DE21709C - Maschine zum Einpapieren von Stoffstücken, die zur Appretur bestimmt sind - Google Patents
Maschine zum Einpapieren von Stoffstücken, die zur Appretur bestimmt sindInfo
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Classifications
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-
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 8: Bleichen, Färben, Zeugdruck und Appretur.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. März 188a ab.
Der Zweck dieser Maschine ist, die Thätigkeit der Menschenhand beim Einlegen der Prefsspäne
zwischen die Lagen eines zu pressenden Stoffes (Operation beim Appreturprocesse) durch
die combinirte Wirkung mit entsprechenden Bewegungen ausgestatteter Maschinentheile zu ersetzen.
Die Operation geschieht im grofsen Ganzen in der Weise, dafs das von einem Haspel sich
abrollende Stoffstück nach der Mitte einer auf dem Maschinengestell ruhenden Tischplatte geführt
wird, wo dann abwechselnd von rechts und links sich Prefsspäne über dasselbe legen.
Von zwei automatisch auf gleicher Höhe erhaltenen Prefsspanstöfsen wird nämlich immer das
oberste Blatt durch hin- und hergleitende Zangen erfafst und über dem Stoffe fallen gelassen.
Da zwischen den oberen Flächen der Cartonstöfse und jener des Stoffes beständig Niveauunterschiede
bestehen, mufs die hin- und hergleitende Bewegung der erwähnten Zangen mit einer auf- und niedersteigenden combinirt sein,
welche aufserdem nach dem wachsenden Niveau der einpapierten Stoffschicht regulirt wird.
Die beiliegenden Zeichnungen stellen die Maschine in folgender Weise dar;
Fig. ι ist eine Seitenansicht der Maschine, wobei an der zur Rechten des Beschauers liegenden
symmetrischen Hälfte das Gestell entfernt gedacht ist.
Fig. 2 ist ein Grundrifs der Maschine; P und P' sind die Prefsspanstöfse, E ist der Platz für
den Stoff.
Fig. 3 ist ein Grundrifs des unter der Tischplatte liegenden Theiles der Maschine, wobei
ebenfalls wieder an der rechtsseitigen symmetrischen Hälfte das Gestell entfernt gedacht ist.
Fig. 4 ist eine Endänsicht mit rechtsseitig entfernt gedachtem Gestell.
Fig. 5 zeigt die Einrichtung der Gleitbacken am unteren Ende der Zangen- oder Pincettenträger,
und
Fig. 6, 7 und 8 sind drei Ansichten des oberen, parallelepipedischen Kopfes dieses Pincettenträgers
sammt Pincette.
Die oben angedeutete Functionsweise der Maschine bedingt deren Zusammensetzung aus zwei
symmetrischen Hälften, von welchen immer die eine in Ruhe ist, während die andere arbeitet.
Der Antrieb findet von der auf die Muffe b aufgekeilten Antriebsscheibe α aus statt, und
zwar wird mittelst der beiden Kupplungsmuffen c und c' infolge entsprechender automatischer Bewegungen
der Ein- und Ausrückhebel / abwechselnd die Antriebswelle d für die linke Hälfte
der Maschine oder jene d' für die rechte Hälfte in Rotation versetzt.
Bevor ich zur Beschreibung der von den Wellen d und d' aus in Bewegung gesetzten
Maschinentheile übergehe, mufs ich noch bemerken, dafs auf der Muffe b auch ein Zahnrad
aufgekeilt ist, welches seine Bewegung vermittelst eines Triebes einer über den Antriebswellen
d d' zu denselben parallel gelagerten Welle mittheilt. Diese Welle trägt an ihrem
äufseren Ende ein 45 ° konisches Zahnrad, welches die Bewegung auf eine andere Welle überträgt,
die an einem Ende in einem besonderen Sockel, am anderen Ende in einem von der Tischplatte ausgehenden Support gelagert ist.
Zwischen die Spitze des inneren Endes dieser
Welle und den ihr gegenüberstehenden beweglichen Schlittensupport wird die Rolle einzupapierenden
Stoffes eingespannt.
