DE2162326A1 - Verfahren zur Herstellung von Sauermilchgetränken - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von SauermilchgetränkenInfo
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Description
fHPL.-CHEM. DR. ELISABETH JUNG
DIPL-CHEM. DR. VOLKER VOSSIUS DIPL-PHYS. DR. JÜRGEN SCHIRDEWAHN PATENTANWÄLTE
2182326
MÖNCHEN 23.
CLEMENSSTBASSE TELEFON 34 5067 TELEGRAMM-ADRESSE: INVENT/MOMGIIEM
TELEX 5-29686
u.Z.: G 60SC (Bz/Vo/z)
Case 2230
THE CiLVIS FOOD INDUSTRY CO., LTD.
Tokyo, Japan
11 Ve j-fahre η zur Herstellung von Sauermilchgetränken"
Priorität.: YJ. Dezember 1970, Japan, Nr. 112 851/7Ο
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Sauer-
durch Fermentieren von Milch mit Milchsäure-
baktorj on oder' durch Versetzen von Milch mit Säure und jeweils
anr;<:iil loLOndo ■■'cr-rnentation des erhaltenen Gemisches mit einer
ίίοί'ο iinior hohem osrnotiselion Druck.
209828/0646
BAD
In der vorliegenden Beschreibung umfaßt der Begriff "milehsäurefennentierte
Milch" die Produkte, die beim Fermentieren entrahmter Milch oder aus entrahmtem Milchpulver oder entrahmter Kondensmilch
wieder hergestellter entrahmter Milch mit Milchsäurebakterien erhalten werden. Diese Produkte können sowohl lebende als
auch einer Pasteurisierung unterworfene Milchsäurebakterien enthalten.
Der Begriff "mit Säure versetzte Milch" umfaßt die durch Versetzen
der vorstehend genannten entrahmten Milcharten mit Säuren, wie Milchsäure, Citronensäure, Weinsäure, Gluconsäure,
einer sauren Aminosäure oder Phosphorsäure, erhaltenen Produkte.
Bei der Herstellung von milchsäurefermentierter Milch wurde bisher die Hefefermentation zusammen mit der Milchsäurefermentation
durchgeführt, um ein besser entwickeltes und reicheres Aroma zu erhalten. Hierbei wurde jedoch häufig festgestellt,
daß bei nicht exakter Kontrolle der Fermentation eine mit einer unangenehmem, für die Hefefermentation charakteristischen
Goruchsbildung verbundene übermäßige Fermentation
eintritt.
Aufgabe der Erfindung war es daher·, Sauermilchgetränko mit
reichem Aroma zur' Verfügung zu stellen, die beträchtliche Metallen
mithalten
erwünschter Arornastoffe / und keinen für· die Hefe fermentation
und überschüssige Alkoholbildung charakteristischen
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BAD ORIGINAL
Geruch nach Hefe, qualitativ minderwertigem Reiswein oder Sojabohnen
aufweisen. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Sauermilehgetränken durch Fermentieren von Milch mit Milchsäurebakterien
oder durch Versetzen von Milch mit Säure und jevfeiIs
anschließende Fermentation des erhaltenen sauren Gemisches mit einer Hefe, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in dem
Gemisch durch Zusatz einer solchen Menge mindestens einer einem Hefe-Kulturmedium zu-^i.rbaren Verbindung einen osmotischen Druck
erzeugt, der dem durch Zusatz von I5 bis 50 Gewichtsprozent Rohrzucker
hervorgerufenen osmotischen Druck entspricht, und das Gemisch
fe rment i e r t.
Die dem Verfahren zugrundeliegende Erfindung wurde nach intensiven
Untersuchungen der verschiedenen, für die Hefefermentation von
Sauermilehgetränken viesentlichen Bedingungen gemacht.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird die Hefefermentation rnilchijäurefermentierter
Milch oder mit Säure versetzter Milch unter Zusatz einer solchen Menge mindestens eines Monosaccharids oder
Disaccharide, eines mehrwertigen Alkohols, eines anorganischen oder organischen Salzes und/oder einer Aminosäure zu den erhaltenen
sauren Gemischen durchgeführt, daß der osmotische Druck
dieser Gemische Im vorstehend genannten Bereich liegt. Durch dief?e
Maßnahme läuft die Hefefermentation unter einem hohen osmotischen Druck ab. Hierdurch wird die Bildung des unangenehmen
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Geruches unterdrückt, und darüber hinaus wird die Entwicklung eines angenehmen Aromas bewirkt, das bei der Hefefermentation
unter üblichen osmotischen Drücken nicht .erhalten werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt somit einen beträchtlichen Fortschritt bei der SauermiIchhersteilung dar.
