DE2166614A1 - Chinazolindion-derivate und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Chinazolindion-derivate und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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- C07D239/72—Quinazolines; Hydrogenated quinazolines
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Description
Chinazolindion-Derivate und Verfahren zu ihrer Herstellung
Die Erfindung betrifft neue Chinazolindion-Derivate sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Als entzündungshemmende Stoffe und Analgetics sind Verbindungen wie Dimethylaminophenazon, Mefenaminsäure und Flufenaminsäure
bekannt, die jedoch insofern nachteilig sind, als sie gastroenterische Reizungen verursachen können.
Die Erfindung löst demgegenüber die Aufgabe, Chinazolindion-Derivate
aufzufinden, die eine ausgezeichnete entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung besitzen, ohne Magen-Darm-Störungen
hervorzurufen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen entsprechen der folgenden
allgemeinen Formel (T) (J
in der R Äthyl, 2-Hydroxyäthyl, 2-Äthoxyäthyl oder 2-Acetoxyäthyl
bedeutet.
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Auf die überraschenden Eigenschaften dieser Chinazolindion-Derivate
wird im nachfolgenden näher eingegangen.
Es handelt sich um die Verbindungen 1 -· (3' -Chlorphenyl) -3-äthyl-2 ,4 (1H, 3H) -chinazolindion,
1-(3'-Chlorphenyl)-3-(2"-hydroxyäthyl)-2,4(1H, 3H) chinazolindion,
1-(3'-Chlorphenyl)-3-(2"-äthoxyäthyl)-2,4(1H, 3H) chinazolindion
und
1-(3·-Chlorphenyl)-3-(2"-acetoxyäthyl)-2,4(1H, 3H) chinazolindion.
Die Erfindung löst ferner die Aufgabe, ein Verfahren zu entwickeln,
durch das sich die genannten neuen Chinazolindione bequem und in hoher Ausbeute herstellen lassen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
1-(3'-Chlorphenyl)-2,4(1H, 3H)-chinazolindion in an sich
bekannter Weise mit einer Verbindung der Formel RX (II), in der R Äthyl, 2-Hydroxyäthyl, 2-Äthoxyäthyl oder 2-Acetoxyäthyl
bedeutet und X ein anionischer Rest ist, alkyliert wird.
Beispiele geeigneter Reaktionspartner sind Äthyljodid,
Äthylenbromhydrin, 2-Bromäthylacetat, 2-Bromäthyläthylather,
Diäthylsulfat u.dgl.
Die oben als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße
Verfahren genannte Verbindung lässt sich in guter Ausbeute durch Umsetzung von N-Pheny!anthranilsäure, die gegebenenfalls
am Stickstoff substituiert sein kann, mit Harnstoff darstellen.
Die Reaktion wird erfindungsgemäß vorzugsweise in Gegenwart von Metallverbindungen wie Natriumalkoholat, Natriumamid und
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Natriumhydrid, organischen Basen wie Pyridin und Trimethylamin,
oder anorganischen Basen wie Alkalihydroxid oder Alkalicarbonat durchgeführt.
Da die Umsetzung erfindungsgemäß gewöhnlich in einem organischen
Lösungsmittel wie Aceton, Dimethylformamid o.dgl. erfolgt, lässt sie sich innerhalb eines- weiten Temperaturbereiches
durchführen. Die Reaktionstemperatur ist also nicht kritisch, sondern man kann bei Raumtemperatur ebenso wie in der Wärme
oder der Kälte arbeiten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeigen eine ausgeprägte anti inf laminator! sehe und analgetische Wirkung, wie aus den
Versuchsbeispielen hervorgeht, die im nachstehenden aufgeführt sind.
Es wurde die akute Toxicität, die entzündungshemmende Wirkung ■
und der analgetische Effekt der erfindungsgemäßen Verbindungen untersucht.
Die Verbindungen wurden in Form von Traganth-Emulsionen intraperitoneal
in gesunde dd-Mäuse von 15 bis 20 g gespritzt, und der LDj-Q-Wert sowie· seine Grenzen 95%iger Zuverlässigkeit
wurde nach de*. Litchfield-Wilcoxon-Methode aus der Letalzahl
nach 72 Stunden berechnet.
