DE2205913A1 - 2-amino-3-hydroxy-chromon-derivate, verfahren zu ihrer herstellung und diese verbindungen enthaltende arzneimittel - Google Patents
2-amino-3-hydroxy-chromon-derivate, verfahren zu ihrer herstellung und diese verbindungen enthaltende arzneimittelInfo
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Description
DR.-ING. WALTER ABITZ
DR. DIETER F. MORF DR. HANS-A. BRAUNS
Patentanwälte
München, 8. Februar 1972
Postanschrift / Postal Address 8 München 86, Postfach 860109
Pienzenauerstraße 28 Telefon 483225 und 486415 Telegramme: Chemindus München
281071
Chem. pharmaz. Fabrik Dr. Hermann Thiemann GmbH
4628 Lünen/Westf.
2-Amino-3-hydroxy-chromon-Derivate, Verfahren zu ihrer
Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel
Die Erfindung betrifft die Herstellung von neuen 2-Amino-3-hydroxy-chromon-Derivaten,
welche als Arzneimittel brauchbar sin«l.
Gegenstand der Erfindung sind 2-Amino-3-hydroxy-chromon-Deri■
vate und ihre Säureadditionssalze der allgemeinen Formel
in welcher bedeuten:
0 9 8 3 3/1163
R1 Alkyl,
durch eine endständige Hydroxylgruppe oder durch eine gegebenenfalls
mono- oder di-alkylsubstituierte, endständige Aminogruppe substituiertes Alkyl,
Aralkyl oder
Cycloalkyl,
Aralkyl oder
Cycloalkyl,
R2 Wasserstoff,
Aryl oder
Aryl oder
die gleichen Reste wie R oder
?
R und R gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an das sip gebunden
sind,
Piperidino,
Morpholino,
Piperazino,
Morpholino,
Piperazino,
N-Alkylpiperazino oder
Pyrrolidino und
R^ Wasserstoff,
Pyrrolidino und
R^ Wasserstoff,
Alkyl,
durch eine gegebenenfalls mono- oder dialkylsubstituierte, endständige Aminogruppe substituiertes Alkyl,
Acyl oder
halogensubstituiertes Acyl,
wobei, wenn R Wasserstoff bedeutet,
wobei, wenn R Wasserstoff bedeutet,
R·5 Wasserstoff, Alkyl oder durch eine gegebenenfalls
mono- oder dialkylsubstituierte, endständige Aminogruppe substituiertes Alkyl darstellt.
Die erfindungsgemässen Verbindungen haben beispielsweise
psychopharmakologische und/oder sedative sowie spasmolytische und coronardilatatorische Wirkungen.
12 ~S
Wenn der Rest R , R oder R"^ Alkyl bedeutet, so handelt es sich
bevorzugt um einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Methyl, Äthyl, n-Propyl, η-Butyl oder Pentyl, insbesondere Me-
309833/1163
thyl oder Äthyl. Sofern dieser Alkylrsst substituiert ist
durch einen endständigen Aminorest, so kann dieser Aminc- rest mono- oder disubstituiert sein durch Alkyl, insbesondere
mit 1-5 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise Methyl, Äthyl oder Propyl.
Palls R oder R einen Aralkylrest bedeutet, so sind Benzyl
und Phenylethyl bevorzugt, falls einer dieser beiden Reste Cycloalkyl bedeutet, so kommen insbesondere Cyclohexyl und
Cyclopehtyl in Betracht.
R kann auch Aryl bedeuten, vorzugsweise Phenyl oder Naphthyl.
Wenn R einen Acylrest bedeutet, so kann dieser Acylrest aliphatisch
oder aromatisch sein. Bei den aliphatischen Acylresten kommen besonders die Alkanoylreste in Betracht, vorzugsweise
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Acetyl, Propionyl, Butyryl, während von den Aroylresten Benzoyl bevorzugt ist. Falls die
Acylreste im Kohlenwasserstoffteil durch Halogen substituiert sind, so sind bevorzugt Chlor und Brom, insbesondere der Chloracetylrest.
Das Halogenatom steht vorzugsweise in «/--Stellung zur Carbonylgruppe.
12 ^
Beispiele für R , R oder R^ gleich durch eine endständige Aminogruppe substituiertes Alkyl sind Mono- und DimethyKoder -sthyl)-aminoäthyl(oder propyl)-Reste.