Die milchsäurefermentierte Milch oder die mit Säure versetzte Milch enthält etwa 2 bis 5 Prozent Lactose, die aus der entrahmten
Rohmilch stammt. Nach einer bisher üblichen Methode P wurden dem sauren Gemisch während der Hefefermentation einige
Prozent Traubenzucker zugesetzt. Diese Zuckermengen sind jedoch zur Aromaverbesserung der Sauermilch nicht ausreichend.
zahlreiche
Die genaue Messung des osmotischen Druckes einer / Verbindungen enthaltenden Lösung ist sehr schwierig. Der für das Verfahren
der vorliegenden Erfindung erforderliche osmotische Druck entspricht
jedoch im Falle von mit Milchsäure versetzter Milch einer
15 bis 50; Gewichtsprozent Saccharose enthaltenden Lösung. Fine ausführlichere
Erläuterung wird im Versuchsteil gegeben.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es ausreichend,
daß die Kefefermentation unter günstigen Wachstumsbedingungen durchgeführt wird. Es ist für das vorliegende
Verfahren bezeichnend, daß sich auch selbst dann kein durch eine übermäßige Fermentation bewirkter unangenehmer Geruch bildet,
wenn die Fermentationstemperatur nicht so streng kontrolliert wird wie im Falle der Hefefermentation unter üblichen osmotisdaen
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2162328
Drücken. Das erfindungsgcrnäße Verfahren wird deshalb nicht
durch die Fermentationstemperatur und die Permentationszeit
beschränkt, Erfindungsgemäß kann z.B. eine milchsäure fermentierte
Milch, die 30 Gewichtsprozent Saccharose enthält,
12 bis 48 Stunden bei 20 bis j50°C fermentiert werden. Ferner/
kann das erfindungsgemäße Verfahren natürlich unter Anwendung
bekannter Methoden, wie der p„-Regulierung, der Bakterienauswahl
oder der Kontrolle der Belüftung^durchgeführt werden.
Die Versuche und Beispiele erläutern die Erfindung.
Versuch 1
Eine sterile entrahmte Milch wird mit Milchsäurebakterien (Lactobacillus bulgaricus) beimpft. Die Milchsäurefermentation
wird 20 Stunden bei j57°C durchgeführt, wobei eine Sauermilch
mit einem Milchsäuregehalt von 2 Gewichts-Volumprozent entsteht. Diese Sauermilch wird mit einer Hefe (Candida pseudotropicalis
var. lactosa), 0,5 Prozent Traubenzucker als Nährstoff und zusätzlich zur Änderung des osmotisehen Druckes mit Saccharose
versetzt. Die Hefefermentation wird bei 2O0C durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in der Tabelle I zusammengestellt.
