DE2162416A1 - Verfahren zur Trockenreinigung von festen Materialien, insbesondere Textilien - Google Patents
Verfahren zur Trockenreinigung von festen Materialien, insbesondere TextilienInfo
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Description
Verfahren zur Trockenreinigung von festen Materialien,
Die Erfindung betrifft eine verbesserte Trockenreinigung von Textilien, d.h. das Waschen von Fasern oder textlien
Artikeln mit nicht-wässrigen Lösungsmitteln. Sie bezieht sich insbesondere auf die Anwendung eines neuen Typs von
Zusatzstoffen, welche die Reinigung verbessern und eine hochgradigere Weisse oder Reinigung ergeben. Die Erfindung
umfaßt somit diesen neuen Typ von Verstärkern für die Trockenreinigung und die Bäder, die diese Zusatzstoffe enthalten.
Die Trockenreinigung ist ein Gewerbezweig, der sich im
gegenwärtigen Zeitpunkt weit ausgedehnt hat und der bedeutende Mengen Lösungsmittel verbraucht. Es handelt sich
hierbei in der Hauptsache um chlorierte Kohlenwasserstoffe und insbesondere um Perchloräthylen und Trichloräthylen,
die dank ihrer Nichtbrennbarkeit,verbunden mit anderen
günstigen Eigenschaften, schlechthin die Lösungsmittel für diesen Industriezweig geworden sind. Wenn es sich
jedoch um die Reinigung mit Benzin, Hexan oder anderen
— 2 —
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aliphatischen oder Benzo!kohlenwasserstoffen, mit chlorierten, chlorfluorierten oder anderen Lösungsmitteln handelt,
ist die .Anwendung des Lösungsmittels allein im allgemeinennicht ausreichend. Es ist bekannt, dem Reinigungsbad grenzflächenaktive
Stoffe hinzuzufügen, die in dem gegebenen Lösungsmittel löslich sind. Es ist auch üblich, den Lösungsmitteln
Stoffe wie Alkyl-aryl-sulfonate von Minen, Äthoxyl-Derivate
von Aminen oder von aliphatischen Alkoholen oder Alkyl-plyäthoxyphenole hinzuzufügen. Trotz dieser Zusätze,
die außerdem oft mit optischem Bläuemittel und mit Aufhellern zusammen verwendet werden, sind in der Technik der
Reinigung mit Lösungsmitteln noch Fortschritte zu machen, weil die Ergebnisse noch nicht vollkommen sind. Der Reinigungsgrad
oder die Weisse der lasern oder der textlien Artikel,
die nach dieser Technik gereinigt werden, läßt im allgemeinen zu xiriinschen übrig. Es war daher wünschenswert
Stoffe zu finden, die Trockenreinigungsbädern zugesetzt diese Ergebnisse verbessern. Diese Aufgabe wird durch die
vorliegende Erfindung gelöst.
Die Erfindung offenbart einen neuen Typ von Zusatzstoffen ' für Trockenreinigungsbäder, welche den Reinigungsgrad im
Vergleich mit dem, der unter Anwendung der gebräuchlichen grenzflächenaktiven Stoffe erhalten wird, beträchtlich verbessert.
Überdies zeigen sich die neuen Zusatzstoffe besonders wirksam, wenn sie zusammen mit den üblichen grenz-
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f läclienaktiven Stoffen in Gegenwart einer geringen Menge
Wasser im Lösungsmittel angewendet werden. Man erhält in diesen Pail eine bessere Reinigung als mit jedem der Zusatzstoffe,
dem erfindungsgemäßen Zusatzstoff und den üblichen Mitteln allein.
Der erfindungsgemäße Verstärker besteht aus einem oder
mehreren primären oder sekundären Amiden, die sich von einer aliphatischen Disäure oder einem Anhydrid, die einen
Alkyl- oder Alkenylsubstituenten tragen und einem
aliphatischen Polyanin ableiten, wobei die Zahl der Kohlenstoffatome in dem genannten Substituenten größer ist
als diejenige des Polyamine.
Die Länge der Kette des Kohlenwasserstoff-Substituenten
ist so groß, daß der Verstärker in dem gegebenen Lösungsmittel löslich ist. Diese Bedingung erfordert im allgemeinen
IZoalenstoffketten mit einer Länge von wenigstens 6
Kohlenstoffatomen und vorzugsweise mehr als 12 Kohlenstoff atome. Mir chlorierte Lösungsmittel finden sich die
besten Verstärker unter denen, deren Kohlenwasserstoffsubstituent eine Kette von 18 bis 200 Kohlenstoffatomen
und insbesondere von 24 bis 120 Kohlenstoffatomen bildet.
