DE216923C - - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 20i. GRUPPE

Signalvorrichtung für eingleisige Strecken. Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. Februar 1909 ab.

Die Erfindung betrifft Signalvorrichtungen für eingleisige Strecken, deren Signale mittels eines elektrisch gesteuerten Schalters angestellt "werden, der in verschiedenem Sinne stufenweise eingeschaltet wird, je nachdem vorüberfahrende Fahrzeuge von dem einen oder dem anderen Ende der eingleisigen Strecke Steuerströme in die . Steuermagnete des Schalters schicken. Von den bekannten Anordnungen

ίο unterscheidet sich die vorliegende dadurch, daß . außer den den Schalter drehenden Elektromagneten noch weitere Elektromagnete vorhanden sind, welche jene ersten Elektromagnete mit dem Schalter kuppeln. Hierdurch wird ein hohes Maß der Betriebssicherheit erreicht. In der Zeichnung ist eine Ausführungsform beispielsweise dargestellt.

ι ist die Fahrleitung einer eingleisigen Strecke, 2, 3 und 4, 5 sind die Fahrleitungen der auf beiden Seiten sich anschließenden zweigleisigen Strecken. In angemessener Entfernung von der eingleisigen Strecke liegen neben den Fahrleitungen 2, 3, 4 und 5 die Kontaktschienen 6,7,8 und 9. 10 ist der Schalter zum Anstellen der Signale, der mit Hilfe der Elektromagnete 11, 12 des Mitnehmerrades 13 und des Mitnehmers 14 rechts herum und mit Hilfe der Elektromagnete 15, 16, des Mitnehmerrades 17 und des Mitnehmers 18 hnks herum gedreht wird. Die Kontaktschienen 6, 7 sind mit den Klemmen 19, 20 der Elektromagnete 11, 12, die Kontaktschienen 8,9 mit den Klemmen 21,22 der Elektromagnete 15, 16 verbunden. Die freien Klemmen der Elektromagnete führen zu den Kontakten 23, 24 und 26,27, von denen 23 und 26 an Erde liegen. 25 und 28 sind Kontaktbrücken, die bei Erregung der Elektromagnete 11 oder 15 die Kontakte 23 und 24 oder 26 und 27 miteinander verbinden. Der Schalter 10 besteht aus einer Walze mit den Kontaktringen 29, 30, auf denen die Kontaktfedern 31, 32 und 33 schleifen.. Die Kontaktfeder 31 ist an die Fahrleitung ι angeschlossen, und die Kontaktfedern 32 und 33 führen zu den Lampen in den Signalkasten 34, 35 und von dort zur Erde.

Die Wirkung ist folgende:

Fährt ein Fahrzeug von links in die eingleisige Strecke 1 hinein, so überbrückt sein Stromabnehmer die Fahrleitung 2 und die Kontaktschiene 6. Es fließt infolgedessen ein elektrischer Strom von der Fahrleitung 2 über die Kontaktschiene 6 und die Wicklung des Elektromagneten 11 zur Erde; der Anker 36 wird angezogen, kuppelt einerseits den Mitnehmer 14 mit dem Mitnehmerrade 13 und verbindet anderseits die Kontakte 23 und 24 miteinander. Nunmehr fließt ein elektrischer Strom auch durch die Wicklung des Elektromagneten 12, dessen .Anker den Mitnehmer 14 nach links bewegt und das Mitnehmerrad 13 sowie die Wafze des Schalters 10 rechts herum dreht. Der Hub des Elektromagneten 12 ist so bemessen, daß das Mitnehmerrad 13 um einen Zahn gedreht wird. Die Kontaktfeder 31, die für gewöhnlich zwischen den. Kontaktringen .29 und 30 hegt, kommt mit dem Kontaktring 29 in Berührung, und es fließt ein elektrischer Strom von der Fahrleitung 1 über die Kontaktfeder 31, den Kontaktring 29, die Kontaktfeder 32, die grünen Lampen 38 im Signalkasten 34 und

die roten Lampen 40 im Signalkasten 35 zur Erde. Die eingleisige Strecke ist somit für die Fahrtrichtung* von rechts nach links gesperrt Fährt das Fahrzeug aus der eingleisigen Strecke heraus, so überbrückt sein Stromabnehmer die Fahrleitung 5 und die Kontaktschiene 9; es fließt nacheinander ein Steuerstrom durch die Wicklung der Elektromagnete 15 und 16, wodurch zuerst der Mitnehmer 18 mit dem Mitnehmerrad 17 gekuppelt und sodann dieses um einen Zahn links herum gedreht wird. Da auch das Mitnehmerrad 17 mit der Walze des Schalters 10 fest verbunden ist, so gelangt die Schaltwalze wieder in die Nullage zurück und die Signallampen erlöschen. ·

Fährt das Fahrzeug von rechts in die eingleisige Strecke hinein, so wird zuerst das Mitnehmerrad 17 gedreht, wobei der Kontaktring 30 unter die Kontaktfeder 31 gelangt. Es fließt ein elektrischer Strom von der Fahrleitung 1 über die Kontaktfeder 31, den Kontaktring 30, die Kontaktfeder 33, die roten Lampen 39 des Signalkastens 34 und die grünen Lampen 41 des Signalkastens 35 zur Erde. Die eingleisige Strecke ist daher für von links kommende Fahrzeuge gesperrt. Beim Herausfahren wird der Schalter 10 in der bereits angegebenen Weise wieder in die Nullage zurückgebracht.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Signalvorrichtung für eingleisige Strecken mit einem die Signale bedienenden elektrisch gesteuerten Schalter, der in verschiedenem Sinne stufenweise bewegt wird, je nachdem . durch vorbeifahrende Fahrzeuge Steuerströme von dem einen oder dem anderen Ende der eingleisigen Strecke in die entsprechenden Elektromagnete des Schalters '-■ geschickt werden, dadurch gekennzeichnet, • daß der Steuerstrom zuerst einen Elektromagneten durchfließt, der bei seiner Erregung den Schalter mit einem Antrieborgan kuppelt und gleichzeitig einen zweiten ' Elektromagneten in den Steuerstromkreis einschaltet, worauf der Steuerstrom auch diesen Elektromagneten durchfließt, der dann das Antrieborgan und damit den Schalter um einen bestimmten Betrag verschiebt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.