungselemente zur Lagerung des
Abschnittes bei dessen axialer Bewegung zugeordnet sind. Hier
bei können diese Führungselemente beispielsweise dadurch aus
gebildet sein, daß die Innenwandung mit axialen Schlitzen, die
sich über den Umfang des Autoklav verteilen, versehen ist.
Von diesen Führungsschlitzen werden dann am Abschnitt vorgese
hene Vorsprünge, die in ihrer Größe und Ausgestaltung an die
Führungsschlitze angepaßt sind, gelagert.
Eine besonders geeignete Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sieht vor, daß die Führungselemente als ein an der
Autoklaveninnenwandung angeordnetes Gewinde ausgebildet sind,
so daß dieses Gewinde den scheibenförmigen Abschnitt bei sei
ner axialen Bewegung vom Bodenbereich zum Deckenbereich oder
umgekehrt hierzu haltert. Ist zusätzlich noch die Kontakt
fläche des scheibenförmigen Abschnittes ebenfalls mit einem
Gewinde versehen, das auf das Gewinde, das an der Innenwandung
des Autoklav angeordnet ist, angepaßt ist, so wird hierdurch
erreicht, daß einerseits der scheibenförmige Abschnitt bei
seiner axialen Bewegung durch den Autoklav sicher gehaltert
wird und andererseits aufgrund der beidseitigen Gewindeausbil
dung die Dichtfläche entsprechend vergrößert wird, so daß sich
die Ausführungsform durch einen besonders hohen Wirkungsgrad
in bezug auf das Austreiben des in dem Autoklav befindlichen
Fluids auszeichnet.
Eine andere, besonders vorteilhafte Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung sieht vor, daß der Abschnitt als
Hülle ausgebildet ist, die derart in dem Autoklav angeordnet
und in die eine Stellung überführbar ist, daß die Hülle den
vom Fluid eingenommenen Innenraum des einen Autoklav wei
testgehend ausfüllt. Durch eine derartige Bewegung der Hülle
in die eine Stellung bewirkt dann, daß das in dem Autoklav
befindliche Fluid aus dem Autoklav verdrängt und über die
Verbindungsleitung in den mindestens einen anderen Autoklav
überführt wird.
Vorzugsweise ist bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform
die Hülle des zylindrischen Bereiches der Innenwandung des Au
toklav zugeordnet und erstreckt sich insbesondere über die
gesamte Fläche dieses Bereiches.
Ist zudem noch die zuvor beschriebene Hülle aus einem elasti
schen Material ausgebildet, so kann sich eine derartige Hülle
ausgezeichnet an das jeweils behandelte Textilgut anschmiegen
und dieses ggf. komprimieren, so daß das in dem Textilgut be
findliche Fluid ebenfalls zumindestens teilweise hieraus ver
drängt wird.
Bezüglich der zuvor mehrfach beschriebenen Bewegung des Ab
schnittes in seine eine Stellung ist festzuhalten, daß diese
Bewegung mechanisch über entsprechende Gestänge erfolgen kann.
Besonders geeignet ist es jedoch, wenn diese Bewegung durch
den Druck eines weiteren Fluids, insbesondere durch den Druck
einer Hydraulikflüssigkeit oder eines Gases und vorzugsweise
über Preßluft, herbeigeführt wird. Dies gilt insbesondere für
solche Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
bei denen der Abschnitt als Hülle ausgebildet ist.
Um die zuvor beschriebene Bewegung des Abschnittes durch den
Druck eines weiteren Fluids herbeizuführen, sieht eine weitere
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung vor, daß dem
mindestens einen Autoklav eine Leitung zur Einspeisung des
weiteren Fluids zugeordnet ist, wobei die Einspeisungsleitung
derart angeordnet ist, daß das aus dem Autoklav zu verdrän
gende Fluid durch den Abschnitt von dem weiteren Fluid ge
trennt ist.
Eine besonders geeignete Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, die eine besonders wirtschaftliche Durchführung
der eingangs genannten Verfahren im großtechnischen Maßstab
erlaubt, sieht vor, daß der andere Autoklav bzw. die anderer
Autoklaven ebenfalls Elemente zur Aufnahme des zu behandelnder
Textilgutes aufweist bzw. aufweisen. Hierdurch wird erreicht,
daß nach Abschluß der Behandlung in dem Autoklav das in den
anderen Autoklav bzw. in die anderen Autoklaven geförderte
Fluid zur Behandlung in dem anderen Autoklav bzw. in den anderen Autoklaven
eingesetzt werden kann, so daß wechselseitig der eine Auto
klav vom behandelten Textilgut entleert und mit neu zu behan
delnden Textilgut wieder beschickt wird, während in dem an
deren Autoklav bzw. in den anderen Autoklaven die entsprechende
Behandlung erfolgt.