Die Dicarbonsäuren, die in die erfindungsgemäßen primären Amide und sekundären Amide (Imide) eingehen, können ihre
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zwei Carboxylgruppen in allen Stellungen von der a,ß-Stellung
bis zur a,OJ-Stellung tragen. Aus wirtschaftlichen
Gründen verwendet man vorallem die Produkte, die sich von Disäuren (oder Anhydriden) mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen,
d.h. von der Malonsäure bis zur Adipinsäure ableiten, wobei sich die Carboxylgruppen auch an den beiden Enden der
aus 1 bis 4- CHp-Gruppen gebildeten Kette finden und der
Alkyl- oder Alkenylsubstituent an einem der Kohlenstoffatome dieser Kette sitzt. Außer Malonsäure, Bernsteinsäure,
Glutarsäure und Adipinsäure können mit Erfolg jedoch auch andere Säuren die Grundlage für die erfindungsgemäßen primären
Amide oder die Imide bilden. Die lästeren umfassen daher gleicherweise die entsprechenden Derivate, z.B. der
folgenden Säuren: PineLinsäure, Suberinsäure, Acelainsäure ,
Sebacinsäure usw., d.h. also, die sich vom Heptan, Octan, Nonan, Dekan usw. ableitenden Dicarbonsäuren, die einen
langen Alkyl- oder Alkenylrest an einem der Kohlenstoffatome tragen, welche .die beiden Sanktionen -COOH oder
-CO-O-CO- miteinander verbinden.
Außer von den oben genannten a,CJ -Disäuren können sich
die erfindungsgemäßen Amidderivate von Säuren ableiten, in denen die Carboxylgruppen in anderen als der ajJ-Stellung
an der aliphatischen Kette sitzen. Geeignete Säuren sind z.B.: 2,5-Dicarboxyhexan, 1,4~Dicarboxyhexan,
1,6-Dicarboxyoctan, 5 ,7-Dicarboxyundecan, 1,4—Dicarboxy-
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dodecan, 1,8-Dicarboxyoctadecan (ein Derivat der Oleinsäure)
usw.
Die^Polyamine, welche die Amidgruppe der erfindungsgemäßen
Amide bilden, sind vorzugsweise Alkylenpolyamine, gegebenenfalls
können sie aber auch aus Alkoholaminen, Phenolaminen oder aromatischen Aminen gebildet sein, unter der
Bedingung, daß sie wenigstens zwei Stickstoffatome mit Aminfunktion
je. Molekül aufweisen. Bevorzugte Vertreter der ersten Gruppe sind z.B.: Äthylendiamin, Diäthylentriamin,
Triäthylentetramin, Tetraäthylenpentamin, Pentaäthylenhexamin,
Pentamethylendiamin, Hexamethylendiamin, Tripropylentetramin,
Tetrapropylenpentamin usw. oder Polyalkylenpolyamine
oder Mischungen von schweren Polyalkylenpolyaminen, die in Form von Rückständen bei der Herstellung
der vorhergehenden erhalten werden. Andere Polyamine sind cyclische Polyamine, insbesondere Piperazin und seine am
Stickstoff durch einen oder mehrere Alkylreste substituierte Derivate, z.B. N-lthyl-, N-Methyl-, N-Isopropyl-,
N-Methyl-(ß-aminoäthyl)-piperazin usw. Andererseits können die Alkylengruppen der in Rede stehenden Polyamine
verzweigt sein.
Von den anderen Aminen, welche die erfindungsgemäßen Amide bilden können, kommen z.B. folgende in Betracht: Alkyl-
oder Dialkylaminoalkylamine, wie z.B. Methylamino-propyl-
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- je - 6
amin, Dimethylamine-äthylamin, Diäthylamino-butylamin,
Arylpolyamine, wie Fhenylendi- oder -triamin, Triaminotoluol,
Triamino-triphenylmethan, Diamino-diphenylamin,
Triaminophenol usw., Alkoholamine wie Diamino-1,5-propanol-2,
Diamino-1,2-ϊτορβηο1-3, Triaminohexanol usw.
