DE2139993C3 - Verfahren zur Herstellung von 1,1-Dlfluoräthan - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 1,1-DlfluoräthanInfo
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Description
wendet, in der X für ein Fluoratom oder einen io ist zwar mit Ausbeuten bis zu etwa 95",, möglich,
perfluorierten, geradkettigen oder verzweigten oder jedoch ist sie völlig unbefriedigend. Es sind hier nämcyclischen
Alkylrest mit 1 bis 12 C-Atomen steht, lieh nicht nur einmalige, katalytische Mengen an BF3
wobei die genannte Sulfonsäure, bezogen auf ihr erforderlich, sondern vielmehr müssen bereits vor BeGewicht,
0,01 bis 5,00 Gewichtsprozent eines ginn der Reaktion beachtliche Mengen eingesetzt
Fluoroborats MBF4, in der M ein Alkali- oder 15 werden, und zusätzlich müssen während der Reaktion
Erdalkalimetall oder einen gegebenenfalls sub- kontinuierlich Mengen bis zu etwa 10 Gewichtsprozent
stituierten Ammoniumrest bedeutet, enthält.
an BF3, bezogen auf das eingesetzte Acetylen, unbedingt
zugeführt werden [Houben — VVeyl, !. c,
S. Hl]. Durch den Zusatz dieser hohen Menge«· an BF3
ao treten zwangsweise zusätzliche Abtrennungsprobleme auf Grund der großen Flüchtigkeit des BF3 auf. gan/
abgesehen von den hohen Kosten für das sehr Indrolyseempfindliche
Bortnfluorid. Eine Rückführung dieses Bortrifluorids ist ohne großen technischen Aufwand
nicht möglich.
Weiterhin haben Versuche ergeben, daß bei Verwendung
von SnCI4, TiCI4 oder SbCI5 das Problem der
relativ hohen Flüchtigkeil und der äuL'erst großen
Hydroiyseempfindlichkeit nicht gelöst werden konnte
1,1-Difluoräihan kann auf verschiedene Weise hergestellt
werden; entweder aus 1,1-Dichloräthan und
Fluorwasserstoff, aus Vinylfluorid und Fluorwasserstoff oder aber auch aus Acetaldehyd und Schwefeltetrafluorid. Alle diese Verfahren haben jedoch, auf 30 Werden diese Katalysatoren auf inerten Trägern auf-Grund der ihnen anhaftenden Nachteile, keinerlei gebracht, so tritt bereits nach relativ kurzer Versuchstechnische Bedeutung erlangt.
Fluorwasserstoff, aus Vinylfluorid und Fluorwasserstoff oder aber auch aus Acetaldehyd und Schwefeltetrafluorid. Alle diese Verfahren haben jedoch, auf 30 Werden diese Katalysatoren auf inerten Trägern auf-Grund der ihnen anhaftenden Nachteile, keinerlei gebracht, so tritt bereits nach relativ kurzer Versuchstechnische Bedeutung erlangt.
Es ist auch bekannt, daß Acetylen mit Fluorwasserstoff zu Vinylfluorid, zu 1,1-Difluoräthan oder
aber auch zu einem Gemisch dieser Verbindungen reagieren kann. Diese Anlagerung von Fluorwasserstoff
an Acetylen erfolgt jedoch nur in Gegenwart von Katalysatoren einigermaßen befriedigend. In den
meisten Fällen wird aber neben dem gewünschten
dauer eine Desaktivierung des Kontaktes, insbesondere durch Verkleben der aktiven Oberflächen, hcr\orgerufen
durch Hydrolyse, ein.
Ein weiteres Katalysatorsystem stellt das in der deutschen Offenlegungsschrift 1 945 655 beschriebene
Reaktionsprodukt aus einer molaren Mischung aus Fluorsulfonsäure und Antimon(V)-fluorid dar. Die
sich dabei bildende komplexe Säure HSO3SbF,;, die
bildet:
CH s CH + H F -> CHF = CH2
CH = CH τ 2 HF ->
CHF2 - CH,
1.1-Difluorädian gleichzeitig auch Vinylfluorid ge- 40 sogenannte magische Säure, muß jedoch in reiner
Form ir; ganz erheblichen Mengen eingesetzt werden. damit über längere Zeit die Umsetzung von Acetylen
mit F'uorwasserstoff aufrechterhalten werden kann. Es handelt sich hierbei deshalb nur um einen flüssigen
Katalysator und nicht um eine Katalysatorlösung. Von einem echten katalytischen System kann deshalb
hier nicht gesprochen werden. Außerdem ist dieses Reaktionsmedium äußerst korrosiv; selbst Nickel
wird hienon aufgelöst.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 1,1-Difluoräthan durch Einleiten
von Acetylen und Fhiorwasserstoff in eine Sulfonsäure
als flüssiges Umsetzungsmcdium, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man als flüssiges Um-
Solche Gemische erfordern aufwendige Aufarbeitungseinrichtungen,
um bereits gebildetes Vinylfluorid vom 1,1-Difluoräthan abzutrennen.