Abhängig von der für die jeweilige Behandlung erforderlichen
Zeit richtet sich bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die
Anzahl der Autoklaven. Üblicherweise variiert diese Anzahl
zwischen 2 und 8 Autoklaven, die vorzugsweise alle mit dem zu
vor beschriebenen Abschnitt versehen und über entsprechende
Leitungen untereinander verbunden sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich insbesondere zum
Färben und Ausrüsten von Textilgütern, vorzugsweise von auf
Spulen aufgemachten Nähgarnen, in überkritischem Kohlendioxid,
wie dies in der DE 39 06 724 A1 und der DE 42 00 498 A1 be
schrieben ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird nachfolgend anhand von
zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Vorrichtung, teilweise
in einer schematischen Schnittansicht; und
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform eines Autoklav teil
weise in einer schematischen Schnittansicht.
Fig. 3 die weitere in Fig. 2 gezeigte Ausführungsform in
einer anderen Arbeitsstellung.
Eine insgesamt mit 1 bezeichnete und in der Fig. 1 gezeigte
Vorrichtung besitzt zwei Autoklaven 2 und 3, die baugleich
ausgebildet sind und die zur Behandlung von Textilgütern in
überkritischen Fluida dienen. Die beiden Autoklaven 2 und 3
sind über nicht gezeigte Leitungen und Ventile derart unter
einander und mit einer Zirkulationspumpe verbunden, daß die
nicht gezeigte Zirkulationspumpe das für die Behandlung erfor
derliche überkritische Fluid wahlweise durch den Autoklav 2
oder den Autoklav 3 fördert.
Desweiteren sind kopfseitig die beiden Autoklaven 2 und 3 über
eine Leitung 4 miteinander verbunden. In der Leitung 4 ist ein
Ventil 5 angeordnet. Fußseitig mündet in jeden Autoklav 2
bzw. 3 eine Einspeisungsleitung 6 für ein weiteres Fluid, bei
dem es sich bei der gezeigten Ausführungsform um Preßluft han
delt, die mittels der Pumpe 7 gefördert wird. In der Einspei
sungsleitung 6 sind ein Ventil 8 und ein Ventil 9 vorgesehen.
Innerhalb der Autoklaven 2 und 3 ist eine Reihe von Garnspulen
10 angeordnet, die von einem Schwert 11 gehaltert werden, wie
dies der Schnittansicht des Autoklav 2 zu entnehmen ist.
Fußseitig im Autoklav 2 ist ein bewegbarer Abschnitt 12
angeordnet, der als kreisförmiges Scheibenelement ausgebildet
ist. Mittig weist dieser Abschnitt 12 eine kreisförmige Aus
sparung 13 auf, deren Durchmesser an den Durchmesser der Garn
spulen 10 angepaßt ist, derart, daß eine Fläche 14 des Ab
schnittes 12 an den äußeren Umfangsflächen 15 der Garnspulen
10 anliegt, wenn der Abschnitt 12 in Pfeilrichtung 16 in
axiale Richtung innerhalb des Autoklav bewegt wird.
Die Innenwandung 17 des zylindrischen Autoklav 2 weist eine
sich axial erstreckende Führungsnut 18 auf, die zur Aufnahme
von Vorsprüngen 19 und 19a dienen, die an dem radial äußeren
Umfang des Abschnittes 12 vorgesehen sind. Hierbei weist der
Abschnitt 12 vier derartiger Vorsprungspaare 19 bzw. 19a auf,
die in Umfangsrichtung um 90° versetzt sind. Dementsprechend
sind an der Innenwandung 17 des Autoklav 2 ebenfalls vier
Führungsnuten 18 vorgesehen.
Die Führungsnuten 18 sowie die Vorsprünge 19 bzw. 19a sind
mit Polytetrafluorethylen beschichtet.
Der Durchmesser des Abschnitts 12 ist geringfügig kleiner,
d. h. etwa 0,1 bis 0,2 mm kleiner, als der Innendurchmesser des
zylindrischen Autoklav 2.
Wie bereits vorstehend ausgeführt wurde, besitzt der Autoklav
3 den selben Aufbau wie der Autoklav 2.
