DE2162416B2 - Mittel zur Reinigung von festen Gegenständen - Google Patents
Mittel zur Reinigung von festen GegenständenInfo
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Description
55
Die Erfindung betrifft ein Reinigungsmittelgemisch für feste Gegenstände, insbesondere Textilien und
Metalle, auf Basis organischer Lösungsmittel und Reinigungsverstärker. Sie bezieht sich auf die Anwendung
eines neuen Typs von Mitteln, welche die Reinigung verbessern und eine hochgradigere Weiße
oder Reinigung ergeben, und die Bäder, die diese Mittel enthalten.
Die Trockenreinigung ist ein Gewerbezweig, der sich im gegenwärtigen Zeitpunkt weit ausgedehnt
hat und der bedeutende Mengen Lösungsmittel verbraucht Es handelt sich hierbei in der Hauptsache
um chlorierte Kohlenwasserstoffe und insbesondere um Perchloräthylen und Trichlorethylen, die Dank
ihrer Nichtbrennbarkeit, verbunden mit anderen günstigen Eigenschaften, schlechthin die Lösungsmittel
für diesen Industriezweig geworden sind. Wenn es sich jedoch um die Reinigung mit Benzin, Hexan
oder anderen aliphatischen oder Benzolkohlenwasserstoffen mit chlorierten, chlorfiuorierten oder anderen
Lösungsmitteln handelt, ist die Anwendung des Lösungsmittels allein im allgemeinen nicht ausreichend.
Es ist bekannt, dem Reinigungsbad grenzflächenaktive
Stoffe hinzuzufügen, die in dem gegebenen Lösungsmittel löslich sind. Es ist auch üblich, den Lösungsmitteln
Stoffe wie Alkyl-arylsulfonate von Aminen,
Äthoxyl-Derivate von Aminen oder von aliphatischen Alkoholen oder Alkyl-polyäthoxyphenole hinzuzufügen.
Trotz dieser Zusätze, die außerdem oft mit optischem Bläuemittel und mit Aufhellern zusammen
verwendet werden, sind in der Technik der Reinigung mit Lösungsmitteln noch Fortschritte zu
machen, weil die Ergebnisse noch nicht vollkommen sind. Der Reinigungsgrad oder die Weiße der Fasern
uder der textlien Artikel, die nach dieser Technik gereinigt werden, läßt im allgemeinen zu wünschen
übrig. Es war daher wünschenswert. Stoffe zu finden, die, Trockenreinigungsbädem zuyesetzi, diese Ergebnisse
verbessern. Diese Aufgabe wird durch die vorliegende Erfindung gelöst.
Die Erfindung offenbart einen neuen Typ von Reinigungsmittelgemischen
für feste Gegenstände, welche den Reinigungsgrad im Vergleich zu dem, der unter Anwendung der gebräuchlichen grenzflächenaktiven
Stoffe erhalten wird, beträchtlich verbessern, überdies
erweisen sich die neuen Reinigungsmittelgemische als besonders wirksam, wenn sie zusammen mit den
üblichen grenzflächenaktiven Stoffen in Gegtnwart einer geringen Menge Wasser im Lösungsmittel angewendet
werden. Man erhält in diesem Fall eine bessere Reinigung als mit jedem der Zusatzstoffe,
dem erfindungsgemäßen Zusatzstoff und den üblichen
Mitteln aHein.
Die erfindungsgemäßen Mittel zur Reinigung von festen Gegenständen, insbesondere Textilien und
Metallen, auf Basis organischer Lösungsmittel und Reinigungsverstärker sind dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus einem oder mehreren, primären oder sekundären Mono- oder Diamiden bestehen, die aus
einem Polyamin und einer aliphatischen Dicarbonsäure oder einem Dicarbonsäureanhydrid entstanden
sind, wobei in diesem eine die zwei Carboxylgruppen verbindende CH2-Gruppe durch einen geradkettigen
Alkyl- oder Alkenylrest mit wenigstens 6 C-Atomen substituiert ist
Die Länge der Kette des Kohlenwasserstoff-Substituenten ist so groß, daß das Amid in dem gegebenen
Lösungsmittel löslich ist. Diese Bedingung erfordert im allgemeinen Kohlenstoffketten mit einer Länge
von wenigstens 6 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise von mehr als 12 Kohlenstoffatomen. Für chlorierte
Lösungsmittel enthaltende Reinigungsmittelgemische finden sich die besten Reinigungsverstärker
unter denen, deren Kohlenwasserstoffsubstituent eine Kette von 18 bis 200 Kohlenstoffatomen und insbesondere
von 24 bis 120 Kohlenstoffatomen bildet.