In bestimmten Fällen, insbesondere wenn die Zahl der Stickstoffatome
im Amin verhältnismäßig groß ist, kann es vor-
^ teilhaft sein, die Aminfunktionen, die nicht in Amide übergeführt
werden, ganz oder zum Teil durch Substitution oder eine Additionsreaktion zu blockieren. So gibt es nach einer
besonderen Ausführungsform der Erfindung in dem primären oder sekundären Amid des Verstärkers Stickstoffatome, die
Kohlenwasserstoffradikale tragen, insbesondere Aryl- und
vorallem Alkylgruppen, Acylgruppen, Arylsulfonreste, AIkoxygruppen
oder Polyoxyalkylengruppen. Nan kann gleichfalls
eine oder mehrere Aminfunkt ionen durch Addition eines Moleküls einer organischen Säure, einer Mineralsäure oder ihrer
^ Mischung blockieren.
Das Blockieren der Aminfunktion kann vor oder nach der Amidherstellung erfolgen. Geeignete Reagenzien, insbesondere,
Alkylalogenide, z.B. Chloride oder Bromide des
Methyls, Ithyla, Propyls, Butyls, Amyls usw. sind in der
US-Patentschrift 2 638 450 beschrieben. Hier sind auch
Beispiele für Polyalkylenpolyamine, z.B. N-Alkylierte,
— V —
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zitiert. Es versteht sich, daß diese Beispiele die vorliegende
Erfindung keinesfalls einschränken.
Andere Reagenzien sind Säuren, .Anhydride und Säurehalogenide,
wie z.B. Essigsäure, Propionsäure und Buttersäure und ihre Anhydride und Chloride; andere sind, ohne daß
damit eine Beschränkung verbunden ist, in der US-Patentsdirift
2 568 876 beschrieben. Bei der Bindung von Arylsulfonsäuregruppen
ist es gut, dieselben Sulfonsäuren zu verwenden, deren Alkalisalz als grenzflächenaktive Stoffe
bekannt sind und deren Aminsalze bei der Trockenreinigung gemäß dem Stand der Technik verwendet werden. So sind z.B.
Arylsulfonsäuren geeignet, deren Arylgruppe Benzol, Toluol, Octyloenzol, Dodecjr!benzol, Naphthalin, Butylnapthalin,
c,-Haphthol usw. ist. Vorzugsweise steht die Sulfonsäurefunktion
in den Benzolderivaten in Parastellung zum Alkylrest
und in den Naphthalinen in α- oder in ß-Stellung. Man
kann außerdem A:?y !sulfonsäuren verwenden, wie z.B. Octyl-,
Lauryl- oder Oley!-Sulfonsäuren.
Die Bindung der Alkoxy- oder Polyoxyalkylengruppen
alle oder ein Teil der Stickstoffatome des Ausgangsamins oder des fertigen Amids kann nach der üblichen Kondensationsreaktion
mit einem Olefinoxid oder einem Polyoxyalkylen durchgeführt werden. Die gebräuchlichsten Reagenzien
sind Äthylenoxid und Propylenoxid, aber selbst-
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verständlich kann man auch, andere verwenden, wie z.B. die
Oxide des Butens, Amylens, Hexens usw.
Die primären oder sekundären Amide, die Gegenstand der Erfindung sind, können eine oder mehrere der Aminfunktionen
des Ausgangspolyamins aufweisen. Anders gesagt, die Anzahl der Mole Polyamin im Verhältnis zu der Disäure oder des
Anhydrids kann variieren. Das Verhältnis kann insbesondere von 0,5 "bis 2, bevorzugt 0,5-1 betragen.
Die nachfolgende Formel erläutert ohne einzuschränken die Zusammensetzung einer homologen Eeihe von Imiden gemäß der
Erfindung:
R 0
I Il
0»0-(OH2)n-Oe-0-ir-(CH2GH2HE^-(GE2GH2N) -Z
LI1
Diese Imide entstehen durch Kondensation des Anhydrids
der allgemeinen Formel
O=C-(CH0) -CH-C=O
I ο
mit einem Polyäthylenpolyamin
-(CH2CH2IiH)m-(GH2GH2N) -Z
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Wobei R ein Alkyl oder Alkenylrest ist, dessen Kette vorzugsweise 18 - 120 Kohlenstoffatome aufweist, η im allgemeinen
0 bis 6 ist, Z Wasserstoff oder eine der oben definierten Gruppen zum Blockieren der Aminfunktion bedeutet,
z.B. ein Alkylrest, ein Acylrest, ein Alkyl- oder Arylsulfonsäurerest oder eine Polyoxyalkylengruppe bedeutet,
Q Wasserstoff oder eine Gruppe zum Blockieren gleich Z, aber nicht zwangsläufig identisch mit dieser
ist; die Summe (sH-p) ist im allgemeinen 2 bis 7>
die aminierte Kette braucht nicht sehr lang zu sein.