Untersuchung der entzündungshemmenden Wirkung Die untersuchten Verbindungen wurden in den Magen von gesunden
weiblichen Wistar-Ratten von 100 bis 140 g eingespritzt. Nach 60 Minuten wurde Carrageenim (1 %, 0,1 ml) als inflammatorische
Substanz subcutan in die Sohlen der Ratten-Hinterbeine eingespritzt, und die prozentuale Hemmung der Oedembildung
wurde bestimmt, indem das jeweils entstandene Oedem der untersuchten
Ratten mit denen von solchen Ratten verglichen wurde,
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denen keine Testverbindung verabreicht worden v/ar. Die gegebene
Dosis betrug 200 mg/kg, und die mittlere Hemmung wurde jeweils an Gruppen von 4 bis 5 Ratten geprüft.
Bei der Durchführung dieser Untersuchungen wurden nicht nur die erfindungsgemäßen Verbindungen geprüft, sondern auch die
herkömmlichen Verbindungen wie Mefenaminsäure und Flufenaminsäure wurden dem gleichen Test unterworfen.
Die Ergebnisse der erfindungemäßen Verbindungen sind in der
folgenden Tabelle zusammengefasst und denen von Mefenaminsäure und Flufenaminsäure zum Vergleich gegenübergestellt.
Λ098Α4/0937
Nr.
Verbindung
akute Toxicität LD50 (mg/kg)
entzündungshemmende Wirkung auf Oedem durch Carrageenan
5 6 7
1-(3'-Chlorphenyl)-3-(2"-acetoxyäthy1)-chinazolin-2,4-dion
1-(3'-Chlorphenyl)-3-(2"-äthoxyäthyl)-chinazolin-2,4-dion
1-(3'-Chlorphenyl)-3-
CH2CH2OCOCH3
CH2CH2OCH2CH3
äthyl-chinazolm- 2, 4-dion |
-C2H5 | • | - |
1- (3'-Chlorphenyl)-3- (2"-hydroxyäthy1)- chinazolin-2,4-dion |
-CH2-CH2OH | ||
Mef enaininsäure | - | ||
Fluf enaininsäure | |||
Aminopyrin |
800 800 800
400
420(395-458) 200(180-222) 238-286
In der vorstehenden Tabelle bedeutet +++, daß die mittlere Hemmung 30 - 39 % und
++++ mehr als 40 % betrug.
cn
cn
CJ)
~6~ 21666U
Untersuchung des analgetischen Effekts Morphin-Methode nach Haffner
Die Untersuchung wurde durchgeführt, in dem an gesunden männlichen
ddMäusen von 15 - 17 g, wobei eine einzelne Gruppe aus zehn Mäusen bestand, die Verzögerung der Zuck-Reaktion
bei Druck auf die Schwanzwurzel bei kombinierter Anwendung ■ der Grenzdosis von Morphinhydrochlorid (2,5 mg/kg se.) ermittelt
wurde. Die Test-Verbindungen wurden 30 Minuten vor Verabreichung des Morphins in den Magen gespritzt, und aus den Ergebnissen
wurde der ED5Q-Wert sowie die Grenzwerte mit 95%iger Zuverlässigkeit
nach der Litchfield-Wilcoxon-Methode errechnet.
Diese Untersuchung wurde durchgeführt, indem gesunde männliche dd-Mäuse von 15 - 17 g in Gruppen von sechs bis acht auf die
Verzögerung der Streck- oder Krümmsymptome nach intraperitonealer Injektion von 0,1 ml/10 g 0,6%iger Essigsäure untersucht wurden.
Die Test-Verbindungen wurden 30 Minuten vor Verabreichung der Essigsäure in den Magen eingespritzt, und die Werte von ED^0
und 95%iger Zuverlässigkeit wurden aus den Ergebnissen nach der Litchfield-Wilcoxon-Methode errechnet.
Bei Untersuchungen wurden nicht nur die erfindungsgemäßen Verbindungen geprüft, sondern auch die herkömmlichen Verbindungen
Mefenaminsäure, Flufenaminsäure und Aminopyrin
wurden in gleicher Weise untersucht. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle gegenübergestellt.
