DE2165153B2 - Vinylchlorid-Polymerisatmassen - Google Patents
Vinylchlorid-PolymerisatmassenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Vinylchlorid-Polymerisatmassen,
die faserverstärkt sind.
Vinylchlorid-Homopolymere sind im allgemeinen starre Materialien, die durch einen erheblichen Widerstand
gegenüber chemischen Angriffen charakterisiert sind. Sie werden in großem Ausmaß in der chemischen
Verarbeitungsindustrie sowie bei anderen Herstellungsverfahren eingesetzt. Vinylchlorid-Homopolymere sind
aber nur schwierig zu verformen und die aus dem Polymeren hergestellten Formkörper können beim
Betrieb keinen erhöhten Temperaturen ausgesetzt werden, da Polyvinylchlorid eine relativ niedrige
Wärmeablenkungstemperatur (HDT) besitzt, welche manchmal auch als Wärmedeformationstemperatur
bezeichnet wird. Letztere wird nach den üblichen Untersuchungsmethoden, insbesondere nach der
ASTM-Methode D-648 gemessen. Es wurde daher schon vorgeschlagen, Vinylchlorid mit verschiedenen
Materialien zu copolymerisieren und auf diese Weise Copolymere herzustellen, die für das Verformen
besonders gut geeignet sind. Solche Copolymere sind L. B. in der US-Patentschrift 34 68 858 beschrieben. In
dieser Patentschrift werden verschiedene Copolymere aus Vinylchlorid und Olefinen, wie Propylen, beschrieben.
Zur Überwindung der Eigenschaft der niedrigen Wärmeablenkungstemperatur des Polyvinylchlorids
und seiner verschiedenen Copolymeren wurde auch schon die Nachchlorierung der Polymere in Betracht
gezogen. Die Einführung von Chlor in das Polyvinylchloridmolekül erhöht den HDT-Wert des Polyvinylchlorids.
Die Einführung von Chlor in das Homopolymere führt jedoch zu einer Erhärtung des Polymeren, so
daß die Schmelzflußgeschwindigkeit, gemessen beispielsweise nach der ASTM-Methode D1238-57T,
Bedingung F, und die Schlagzähigkeit vermindert werden. Polymere mit den gewünschten Endeigenschaften
des nachchlorierten Polyvinylchlorids mit Einschluß von hohen HDT-Werten und zur gleichen Zeit
gewünschten und nützlichen Schmelzflußeigenschaften können durch bestimmte nachchlorierte Formen von
Vinylchlorid-Copolymeren. wie Copolymrren mit Propylen, realisiert werden. Obgleich diese verschiedenen
Annäherungen an das Problem des Erhalts eines Vinvlchlorid-Harzes mit einer hohen Wärmcablcnkungstemperatur
und einer angemessenen Schmelzflußgeschwindigkeit versucht wurden und relativ erfolgreich
gewesen sind, so ist es dennoch sehr schwierig, Polymere mit den gewünschten Gesamteigenschaften,
insbesondere mit einer hohen Schlagzähigkeit, zu erhalten.
Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist, nachchlorierte Vinylchlorid-Polymerisate mit den angemessenen
Schmelzflußgeschwindigkeiten zu nehmen und diese mit Polyvinylalkohol-Fasern zu vermengen,
wodurch die Schlagfestigkeit des Polymerisats erheblich erhöht wird, ohne daß die anderen Eigenschaften des
Polymerisats nachteilig beeinflußt werden. Die allgemeine Praxis der Zugabe großer Mengen von
kautschukartigen Materialien zur Verbesserung der Schlagfestigkeit, z. B. vermindert die Wärmeablenkungstemperalur.
Außerdem geht die durch Zusatz von kautschukartigen Materialien erhaltene erhöhte Schlagfestigkeit
bei niedrigen Temperaturen verloren.