Beispiele für R , R oder R^ gleich durch eine endständige Aminogruppe substituiertes Alkyl sind Mono- und DimethyKoder -sthyl)-aminoäthyl(oder propyl)-Reste.
Zur Herstellung der erfindungsgemässen Verbindungen geht man aus von 3-Hydroxy-chromon, welches sich aus Chromanon' durch
Reaktion mit Isoamylnitrit und anschliessende Hydrolyse darstellen lässt, vergl. Journal American Chemical Society, Band
69 (IW), Seite 23*»5; Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft,
Band 57 (1924), Seite 202, und Band 62 (1929), Seite 43.
309833/ 1 163
W X _
Man setzt 3-Hydroxy-chromon in Lösung mit dem Amin um in Gegenwart
eines Oxidationsmittels. Vorzugsweise verwendet man einen Überschuss des Amins, beispielsweise einen 10- bis 15-fachen
Überschuss. Als Lösungsmittel sind bevorzugt polare Lösungsmittel, wie Alkanole', z. B. Methanol oder Äthanol,
Glykole, Glykoläther, Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Dioxan oder Tetrahydrofuran. Hierbei sind Alkanole mit 1 bis
1\ Kohlenstoffatomen bevorzugt. Als Oxidationsmittel kann .man
Sauerstoff verwenden, beispielsweise in Form von Luft, welche man durch die Lösung hindurculeitet. In manchen Fällen empfiehlt
sich die Zugabe eines Katalysators aus Schwermetallionen. Die Umsetzung verläuft im allgemeinen bereits bei Raumtemperatur,
gegebenenfalls können auch höhere Temperaturen verwendet werden.
Durch diese Umsetzung erhält man in einfacher Weise diejenigen erfindungsgemässen Verbindungen, bei denen R Wasserstoff bedeutet.
Die gleichen Verbindungen kann man aber auch herstellen*
indem man 2-Chlor-3-hydroxy~chromon mit dem Amin umsetzt. Dies erfolgt üblicherweise in alkoholischer Lösung, beispielsweise
in Methanol, wobei die Lösung zum Sieden erhitzt wird.
Zur Herstellung der erfindungsgemässen Verbindungen, in welchen
der Rest R^ einen gegebenenfalls halogenierten Acylrest bedeutet,
werden die erfindungsgemässen 3-Hydroxy-Verbindungen acyliert, beispielsweise mit einem Anhydrid, wie Acetanhydrid, oder mit
einem Säurehalogenid.
Zur Herstellung derjenigen erfindungsgemässen Verbindungen, in welchen der Rest R Alkyl oder durch eine gegebenenfalls mono-
oder dialkylsubstituierte, endständige Aminogruppe substituiertes Alkyl bedeutet, setzt man die erfindungsgemässen 3-Hydroxy-Verbindungen
mit einem Alkylierungsmittel um, beispielsweise
mit Diazomethan oder mit dem gegebenenfalls entsprechend substituierten Alky!sulfat oder Alky!halogenid. Man kann aber
309833/ 1163
zur Herstellung dieser erfindungsgemässen Verbindungen auch
2-Chlor-3-hydroxy-chromon zunächst in üblicher Weise an der Hydroxylgruppe alkylieren und das erhaltene 2-Chlor-3-alkoxychromon
mit dem entsprechenden Amin umsetzen. Diese Verfahrens
weise empfiehlt sich besonders, wenn in der herzustellenden,
ρ
erfindungsgemässen Verbindung R Wasserstoff bedeuten soll.
erfindungsgemässen Verbindung R Wasserstoff bedeuten soll.
Die Herstellung von 2-Chlor-3-hydroxy-chromon ist beschrieben Beispiel 1
Es werden die nachstehend wiedergegebenen 2-Amino-3-hydroxychromone
nach folgender Vorschrift hergestellt:
Man löst 0,8 g 3-Hydroxy-chromon in 5-0 ml Methanol und gibt
zu dieser Lösung einen 10- bis 15-fachen molaren überschuss des jeweiligen Amins hinzu. Dann wird durch die Lösung drei
Stunden lang Luft geleitet. Man dampft im Vakuum ein, löst den öligen Rückstand in wenig Isopropanol, saugt nach dem
Kühlen ab und kristallisiert aus Isopropanol um. Fisenchloridreaktion:
blau-schwarz; Ausbeute: 1IO - 50 % der Theorie.