Die Dicarbonsäuren, die in die erfindungsgemäßen primären Amide und sekundären Amide (Imide) eingehen,
können ihre zwei Carboxylgruppen in allen
Stellungen von der o^S-Stellung bis zur «/»-Stellung
tragen. Aus wirtschaftlichen Gründen verwendet man vor allem die Produkte, die sich von Disäuren (oder
Anhydriden) mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, d. h. von der Malonsäure bis zur Adipinsäure ableiten,
wobei sich die Carboxylgruppen auch an den beiden Enden der aus 1 bis 4CH2-Gruppen gebildeten
Kette finden und der Alkyl- oder Alkenylsubstituent an einem der Kohlenstoffatome dieser Kette sitzt.
Außer Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure und Adipinsäure können mit Erfolg jedoch auch andere
Säuren die Grundlage für die erfindungsgemäßen primären Amide oder die Imide bilden. Die letzteren
umfassen daher gleicherweise die entsprechenden Derivate, z. B. der folgenden Säuren: Pimelinsäure,
Suberinsäure, Acelainsäure, Sebacinsäure usw., d. h. also, die sich vom Heptan, Octan, Nonan, Dekan
usw. ableitenden Dicarbonsäuren, die einen langen Alkyl- oder Alkenylrest an einem der Kohlenstoffatome
tragen, welche die beiden Funktionen - C OOH oder — CO — O — CO- miteinander
verbinden.
Außer von den obengenannten <t,< .-Disäuren können
sich die erfindungsgemäßen Amidderiva te von Sauren ableiten, in denen die Carboxylgruppen in
anderen als der «,«»-Stellung an der aliphatischen
Kette sitzen. Geeignete Säuren sind z. B.: 2,5-Dicarboxyhexan, 1,4-Dicarboxyhexan, 1,6-Dicarboxy octan,
5.7-Dicarboxyundecan, 1,4-Dicarboxydodecan, 1,8-Dicarboxyoctadecan
(ein Derivat der Oleinsäure) usw.
Die Polyamine, welche die Amidgruppe der erfindungsgemäßen Amide bilden, sind vorzugsweise Alkylenpolyamine,
gegebenenfalls können sie aber auch aus Alkoholaminen, Phenolaminen oder aromatischen
Aminen gebildet sein, unter der Bedingung, daß sie wenigstens zwei Stickstoffatome mit Aminfunktion
je Molekül aufweisen. Bevorzugte Vertreter der ersten Gruppe sind z. B.: Äthylendiatuin, Diäthylentriamin,
Triäthylentetramin, Tetraäthylenpentamin, Pentaäthylenhexamin, Pentamethylendiamin, Hexamethylendiamin,
Tripropylentetramin, Tetrapropylenpentamin usw. oder Polyalkylenpolyamine oder Mischungen
von schweren Polyalkylenpolyaminen, die in Form von Rückständen bei der Herstellung der vorhergehenden
erhalten werden. Andere Polyamine sind cyclische Polyamine, insbesondere Piperazin und
seine am Stickstoff durch einen oder mehrere Alkylreste
substituierte Derivate, z. B. N-Äthyl-, N-Methyl-,
N - Isopropyl-, N - Methyl - (yi - aminoäthy]) - piperazin usw. Andererseits können die Alkylengruppen der in
Rede stehenden Polyamine verzweigt sein.
Von den anderen Aminen, welche die erfindungsgemäßen
Amide bilden können, kommen z. B. folgende in Betracht: Alkyl- oder Dialkylaminoalkylamine,
wie z. B. Methylamino-propylamin, Dimethylamino-äthylamin, Diäthylamino-butylamin. Arylpolyamine,
wie Phenylendi- oder -triamin, Triaminotoluol, Triamino-triphenylmethan, Diamino-diphenylamin,
Triaminophenol usw., Alkoholamine wie Diamino-1,3-propanol-2, Diamino-l,2-propanol-3,
Triaminohexanol usw.
In bestimmten Fällen, insbesondere wenn die Zahl
der Stickstoffatome in Amin verhältnismäßig groß ist, kann es vorteilhaft sein, die Aminfunktionen, die
nicht in Amide übergeführt werden, ganz oder zum
Teil durch Substitution oder eine Additionsreaktion zu blockieren. So gibt es nach einer besonderen Aus-
führungsform der Erfindung in dem primären oder
sekundären Amid des Verstärkers Stickstoffatome, die Kohlenwasserstoffradikale tragen, insbesondere
Aryl- und vor allem Aikylgruppen, Acylgruppen,
Arylsulfonreste, Alkoxygruppen oder Polyoxyalky-
lengruppen. Man kann gleichfalls eine oder mehrere
Aminfunktionen durch Addition eines Moleküls einer organischen Säure, einer Mineralsäure oder ihrer
Mischung blockieren.