Gemäß der Erfindung wird nun eine Masse zur Verfügung gestellt, welche ein nachchloriertes Polymerisat,
das ein Homopolymeres von Vinylchlorid oder ein Copolymeres von Vinylchlorid mit Propylen oder
Äthylen ist, welches Harz 60—73% Gew.-% Chlor enthält und eine vollständig hydrolisierte Polyvinylalkohol-Faser
in einer genügenden Menge enthält, daß 1 — 30 Gewichtsteile Polyvinylalkohol auf jeweils 100
Gewichtsteile Vinylchlorid-Polymerisat kommen.
Fasern, die aus vollständig hydrolisiertem Polyvinylalkohol hergestellt sind, werden in das nachchlorierte
Vinylchlorid-Polymerisat eingeführt, d.h. mit dem nachchlorierten Vinylchlorid-Polymerisat bei Temperaturen
vermengt, die unterhalb derjenigen Temperaturen liegen, bei welchen die Fasern schmelzen. Die
Polyvinylalkohol-Fasern verstärken im allgemeinen das nachchlorierte Vinylchlorid-Polymerisat, ohne daß die
Wärmeablenkungstemperatur des Polymerisats vermindert wird und das verstärkte Polymerisat hält eine
angemessene Schmelzflußgeschwindigkeit aufrecht. Die Schlagfestigkeit der mit Polyvinylalkohol-Fasern verstärkten
Polymerisate nimmt gewöhnlich bei niedrigen Temperaturen nicht ab. Fasern aus Glas, Asbest, Nylon,
Polyester, |ute und Sisal waren gewöhnlich alle den Polyvinylalkohol-Fasern gemäß dieser Erfindung unter-
legen. Daher kann das vermengte Polymerisat in herkömmlicher Weise, wie ein nicht vermengtes
Vinylchlorid-Polymerisat oder ein Vinylchlorid-Copolymeres
eingesetzt werden. Die vermengten Polymerisate sind z.B. für eine Heißverformung, Extrudierung,
Thermoverformung und andere Heißverformungsoperationen
geeignet, wobei Formkörper mit gewünschten physikalischen Eigenschaften mit Einschluß einer hohen
Schlagfestigkeit und hohen Wärmeablenkungstemperatur erhalten werden.
Die gemäß der Erfindung verwendeten Polyvinylalkohol-Fasern
sind ein vollständig hydrolisiertes Produkt des Polyvinylalkohols. Sie werden nachstehend als
PVOH-Fasern bezeichnet Sie werden dem Vinylchlorid-Polymerisat vorzugsweise als geschnittene Stränge
oder Fasern mit einer Länge von etwa 032 cm—1,27 cm
und einer Garnzahl von 1 — 10, vorzugsweise 4—8, zugesetzt Im Handel erhältliche Fasern aus vollständig
hydrolisiertem Polyvinylalkohol können verwendet werden. Der zur Ϊ Herstellung der Fasern PVOH besitzt
im allgemeinen einen Polymerisationsgrad im Bereich von 500—3000, vorzugsweise von etwa 1200—2400. Die
Menge der PVOH-Fasern, die verwendet wird, ist ausreichend, um etwa 1 —30 Gew.-% Polyvinylalkohol
für jeweils 100 Gewichtsteile des Polymerisats zu ergeben. Besonders geeignet sind etwa 3—15 Teile
PVOH-Fasern je 100 Teile Harz(phr).
Die Fasern können zu dem Vinylchlorid-Polymerisat nach allen beliebigen herkömmlichen Arten gegeben
werden. Die Fasern können beim Vermengen erweicht werden, vorausgesetzt, daß sie nicht geschmolzen
werden. Wenn die Fasern jedoch zu dem Polymerisat geometrisch in Schichten oder ivfatten anstelle in
willkürlicher Verteilung zugegeb;n werden, dann ist es möglich, längere Fasern als oben beschrieben zu
verwenden. Bei einer Auflegungs-Arbeitsweise ist es z. B. möglich, kontinuierliche Fasern einzusetzen. Bei
der Auflegungs-Arbeitsweise wird das Polymerisat kontinuierlich, beispielsweise in Form eines Zylinders,
extrudiert. Die kontinuierlichen Fasern werden in den Zylinder eingeführt, in dem Maß, wie er gebildet wird.
