DE2202189B2 - Verfahren zur Herstellung von emulgatorfreien Polymerisatdispersionen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von emulgatorfreien PolymerisatdispersionenInfo
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Description
CH2=CX-CO-NHY,
wobei X ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe und Y ein Wasserstoff atom oder die Gruppe
-CH2-OH bedeuten, in einer Menge von 2 bis 15
Gew.-% (bezogen auf Vinylacetat) verwendet wird und die Polymerisation mittels eines üblichen
Redox-Initiator-Systems aus einem organischen Peroxid oder Hydroperoxid und einem üblichen
wasserlöslichen Reduktionsmittel gestartet und im pH-Bereich von 3 bis 7 durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch lt dadurch gekennzeichnet,
daß 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis
15 Gew.-% des Vinylacetats, 0 bis 20 Gew.-% der
Acrylamidkomponente, 30 bis 90 Gew.-% des zur Herstellung der Dispersion benötigten Wassers und
10 bis 25 Gew.-% des Peroxids vorgelegt werden, und unter Rühren, Aufpressen von Äthylen und
Aufheizen auf die Reaktionstemperatur der Rest des Vinylacetats, der das restliche Peroxid enthält, der
Rest der Acrylamidkomponente in Form einer wäßrigen Lösung und die wäßrige Lösung des
Reduktionsmittels und eines üblichen Puffersalzes zur Einstellung des pH-Wertes gleichzeitig im
Verlauf von mehreren Stunden zudosiert werden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von stabilen emulgatorfreien Polymerisatdispersionen
aus Vinylacetat, Äthylen und einer Acrylamidkomponente.
Polymerisatdispersionen werden im allgemeinen unter Zusatz von Emulgatoren und Schutzkolloiden
hergestellt Der Emulgator- bzw. Schutzkolloidenanteil kann bis zu 10 Gew.-% und mehr, bezogen auf das
Polymerisat, ausmachen. Ein hoher Anteil an hydrophilen,
nicht polymerisierbaren Stoffen bewirkt jedoch, daß die aus diesen Dispersionen erhaltenen Polymerfilme
eine starke Wasserempfindlichkeit zeigen und sogar reemulgierbar sein können, wodurch verschiedene
anwendungstechnische Eigenschaften erheblich beeinträchtigt werden. Ein weiterer Nachteil emulgatorhaltiger
Dispersionen ist die häufig zu beobachtende starke Schaumtendenz. Es ist zwar möglich, die während der
Polymerisation vorhandene Emulgatormenge erheblich zu reduzieren, darunter leidet jedoch die Stabilität der
Dispersion. Einen anderen Weg zur Herstellung emulgatorfreier Dispersionen beschreiben z. B. die
DEOS 17 20 593 und die DE-OS 17 69 349; hier wird die
Stabilität der Dispersionen durch Einpolymerisätiöfl
von A./7-äthylenisch ungesättigten Carbonsäuren bzw.
deren Salzen erreicht. Der Umstand allerdings, daß solche Dispersionen nur einen Fcststoffgehalt von ca. 30
Gew.-% besii/.en, zeigt deutlich, daß der stabilisierende
Effekt von derartigen Substanzen nicht ausreicht, um hochprozentige Dispersionen mit einem Feststoffgehalt
von 50 Gew.-% und mehr herzustellen.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von emulgatorfreien Polymerisatdispersionen aus Vinylacetat,
Äthylen und mindestens einem weiteren äthylenisch ungesättigten Monomeren gefunden, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß als weiteres äthylenisch ungesättigtes Monomeres ein Acrylamid der allgemeinen
Formel
CH2=CX-CO-NHY,
ίο wobei X ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe
und Y ein Wasserstoffatom oder die Gruppe -CH2-OH bedeuten, in einer Menge von 2 bis 15
Gew.-% (bezogen auf Vinylacetat) verwendet wird und die Polymerisation mittels eines üblichen Redox-Initiatorsystems
aus einem organischen Peroxid oder Hydroperoxid und einem üblichen wasserlöslichen
Reduktionsmittel gestartet und im pH-Bereich von 3 bis 7 durchgeführt wird.
durchgeführt, daß 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis
15 Gew.-%. des Vinylacetats, 0 bis 20 Gew.-% der
Acrylamidkomponente, 30 bis 90 Gew.-% des zur Herstellung der Dispersion benötigten Wassers und 10
bis 25 Gew.-% des Peroxids vorgelegt werden. Unter
Rühren wird sodann Äthylen bis zu dem erforderlichen Druck aufgepreßt und die Mischung auf die Reaktionstemperatur aufgeheizt. Der Äthylendruck richtet sich
nach dem gewünschten Grad der Weichheit und Flexibilität der Dispersionsfilme und liegt bei 10 bis
100 bar vorzugsweise bei 20 bis 45 bar. Die Reaktionstemperatur hängt von dem verwendeten Redox-Initiatorsystem
ab, das bei dieser Temperatur eine ausreichend hohe Zerfallskonstante aufweisen muß, und liegt
bei 40 bis 100° C, vorzugsweise bei 50 bis 8O0C.