2-Piperidino-3-hydroxy-chromon
P. 173 - 175° C
P. 173 - 175° C
C1I1H11-NO, Ber.: C 69,39 % H 6,24 % N 5,71 % Mol.-Gew.
14 15 5 245,3
Gef.: C 69,01 % H 5,82 % N 5,75 % Mol.-Gew.
245 (ms)
UV (Äthanol):X max: 355, 301, 259, 211 nm;
IR (KBr): 3220 (OH), 1630 cm"1 (CO);
NMR (CDCl3): H5:8,28 (dd); H6j7j8:7,3-7,7 (m); -N(CH,,),,.3,85 (s,
breit); -(CHg)3-I,8 ppm (s).
χ von P. Arndt u.B. Eistert in Ber. dtsch. ehem. Ges. Bd.
(1929), S. 44.
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_ CZ -m
281071 a
2-Morpholino-3"hydroxy-chromon
F. 173 - 171I0 C
C1 ,H1 ,NO2. Ber.: C 63,15 % H 5,29 % N 5,67 % Mol.-Gew.
^ ^ 247·., 3
Gef.: C 63,16 55 H 4,97 $ N 5,6l % Mol.-Gew.
247 (ms)
UV (Äthanol): λ, max: 350, 303, 255, 214 nm;
IR (KBr): 3200 (OH), 1630 cm"1 (CO);
NMR (CDCl3): H5:8,23 (dd); Hg y 8:7,3~7,6 (m); OH: 5,90 (s),
Morpholin:3,9 ppm (8H,s).
2-Dimethy!amino-3~hydroxy-chromon
P. 174 - 176° C
C11H11NO3 Ber.: C 64,38 % H 5,40 % N 6,82 %
Gef.: C 63,90 % H 5,40 % N 6,51 %
UV (Äthanol): X max: 354, 302, 260, 313 nm;
IR (KBr): 3240 (OH), I63O cm"1 (CO);
NMR (DMSOdg): H"5:8,OO (dd); Hg ? g:7,3-7,7 (ra); -N(CH3)2:3,20 ppm
(s).
Es werden die nachstehend wiedergegebenen 2-Amino-3-hydroxychromone
nach folgender Arbeitsweise erhalten:
Man löst 0,5 g 2-Chlor-3-hydroxy-chromon in 50 ml Methanol, versetzt
mit einer methanolischen Lösung des Amins und erhitzt die Lösung 3 Stunden unter Rückfluss. Nach dem Abdampfen des Lösungs
mittels im Vakuum löst man den Rückstand in wenig heissem Isopropanol,
saugt die sich abscheidenen Kristalle ab und kristalli siert diese um. Ausbeute 50 - 60 % der Theorie.
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2-Methylamino-3-hydroxy-chromon
P. ab 235° C (Braunfärbg. und Zers.)
C10H9NO Ber.: C 62,82 % H 4,74 % N 7,32 %
Gef.: C 63,08 % H 4,82 % N 7,14 %
UV (Äthanol):λ max: 340, 255, 211 nm;
IR (KBr): 3410 (NK), 1640 cm"1 (CO);
NMR (DMSOd6): H5:8,0 (dd); Hg „ g*. 7,2-7,7 (m); OH und NH:
5,0-8,0 (m, breit); N-CH.,:3,0 ppm (s).
2-Anilino-3-hydroxy-chromon
P. 228 - 230° C (Äthanol; Zers.)
C15H11NO3 (253,2) Ber.: C 71,13 % H 4,38 % N 5,53 %
Gef.: C 71,21 % H 4,22 % N 5,37 %
UV (Äthanol):?^ max: 357, 257 und 240 nm.
IR (KBr): 33βΟ (NH); 3230 (OH); 1660 (CO) und 1550 cm"1 (Amid II)
NMR (DMSOd6): OH undNH:8,5-9,7 (breit); 1^:8,05 (dd);
aronat. H:7,0-7,7 ppm (m).
Man löst 2-Morpholino»3-hydroxy-chromon in 10 ml Methanol und
versetzt mit überschüssiger Diazomethanlösung. Nach einer Stunde Stehenlassen dampft man ein und kristallisiert den Rückstand
aus Ligroin um. Man erhält 2-Morpholino-3-methoxy-chromon; P. 136 - 137° C; Ausbeute 60 % der Theorie.