Bei dieser Arbeitsweise liegt die verwendete Menge der PVOH-Fasern in dem angegebenen Bereich. Wenn die
Polyvinylalkohol-Fasern richtig vermengt worden sind, dann ist das Endprodukt fast durchsichtig und besitzt ein
leicht frostartiges Aussehen, in welchem die Gestalt der Fasern immer noch gesehen werden kann. Ein
besonders geeignetes Vorgehen zur Einarbeitung der Fasern in das Polymerisat besteht darin, die Fasern zu
trennen und sie in dem Polymerisat auf einer Walzenmühle, während das Polymerisat geschmolzen
ist, zu zerstreuen. Die Einmengung der Fasern in das Polymerisat ist ein physikalisches Vermischen. Es ist
zweckmäßig, ein gleichförmiges Gemisch der Fasern mit dem Polymerisat zu haben.
Wie oben angegeben, können die Polyvinylalkohol-Fasern zur Formulierung von verstärkten thermoplastischen
Polymerisaten unter Verwendung von nachchloriertem Polyvinylchlorid und nachchlorierten VinylchloridCopolymeren
mit Äthylen oder Propylen verwendet werden. Die nachchlorierten Polyvinylchlorid-Polymerisate,
die zur Verwendung beim Gegenstand der Erfindung geeignet sind, haben Chlorgehalte von
60—73 Gew. % und Dichten von etwa 1,5—1,7. Die Intrinsic-Viskositäten des Polymerisates vor der
Nachchlorierung betragen etwa 0,4— 1,2 dl./g. Obgleich verschiedene Vinylchlorid-Olefin-fÄthylen- oder Propylen-)Copolymerc
zur Herstellung der nachchlorierten Polymerisate, die für die Erfindung geeignet sind,
verwendet werden können, sind besonders geeignete und wirksame Copolymere solche, wie sie in der
US-Patentschrift 34 68 858 beschrieben werden. Solche Vinylchlorid-Copolymere haben eine lineare Struktur
mit einer minimalen Verzweigung, wobei z.B. die Propyleneinheiten willkürlich unter den Vinylchlorid-
einheiten in dsr Polymerekette verteilt sind.
Diese Polymerisate sind durch das Vorlieger, von
ι ο Endgruppen, die sich vom Propylen ableiten, charakterisiert
Obgleich die Copolymere dieser Patentschrift durch einen Propyiengehalt von 1 —10%, vorzugsweise
2—8 Gew.-%, charakterisiert sind, können für die Zwecke der Erfindung geeignete Copolymere bis zu
etwa 25 Gew.-% des Olefins, z. B. Propylen, enthalten. Die Intrinsic-Viskositäten solcher Copolymere vor der
Nachchlorierung liegen im Bereich von etwa 0,4 dL/g bis
1,2 oder 1,5 dl/g. Die Schmelzflußgeschwindigkeit
solcher Copolymere beträgt mindestens 0,1, im allgemeinen
03 dg/min oder mehr. Sie beträgt vorzugsweise mindestens 1 dg/min.
Die Nützlichkeit der PVOH-Faser-verstärkten nachchlorierten Vinylchlorid-Polymerisate liegt in ihrer
Anwendung für die Herstellung von Formkörpern mit hoher Schlagfestigkeit nach den herkömmlichen Verformungsverfahren
unter Anwendung von Wärme. Es handelt sich insbesondere um die Herstellung von
Formkörpern, die beim Betrieb erhöhten Temperaturen, z. B. Temperaturen von 85,0—92,3°C oder mehr,
jn z. B. bis etwa 148,9"C, ausgesetzt sind. Bei der
Verwendung zur Herstellung solcher Gegenstände werden die Polymerisate geeigneterweise in herkömmlicher
Weise mit Stabilisatoren und Schmiermitteln versetzt. Sie können auch mit Füllstoffen, Pigmenten
υ und Polymerisatadditiven vermischt werden, um die
Eigenschaften in der gewünschten Weise zu modifizieren. Es können die herkömmlichen Zusatzstoffe der
bekannten Art, insbesondere für Vinyl-Polymerisate
verwendet werden. Die Funktion di*r verschiedenen
•to Stabilisatoren bei Vinyl-Polymeren ist bekannt. Sie wird
beispielsweise in »Polymer Processes« von Schildknecht, Seiten 542,548, beschrieben.