Als Katalysatoren wurden für die Acetylcnfluorierung
bisher insbesondere Bortrifluorid, Fluorsulfonsäure, Zinntetrachlorid, Titantetrachlorid und Antifnonpentachlond
für die Flüssigphasenreaktion und
Aluminiumtrifluorid sow e Zinntetrachlorid oder Ti- ,_ , ^-., ^,..
lantetrachlorid auf Aktivkohle für die Gasphasen- 55 setzungsmedium eine Sulfonsäure der allgemeinen
teaktion vorgeschlagen [v.äl. zum Beispiel H ou be η— Formel XSO3H verwendet, in der X für ein Eluor-Weyl,
Methoden der organischen Chemie, V/3, atom oder einen perfluorienen, geradkettigen oder
$. 110 und 111 (1962)]. Weiterhin werden in derdeut- verzweigten oder cyclischen Alkylrest mit I bis
lchen Offenlegungsschrift 1 945 655 und in der deut- 12 C-Atomen steht, wobei die genannte Sulfonsäure,
sehen Auslegeschrift 1 245 348 Mischungen aus Fluor- 60 bezogen auf ihr Gewicht, 0,01 bis 5,00 Gewichtsprozet
sulfonsäure und SnCl4, TiCI44 SbCI5 bzw. SbF5 als eines Fluoroborats MBF4, in der M ein Alkali· oder
wirksame Katalysatoren zur Acetylenfluorierung be- Erdalkalimetall oder einen gegebenenfalls substituierschrieben. In Abhängigkeit von den jeweils herrschen- ten Ammoniumrest bedeutet, enthält,
den Reaktionsbedingungen bei der Umsetzung von überraschend hat sich herausgestellt, daß beim
Acetylen mit Fluorwasserstoff in Gegenwart der auf- 65 erfindungsgemäßen Verfahren nur noch sehr kleine
geführten Katalysatoren tiilden sich jedoch auch hier Mengen an Tetrafluoroboraten erforderlich sind,
überwiegend Mischungen mit variierenden Anteilen Diese Stoffe, die in der Sulfonsäure dispergiert oder
an Vinylfluorid und l.l-Difluoräthan. gelöst .cind, werden in einer Menge von höchstens
5 Gewichtsprozent — bezogen auf die eingesetzte SulfonsSure — zugegeben. Im allgemeinen ist bereits
jt. B. eine Menge von l°/nn an Tetrafluorborat in der
Sulfonsäure völlig ausreichend. Es liegt hier also ein echter katalytischer Effekt vor, zumal eine Desaktivierung
auch nuch längeren Versuchsreihen nicht festgestellt werden konnte. Untersuchungen der Reaktionsgase
ergaben weiterhin, daß auch während der Durchführung der Versuche keinerlei Borverbindungen,
insbesondere Bortrifluorid, aus dem Reaktor iq ausgetragen wurden. Da außerdem die Tetrafluorborate
gegenüber Feuchtigkeit nicht empfindlich sind, kann eine Desaktivierung des Katalysators durch das
mit dem Fluorwasserstoff eingeschleppte Wasser nicht erfolgen. Als Sulfonsäure XSO3H kann sowohl Fluorsulfonsäure
als auch jede Perfluoralkylsulfonsäure, bei der X ein perfluorierter, linearer oder verzweigter oder
cyclischer Alkylrest mit t bis 12 C-Atomen ist, eingesetzt werden. Neben der bereits genannten Fluorsulfonsäure
eignen sich z. B. sehr gut die Trifluorrnethansulfonsäure, die Perfiuorbutnnsiilfonsäiire ^nwie
die Perfluoroctarsulfonsäure.