Das Blockieren der Aminfunktion kann vor oder nach der Amidherstellung erfolgen. Geeignete Reagenzien,
insbesondere Alkylhalogenide, z. B. Chloride oder Bromide des Methyls, Äthyls, Propyls, Butyls,
Amyls usw. sind in der USA.-Patentschrift 2 638 450 beschrieben. Hier sind auch Beispiele für Polyalkylenpolyamine,
z. B. N-Alkylierte, zitiert. Es versteht
sich, daß diese Beispiele die vorliegende Erfindung keinesfalls einschränken.
Andere Reagenzien sind Säuren, Anhydride und Säurehalogenide, wie z. B. Essigsäure, Propionsäure
und Buttersäure und ihre Anhydride und Chloride: andere sind, ohne daß damit eine Beschränkung verbunden
ist, in der USA.-Patentschrift 2 568 876 beschrieben. Bei der Bindung von Arylsulfonsauregruppen
ist es gut, dieselben Sulfonsäuren zu verwenden, deren Alkalisalz als grenzflächenaktive Stoffe
bekannt sind und deren Aminsalze bei der Trockenreinigung gemäß dem Stand der Technik verwendet
werden. So sind z. B. Arylsulfonsäuren geeignet, deren Arylgruppe Benzol, Toluol, Octylbenzol, Dodecylbenzol,
Naphthalin, Butylnaphthalin, a-Naphthol usw. ist. Vorzugsweise steht die Sulfonsäurefunktion
in den Benzolderivtten in Parastellung zum Alkylrest
und in den Naphthalinen in «- oder in /y-Stellung.
Man kann außerdem Arylsulfonsäuren verwenden, wie z. B. Octyl-, Lauryl- oder Oleyl-Sulfonsäuren.
Die Bindung der Alkoxy- oder Polyoxyalkylengruppen an alle oder ein Teil der Stickstoffatome des
Ausgangsamins oder des fertigen Amids kann nach der üblichen Kondensationsreaktion mit einem Olefi.ioxid
oder einem Polyoxyalkylen durchgeführt werden. Die gebräuchlichsten Reagenzien sind Ethylenoxid
und Propylenoxid, aber selbstverständlich kann man auch andere verwenden, wie z. B. die Oxide des
Butens. Amylens, Hexens usw.
Die primären oder sekundären Amide, die Gegenstand der Erfindung sind, können eine oder mehrere
der Aminfunktionen des Ausgangspolyamins auf-5S weisen. Anders gesagt, die Anzahl der Mole PoIyamin
im Verhältnis zu der Disäure oder des Anhydrids kann variieren. Das Verhältnis kann insbesondere
von 0,5 bis 2, bevorzugt 0,5 bis 1 betragen.
Die nachfolgende Formel erläutert ohne einzuschränken die Zusammensetzung einer homologen
Reihe von Imiden gemäß der Erfindung:
R O
O=C-(CHJ11-CH — C-N-(CH2CH2NH)111-ZCH2Ch2NN-Z
O=C-(CHJ11-CH — C-N-(CH2CH2NH)111-ZCH2Ch2NN-Z
I QL
Diese Imide entstehen durch Kondensation des Anhydrids der allgemeinen Formel
R
O=C-(CH2J11-CH—C= O
O=C-(CH2J11-CH—C= O
mit einem Polyäthylenpolyamin
H2N-(CH2CH2NHL-/CH2CH2N \ —Z
wobei R ein Alkyl oder Alkenylrest ist, dessen Kette
vorzugsweise 18 bis 120 Kohlenstoffatome aufweist, η im allgemeinen 0 bis 6 ist, Z Wasserstoff oder eine
der oben definierten Gruppen zum Blockieren der Aminfunktion bedeutet, z. B. ein Alkylrest, ein Acylrest,
ein Alkyl- oder Arylsulfonsäurerest oder eine Polyoxyalkylengruppe bedeutet, Q Wasserstoff oder
eine Gruppe zum Blockieren gleich Z, aber nicht zwangläufig identisch mit dieser ist; die Summe (m + p)
ist im allgemeinen 2 bis 7, die aminierte Kette braucht nicht sehr lang zu sein.