In ähnlicher Weise können herkömmliche Schmiermittel
verwendet werden (vergleiche Schildknecht,
r> Seite 685 ff.). Die Stabilisatoren oder Inhibitoren und Schmiermittel werden in variierenden Mengen, wie sie
in der vorstehenden Publikation beschrieben sind, je nach der Natur des einzelnen Mittels'eingesetzt. So
werden z. B. die Stabilisatoren im allgemeinen in Mengen von 0,5 — 5 Gew.-°/o, bezogen auf das verstärkte
Vinylchlorid-Polymerisat, eingesetzt. Das vorrangige Kriterium ist jedoch die Verwendung einer geringen
Menge, die ausreichend ist, um die gewünschte Stabilisierung zu bewirken. Die gleichen Gesichtspunk-
M te gelten für die Verwendung der Schmiermitteln. Im
allgemeinen werden Schmiermittel in Mengen von 0,1 — 1% oder mehr, bezogen auf das Gewicht des
Polymerisates, verwendet. Gemäß der Erfindung werden die PVOH-Faser-verstärkten Vinylchlorid-Polyme-
M) risate mit 0,1 — 10 Gew.-% Schmiermittel und Stabilisator
kombiniert.
Es können die üblichen Pigmente für die Färbung von Polyvinylchloridmassen verwendet werden.
Obgleich Weichmacher bei der Herstellung von
Obgleich Weichmacher bei der Herstellung von
hi starren Produkten üblicherweise nicht eingesetzt
werden, können sie verwendet werden, wenn es gewünscht wird.
Zusätzlich zu den genannten Bestandteilen können
auch noch andere Additive, wie Extender, Lösungsmittel, Bindemittel und dergleichen, in den üblicherweise
verwendeten Mengen vorhanden sein.
Es ist manchmal zweckmäßig, die PVOH-Faser-verstärkten
Vinylchlorid-Polymerisatmassen mit anderen Materialien zu vermengen, die auf das Polymere eine
modifizierende Wirkung ausüben. Beispiele von Materialien, die für diesen Zweck geeignet sind, sind
Polyvinylchlorid, Vinylchlorid, Vinylacetat-Copolymere und andere Vinylchlorid-Copolymere, chlorierte Polyolefine,
chloriertes Polyvinylchlorid und andere chlorierte Vinylchlorid-Copolymere, Acrylnitrilbutadienstyrol-Polymere,
Acrylnitrilbutadien-Polymere, Alkylacrylatmethacrylat-Qjpolymere,
wie Polymere, die Äthylacrylat und Methylmethacrylat enthalten, Äthylenalkylacrylat-Copolymere,
Äthylenvinylacetat-Copolymere und chlorierte Paraffinwachse. Solche modifizierenden
Materialien können in verschiedenen Mengen, jedoch gewöhnlich in relativ kleinen Mengen, z. B. von weniger
als 50 Gew.-% des PVOH-Faser-verstärkten Vinylchlorid-Polymerisates.
vorzugsweise in Mengen von 5—25%, verwendet werden.
Die Werte für die Intrinsic-Viskosität in dl/g, wie sie
hierin verwendet werden, werden auf die herkömmliche Weise durch Extrapolierung zur unendlichen Verdünnung
der Werte für die reduzierte Viskosität bei verschiedenen Konzentrationen des Polymeren in
Cyclohexanon bestimmt. Letztere werden beispielsweise nach der ASTM-Methode, DI243-60, Methode A.
aber bei 25° C bestimmt.