Anschließend wird der Rest des Vinylacetats, der das
restliche Peroxid enthält, der Rest der Acrylamidkomponente in Fon einer wäßrigen Lösung und die
wäßrige Lösung des Reduktionsmittels und eines üblichen Puffersalzes zur Einstellung des pH-Wertes
gleichzeitig im Verlauf von mehreren Stunden zudosierL Die Einhaltung eines bestimmten pH-Bereiches dient
der Vermeidung der Hydrolyse des Vinylacetats und der Acrylamidkomponente, die sowohl im stark sauren als
auch im alkalischen Bereich hydrolysieren so daß die Polymerisation im pH-Bereich von 3 bis 7, vorzugsweise
5 bis 7, durchgeführt wird.
Als Peroxid-Katalysatoren eignen sich die üblicherweise verwendeten organischen Peroxide und Hydroperoxide,
vorzugsweise die letzteren, insbesondere Cumolhydroperoxid oder t-Butylh/droperoxid. Als
Aktivator oder reduzierende Komponente des Initiatorsystem» sind übliche wasserlösliche Reduktionsmittel,
z. B. Niitriumhydrogensulfit, Natriumdisulfit oder Nalriumfomialdehydsulfoxylat
geeignet. Die Menge an Peroxid-Katalysator und Aktivator beträgt jeweils 0,2
bis 2 Gew.-%, bezogen auf Vinylacetat
Als Puffersalze zur Einstellung des pH-Wertes auf 3 bis 7 eignen sich z. B. die üblicherweise in diesem
pH-Bereich verwendeten Phosphate oder Borate, z. B.
μ Natriumpyrophosphat Dinatriumhydrogenphosphat
oder Borax, in Mengen von 0,1 bis 0,6 Gew.-%, bezogen
auf die Dispersion.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden überraschenderweise stabile, koagulatfreie Polymerisat-
<>5 dispersionen mit hohen Polymerisatgehalten von bis zu
65 Gew.-% ohne Emulgator erhalten. Die Dispersionen sind feinteilig und bilden nach dem Auftrocknen einen
klaren, stippenfreien Film. Sie besitzen je nach dem
Äthylengehalt eine minimale Filmbildetemperatur von 0 bis 5° C,
Sie eignen sich für die Verfestigung von Faservliesen, als Bindemittel in Dispersionsfarben und Papierstreichmassen,
zur Herstellung von Klebstoffen und Leimen, für den Einsatz im Baustoffsektor, als Pigmentbinder für
den Pigmentdruck und zur Textilausrüstung,
Die in der Polymerkette vorhandenen reaktiven Gruppen bieten die Möglichkeit, die Polymerisate durch
Zusatz von geeigneten Substanzen, z. B. Aldehyden wie Formaldehyd oder Glyoxal, Melamin-Formaldehyd-
oder Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensaten oder auch durch Einwirkung von Säuren zu vernetzen.
Dadurch wird die Wasser- und Lösungsmittelbeständigkeit der Dispersionsfilme wesentlich erhöht
In den nachfolgenden Beispielen wird die Erfindung näher erläutert
Ein 30 l-Polyrccrisationsdruckautoklav, der mit einem
Heiz- und Kühlmantel, einem Ankerrührer und mit drei
Flüssigkeitszuführungspumpen versehen ist wird sorgfältig evakuiert und abwechselnd mit Stickstoff gespült
Dann wird eine Voremulsion eingesaugt, die
4000 g Wasser
600 g Vinylacetat
10 g t-Butylhydroperoxid
600 g Vinylacetat
10 g t-Butylhydroperoxid
enthält Diese Anfangscharge wird unter Rühren auf 50° C hochgeheizt Bei dieser Temperatur werden 30 bar
Äthylen aufgedrückt und anschließend gleichzeitig 3 Lösungen mittels Pumpen zudosiert:
a) eine Lösung von 30 g t-Butylhydroperoxid in 7160 g Vinylacetat
b) eine Lösung von 600 g Acrylamid m 1400 g Wasser
c) eine Lösung von 40 g Natriumpyrophosphat und 40 g Natriumdisulfit in 2000 g Wasser.