to Im Sonderfall, wo z. B. R eine anverzweigte Propylenkette
mit 13 Propyleneinheiten, π = 2, Q = H,
(m + p) = 4 und Z der Rest der p-Dodecylbenzolsulfonsäure
ist, ist das Produkt ein Polypropenylglutarsäuremonoimid des Tetraäthylenpeniamins, dessen
endständiger, nicht amidierter Stickstoff in Form des Dodecylbenzolsulfonats blockiert ist:
O=C-CH2CH2CH — C-N-CH2CH2NHCH2CH2NHCH2Ch2NHCH2CH2NH3
O C12H25-C6H4SO3
Dieses Beispiel betrifft ein Monoimid, d. h. ein sekundäres Monoamid, es versteht sich aber, daß ein Diimid
ebenso zur Ausführung der Erfindung geeignet ist. In diesem Sonderfall ist die Gruppe Z ein zweiter
Rest der Glutarsäure oder des Glutarsäureanhydrids (2 Mol Disäure je Mol Polyamine Im besonderen
Beispiel des Polypropenyl-glutarimi-is zeigt die obige Formel dann am rechten Ende άκ gleiche Konfiguration
wie am linken.
Die Kondensation der Disäuren oder der Anhydride mit den Polyaminen ist wohl bekannt, sie
braucht hier nicht beschrieben zu werden. Es wird nur daran erinnert, daß sie im allgemeinen bei 100
bis 2500C unter Abtrennung des gebildeten Wassers, z. B. in Form eines azeotropen Gemisches mit Benzol
oder Toluol durchgeführt wird. Derartige Kondensationen sind unter anderem in den oben zitierten
USA.-Patentschriften beschrieben. Ebenso ist die Bindung einer aliphatischen Kette an Dicarbonsäuren
ein übliches Verfahren. So ist z. B. die Bindung von Polyolefinketten an Disäuren wie Maleinsäure, Fumarsäure,
Itaconsäure oder Zitronensäure in der USA.-Patentschrift 2 283 214 beschrieben. Da Malonsäureanhydrid
industriell zugänglich ist, zählen die Succinimide, die sich bei Einsatz dieses Ausgangsstoffes
ergeben, zu den wirtschaftlichsten Verstärkern nach der Erfindung.
Die neuen Zusatzstoffe für Trockenreinigungsbäder eignen sich für alle Lösungsmittel, die gewöhnlich
für diesen Zweck verwendet werden: chlorierte, fluorierte oder chlorfluorierte Kohlenwasserstoffe, vor
allem aliphatische Kohlenwasserstoffe und insbesondere Trichlorethylen und Perchloräthylen, BenzolkohlenwasserstofF,
insbesondere Benzol, Toluol, das Lösungsmittel »Naphtha«, aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie Hexan, Heptan, Octan, Benzin, Petroläther usw. Selbstverständlich liegt die Wahl
des für ein gegebenes Bad am besten geeigneten Vertreters im Rahmen der Kenntnisse des Fachmanns.
Die Bäder, denen ein oder mehrere der erfindungsgemäßen Reinigungsverstärker zugesetzt wurden, können
die üblichen Zusatzstoffe enthalten, wie z. B. optische Bläuemittel, chemische Bleichmittel (Peroxid),
Appreturmittel, Antistatika usw.
Andererseits können diese Bäder vorteilhaft einen geringen Anteil Wasser enthalten, der die Entfernung
des hydrophilen Schmutzes günstig beeinflußt. In diesem Fall zeigen die erfindungsgemäßen Reinigungsverstärker
die größte Wirksamkeit. Wenn Wasser im organischen Lösungsmittel für die Trockenreinigung
vorhanden ist, empfiehlt es sich, zu den erfindungsgemäßen Reinigungsverstärkern eine kleine
Menge grenzflächenaktiver Substanzen hinzuzufügen, um sicherzustellen, daß das Wasser im Lösungsmittel
emulgjert wird. Verschiedene grenzflächenaktive Substanzen, ionogene oder nicht ionogene, können verwendet
werden. Eine sehr empfehlenswerte Klasse dieser Substanzen ist die der Alkyl-Aryl-Sulfonate
von Aminen, deren Verwendung bei der Trocken- oder Naßwäsche von Textilien sehr verbreitet ist.
Man stellt in diesem Fall ein Zusammenwirken der erfindungsgemäßen Reinigungsverstärker mit den
grenzflächenaktiven Substanzen fest, welches sich in einer wesentlich verbesserten Reinigung äußert.
Obgleich es keinen kritischen Höchstwert für die Menge des in dem zur Trockenreinigung dienenden
Lösungsmittel gelösten erfindungsgemäßen Amids gibt, ist ein Gehalt von 50 g je Liter im allgemeinen
völlig ausreichend, und meistens beträgt die bevorzugte Menge 0,1 bis 15 g Reinigungsverstärker, gelöst
in 11 des verwendeten Lösungsmittels. Die geringsten
Mengen des Mittels entsprechen insbesondere Bädern, die Wasser enthalten. Die Mengen an grenzflächenaktiven
Substanzen können, falls sie vorhanden sind, von der gleichen Größenordnung sein. Wasser, dessen
Vorhandensein, wie oben erläutert wurde, nützlich ist, übersteigt vorzugsweise nicht die Menge von
100 g je Liter, am besten liegt sein Anteil zwischen 0 und 20 g je Liter.