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Verbindungen
11 -(3'-Chlorphenyl)-3-äthyl-chinazolin-2,4-dion
1-(3'-Chlorphenyl)-3-(2"-hydroxyäthy1)-chinazolin-2,4-dion
1-(3'-Chlorphenyl)-3-(2"-äthoxyäthy1)-chinazolin-2,4-dion
1-{3'-Chlorphenyl)-3-(2"-acetoxyäthy1)-chinazolin-2,4-dion
Aminopyrin
Mefenaminsäure Flufenaminsäure Untersuchungsmethode
Mefenaminsäure Flufenaminsäure Untersuchungsmethode
Essigsäurereaktion Haffnersche ED5= mg/kg Morphin-Methode
95% Zuverlässigkeit ED50= mg/kg
95% Zuverlässigkeit
177(140-223)
56(44-72)
82(50-134)
56(44-72)
82(50-134)
65(45-94)
93(60-143)
134(100-180)
170(121-238)
134(100-180)
170(121-238)
100 60% Spitze
75 55% Spitze
130 5O% Spitze
75 60% Spitze
65(45-94) 140(114-172) 200 35% Spitze
A0984A/0937
1-(3'-Chlorphenyl)-2,4 (1Η, 3Ή)-chinanzolindion wurde mit verschiedenen Alkylierungsmitteln
des Typs RX umgesetzt.
Alkylierungsmittel Bruttoformel
JCH2CH3
BrCH2CH2OCH2CH3
BrCH2CH2OCOCH3
BrCH9CH^OH
Schmelz- oder Siedepunkt
Smp 179-180
Smp 115-116
Smp 136-137
Smp 149-150,5
umkristallisiert Aussehen aus
Äthanol
Äthanol
Methanol
Methanol
Äthanol
Methanol
Methanol
farblose Prismen
farblose Prismen
farblose Prismen
farblose Prismen
NJ (J)
3 " 21666U
Verfahrensbeispiele zur Herstellung von Chinazolindion-Derivaten
nach der Erfindung:
1-(3'-Chlorphenyl)-3-äthyl-274(iH/ 3H)-2,4(1H, 3H)-chinazolindion
Eine Mischung aus 5 g 1-(3'-Chlorphenyl)-2,4(1H, 3H)-chinazolindion,
2,2 g Äthyljodid und 50 ml Aceton wurde 2 Stunden auf einem Wasserbad auf 50 - 70 C erwärmt. Dann
wurde das Lösungsmittel abdestilliert, und der Rückstand wurde zwecks Neutralisation unter Kühlen in eine 50%ige
Natriumhydroxid-Lösung gegossen. Die entstandenen Kristalle wurden abfiltriert, mit Wasser gewaschen, getrocknet und aus
Äthanol umkristallisiert.
Das Produkt lag in Form farbloser Prismen vor und hatte einen Schmelzpunkt von 179-180 C und die Bruttoformel
C16H13C1N2°2·
1-(3'-Chlorphenyl)-3-(2"-äthoxyäthyl)-2,4(IH, 3H)-chinazolin- ,
dion
Zu einer Mischung von 4,1 g 1-(3'-Chlorphenyl)-2,4(1H, 3H)-chinazolindion
und 40 ml getrocknetem Dimethylformamid wurde 1 g 50%iges Natriumhydrid zugesetzt, und das Ganze wurde
1 Stunde gerührt. Dann wurden 1,7 g Äthoxyäthylbromid beigegeben und 1,5 Stunden bei Raumtemperatur zur Reaktion
gebracht. Anschließend wurde das Lösungsmittel unter vermindertem Druck abdestilliert, der Rückstand wurde mit
Wasser aufgenommen, die gebildeten Kristalle wurden abfiltriert und aus Äthanol umkristallisiert.
Das Produkt lag in Form farbloser Prismen vor, hatte einen Schmelzpunkt von 115-116 C und die Bruttoformel
409844/0937
Claims (2)
- Patentansprüchein der R Äthyl, 2-Hydroxyäthyl, 2-Äthoxyäthyl oder 2-Acetoxyäthyl bedeutet.
- 2. Verfahren zur Herstellung von Chinazolindion-Derivaten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannterweise 1-(3'-Chlorphenyl)-2,4(1H, 3H)-chxnazolindxon mit einer Verbindung der Formel RX (II) alkyliert, in der R die in Anspruch 1 genannte Bedeutung hat und X ein anionischer Rest ist.409844/0937
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP3649470 | 1970-04-27 | ||
JP3649470 | 1970-04-27 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2166614A1 true DE2166614A1 (de) | 1974-10-31 |
DE2166614B2 DE2166614B2 (de) | 1976-09-16 |
DE2166614C3 DE2166614C3 (de) | 1977-04-28 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2120663B2 (de) | 1975-02-06 |
FR2100623A1 (de) | 1972-03-24 |
CH546243A (de) | 1974-02-28 |
GB1311573A (en) | 1973-03-28 |
FR2100623B1 (de) | 1976-04-16 |
DE2120663C3 (de) | 1975-09-18 |
DE2166614B2 (de) | 1976-09-16 |
DE2120663A1 (de) | 1971-11-11 |
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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