Die unmittelbar wirkenden, die Arbeit der menschlichen Hände direct ersetzenden Bestandtheile
der Maschine sind vier Zangen von der Form y, Fig. 6, 7 und 8, die sich alternirend
zu je zweien von einem Ende der Tischplatte gegen den Prefsspanstofs am anderen Ende derselben
zu bewegen, dabei eine Wendung nach einwärts vollführen, den obersten Prefsspan erfassen
und ihn im Zurückgleiten durch eine Wendung nach aufsen über dem Stoffe fallen lassen. Die Zangen oder Pincetten y bestehen
aus zwei gekrümmten Stahlplättchen, welche mittelst einer Flügelmutter entsprechend an
einander geprefst werden können und behufs entsprechender Führung durch die Maschine auf
Pincettenträgern befestigt sind. Jeder Pincettenträger k besteht wesentlich aus einer etwa
30 cm langen Stange mit rechtwinklig parallelepipedischem Kopfe, an welchem die Pincette y
sitzt, während senkrecht auf dieser ein Stift ν den Kopf durchzieht und beiderseits herausragt;
beim Vor- und Zurückgleiten des Pincettenträgers bewirkt das Anstofsen dieser herausragenden
Enden des Stiftes ν an Knaggen die erwähnten Wendungen. In folgendem soll nun
die Art und Weise beschrieben werden, in welcher die Pincettenträger in Bewegung versetzt
werden.
Da, wie vorhin gesagt, die Maschine aus zwei symmetrischen Hälften besteht, welche alternirend
in Function treten, brauche ich nur eine dieser Hälften, z. B. die linksseitige, zu beschreiben.
Die Antriebswelle d ist in zwei Sockeln gelagert und überträgt ihre rotirende
Bewegung mittelst eines 45° konischen Zahnrades e auf das konische Zahnrad /. und dessen
gekröpfte Welle g, welche zunächst der kurzen Seite der Tischplatte unter dieser im Gestell
gelagert ist (s. Fig. 1 und 2). An der Kröpfung der Welle g ist die Pleuelstange i angebracht,
welche die rotirende Bewegung der Welle in eine geradlinige hin- und hergehende umsetzt
und an ihrem oberen Ende den Schieber h, Fig. 3, trägt. Dieser Schieber h gleitet längs
der Gleitschienen j'j' hin und her und ist an
beiden Enden zur Aufnahme der Pincettenträger k durchlocht, welche auch durch den
mittleren Schlitz der Gleitschienen//'. hindurch-·
reichen.
Aus dem Gesagten erhellt bereits, auf welche Weise die Pincettenträger k ihre hin- und
hergleitende Bewegung erhalten. Um ihnen auch die erwähnte nothwendige auf- und absteigende
Bewegung zu ertheilen, wird ihr unteres Ende in den Nuthen der schrägen Gleitbahnen m
und./«', Fig. i, 3 und 4, geführt. Fig. 5 veranschaulicht
die Construction der Gleitbacken, welche mit möglichst geringer Reibung und ohne Schwankungen der Pincettenträger zu verursachen,
sich in den Nuthen bewegen. Von einem Ring i, welcher das untere Ende der
Pincettenträgerstange lose umschliefst, reicht eine dreiarmige Achse 2 in die Nuth der schrägen
Gleitbahn; der horizontale Arm dieser Achse trägt die in der Nuth laufende Frictionsrolle 3,
während auf den beiden anderen verticalen Armen die Frictionsrollen 4 und 4' montirt sind, welche
in der äufseren Fläche der Gleitbahn kufen, und dadurch Schwankungen der Pincettenträgerstange
verhindern.
Um die Neigung der Gleitbahnen m m' der
successive wachsenden Höhe des bereits einpapierten Stoffes anpassen zu können, sind dieselben
am oberen Ende um eine feste Achse drehbar (s. Fig. 3 und 4), während ihr gabelförmiges
unteres Ende die Lager für die Drehzapfen einer Schraubenmutter enthält,
welche eine rotirende Schraubenspindel η oder n' mit entsprechender Geschwindigkeit
aufsteigen macht. Die rotirende Bewegung dieser Schraubenspindel η oder η' wird in.
folgender Weise eingeleitet: Eine unter der Tischplatte im Maschinengestell gelagerte horizontale
Welle p, Fig. 3, wird von der gekröpften Welle g aus vermittelst eines Excenters sammt
Excenterstange und einer an der Welle p angebrachten Schiebklinke in Rotation versetzt
und überträgt diese durch ein an ihrem Ende aufgekeiltes 45° konisches Zahnrad auf das
konische Zahnrad am unteren Ende der Schraubenspindel. Durch entsprechendes Höher- oder
Tieferstellen des Excenterstangenkopfes im Schlitz des Schiebklinkenhebels kann die Oscillationsweite
dieses Hebels und dadurch die Umdrehungsgeschwindigkeit der Welle ρ dem speciellen
Zwecke entsprechend nach Belieben regulirt werden.