Die erfindungsgemäßen Amide sind für die Trokkenreinigung von Textilien geeignet, gleich welcher
Natur und Form sie sein mögen. So kann man durch Zusatz dieser Amide die Reinigungsbäder für Wolle,
Baumwolle, synthetische Textilien, Leinen, Jute usw., gegebenenfalls in Mischung, in Form von weißen
oder farbigen Fäden, Fasern, Geweben, Strickwaren, fertigen Kleidungsstücken usw. verbessern.
Obgleich die Trockenreinigung von Textilien ein
2 i 62 41
besonders wichtiges Anwendungsgebiet der erfindungsgemäßen Reinigungsmittelgemische darstellt,
werden sie auch zur Verbesserung der verschiedenen Wasch- und Reinigungsarten mit Lösungsmitteln
für alle Arten von Teilen verwendet, die täglich in der j Industrie durchgeführt werden. So kann man z. B.
die Wirksamkeit von organischen Bädern für unterschiedliche Metallteile vor der elektrolytischen Beschichtung,
der Emaillierung, dem Lackieren oder Anstreichen durch Zusatz von etwa 0,1 bis 5% eines
erfindungsgemäßen primären oder sekundären Amids verbessern.
Die neuen Verstärker können bei der Kalt- oder Warmreinigung angewendet werden. Allgemein sind
sie in allen bekannten Reinigungsverfahren mit organischen Lösungsmitteln anwendbar. Die Erfindung
wird durch die nachfolgenden Beispiele erläutert, nicht jedoch beschränkt.
Allgemeine Arbeitsweise
40 Einige Beispiele betreffen die gemeinsame Anwendung
der Imide SIM und der grenzflächenaktiven Substanz DBSI.
Jedes Zusatzmittel wird in Grammengen je Liter aufgeführt, die Angabe steht in Klammern neben
dem entsprechenden Symbol.
In allen Beispielen besteht das Bad aus 500 ml Perchlorathylen, in denen man zuvor die in jedem
Beispiel angegebenen Mengen des Verstärkers und/ oder der ^n^cicn Substanzen gelöst hat. Die Reinigung
wird bei 22° C während 30 Minuten mit 150 Hin- und Herbewegungen je Minute durchgeführt. Die
Versuche erfolgen in einer unter dem Namen »Tergotometer« (standardisiert) bekannten Vorrichtung,
wobei vier Behälter die gleichzeitige Durchführung von vier Versuchen erlauben.
Die Reinigung besteht jedesmal in der Behandlung eines Baumwoll-Gewebestreifens von 13 χ 21 cm, der
nach der Norm EMPA der Fabric Incorporated (New York) künstlich beschmutzt worden war, in
Gegenwart ein« sauberen Streifens des gleichen
Nach der Reinigung bestimmt man die Weiße auf bekannte Art im Elrepho-Gerät mit Filter Nr. 8, an
dem zuvor beschmutzten Streifen, wie an dem begleitenden reinen Streifen. Die Weiße des ersten nach
dem Waschen gibt das Maß des Reinigimgsgrades, während die des zweiten den Grad der Wiederablagerung
des Schmutzes anzeigt. In den folgenden Beispielen werden diese zwei Größen verwendet.und
außerdem wird ihre Summe angegeben, die für die Charakterisierung der Gesamtwirkung des Zusatzmittels
interessant ist.
nicht gewaschener | oe- schmulz- tes |
Weiße | Gesamt | |
Bei | Probestreifen | Gewebe | ||
spiel Nr. |
Wäsche mit Lösungs | 25 | reines Gewebe |
110,6 |
mittel allein | ||||
1 | Lösungsmittel | 29,5 | 85,6 | 90,0 |
+ ABSA (1,45 g) | ||||
2 | Lösungsmittel | 36,3 | 60,5 | 94,0 |
+ DBSI (1,45 g) | ||||
3 | Lösungsmittel | 36 | 57,8 | 100,4 |
+ SIM-0,8 (1.45 g) | ||||
4 | Lösungsmittel + DBSI | 36,3 | 64,4 | 109,6 |
(1,45 g) + SIM-0,8 | ||||
5 | (0,3 g) | 36,7 | 73,9 | 105,7 |
Lösungsmittel | ||||
6 | + SIM-I (1,4.5 g) | 69 | ||
Lösungsmittel + DBSl | 36 | 112,7 | ||
(1,45 g) + SIM-I (0,3 g) | ||||
7 | .17,6 | 76,7 | 113,3 | |
8 | 75,7 | |||
Der Vergleich zwischen den Beispielen 5 und 7 einerseits und 3 und 4 andererseits zeigt, daß das
Succinimid allein die Reinigung im Vergleich zur Reinigung die die üblichen Zusatzstoffe ergeben,
etwas verbessert, es wirkt andererseits stärker gegen die Wiederablagerung des Schmutzes (s. Spalte »reines
Gewebe«), was von Interesse ist. Die gemeinsame Anwendung des Succinimids SIM-I mit dem Sulfonat
in Beispiel 8 brimrt eine deutliche Verbesserung.