Im Sonderfall, wo z.B. R eine unverzweigte Propylenkette mit 13 Propyleneinheiten, η = 2, Q=H, (m+p) = 4 und Z
der Rest der p-Dodecylbenzolsulfonsäure ist, ist das Produkt
ein Polypropenylglutarsäuremonoimid des TetraäthylenpentamiB,
dessen endständiger, nicht amidierter Stickstoff in Form des Dodecylbenzolsulfonats blockiert ist:
O=G-GH0 0H0 CH-C-N- GH0 GH0RHGH0 GH0NHOH0 GH0NHGH0 ^0*
t± d. n| d d c. d. d. cL d. c.t
Dieses Beispiel betrifft ein Monoimid, d.h. ein sekundäres
Monoamid, es versteht sich aber, daß ein Diimid ebenso zur Ausführung der Erfindung geeignet ist. In diesem Sonderfall
ist die Gruppe Z ein zweiter Rest der Glutarsäure oder des Glutarsäureanhydrids (2 Mole Disäure j'e Mol PoIyamin).
Im besonderen Beispiel des Polypropenyl-glutarimide
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JLO
zeigt die obige Formel dann am reckten Ende die gleiche
Konfiguration wie am linken.
Die Kondensation der Disäuren oder der Anhydride mit den Polyaminen ist wohl bekannt, sie braucht hier nicht beschrieben
zu werden. Es wird nur daran erinnert, daß sie im allgemeinen bei 100 bis 250°ö unter Abtrennung des gebildeten
Wassers, z.B. in Form eines azeotropen Gemisches mit Benzol oder Toluol durchgeführt wird. Derartige Kondensationen
sind u.a. in den oben zitierten US-Patentschriften beschrieben. Ebenso ist die Bindung einer aliphatischen
Kette an Dicarbonsäuren ein übliches Verfahren. So ist z.B. die Bindung von Polyolefinketten-an Disäuren
wie Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure oder Zitronensäure in der US-Patentschrift 2 283 214 beschrieben. Da Malonsäureanhydrid
industriell zugänglich ist, zählen die Succinimide, die sich bei Einsatz dieses Ausgangsstoffes ergeben,
zu den wirtschaftlichsten Verstärkern nach der Erfindung.
Die neuen Zusatzstoffe für Trockenreinigungsbäder eignen sich für alle Lösungsmittel, die gewöhnlich für diesen
Zweck verwendet werden: chlorierte, fluorierte oder chlorfluorierte Kohlenwasserstoffe,' vor allem aliphatische Kohlenwasserstoffe
und insbesondere Trichloräthylen und Perchloräthylen, Benzolkohlenwasserstoff, insbesondere Benzol,
Toluol,- das Lösungsmittel "Naphtha", aliphatische Kohlen-
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Wasserstoffe, wie Hexan, Heptan, Octan,' Benzin, Petroläther
usw. Selbstverständlich liegt die Wahl des für ein gegebenes Bad am besten geeigneten Vertreters im Rahmen der Kenntnisse
des Fachmanns. „
Die Bäder, denen ein oder mehrere der erfindungsgemäßen Verstärker zugesetzt wurden, können die üblichen Zusatzstoffe
enthalten, wie z.B. optische Bläuemittel, chemische Bleichmittel (Peroxide), Appreturmittel, Antistatika usw.