Es erübrigt nun noch, kennen zu lernen, in welcher Weise die Prefsspanstöfse automatisch
auf gleichem Niveau erhalten werden und wie das Vorschieben des obersten Prefsspanes, der
von den Pincetten ergriffen werden soll, bewirkt wird. Eine auf Welle g aufgekeilte Riemscheibe
q überträgt mittelst eines Transmissionsriemens die Rotation auf die Riemscheibe q1
einer oberhalb der Tischplatte gelagerten Welle mit einem Excenter, an dessen Pleuelstange
eine Stange r drehbar befestigt ist. Diese Stange r gleitet unter der Wirkung des Excenters
auf der oberen Fläche eines Winkelbandes s, das die hintere Wand des Prefsspanbehälters
Pbildet, hin und her, und ihr vorderer
abgeplatteter und unten stufenförmig abgesetzter Theil schiebt bei jeder Vorwärtsbewegung den
obersten Prefsspan um 10 cm nach vorn. Um den ganzen im Behälter P eingelagerten Stofs
von Prefsspänen nach jeder Abnahme eines
Prefsspanes um die Dicke eines solchen heben zu können, ist er auf einer losen Unterlagsplatte
gelagert, welche mittelst zweier an beiden Seiten derselben eingelassenen Muttern in gleicher Weise
gehoben wird, wie die unteren Enden der schrägen Gleitbahnen mm'. Die in den Muttern
ruhenden Schraubenspindeln werden nämlich durch eine in den Seitenwänden des Prefsspanbehälters
P gelagerte Welle vermittelst -der an dieser Welle und am oberen Ende der Schraubenspindel
aufgekeilten 45° konischen Zahnräder in Rotation versetzt, während diese Welle selbst
ihre Bewegung durch eine Schiebklinke von demselben Excenter aus empfängt, der die
Stange r in Bewegung versetzt (s. Fig. ι, 2 und 4).
Um nach jeder vollen Umdrehung der Wellen,
also nach einmaligem Hin- und Hergleiten der Pincettenträger einer Seite, die Ein- und Ausrückvorrichtung
in Thätigkeit zu bringen, so dafs die bisher in Gang gewesene Maschinenhälfte ausgerückt und die andere eingerückt
wird, trägt jede der beiden symmetrisch angeordneten Wellen g und g[ eine aufgekeilte
Nabe χ mit Daumen, welcher Daumen nach jeder einmaligen Umdrehung der erwähnten Wellen
gegen die Backe einer kurzen Schiene z, Fig. 3, stöfst und sie vorwärts schiebt; mit Schiene ζ
durch ein Gelenk verbunden ist die Pleuelstange ζ', welche die Gabelhebel / der Muffe c
und c' in Thätigkeit bringt, d. h. beide um ein gewisses Mafs nach einer Seite hin dreht.
Claims (1)
- Patent-An Sprüche:Ein mechanisches Verfahren zum Einpapieren der Stoffe beim Appreturprocefs, wesentlich darin bestehend, dafs von zwei Paar Pincetten alternirend jedes längs einer von aufsen gegen die Mitte ansteigenden und dort die Bahn des anderen Pincetteripäares kreuzenden, schiefen Ebene vor- und zurückgleitet, am oberen Ende seiner Bahn angelangt, einen Prefsspan automatisch erfafst, denselben bei der absteigenden Bewegung mitnimmt und auf den zwischen den Pincettenpaaren sich abrollenden Stoff ablegt, welcher durch das Vorschieben der Prefsspäne automatisch in abwechselnd von rechts nach links und von links nach rechts laufende Lagen geschichtet wird.
Eine Maschine zum mechanischen Einpapieren der Stoffe beim Appreturprocefs, bestehend aus einem Gestell mit einer Tischplatte, auf welcher die zum Einlegen bestimmten Prefsspäne zu beiden Seiten des Stoffes in Behältern aufgeschichtet sind, auf deren rückwärtiger, durch das Winkelband s, Fig. 1 und 2, gebildeten Wand die vorn abgesetzten und abgeplatteten Stangen r durch die Wirkung des Antriebsmechanismus vor- und zurückgeschoben werden und alternirend je den obersten Prefsspan um einige Centimeter vorschieben, so dafs er von den an den Trägern k k' angebrachten Pincetten erfafst und auf den Stoff gelegt werden kann.Hierzu 4 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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