Beispiele 9 bis 11
Die Beispiele 4, 6 und 8 werden mit Bädern wiederholt, die 6 g Wasser je Liter Perchlorathylen
enthalten. Man findet dann:
Beispiele 1 bis 8
In diesen Versuchen enthält das verwendete Perchloräthylen
kein Wasser.
Das untersuchte erfindungsgemäße Zusatzmittel ist das Irni.d der Bernsteinsäure, die an einer ihrer
CH2-Gruppen durch eine Polyisobutylenkette aus 16 Isobutengliedern substituiert ist, mit Tetraäthylenpentamin.
Folgende Bezeichnungen werden verwendet:
SIM-I das aus 1 Mol Pentamin und 1 Mol Bernsteinsäureanhydrid
erhaltene Succinimid, SIM-0.8 das aus 0,8 Mol Pentamin je Mol Anhy- fo
drid erhaltene Produkt
Zum Vergleich werden die Ergebnisse von Versuchen mit zwei bekannten Zusatzmitteln aufgeführt:
dem Dodecyl-benzolsulfonat des Isopropylamins, bezeichnet als »DBSI«, und einem anderen Alkyl-benzolsulfonat
eines handelsüblichen Amins, bezeichnet als »ABSA«.
Beispiel
Bad + DBSI (1,45 g)
Bad + DBSI {1,45 g)
+ SIM-0,8 (0,3 g)
Bad + DBSI {1,45 g)
+ SIM-I (0,3 g)
Bad + DBSI {1,45 g)
+ SIM-0,8 (0,3 g)
Bad + DBSI {1,45 g)
+ SIM-I (0,3 g)
Wcitic | |
hc- | |
M'hmutA | reines |
les | Gewebe |
Gewebe | |
59,2 | 65,3 |
61 | 70,6 |
58,8 | 68,4 |
Gesamt
124,5 131,6
127,2
Die Zugabe der eifindungsgemäßen Zusatzstoffe
»SIM« bringt demnach eine merkliche Verbesserung der Reinigung, wenn das organische Lösungsmittel
Wasser enthält.
Beispiele 12 bis 15
Die hier verwendeten erfindungsgemäßen Verstärker sind die Monosuccinimide SIM-I der vorhergehenden
Versuche, deren endständige Arainfunktion
409523/400
4101
durch den Rest der Dodecylbenzolsulfonsäure (DBS) blockiert ist.
Die mit SIM-Ac bezeichnete Probe wird durch unmittelbare Einwirkung eines Mols der Säure DBS
auf ein Mol Succinimid SIM-I erhalten. Die zweite Probe SIM-Cl stammt aus der Reaktion des Chlorids
der Sulfonsäure DBS mit demselben Succinimid. Die Mengen der Zusatzstoffe und die relativen Verhältnisse
von SIM und DBSI sind die gleichen wie in den vorhergehenden Beispielen.
SIM-Ac | beschmutztes Gewebe |
ohne Wasser | Weiße | Gesamt | beschmutztes Gewebe |
mit 0.6% Wasser | Gesamt | |
Bei | SIM-Ac + DBSI | 33.5 | reines Gewebe |
108,5 | reines Gewelx; |
_ | ||
spiel Nr. |
SlM-Cl | 39,0 | 75 | 111,8 | 59,4 | 131 | ||
12 | SIM-Cl + DBSI | 34,6 | 72,8 | 111,3 | — | 71,5 | ||
13 | 39,0 | 76,7 | 110,6 | 59,8 | _. | 127,3 | ||
14 | 71,6 | 67,5 | ||||||
15 | ||||||||
Verglichen mit den Ergebnissen der Beispiele 3 und 4 entsprechend dem Stand der Technik bringen
die Beispiele 12 bis 15 alle eine sehr merkliche Verbesserung.
Beispiele 16 und 17
Hierin sind die Verstärker Mono-succinimide SIM-1 der vorhergehenden Beispiele, kondensiert mit Ölefinoxiden.