Andererseits können diese Bäder vorteilhaft einen geringen Anteil Wasser enthalten, der die Entfernung des hydrophilen
Schmutzes günstig beeinflußt. In diesem Fall zeigen die erfindungsgemäßen Produkte die größte Wirksamkeit. Wenn Wasser
im organischen Lösungsmittel für die Trockenreinigung
vorhanden ist, empfiehlt es sich, zu den erfindungsgemäßen Verstärkern eine kleine Menge grenzflächenaktive Substanzen
hinzuzufügen, um sicherzustellen, daß das Wasser im Lösungsmittel emulgiert wird. Verschiedene grenzflächenaktive
Substanzen, ionogene oder nicht ionogene, können verwendet werden. Eine sehr empfehlenswerte Klasse dieser
SubstaTffinist die der Alkyl-Aryl-Sulfonate von Aminen, deren
Verwendung bei der Trocken- oder Naßwäsche von Textilien sehr verbreitet ist. Man stellt in diesem Fall ein Zusammenwirken
der erfindungsgemäßen Verstärker mit den grenzflächenaktiven Substanzen fest, welches sich in einer wesentlich
verbesserten Reinigung äußert. _ 12 -
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Obgleich es keinen kritischen Höchstwert für die Menge des
in dem zur Trockenreinigung dienenden Lösungsmittel gelösten erfindungsgemäßen Amids gibt, ist ein Gehalt von 50 g
Je 1 im allgemeinen völlig ausreichend und meistens beträgt
die bevorzugte Menge 0,1 bis 15 g "Verstärker gelöst in 1 des verwendeten Lösungsmittels. Die geringsten Mengen Verstörker
entsprechen insbesondere Bädern, die Wasser enthalten. Die Mengen an grenzflächenaktiven Substanzen können,
falls sie vorhanden sind, von der gleichen Größenordnung sein. Wasser, dessen Vorhandensein, wie oben erläutert
wurde, nützlich ist, übersteigt vorzugsweise nicht die Menge von 100 g je 1, am besten liegt sein Anteil zwischen
O und 20 g o'e 1.
Die erfindungsgemäßen Amide sind für die Trockenreinigung von Textilien geeignet, gleich welcher Natur und Form sie
sein mögen. So kann man durch Zusatz dieser Amide die Reinigungsbäder für Wolle, Baumwolle, synthetische Textilien,
Leinen, Jute usw., gegebenenfalls in Mischung, in Form von weißen oder farbigen Fäden, Fasern, Geweben, Strickwaren,
fertigen Kleidungsstücken usw. verbessern.
Obgleich die Trockenreinigung von Textilien ein besonders wichtiges Anwendungsgebiet der erfindungsgemäßen Verstärker
darstellt, werden diese Zusatzstoffe auch zur Verbesserung der verschiedenen Wasch- oder Reinigungsarten mit
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'Lösungsmitteln für alle .Arten von Teilen verwendet, die täglich
in der Industrie durchgeführt werden. So kann man z.B. die Wirksamkeit von organischen Bädern für unterschiedliche
Metallteile vor der elektrolytischen Beschichtung, der Emaillierung, dem Lackieren oder Anstreichen durch Zusatz
von etwa 0,1 "bis 5 % eines erfindungsgemäßen primären oder
sekundären Amids verbessern.
Die neuen Verstärker können bei der Kalt- oder Warmreinigung angewendet werden. Allgemein sind sie in allen bekannten
Reinigungsverfahren mit organischen Lösungsmitteln anwendbar. Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele
erläutert, nicht jedoch beschränkt.
In allen Beispielen besteht das Bad aus 500 ml Perchloräthylen,
in denen man zuvor die in jedem Beispiel angegebenen Mengen des Verstärkers und/oder der anderen Substanzen
gelöst hat. Die Reinigung wird bei 220G während 30 Minuten
mit 150 Hin- und Herbewegungen je Minute durchgeführt. Die
Versuche erfolgen in einer Unter dem Kamen "TERGOTOMETER"
(standardisiert) bekannten Vorrichtung, wobei 4- Behälter die gleichzeitige Durchführung von 4· Versuchen erlauben.
Die Reinigung besteht jedesmal in der Behandlung eines Baumwoll-Gewebestreifens von 13 χ 21 cm, der nach der
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. ORIGINAL INSPECTED
Norm EMPA der Fabric Incorporated (New York) künstlich beschmutzt worden war, in Gegenwart eines sauberen Streifens
des gleichen Gewebes.
Nach der Reinigung bestimmt man die Weisse auf bekannte Art im EIBEPHO-Gerät mit Filter Nr. 8, an dem zuvor beschmutzten
Streifen wie an dem begleitenden reinen Streifen. Die Weisse des ersten nach dem Waschen gibt das Maß
des Reinigungsgrades, während die des zweiten den Grad der Wiederablagerung des Schmutzes anzeigt. In den folgenden
Beispielen werden diese zwei Größen verwendet und außerdem wird ihre Summe angegeben, die für die Charakterisierung
der Gesamtwirkung des Zusatzmittels interessant ist.
In diesen Versuchen enthält das verwendete Perchloräthylen
kein Wasser.