C114H15NO4 Ber.: C 64,35 % H 5,78 % N 5,36 %
Gef.: C 64,79 % H 5,68 % N 5,35 %
UV (Äthanol): \ max: 326, 238, 214 nm; IR (KBr): I62O cm"1 (CO);
3 0 9833/1163
NMR (CDCl,): H1-: 8,24 (dd); IL· 7 fi:7,3-7,6 (m); Morpholin und
Methoxy-Gruppe:3,85 ppm (HH,s);
NMR (CP3COOD): H :8,28 (dd); Hg y Q:7,5-8,0 (m); Morpholin:4,35
und 4,4 (8H); OCH3:3,95 ppm (3H,s).
»
Beispiel 4
Beispiel 4
Die nachstehend wiedergegebenen 2-Amino-3-acetoxy-chromone stellt
man nach folgender Vorschrift her:
Man erhitzt das entsprechende 2-Amino-3-hydroxy-chromon mit überschüssigem Acetanhydrid eine Stunde unter Sieden. Dann
dampft man im Vakuum ein und löst den Rückstand in heissem
Isopropanol. Man saugt die beim Kühlen sich abscheidenden Kristalle ab und kristallisiert diese um.
2-Morpholino-5-acetoxy-chromon
P. 158 - 159° e (Isopropanol); Ausbeute: 80 % der Theorie
C15H15NO5 Ber.: C 62,28 % H 5,22 % N 4,84 %
Gef.: C 62,26 % H 5,42 % N 4,48 %
UV (Äthanol): A max: 316, 234, 213 nm;
IR (KBr): 1770 (OCOCH3), 1640 cm"1 (CO);
NMR (CDCl3): H5:8,2 (dd); Hg „ g:7,2-7,7 (m)j Morpholine,6-H,0(m)
COCH3:2,4 (s).
2-Piperidino-3~acetoxy-chromon
P. 111 - 112° C (Ligroin); Ausbeute 40 % der Theorie
C16H17NO4 Ber.: C 66,88% H 5,95 % N 4,87 %
Gef.: C 67,10$ H 5,93 % N 4,46 %
309833/ 1
UV (Äthanol): λ max: 320, 236 nm;
IR (KBr): 1775 (OCOCH3); 1625 cm"1 (CO);
NMR (CDCl3): H :8,2 (dd); Hg ? 8:7,2-7,6 (m); -N(CH3)^,6 (m);
-(CH2) -:1,8 (s); COCH3:2,4(s).
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Claims (3)
- j^ 8. Februar 1972Chem. pharmaz. Fabrik *U 28IO7IDr. Hermann Thiemann GmbH 2205913PatentansprücheΓ, 2-Amino-3-hydroxy-chromon-Derivate und ihre Säureadditions- j salze der allgemeinen Formelin welcher bedeuten:R1 Alkyl,durch eine endständige Hydroxylgruppe oder durch eine gegebenenfalls mono- oder di-alkyisubstituierte, endständige Aminogruppe substituiertes Alkyl, Aralkyl oder Cycloalkyl,R Wasserstoff, Aryl oder die gleichen Reste wie R oder2R und R gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, Piperidino, Morpholino, Piperazino,N-Alkylpiperazino oder Pyrrolidino und R5 Wasserstoff,Alkyl,durch eine gegebenenfalls mono- oder di-alkylsubstituierte, endständige Aminogruppe substituiertes Alkyl, Acyl oder halogensubstituiertes Acyl,309833/ 1163 - 10 -wobei, wenn R Wasserstoff bedeutet,FT Wasserstoff, Alkyl oder durch eine gegebenenfalls mono- oder di-alkylsubstituierte, endständige Aiuinogruppe substituiertes Alkyl darstellt.
- 2. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel des Anspruches 1, in welcher R Wasserstoff darstellt1 2
und R und R die im Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben, dadurch gekennzeichnet, dass man 3-Hydroxy-chromon mit einem Amin der allgemeien Pi
tionsmittels umsetzt.1 2
Amin der allgemeien Formel R R NH in Gegenwart eines Oxida- - 3. Arzneimittel, enthaltend eine Verbindung gemäss Anspruch 1»- 11 -309833/1163
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