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216 ? 3 2 6
Saccharose- B'ermenta-
konzcntra- tions-
tion, Pro- zeit,
zent Stunden
24 24 24 24
48 72 72
Zahl der Hefezellen pro^
ml χ
27,5
22,4 23,0 26,7
23,1
21,2
18,5 4,0
Konzentra- Konzention des tration gebildeten der geÄthanols,
bildemg/g ten
Carbonyl ve vbindungen,
2,4
2,2 2,0 2,0 1,6
1,6 1,3
0,6
Bewertung mitte Ir. der Sinnesorgane,
Gesamtpunktzahl
22 29 |
20 21 |
Hefe geruch Il |
55 | 35 | Aroma |
105 | 38 | Il |
199 | 48 | ausge prägtes Aroma |
120 | 38 | Aroma |
114 | 36 | Il |
29 | 25 | schwa ches Aroma |
Die fermentierte Milch mit einer Saccharosekonzentration von 30 Prozent, die sieh bezüglich der Zahl der Hefezellen und der
Menge des gebildeten Ä'thanols nicht erheblich von der fermentierten
Milch mit einer Rohrzuckerkonzentration von 0 bis 10 Prozent unterscheidet, enthält jedoch eine beträchtlich erhöhte
Menge an Carbonylverbindungen. Die Hauptkomponente unter diesen Carbonylverbindungen ist Acetaldehyd. Es ist bekannt,
daß so begehrte Aromastoffe, wie Diacetylverbindungen und
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Ester organischer Säuren, aus Acetaldehyd gebildet werden und daß die gebildete Menge dieser Aromastoffe proportional ist
zu der Menge der gebildeten Carbonylverbindungen. Die Menge der gebildeten Carbonylverbindungen kann deshalb als Maß für die
Aromastoffe betrachtet werden. Die Bewertung der so erhaltenen SauermiIchgetränke mittels der Sinnesorgane wird von einer
Gruppe von I5 Experten durchgeführt. Jede Person bewertet 8
willkürlich zusammengestellte Proben in zwei Tagen, d.h. vier Proben am ersten Tag und die restlichen vier Proben am zweiten
Tag. Die Bewertung der Proben erfolgt nach dem Punktetest: eine Probe mit ausgeprägte«! Fruchtaroma erhält 4 Punkte, eine
Probe mit Fruchtaroma 3 Punkte, eine Probe mit Hefegeruch 2 Punkte und eine Probe mit starkem Hefegeruch 1 Punkt. Die in
Tabelle I angegebene Gesamtpunktzahl ist die Gesamtzahl der von jeder Person vergebenen Punkte; das bedeutet, je größer die
Gesamtpunktzahl, desto stärker ist das Fruchtaroma. Aus der Analyse der Ergebnisse ergibt sich, daß die 6 Proben mit einer
Saceharosekonzentration von mindestens 15 Prozent ein wesentlich besseres Aroma aufweisen als die anderen zwei Proben mit einer
Saccharosekonzentration unter I5 Prozent.
Versuch 2
Der Versuch wird in gleicher Vieise, wie in Versuch 1 beschrieben,
durchgeführt, mit der Ausnahme, daß die Zucker durch die in der
Tabelle II aufgeführten Verbindungen ersetzt wurden. Aus der Tabelle II ist ersichtlich, daß die vorteilhaften Ergebnisse
durch Zusetzen eines Monosaccharids, eines Disaccharids, eines
mehrwertigen Alkohols, anorganischer Salze oder einer Aminosäure erhalten werden.
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2162?26
Zugesetzte Verbindung und deren Konzentration, Prozent
Konzentra- Konzentration des tion der gebildeten gebildeten Äthanols, Carbonylmg/g
verbindungen,
Ergebnis
Traubenzucker | 20 | 3,0 | 259 |
Fruchtzucker | 20 | 2,8 | 280 |
Saccharose | 30 | 3,3 | 205 |
Maltose | 30 | 2,5 | 209 |
Sorbit | 20 | 2,3 | 217 |
Kochsalz | 3,5 | 2,3 | 210 |
Glycin | 5,5 | 2,7 | 205 |
kein Zusatz | 2,2 | 3^ |
ausgeprägtes Aroma
Hefegeruch, unangenehmer
Geruch
Versuch 3
Der Versuch wird in gleicher V/eise, wie in Versuch 1 beschrieben,
durchgeführt, wobei eine Sauermilch mit einer Saccharosekonzentration von 30 Prozent der Fermentation unter Verwendung verschiedener
Hcfearten unterworfen wird. Aus den in der Tabelle III zusammengestellten Ergebnissen ist ersichtlich, daß durch die
hohen osmotischen Drücke, verglichen mit den niedrigen osmotischen Drücken, ein bemerkenswerter Effekt hinsichtlich der Verhinderung
unangenehmer Hefegerüche auftritt, wobei dieser Effekt unabhängig von der Art der verwendeten Hefe erhalten wird.