Das untersuchte erfindungsgemäße Zusatzmittel ist das Imid
der Bernsteinsäure, die an einer ihrer CH^-Gruppen durch
eine Polyisobutylenkette aus 16 Isobutengliedern substituiert ist, mit Tetraäthylenpentamin. Folgende Bezeichnungen
werden verwendet:
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ORIGINAL INSPECTED
SIM-1 - das aus 1 Mol Pentamin und 1 Mol Bernsteinsäureanhydrid
erhaltene Succinimid
SIM-0,8 - das aus 0,8 Mol Pentamin je Mol .Anhydrid erhaltene
Produkt.
Zum Vergleich werden die Ergebnisse von Versuchen mit zwei bekannten Zusatzmitteln aufgeführt: dem Dodecyl-benzolsulfonat
des Isopropylamins, bezeichnet als "DBSI", und einem anderen Alkyl-benzolsulfonat eines handelsüblichen Amins,
bezeichnet als "ABSA" der Fabrikation "ERGOL-TD".
Einige Beispiele betreffen die gemeinsame Anwendung der Imide SIM und der grenzflächenaktiven Substanz DBSI.
Jedes Zusatzmittel wird in Grammengen je Liter aufgeführt,
die Angabe steht in Klammern neben dem entsprechenden
Symbol.
Weisse
Beispiel Nr. |
beschmutz tes Gewebe |
nicht gewaschener Probe streifen |
,3 g) | 25 | reines Gewebe |
gesamt |
1 | Wäsche mit Lösungsmittel allein |
29,5 | 85,6 | 110,6 | ||
2 | Lösungsmittel + ABSA (1,45 g) |
g) | 36,5 | 60,5 | 90,0 | |
3 | Lösungsmittel + DBSI (1,45 g) |
3 | 56 | 57,8 | 94,0 | |
4 | Lösungsmittel + SIM-O, (1,45 g) |
56,5 | 64,4 | 100,4 | ||
5 | Lösungsmittel + DBSI (1,45 g) + SIM-O,8 (0, |
56,7 | 75,9 | 109,6 | ||
6 | Lösungsmittel + SIM-1 (1,45 g) |
56 | 69 | 105,7 | ||
7 | Lösungsmittel + DBSI (1,45 g) + SIM-1 (0,5 |
57,6 | 76,7 | 112,7 | ||
δ | 209829/107 | 75,7 | 115,5 | |||
- 16 - | ||||||
Der Vergleich zwischen den 'Beispielen 5 und 7 einerseits
und 3 und 4 andererseits zeigt, daß das Succinimid allein die Reinigung im Vergleich zur Reinigung die die üblichen
Zusatzstoffe ergeben, etwas verbessert, es wirkt andererseits stärker gegen die Wiederablagerung des Schmutzes
(siehe Spalte "reines Gewebe"), was von Interesse ist. Die gemeinsame Anwendung des Succinimids SIM-1 mit dem
SuIfonat in Beispiel δ bringt eine deutliche Verbesserung.
Die Beispiele 4, 6 und 8 werden mit Bädern wiederholt,die
6 g Wasser je Liter Perchloräthylen enthalten. Man findet
dann:
Weisse
Nr.
beschmutz- reines gesamt tes Gewebe Gewebe
9 Bad + DBSI (1,45 g)
10 Bad + DBSI (1,45 g) + SIM-O,8 (0,3 g)
11 Bad + DBSI (1,45 g) + SIM-1 (0,3 g)
59,2
61
61
58,8
65.3 124,5 70,6 131,6
68.4 127,2
Die Zugabe der erfindungsgemäßen Zusatzstoffe "SIM" bringt demnach eine merkliche Verbesserung der Reinigung, wenn
das organische Lösungsmittel Wasser enthält.
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BAD
Die hier verwendeten erfindungsgemäßen Verstärker sind
die Monosuccinimide SIM-1 der vorhergehenden Versuche,
deren endständige Aminfunktion durch den Rest der Dodecylbenzolsulfonsäure
(DBS) blockiert ist.
Die mit SIM-Ac bezeichnete Probe wird durch unmittelbare Einwirkung eines Mols der Säure DBS auf ein Mol Succinimid
SIM-1 erhalten. Die zweite Probe SIM-Ol stammt aus der Reaktion des Chlorids der Sulfonsäure DBS mit demselben
Succinimid. Die Mengen der Zusatzstoffe und die relativen Verhältnisse von SIM und DBSI sind die gleichen
wie in den vorhergehenden Beispielen.