Der in Gew.-°/o ausgedrückte Anteil des Propylens in
den Copolymeren vor der Nachchlorierung wird aus der
Chloranalyse bestimmt und mit dem in Volumenprozent ausgedrückten Propylenanteil, bestimmt durch Messungen
der Dichte (ASTM D792-60T), ins Verhältnis gesetzt. Hierzu wird eine standardverformte Masse
verwendet, die 3 Gewichtsteile eines organischen Zinnmercaptid-Stabilisators je 100 Gewichtsteile eines
Copolymeren enthält. Die Schmelzflußgeschwindigkcit (MFR) der Vinylchlorid-Copolymeren, aus denen die
nachchlorierten Polymere dieser Erfindung hergestellt werden, werden nach der ASTM-Methode D1238-571,
Bedingung F, für das Copolymere in der obengenannten standardverformten Mischung bestimmt. Die Schmelzflußgeschwindigkeit
der nachchlorierten Produkte wird ncch der gleichen ASTM-Methode D1238-57T, Bedingung
F, bestimmt. Hierzu wird eine Standardverformungsmischung verwendet, die 4 Gewichtsteile ein
Zinnmaleat und 1,5 Teile Calciumstearai je lOO Teile
nachchloriertes Polymeres enthält. Die Schlagfestigkeit nach Izod wird nach der ASTM-Methode D-256,
Methode A, mit der genannten Standardverformungsmasse bestimmt. Der scheinbare Elastizitätsmodul wird
nach der ASTM D1043-6IT bestimmt. Die Ergebnisse werden als 7} in °C ausgedrückt. Dies i-t die
Temperatur, die einem scheinbaren Elastizitätsmodul von 9.450 kg/cm3 entspricht. T* ist die Temperatur bei
in 7.030 kg/cm2.
Wie bekannt ist, entspricht der 7>Wm, der als
scheinbarer Elastizitätsmodul ausgedrückt wird, ungefähr der Wärmedeformationstemperatur.
Die Erfändung wird anhand der Beispiele näher
r, erläutert. Darin sind sämtliche Angaben bezüglich der
Teile auf das Gewicht bezogen, sofern nichts anderes angegeben ist.
2Ii Als Einrichtung für die Einarbeitung der PVGH-Fasern
in die Polymerisate „ürde eine dampfbeheizte Zweiwalzenmühle verwendet. Ce Polymerisate wurden
auf der Mühle aufgeschmolzen und das gewünschte Gewicht der Fasern wurde auf dem geschmolzenen
2> Polymerisat aufgestreut. Die Mühle wurde nach dem
Aufschmelzen geöffnet, bis nur kleine Kunststoffperlen sich zwischen den Walzen zeigten. Auf diese Weise
wirkten die Walzen so weit wie möglich wie eine Kalandrierwalze. Nachdem alle Fasern zugegeben
in worden waren, wurden die Walzen zu der gewünschten
Schichtdicke (etwa 0,16 cm) geschlossen und so schnell wie möglich abgeschaltet. Die Verteilung der Fasern in
dem Polymerisat war gleichförmig. Eine Analyse einer Probe der gewalzten Platte durch Extraktion des
j-, Polymerisates von den Fasern erfolgte, um die Verteilung zu überprüfen. Die Polymerisate, die mit den
Polyvinylalkohol-Fasern zu einem Fasergehalt von !3 Gew.-% vermischt worden waren, zeigten in der
Analyse einen Fasergehalt von 14°/b. Die physikalischen
Eigenschaften der nicht verstärkten Polymerisate, die verwendet wurden, sind in Tabelle I zusammengestellt.
Zu den Polymerisaten wurden in verschiedenen Mengen Polyvinylalkohol-Fasern gegeben. Die verwendeten
Fasern hatten eine Garnzahl von öden und sie stellten
π 5 mm lange Abschnitte von Strengen von vollkommen
hydrolisiertem Polyvinylalkohol (vor dem Spinnen vollkommen hydrolisiert) mit einem Polymerisationsgrad von etwa 1700 dar.