So bezeichnet
SIM-OET das Succinimid, bei dem jedes einzelne Molekül mit 29 Mol Äthylenoxid kondensiert
ist, und
SIM-OPR das mit 1,1 Mol Propylenoxid je Mol kondensierte Succinimid.
Die Reinigung in Perchloräthylen ohne Wasser auf die in den anderen Beispielen beschriebene Weise
hatte die folgenden Ergebnisse:
Beispiel
Nr
Nr
SIM-OET (1,45 g)
SIM-OPR (1,45 g)
SIM-OPR (1,45 g)
Weiße | |
be | |
schmutz | reines |
tes | Gewebe |
Gewebe | |
36 | 68,5 |
37 | 76,6 |
Gesamt
104,5 113,6
Der Vergleich mit den Beispielen 3 und 4 zeigt eine erhebliche Verbesserung durch Verwendung der äthoxylierten
und propoxyherten Imide gemäß der Erfindung. Außerdem ergibt das Produkt SIM-OPR (Nr. 17)
bessere Resultate als die unveränderten Succinimide SIM-0,8 und 1 der Beispiele 5 und 7. Die Gesamtweiße
in Abwesenheit von Wasser die es ergibt, gleicht derjenigen, welche das Succinimid SIM-I und das
Dodecylsulfonat des Isopropylatnins (Beispiel 8) zusammen
erbringen.
Ein Monoadipamid des Triäthylentetramins, das an der Adipingruppe durch ein Kohlenwasserstoffradikal mit 28 Kohlenstoffatomen substituiert ist,
wird an Stelle des Succinimids als Verstärker in den gleichen Versuchen wie den Beispielen 1 bis 8 verwendet.
Die gefundenen Ergebnisse sind ähnlich denen, die SIM-0,8 ergibt.
Beispiele 19 bis 24
Die Waschversuche mit Trichloräthylen werden in der gleichen Weise wie die vorhergehenden Beispiele
mit Zusatzstoffen, die aus Succinimiden bestehen, durchgeführt, die sich vom Bernsteinsäureanhydrid
ableiten, das durch eine Polybuten- oder Polyisobutenkette substituiert ist. Zu Vergleichszwecken
wurde der Versuch des Beispiels 19 ohne irgendeinen Zusatzstoff und derjenige des Versuchs 20 mit
dem 16 Isobuteneinheiten enthaltenden Succinimid durchgeführt, das weiter oben unter der Bezeichnung
SIM-0,8 beschrieben wurde.
Die anderen Succinimide haben als Substituenten der Succingruppe Polybutenketten mit »n« (Durchschnittszahl)
Buteneinheiten. Diese Zusatzstoffe haben folgende Kennzeichen:
E—μ = 17,5 Amin: Triäthylentetramin 0,3 Mol je
Mol Bernsteinsäureanhydrid,
F—η = 8 Amin: Tetraäthylenpentamin 0,82 Mol
je Mol Anhydrid,
G —n = 8 Amin: Tetraäthylenpentamin 0,82MoI
je Mol Anhydrid, wobei das Amin außerdem dodecylieil ist.
H—η = 8 Amin: wie F, jedoch ist noch ein Gemisch
von Carbonsäuren mit l> bis 11 Kohlenstoffatomen am
Amin gebunden.
Jeder Zusatzstoff wird im Verhältnis 1,45 g je Lite:
Trichloräthylen verwendet. Die Ergebnisse der Reinigungsversuche sind in der nachfolgenden Tabelle 7■.<■
sammengefaßt:
40
50 Lösungsmittel allein .
Lösungsmittel
+ SIM-0,8
+ SIM-0,8
Lösungsmittel + E ..
Lösungsmittel + F ..
Lösungsmittel + G ...
fo Lösungsmittel + H..
fo Lösungsmittel + H..
beschmutztes!
Gewebe
Gewebe
38,7
37,4
35,5
37,6
Weiße
reines
Cicwche
Cicwche
64
71,5
65
75,2
66
68,5
Gcvinv
110.2
'00
112.6
101,5
106.1
Im Rahmen dieser Versuche gibt der Zusatzstoff /:
d. h. das Succinimid mit 8 Buteneinheiten (32 Kohlen stoffatome) an der Succingruppe, das beste Resulan
In den folgenden Beispielen 25 und 26 wurden di erfindungsgemäßen Reinigungsmittel zum Nachwei
ihrer Überlegenheit bekannten Reinigungsmitteln ge genübergestellt.
•fei?
4
Anwendung des in der belgischen Patentschrift 1419 574 beschriebenen Produktes
Der Zusatzstoff wurde in einer Menge von 1,45 g/l eines Bades aus wasserfreiem Perchloräthylen geprüft.