- 18 -
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lsi O CO 00
ro co
Weisse
SIM-Ac | + DBSI | ohne | Wasser | Gesamt | mit 0,6 | °/o Wasser | Gesamt | 131 | - | |
Beispiel Nr. |
SIM-Ac | beschmutz tes Gewebe |
reines Gewebe |
108,5 | beschmutz tes Gewebe |
reines Gewebe |
- | 127,3 | ||
12 | SIM-Cl | + DBSI | 33,5 | 75 | 111,8 | - | - | |||
13 | SIM-Cl | 39,0 | 72,8 | 111,3 | 59,4 | 71,5 | ||||
14 | 34,6 | 76,7 | 110,6 | - | - | |||||
15 | 39,0 | 71,6 | 59,8 | 67,5 | ||||||
Co I
Verglichen mit den Ergebnissen der Beispiele 3 und 4 entsprechend
dem Stand der Technik "bringen die Beispiele 12 "bis 15 alle eine sehr merkliche Verbesserung.
Hierin sind die Verstärker Mono-succinimide SIM-1 der Torhergehenden
Beispiele, kondensiert mit Olefinoxiden. So
bezeichnet
SIM-ΟΞΤ das Succinimid, bei dem jedes einzelne Molekül mit
29 Molen Äthylenoxid kondensiert ist, und
SIM-OPR das mit 1,1 Mol Propylenoxid Je Mol Imid kondensierte
Succinimid.
Die Reinigung in Perchloratliylen ohne Wasser auf die in den anderen Bespielen beschriebene Weise hatte die folgenden
Ergebnisse:
Weisse
Beispiel Kr. |
SIM-OET SIM-OPR |
(1,4 (1,4 |
beschmutz tes Gewebe |
reines Gewebe |
gesamt |
16 17 |
36 37 |
68,5 76,6 |
104,5 113,6 |
||
■5 g) •5 g) |
Der Vergleich mit den Beispielen 3 und 4 zeigt eine erhebliche Verbesserung durch Verxfendung der äthoxylierten
und propoxylierten Imide gemäß der Erfindung. Außerdem
- 20 209829/1073
ergibt das Produkt SIM-OPR (Nr. 17) bessere Resultate als die unveränderten Succinimide SIN-O,8 und 1 der Beispiele
5 und 7· Die Gesamtweisse in Abwesenheit von Wasser
die es ergibt, gleicht derjenigen, welche das Succinimid SIM-1 und das JDodecylsulfonat des Isopropylamins (Beispiel
8) zusammen erbringen.
Ein Monoadipamid des Triäthylentetramins, das an der Adipingruppe
durch ein Kohlenwasserstoffradikal mit 28 Kohlenstoffatomen substituiert ist, wird anstelle des Succinimids als
Verstärker in den gleichen Versuchen wie den Beispielen 1 bis 8 verwendet. Die gefundenen Ergebnisse sind ähnlich
denen, die SlM-O,8 ergibt.
Die Waschversuche mit Trichloräthylen werden in der gleichen
Weise wie die vorhergehenden Beispiele mit Zusatzstoffen, die aus Succinimiden bestehen, durchgeführt, die sich vom
Bernsteinsäureanhydrid ableiten, das durch eine Polybuten- oder Polyisobutenkette substituiert ist. Zu Vergleichszwecken wurde der Versuch des Beispiels 19 ohne irgendeinen
Zusatzstoff und derjenige des Versuchs 20 mit dem 16 Isobuteneinheiten
enthaltenden Succinimid durchgeführt, das weiter oben unter der Bezeichnung SIH-O,8 beschrieben wurde.
- 21 -
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" Die anderen Succinimide haben als Siibstituenten der
Succingruppe Polybutenketten mit "n" (Durchschnittszahl)
Buteneinheiten. Diese Zusatzstoffe haben folgende Kennzeichen:
E - η = 17,5 Jimin: Triäthylaitebramin 0,3 Mol je Mol Bernsteinsäureanhydrid
Έ - η = 8 Amin: Tetraäthylenpentamin 0,82 Mol ge Mol
inhydrid
G - η = 8 Amin: Tetraäthylenpentamin 0,82 Mol je Mol
.Anhydrid, wobei das Amin außerdem dodecyliert ist,
H - η = 8 Amin: wie IP, jedoch ist noch ein Gemisch von
Carbonsäuren mit 9-11 Kohlenstoffatomen
am Amin gebunden.