Der Einsatz von Perlluoralkylsulfonsäuren bietet
den Vorteil, daß diese Verbindungen völlig stabil sind
lind deshalb auch leicht wieder regeneriert werden
können-
AIs Tetrafluoroborate der allgemeinen Formel
MBF1 eignen sich Alkali- und Erdalkaliverbindungen. Doch kann M auch für einen Ammoniumrest, der auch
substituiert sein kann, stehen.
Das Verfahren wird in der Weise durchgeführt, daß Acetylen und gasförmiger Fluorwasserstoff — entweder
getrennt oder im Gemisch — in bzw. durch die mit dem Tetrafluornborat ak'ivicrte /luorhaltige SuI-
b) erfindungsgemäü mit 35 g KBF1
Versuchs- | Einsatz | Umsatz zu |
.!Umsatz zu |
CH.-Gelwlt im Roh |
(Juuer | on C,Hj | CHF3CH;, | CHFuCH, | produkt |
Stunden | Liter | % | % | % |
6 | 385 | 76,6 | 76,6 | 0,05 bis 0,1 |
8 | 506 | 0,35 | ||
Π | 711 | 73,0 | 68,0 | 0,75 |
14,5 | 0,50 | |||
16,0 19,0 |
1023 | 73,5 | 74,5 | 1,75 2,10 |
22,0 25,0 |
1389 | 74,2 | 75,2 | 1,70 3,05 |
.Ύ7.5 30,5 |
1758 | 74,4 | 74,5 | 5,75 8,70 |
33,5 | 2162 | 73,5 | 71,5 | 15,80 |
38,5 | 2461 | 72,3 | 63,5 | 15,60 |
Die Reaktionstemperatur liegt im allgemeinen unter der jeweiligen Siedetemperatur der eingesetzten fluorhaitigen
Sulfonsäure, bevorzugt wird die Reaktion
bei einer Temperatur zwischen -20 und 1CO"C durchgeführt.
Die Reaktion kann bei Drücken bis zu 10 atu durchgeführt werden, bevorzugt wird jedoch bei
Atmosphärendruck gearbeitet.
Das erfindungscemuße Verfahren läßt sich sowohl
kontinuierlich als auch diskontinuierlich durchfuhren. Durch die besonderen Vorteile des Katalysatorsystems
bietet sich das Verfahren vor allem für eine kontinuierliche Arbeitsweise an. .
als Zwi
„Luc... ItL1U11UU1MUW1Uu CV,Y^111. ,, uU. ..«.»£_ —- Das 1,1 - Di fi uorä t ha η wird insbesondere
fonsäure geleitet wird. Das R^aktio-.sgemisch kann 35 schenprodukt zur Synthese der polyrnensierDarei
dabei gerührt werden. Fluorolefine Vinylfluorid und Vinylidenfluorid beno-
Das Molverhältnis von Fluorwasserstoff zu Acetylen tigt. Die daraus herstellbaren Homo- und Miscnpoiy
beträgt zwischen 2:1 und 6:1, vorzugsweise zwischen merisate erlangen steigende Bedeutung, insbesonaer
2:1 und 3:1. für korrosionsfeste Beschichtungen und fur vvetter-
In den folgenden Tabellen sind die Ergebnisse eines +o feste Anstriche. Weiterhin findet das 1,1-Difluorathan
Vergleichsversuches (erfiiidungsgemäL'er Katalysator— als Kühlmittel Verwendung.
Katalysator gemäß deutscher Auslegeschrift 1 245 348) Das erfindungsgemäßc Verfahren soll an Hand at
wiedergegeben. Dabei wurden bei beiden Versuchen folgenden Beispiele näher erläutert werden:
die gleichen Bedingungen, nämlich Reaktionstemperattir 56 bis 58DC, 35 g Katalysator in 1 Liter Fluor- 45
sulfonsäure, Durchsatzgeschwindigkeit 601 C2H2/Std.
und 120g HF/Std., eingehalten:
die gleichen Bedingungen, nämlich Reaktionstemperattir 56 bis 58DC, 35 g Katalysator in 1 Liter Fluor- 45
sulfonsäure, Durchsatzgeschwindigkeit 601 C2H2/Std.