Bei dem getesteten Zusatzstoff handelt es sich um dasDinatriumsalzdesN2-(Alkyl-, aspartyl)-asparagins
der Formel
CH2- CO- NH(CH2)3—N
C2H5
R—N—CH—COONa | C2H5 | be | Weilie | Gesamt |
schmutztes Gewebe |
||||
CO-CH2-CH-COONa | reines Gewpbe |
112,7 | ||
R'—NH | R und R' stehen fur Alkylreste, die sich von Talgfett | 25,5 | ||
säuren ableiten. | 87,2 | 92,3 | ||
30,2 | ||||
62,1 | ||||
Nicht gewaschener | 108,1 | |||
Probestreifen | 33,1 | |||
Wäsche mit Lösungs | 75,0 | |||
mittel allein | 114,8 | |||
Lösungsmittel | 36,7 | |||
+ Zusatzstoff gemäß | 78,1 | |||
belgischer Patent | ||||
schrift 1419 574 | ||||
Lösungsmittel | ||||
+ erfindungsgemäßer | ||||
Reinigungsverstärker | ||||
Es zeigt sich, daß der erfindungsgemäße Reinigungsverstärker wirksamer ist als das in der belgischen
Patentschrift 1 419 574 vorgeschlagene Produkt.
Anwendung des in der deutschen Auslegeschrift
1 289 598 beschriebenen Produktes
1 289 598 beschriebenen Produktes
Der Zusatzstoff wurde in einer Menge von 1,45 g/l
eines Bades aus wasserfreiem Perchloräthylen geprüft.
Er entspricht der Formel
R-CO-NH-C2H1-N-C2H4-OH
C=O
C=O
R-CO-NH-C2H4-N-C2H4-OH
wobei R ein Koprafettsäurerest, hauptsächlich der
Kettenlänge C12 bis C14, ist.
be | Weiße | Gesamt | |
schmutztes | |||
Gewebe | reines | ||
Gewebe | 112,1 | ||
Nicht gewaschener | 25,3 | ||
Probestreifen | 86,8 | 91,7 | |
Wäsche mit Lösungs- | 29,9 | ||
3 mittel allein | 61,8 | ||
Lösungsmittel | |||
+ Zusatzstoff gemäß | 107,4 | ||
deutscher Auslege- | 32,6 | ||
35 schrift 1 289 598 | 74,8 | ||
Lösungsmittel | 114,4 | ||
+ erfindungsgemäßer | 36,5 | ||
Reinigungsverstärker | 77,9 | ||
40 Auch in diesem Fall erweist sich der erfindungsgemäße Zusatzstoff als wirksamer.
Claims (9)
1. Mittel zur Reinigung von festen Gegenständen, insbesondere Textilien und Metallen, auf
Basis organischer Lösungsmittel und Reinigungsverstärker, dadurch gekennzeichnet,
daß der Reinigungsverstärker aus einen: oder
mehreren primären oder sekundären Mono- oder Diamiden besteht, die aus einem Polyamin und
einer aliphatischen Dicarbonsäure oder einem Dicarbonsäureanhydrid entstanden sind, wobei
in diesem eine die zwei Carboxylgruppen verbindende CH2-Gruppe durch einen geradkettigen
Alkyl- oder Alkenylrest mit wenigstens 6 C-Atomen substituiert ist
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure oder das Säureanhydrid,
von denen sich das Amid ableitet, 3 bis 6 C-Atome aufweist und insbesondere Malonsäure, Bernsteinsäure,
Glutarsäure oder Adipinsäure ist.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der geradkettige Rest 18
bis 200, vorzugsweise 24 bis 120 Kohlenstoffatome aufweist.
4. Mitte! nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyamin ein
Polyäthylenpolyamin mit vorzugsweise 2 bis 6 Aminfunktionen ist.
5. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eines oder mehrere
seiner N-Atome einen Kohlenwasserstoffrest, eine Acylgruppe, ei«.en Arylsulfonsäurcrcst oder eine
Alkoxy- oder Polyoxyalkylengruppe tragen.
6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere
seiner Aminfunktionen durch eine Säure blockiert sind.
7. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Reinigung von festen Gegenständen, insbesondere
Textilien und Maschinenteilen, dadurch gekennzeichnet, daß es je Liter organisches Lösungsmittel
bis 5Cg, vorzugsweise 0,1 bis 15 g, des Verstärkers enthält.
8. Mittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es außerdem je Liter bis 50 g, vorzugsweise
0,1 bis 15 g, eines grenzflächenaktiven Stoffes enthält.
9. Mittel nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,1 bis 100 g, vorzugsweise
2 bis 20 g, Wasser je Liter Lösungsmittel enthält.
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