Jeder Zusatzstoff wird im Verhältnis 1,45 g je Liter Trichloräthylen
verwendet. Die Ergebnisse der Reinigungsversuche
sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefaßt:
Weisse
allein | beschmutz tes Gewebe |
reines Gewebe |
gesamt | |
Lösungsmittel | + SIM-O,8 | 32 | 64 | 96 |
Lö sungsmitt e1 | + E | 38,7 | 71. | 110,2 |
Lö sungsmitte1 | + Ϊ1 | 35 | 65 | 100 |
Lösungsmittel | + G | 37,4 | 75, | 112,6 |
Lösungsmittel | + H | 35,5 | 66 | 101,5 |
Lösungsmittel | 37,6 | 68. | 106,1 | |
,5 | ||||
,2 | ||||
,5 |
Im Rahmen dieser Versuche gibt der Zusatzstoff F, d.h. das Succinimid mit 8 Buteneinheiten (32 Kohlenstoffatome) an
der Succingruppe,das beste Resultat. - 22 -
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Claims (13)
1.) Verfahren zur Reinigung fester Gegenstände, insbesondere Textilien, mit Hilfe-eines organischen Lösungsmittels,
dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel ein primäres
oder sekundäres Mono- oder Diamid einer aliphatischen Dicarbonsäure
oder eines aliphatischen Dicarbonsäureanhydride gelöst enthält, wobei eines der C-Atome der Kette, welche
die zwei Carboxylgruppen verbindet, einen Alkyl- oder Alkenylrest mit mindestens 6 C-Atomen, vorzugsweise 18 bis
200 C-Atomen, aufweist und das Amid sich von einem PoIyamin
ableitet.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Lösungsmittel außerdem einen grenzflächenaktiven
Stoff zusetzt.
3·) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man dem Lösungsmittel 0,1 bis 100 g, vorzugsweise 5 bis 20 g Wasser je Liter zusetzt.
4.) Verstärker zur Reinigung verschiedener fester Gegenstände mit organischen Lösungsmitteln, insbesondere zur Reinigung
von Textilien, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem oder mehreren primären oder sekundären Mono- oder Diamiden
besteht, die aus einem Polyamin und einer aliphati-
- 23 209829/1073
sehen Dicarbonsäure oder einem Dicarbonsäureanhydrid entstanden
sind, wobei in diesem eine die zwei Carboxylgruppen verbindende GEU-Gruppe durch einen geradkettigen Alkyl-
oder Alkenylrest mit wenigstens 6 C-Atomen substituiert ist.
5.) Verstärker nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure oder das Säureanhydrid, von denen sich das Amid
ableitet, 3 bis 6 C-Atome aufweist und insbesondere Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure oder Adipinsäure ist.
6.) Verstärker nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der geradkettige Rest 18 bis 200, vorzugsweise 24
bis 120 Kohlenstoffatome aufweist.
7.) Verstärker nach einem der Ansprüche 4 bis 6r dadurch
gekennzeichnet, daß das Polyamin ein Polyäthylenpolyamin
mit vorzugsweise 2 bis 6 Aminfunktionen ist.
8.) Verstärker nach einem der Ansprüche 4 bis 75 dadurch
gekennzeichnet, daß eines oder mehrere seiner N-Atome einen I Kohlenwasserrtoffrest, eine Acylgruppe, einen Arylsulfonsäurerest
oder eine Alkoxy- oder Polyoxyalkylengruppe tragen.
9.) Verstärker nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere seiner Aminfunktionen
durch eine Säure blockiert sind.
- 24 -
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10.) Bad aus einem oder mehreren organischen Lösungsmitteln zur Reinigung von festen Gegenständen, insbesondere Textilien
und Maschinenteilen, dadurch gekennzeichnet, daß sie je Liter bis 50 g, vorzugsweise 0,1 bis 15 g eines Verstärkers
nach einem der Ansprüche 4 bis 9 enthalten.
11.) Bad nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß es
außerdem je Liter bis 50 g, vorzugsweise- 0,1 bis 15 g eines grenzflächenaktiven Stoffes enthält.
12.) Bad nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,1 bis 100 g, vorzugsweise 2 bis 20 g Wasser je
Liter Lösungsmittel enthält.
13.) Bad nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch' gekennzeichnet,
daß es Irichloräthylen und/oder Perchloräthylen enthält.
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