Tabelle I | Cl-Gehalt | Propylcn- Gchalt |
Intrinsic Viskosität*) |
Schlag festigkeit n. 1/od |
T1 | 74 | HDT | Ml R | Dichte |
Poly merisat |
.//"· | C | C | ( | g/10 min. | ||||
66,2 | 6 | .64 | .3 | 97,0 | 110.6 | 95 | 2,1 | 1,543 | |
1 | 67,5 | 3 | .75 | .3 | 105,0 | 121,0 | 102,5 | 0,2 | 1,575 |
2 | 67,4 | 8 | .51 | .1 | - | - | 102,7 | 3,7 | 1,567 |
3 | 65,7 | 8 | .51 | .1 | 102,0 | 115,7 | 98,5 | 4,2 | 1,552 |
4 | |||||||||
*) Vor der Nachchloricrung.
Die Wirkung der Zugabe von Polyvinylalkohol-Fascm in Mengen von 5-20 Teilen je 100 Polymcrisatteilen bei
den verschiedenen Polymerisaten wird in Tabelle H gezeigt.
Poly merisat |
PVA Fasern |
Schlag festigkeit n. Izod |
Ti | η | HI)T | MI-'R |
phr | .//'/ | C | C | ( | g/10 min. | |
3 | 20 | 4.2 | 105,0 | 127.5 | 105 | 0,2 |
4 | 15 | 4.7 | 100.5 | 121.3 | 96.5 | 0.3 |
4 | IO | 3.1 | 101.7 | 126.2 | 104 | 0.35 |
4 | K) | 3,6 | 100.5 | 121.5 | 9 S | 0.6 |
4 | K) | 4.1 | 100.2 | 123.4 | 106 | 0.5 |
4 | 5 | 2.7 | 102.4 | 120.2 | K)O.S | 1,3 |
1 | IO | 1.8 | 96,0 | 118.5 | 101.5 | 0.2 |
1 | K) | 3.4 | 97.3 | 120.6 | 10(1 | 0.2 |
2 | 5 | 2,1 | 106.X | 133.7 | IK) | 0.2 |
Aus Tabelle Il wird ersichtlich, daß die Zugabe von Polyvinylalkohol-! asern die oben beschriebenen verbesserten
Eigenschaften ergibt. Die Zugabe von Fasern mit Langen bis zu etwa 2.7 cm und Garn/ahlen von
8 den ergibt ähnliche Ergebnisse wie die Zugabe von Fasern mit einem Polymerisationsgrad von 500—3000.
Auch die Verwendung eines nachchlorierten Vinylchlorid-Horiiopolymcrcn
mit einer Intrinsic-Viskosität von etwa 1 dl/g anstelle der obigen Copolymere ergibt ein
Polymerisat mit einer verbesserten Schlagfestigkeit.
Aus Tabelle Il wird ersichtlich, daß die Zunahme der
Schlagfestigkeit mit der Menge der zugegebenen PVOH-Fasern im Verhältnis steht. Die Schmclzflußgcschwindigkcit
des verstärkten Polymerisates nimmt umgekehrt mit dem Fasergchalt ab. Die Brabendcr-Vcrarbcitbarkcit
blieb jedoch zumindest bei minimalen geeigneten Fascrnkon/entrationen unangegrilfen.
Claims (5)
1. Vinylchlorid-Polymerisatmasse, welche ein
Vinylchlorid-Homopolymeres oder -Copolymeres ί
mit Propylen oder Äthylen und einen faserartigen Füllstoff enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vinylchlorid-Polymerisat zu einem Chlorgehalt von 60—73% nachchloriert worden ist, und daß
der faserartige Füllstoff vollständig hydrolisierte n> Polyvinylalkohol-Fasern in einer Menge ist, daß
1—30 Gewichtsteile Polyvinylalkohol je 100 Gewichtsteile chloriertes Polymerisat erhalten werden.
Z Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern eine Garnzahl von 1 — 1 Oden r>
aufweisen, und daß der Polymerisationsgrad des Polyvinylalkohols 500—3000 beträgt
3. Masse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern eine Länge von
0,32 cm bis 1,27 cm besitzen.
4. Masse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Vinylchlorid-Polymerisat
vor der Nachchlorierung eine Intrinsic-Viskosität von 0,4—1,2 dl/g hat.
5. Masse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymerisat ein
Copolymeres von Vinylchlorid und 1 — 10 Gew.-% Propylen ist.
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