Die vorstehend beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt:
Nach Abschluß der jeweiligen Behandlung des textilen Gutes 10 (Garnspulen) in dem überkritischen Fluid wird das Ventil 5 ge öffnet, was zur Folge hat, daß über die Leitung 4 ein Druck ausgleich stattfindet und das in dem Autoklav 2 befindliche überkritische Fluid in den Autoklav 3 expandiert.
Nach Abschluß der jeweiligen Behandlung des textilen Gutes 10 (Garnspulen) in dem überkritischen Fluid wird das Ventil 5 ge öffnet, was zur Folge hat, daß über die Leitung 4 ein Druck ausgleich stattfindet und das in dem Autoklav 2 befindliche überkritische Fluid in den Autoklav 3 expandiert.
Es stellt sich ein
Druck ein, der abhängig von dem jeweils eingesetzten Fluid
zwischen etwa 15 bar und 150 bar variiert.
Soll nunmehr das in dem Autoklav 2 noch befindliche Fluid,
bei dem es sich abhängig von dem jeweils eingesetzten Fluid um
ein überkritisches Fluid, ein Gas oder eine Flüssigkeit han
deln kann, in den Autoklav 3 überführt werden, wird der Ab
schnitt 12 in axiale Richtung in Pfeilrichtung 16 bewegt. Um
diese Bewegung in Pfeilrichtung 16 des Abschnittes 12 herbei
zuführen, wird in den Autoklav 2 fußseitig über die Pumpe 7
und das geöffnete Ventil 8 sowie die Einspeisungsleitung 6
Preßluft eingeführt. Sobald der Druck der Preßluft größer ist
als der Druck des in dem Autoklav noch befindlichen Fluids
bewegt sich der Abschnitt 12 in Pfeilrichtung 16, was dazu
führt, daß der überwiegende Teil des in dem Autoklav 2 be
findlichen Fluids in den Autoklav 3 überführt wird, sobald
der Fluiddruck im Autoklav 2 größer ist als der Fluiddruck
im Autoklav 3.
Sollte der Druck des Fluids in dem Autoklav 2 nach der ein
gangs beschriebenen Expansion und vor der Bewegung des Ab
schnittes 12 in Pfeilrichtung 16 noch zu hoch sein, so kann
vor der Bewegung des Abschnittes 12 in Pfeilrichtung 16 das in
dem Autoklav 2 befindliche Fluid noch über eine Pumpe (nicht gezeigt), die
der Leitung 4 zugeordnet ist, in den Autoklav 3 überführt
werden.
Sollte hingegen der Fluiddruck im Autoklav 3 so hoch sein,
daß bei der Bewegung des Abschnittes 12 in Pfeilrichtung 16
kein in dem Autoklav 2 befindliches Fluid mehr in den Auto
klav 3 gefördert wird, so bietet es sich an, dieses Fluid in
einen an die Leitung 4 angeschlossenen und als Reservoir die
nenden weiteren Autoklav (nicht gezeigt) zu überführen. Aus
diesem Reservoir kann dann das Fluid mittels einer Pumpe
(nicht gezeigt) in den Autoklav 3 gepumpt werden. Selbstver
ständlich besteht jedoch auch die Möglichkeit, diesen weiteren
Autoklav so auszubilden, wie dies zuvor für die Autoklav 2
und 3 beschrieben ist, so daß in diesem weiteren Autoklav
dann eine entsprechende Behandlung des Textilgutes erfolgen
kann.
Nachdem das Fluid aus dem Autoklav 2 durch die Bewegung des
Abschnittes 12 in Pfeilrichtung 16 weitestgehend in den Auto
klav 3 oder den nicht gezeigten weiteren Autoklav geför
dert ist, wird der zu diesem Zeitpunkt mittlerweile kopfseitig
im Autoklav positionierte Abschnitt 12 entgegengesetzt zur
Pfeilrichtung 16 bewegt, wobei eine derartige Bewegung im ein
fachsten Fall durch eine Belüftung des Autoklav über eine
fußseitig angeordnete Leitung 20, die mit einem entsprechenden
Ventil versehen ist, erfolgt. Hiernach bewegt sich der Ab
schnitt 12 aufgrund der Schwerkraft entgegengesetzt zur Pfeil
richtung 16 in seine Ausgangsposition, die in Fig. 1 gezeigt
ist. Zu diesem Zeitpunkt ist das Ventil 5 geschlossen. An
schließend kann ein Deckel 21 des Autoklav 2 geöffnet und
das behandelte Textilgut 10 dem Autoklav entnommen werden.