Das Zusetzen der Lösungen a) und b) erfolgt in 4 Stunden, der Lösung c) in 4 Stunden und 10 Minuten.
Der Äthylendruck und die Temperatur werden während der Reaktion konstant gehalten.
Nach dem Zulaufende der Lösung c) wird der Ansatz noch eine weitere Stunde bei der Reaktionstemperatur
gehalten. Anschließend wird die Dispersion im Kessel langsam auf Zimmertemperatur abgekühlt und durch
das Bodenventil abgelassen.
pH-Wert 5,8
minimale Filmbildetemperatur 0°C
In einen 101-Druckautoklav, der mit den gleichen
Vorrichtungen wie im Beispiel 1 versehen ist, wird nach vorherigem Evakuieren eine Voremulsion, bestehend
aus
1330 g Wasser
200 g Vinylacetat
20 g Acrylamid
3,3 g t-Butylhydroperoxid
200 g Vinylacetat
20 g Acrylamid
3,3 g t-Butylhydroperoxid
eingefüllt. Unter Rühren werden ca. 7 bar Äthylen aufgedrückt und diese Flotte auf eine Temperatur von
600C hochgeheizt. Bei 60°C wird weiteres Äthylen
aufgedrückt, bis der Gesamtdruck 30 har beträgt. Dann
werden gleichzeitig zudosiert:
a) 2390 g Vinylacatat und darin gelösi; 10 g t-Butyl-
hydioperoxid
b) 280 g Acrylamid in 450 g Wasser
c) 133 g Natriumdisulfit und 13,3 g Natriumpyrophosphat
in 670 g Wasser.
Die Zudosierdauer der Lösungen a) und b) beträgt 4 Stunden, der Lösung c) 4 Stunden und 20 Minuten. Die
ίο Temperatur und der Druck werden konstant gehalten. Nach dem beendeten Zusetzen der Lösung c) wird noch
1 Stunde bei 75°C nachgeheizt, dann langsam abgekühlt und ι He Dispersion abgelassen.
] 5 Eigenschaften der Dispersion
pH-Wert 53
minimale Filmbildtemperatur 00C
Beispiel 3 Ein Gemisch, bestehend aus
4000 g Wasser
J5 600 g Vinylacetat
J5 600 g Vinylacetat
10 g t-Butylhydroperoxid
wird in einen 30 I Drt „-kautoklaven (wie im Beispiel 1)
eingefüllt Mittels Mantelheizung wird das Gemisch auf die gewünschte Reaktionstemperatur von 700C gebracht
und bei dieser Temperatur 45 bar Äthylen aufgedrückt Die Temperatur und der Druck werden
dann während der gleichzeitigen Zudosierung von
a) 7160g Vinylacetat und darin gelöst 30 g t-Butyl
hydroperoxid
b) 2000 g Wasser, 900 g Acrylamid und 300 g N-Me-
thylolacrylamid
c) 40 g Natriumpyrophosphat, 80 g Natriumdisul
fit und 1400 g Wasser
über 6 Stunden konstant gehalten. Nach dem Zulaufende der Lösungen a), b) und c) werden getrennt 15,6 g
Ammoniumpersulfat in 100 g Wasser sowie 15,6 g Thioharnstoffdioxid in 500 g Wasser zugesetzt. Nach 30
Minuten wird die Innentemperatur auf 800C erhöht und eine weitere Stunde bei dieser Temperatur nachgeheizt.
Nach dem Abkühlen wird die Dispersion abgelassen.
pH-Wert 5,4
minimale Filmbüdtemperatur 00C
Polymerisatgehalt von 53,1 Gew.-% auf. Die Viskosität beträgt 4,3 Poise bei 2O0C und der pM-Werl 5.6. Die
minimale Filmbüdetemperatur liegt bei 00C.
Es wurde wie in Beispiel I gearbeitet, nur betrug die Temperatur 700C, der Äthylendruck 45 bar, die
Zusammensetzung der Lösung b) 1200 g Acrylamid und 1400 g Wasser, der Lösung c) 40 g Natriumpyrophos-
phat, 80 g Natriumdisulfil und 1500 g Wasser, und die
Zudosierdauer 6 Stunden,
Eigenschaften der Dispersion
Polymerisatgehalt 62,7 Gew.-% "·
Viskosität (bei 20° C) 287 Poise
pH-Wert 5,3
minimale Filmbildetemperatur 00C
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von emulgatqrfreien
Polymerisatdispersionen aus Vinylacetat, Äthylen und mindestens einem weiteren äthylenisch ungesättigten
Monomeren, dadurch gekennzeichnet, daß als weiteres äthylenisch ungesättigtes
Monomeres ein Acrylamid der allgemeinen Formel
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