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Hefe
Schi y.oHc.c char omyces
pombe Lindner ATCC 2476
Sa cchar oniy ees cerevisiae ATCC 2365
Saccharomyces chevölieri
ATCC 1O6O4
Candida pseudotropicalis var. Iactosa
ATCC 2540
osmotischer
Druck
hoch
niedrig
hoch
niedrig
hoch
niedrig
hoch
niedrig
Konzentration der Ergebnis gebildeten Carbonylverbindungen,
T/s 149 33 255 11
104 13 161 29
ausgeprägtes
Aroma
Kefegerueh
ausgeprägtes
Aroma
Hefegeruch
ausgeprägtes
Aroma
Hefegeruch
ausgeprägtes
Aroma
Hefegeruch
Entrahmte Milch wird 15 Solrunden bei 9O0C pasteurisiert und darm
auf 370C abgekühlt. Die Milchsäurefermentation mit Lactobacillus
bulgaricus wird 20 Stunden bei 370C durchgeführt, bis die Milchsäureazidität
der fermentierten Milch 2,0 Gewichts-Volumprozent beträgt. Nach dem Abkühlen auf 200C wird die fermentierte Milch
in einem Homogenisator bei einem Druck von 150 kg/cm homogenisiert,
100 Teile der fermentierten Milch vrerden mit 60 Teilen Saccharose und 0,6 Teilen Glucose und-mit Candida pseudotropicalis
var. lactosa versetzt. Die Hofefermentatiori wird 48 Stunden
bei 20°C durchgeführt. 160 Teile dos erhaltenen Produkts werden mit 4o Teilen Zucker und oiner geringen Würzstoffmenge versetzt,
wobei ein Sauerrnilehgetränk erhalten wird.
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BAD ORIGINAL
- ίο -
Beispiel 2
100 Teile entrahmte Milch werden mit 30 Tollen Traubenzucker und
2 Teilen Milchsäure vermischt. Das Gemisch wird dann 15 Sekunden
bei 90°G pasteurisiert.Nach dem Abkühlen auf j50°C wird das Gemisch
mit j5 Prozent einer Starterkultur von Saccharomyces cerevisiae
versetzt. Die Hefefermentation wird 2.K Stunden bei 25°C durchgeführt.
In 130 Teilen des fermentierten Produkts werden 70 Teile
Zucker und eine geringe V/ürzstoffmenge gelöst. Mach 20minütigem
Pasteurisieren bei 80°C vrird ein Sauermilchgetränk erhalten.
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ORIGINAL
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Sauermilchgetränken durch Fermentieren
von Milch mit Milehsäurebakterien oder durch Versetzen von Milch mit Säure und jeweils anschließende Fermentation des
erhaltenen sauren Gemisches mit einer Hefe, dadurch
gekennzeichnet, daß man in dem Gemisch durch Zusatz einer solchen Menge mindestens einer einem Hefe-Kulturmedium
zusetzbaren Verbindung einen osmotischen Druck erzeugt, der dein
durch Zusatz von 15 tiö 1,0 Gewichtsprozent Rohrzucker hervorgerufenen
osmotischen Druck entspricht,und das Gemisch fermentiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
den osmotischen Druck durch Zusatz mindestens eines Monosaccharide, eines Disaccharids, eines mehrwertigen Alkohols, eines organischen
oder anorganischen Salzes und/oder einer Aminosäure herstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man mit Milehsäurebakterien fermentierte Milch einsetzt, die lebende
oder einer Pasteurisierung unterworfene Milchsäurebakterien enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis J5* dadurch gekennzeichnet, daß
man mit Milehsäurebakterien fermentierte Milch einsetzt, die durch
Fermentieren von entrahmter Milch und/oder von aus Milchpräparaten wieder hergestellter entrahmter Milch hergestellt wurde.
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5· Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man mit Säure versetzte Milch einsetzt, die durch Versetzen von entrahmter Milch und/oder aus Milchpräparaten wieder hergestellter
entrahmter Milch mit Milchsäure, Citronensäure, Weinsäure, Gluconsäure,
einer sauren Aminosäure oder Phosphorsäure oder Gemischen dieser Säuren hergestellt wurde.
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