Nach Abschluß der Behandlung im Autoklav 3 wird das in die
sem Autoklav 3 befindliche Fluid im Prinzip in der selben
Weise aber in umgekehrter Richtung in den Autoklav 2 zurück
geführt, wie dies vorstehend beschrieben ist. Hierfür werden
dann zur Verschiebung des in dem Autoklav 3 angeordneten Ab
schnittes 12 (nicht gezeigt) die Pumpe 7 und das Ventil 9 be
tätigt, wie dies vorstehend für die Pumpe 7 und das Ventil 8
beschrieben ist.
Die in den Fig. 2 und 3 beschriebene weitere Ausführungs
form der Vorrichtung 1 weist im Prinzip einen identischen Auf
bau wie die Ausführungsform gemäß Fig. 1 auf, wobei die in
den Fig. 2 und 3 gezeigte weitere Ausführungsform der
Vorrichtung 2 einen anders konstruierten Abschnitt besitzt.
Auch hierbei sind die beiden identisch gebauten zylindrischen
Autoklaven 2 und 3 über die Leitung 4, der ein Ventil 5 zuge
ordnet ist, miteinander verbunden. Innerhalb der Autoklaven
ist das Textilgut 10, bei dem es sich um eine Reihe von Garn
spulen handelt, angeordnet und wird von einem Schwert 11 ge
haltert. Der Bereich der zylindrischen Autoklavenwandung 22
ist innen mit einer Hülle 30 ausgekleidet, wobei diese Hülle
30 den bewegbaren Abschnitt ausbildet. Die Hülle 30 besteht
aus einem elastischen Kunststoffmaterial. In den Zwischenraum
31 zwischen der zylindrischen Autoklavenwandung 22 und der
Hülle 30 mündet beidseitig die Einspeisungsleitung 6 für ein
Fluid, bei dem es sich bei der gezeigten Ausführungsform um
Preßluft handelt.
Die zuvor beschriebene Ausführungsform der Vorrichtung arbei
tet wie folgt.
Nach Abschluß der jeweiligen Behandlung wird das in dem Auto
klav 2 befindliche Fluid über die Leitung 4 und das geöff
nete Ventil 5 in den Autoklav 3 expandiert, wie dies vorste
hend beschrieben ist. Hieran schließt sich ggf. eine Förderung
des in dem Autoklav 2 noch befindlichen Fluids mittels einer
nicht gezeigten Pumpe, die der Leitung 4 zugeordnet ist, in
den Autoklav 3 an, wie dies bereits vorstehend beschrieben
ist.
Anschließend wird über die Pumpe 7 und das geöffnete Ventil 8
sowie die Einspeisungsleitungen 6 Preßluft in den Zwischenraum
31 zwischen der Wandung 22 und der Hülle 30 gepumpt, was zur
Folge hat, daß sich die elastische Hülle 30 radial nach innen
in Richtung auf die Spulen 10 verformt, wie dies in Fig. 3
durch die Pfeile 32 angedeutet ist. Bei einer weiteren Druck
beaufschlagung mit Preßluft liegt dann die Hülle 30 an den äu
ßeren Flächen 15 der Spulenkörper 10 an und komprimiert die
Spulenkörper 10 radial nach innen, was dazu führt, daß das in
den Spulenkörpern 10 befindliche Fluid über die Leitung 4 in
den Autoklav 3 gefördert wird, sofern der Fluiddruck im Au
toklav 2 größer ist als der Fluiddruck im Autoklav 3.
Sollte hingegen der Fluiddruck im Autoklav 3 so hoch sein,
daß bei der Bewegung der Hülle 30 in Pfeilrichtung 32
kein in dem Autoklav 2 befindliches Fluid mehr in den
Autoklav 3 gefördert wird, so bietet es sich an, dieses
Fluid in einen an die Leitung 4 angeschlossenen und als
Reservoir dienenden weiteren Autoklav (nicht gezeigt) zu
überführen. Aus diesem Reservoir kann dann das Fluid mittels
einer Pumpe (nicht gezeigt) in den Autoklav 3 gepumpt wer
den. Selbstverständlich besteht jedoch auch die Möglichkeit,
diesen weiteren Autoklav so auszubilden, wie dies zuvor für
die Autoklaven 2 und 3 beschrieben ist, so daß in diesem wei
teren Autoklav dann eine entsprechende Behandlung des Tex
tilgutes erfolgen kann.