und 120g HF/Std., eingehalten:
a) gemäß deutscher Auslegeschrift 1 245 348
mit 35 g SnCl.,
mit 35 g SnCl.,
Versuchs | Einsatz | Umiatz zu |
/Himsatz zu |
CjHj-Gchalt im Roh |
dauer | an QH2 | CHF2CH, | CHF.CH, | produkt |
Stunden | Liter | %* | O | |
4 | 250 | 76,2 | 76.2 | 0,05 |
8 | 487 | 74,6 | 73,0 | 0,05 |
12,5 | 778 | 75,2 | 76,0 | 0,05 |
15,5 | 964 | 73,1 | 71,7 | 0,60 |
20,0 | 1281 | 66,6 | 46,8 | 0,85 |
22,5 | 3,80 | |||
25,5 | 1627 | 63,7 | 53,0 | 6,65 |
29,0 | 10,45 | |||
31,0 | 1957 | 61,6 | 51,8 | 25,0 |
38,5 | 2438 | 57,5 | 42,8 | 47,60 |
* Das heißt gegenüber dem Umsatz zum jeweils vorher gemessenen Zeitpunkt.
Als Reaktor diente ein 2-1-Nickelrührbehälter, der
mit Polyvinylidenfluorid oberflächlich gegen K°TT°~
sion beschichtet worden war. Im ReaktionsgclaL be-
fand sich eine Lösung aus 1 I (17,4 Mol) Fluorsulfonsäure und 1 g (0,00794 Mol) Kaliumtetrafluorborat als
Katalysator. Unter Rühren wurden pro Stunde MW I
(1,34 Mol) Acetylen und 61,5 1 (2,75 Mol) gasförmiger Fluorwasserstoff eingeleitet. Die Hydrofluonerung des
Acetylens wurde bei Normaldruck und einer Temperatur
von 55'C ausgeführt. Die aus dem Reaktor austretenden Gase werden von nichtumgesetztem
Fluorwasserstoff durch eine Gaswäsche mit Wasser und Alkalilauge gereinigt und kondensiert. Die Aus-
beute an 1,1-Difluoräthan lag nach einer Versuchsdauer von 20 Stunden noch bei
> 99,7 %.
Es wurden pro Stunde 30,01 (1,34 Mol) Acetylen
und 67,0 1 (3,0 Mol) gasförmiger Fluorwasserstoff bei 70"C in eine Katalysatorlösung, welche aus 1 1
(6,1 Mol) Perfluorbutylsulfonsäure und 31,5 g
(0,25 Mol) Kaliumtetrafluorboral bestellt, unter Kuh
ren in den mit Polyvinylidenfluorid beschichteten Nickelreaktor eingeleitet. Die aus dem Reaktor entweichenden
Gase enthielten, 'uißer dem in leichtem
Überschuß eingesetzten Fluorwasserstoff, nur 1,1-Difluoräthan.
Pro Stunde wurden in einem weiteren Versuch 30,01 (1,34 Mol) Acetylen und 61,5 1 (2,75 Mol)
Fluorwasserstoff bei 60"1C in eine Katalysatorlösung,
bestehend aus II (17,4MoI) Fluorsulfonsäure und
63,0 g (0,5 Mo|) Kuliumtetrafluorborat, unier Rühren
eingeleitet.
Eine Desaktivierung des Katalysators konnte auch nach mehrmaliger Unterbrechung des Versuches,
selbst nach einer Versuchsdauer von 20 Stunden, nicht beobachtet werden. Die Untersuchung der Reaktionsgase
ergab, daß selbst bei diesem relativ hohen Gehalt an Kaliumtetrafluorborat weder Bortrifluorid
noch eine andere Borverbindung in den Abgasen nachzuweisen war. Dies ist darauf zurückzuführen,
daß dieses Katalysatorsystem völlig stabil ist und keine flüchtigen Borverbindungen gebildet werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von 1,1-Difluoräthan durch Einleiten von Acetylen und Fluorwasserstoff in eine Sulfonsäure als flüssiges Umsetzungsmedium, dadurch gekennzeichnet, daß man als flüssiges Umsetzungsmedium eine Sulfonsäure dei allgemeinen Formel XSOaH vcr-bei den Reaktionen von Acetylen mit Fluorwasserstoff in Fluorsulfonsüiire als Reaktionsmediiim treten ferner starke Verharzungen auf und führen somit /u Ausbeuteverminderungen, abgesehen von dem vur-5 zeitigen Verbrauch der eingesetzten Fluorsulfonsäure [vgl. zum Beispiel Houben — VVeyl, |. c S. I IU].Die Reaktion von Acetylen mit Fluorwasserstoff Jn Gegenwart von Bortrifluorid und Fluorsulfonsäure
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