Nachdem das Fluid aus dem Autoklav 2 verdrängt ist, wird die
in dem Zwischenraum 31 befindliche Preßluft über die Leitung
20 und ein dort vorgesehenes Ventil expandiert. Dies wiederum
führt dazu, daß die Hülle 30 entgegengesetzt zur Pfeilrichtung
32 aufgrund ihrer Elastizität in eine Stellung bewegt wird,
wie diese in Fig. 2 gezeigt ist.
Um bei der zuvor beschriebenen ersten Ausführungsform bei ei
ner Rückführung des Abschnittes 12 entgegengesetzt zur
Pfeilrichtung 16 und um bei der zweiten Ausführungsform bei
einer Rückführung der Hülle 30 entgegengesetzt zur Pfeilrich
tung 32 ein Zurückströmen des in dem Autoklav 3 befindlichen
Fluids in den Autoklav 2 zu verhindern, ist das Ventil 5
derart ausgebildet, daß es abhängig von seiner Stellung nur
eine Strömung des Fluids vom Autoklav 2 in den Autoklav 3
oder in einer anderen Ventilstellung in dem Autoklav 3 von
dem Autoklav 2 ermöglicht.
Claims (12)
1. Vorrichtung zur Behandlung von textilen Gütern, insbeson
dere zur Behandlung von Nähgarnen, in überkritischen Fluida,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (1) mindestens
zwei Autoklaven (2, 3), die über eine Leitung (4) miteinander
verbunden sind, aufweist, wobei mindestens ein Autoklav (2)
mit Elementen (11) zur Aufnahme des zu behandelnden Textil
gutes (10) versehen ist, und daß mindestens einem Autoklav
(2) ein Abschnitt (12, 30) zugeordnet ist, der in eine Stel
lung bewegbar ist, in der der Abschnitt (12, 30) bei seiner
Bewegung in diese Stellung das in dem mindestens einen Auto
klav (2) befindliche Fluid weitestgehend aus dem Autoklav
(2) verdrängt und das Fluid über die Leitung (4) in den bzw.
in die anderen Autoklaven (3) fördert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abschnitt (12) einem Bodenbereich oder einem Deckenbereich
des Autoklav (2) zugeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abschnitt (12) in axialer Richtung (16) des zylindri
schen Autoklav (2) bewegbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elemente (11) zur Aufnahme des zu behandelnden Textilgutes
(10) als Schwert ausgebildet sind, daß das Schwert eine Reihe
von übereinander angeordneten Spulen (10) lagert, daß der Ab
schnitt (12) eine kreisförmige Aussparung (13) aufweist, deren
Durchmesser dem Durchmesser der Spulen (10) entspricht, und
daß der Abschnitt (12) als kreisförmiges Scheibenelement aus
gebildet ist und einen Durchmesser aufweist, der an den Innen
durchmesser des zylindrischen Autoklav (2) angepaßt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Innenwandung (17) des Autoklaven Führungsele
mente (18) zur Lagerung des Abschnittes (12) bei dessen Bewe
gung in axialer Richtung (16) zugeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungselemente als ein an der Autoklaveninnenwandung an
geordnetes Gewinde ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abschnitt als Hülle (30) ausgebildet ist, die derart in
dem Autoklav (2) angeordnet und in die eine Stellung über
führbar ist, daß die Hülle (30) den vom Fluid eingenommenen
Innenraum des Autoklaven (2) weitestgehend ausfüllt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hülle (30) der Innenwandung (17) des Autoklav (2) zuge
ordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abschnitt (12, 30) durch den Druck ei
nes weiteren Fluids bewegbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Autoklav (2) eine Leitung (6) zur Einspeisung eines wei
teren Fluids, insbesondere zur Einspeisung eines Gases, zuge
ordnet ist, wobei die Einspeisungsleitung (6) derart angeord
net ist, daß das aus dem Autoklav (2) zu verdrängende Fluid
durch den Abschnitt (12, 30) von dem weiteren Fluid getrennt
ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der andere Autoklav (3) bzw. die
anderen Autoklaven ebenfalls Elemente (11) zur Aufnahme des zu
behandelnden Textilgutes (10) aufweisen.
12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zwei bis acht Auto
klaven (2, 3) umfaßt.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE4238622A DE4238622C2 (de) | 1992-11-16 | 1992-11-16 | Vorrichtung zur Behandlung von textilen Gütern |
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DE4238622A DE4238622C2 (de) | 1992-11-16 | 1992-11-16 | Vorrichtung zur Behandlung von textilen Gütern |
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DE4238622A1 DE4238622A1 (de) | 1994-05-19 |
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ID=6472989
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1992
- 1992-11-16 DE DE4238622A patent/DE4238622C2/de not_active Expired - Fee Related
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