DE2138371A1

DE2138371A1 - Zuendketten mit verbesserter verzoegerungswirkung im mikrosekundenbereich fuer aufschlagzuender

Info

Publication number: DE2138371A1
Application number: DE19712138371
Authority: DE
Inventors: Josef Dipl Chem Dr Prior
Original assignee: Dynamit Nobel AG
Current assignee: Dynamit Nobel AG
Priority date: 1971-07-31
Filing date: 1971-07-31
Publication date: 1978-03-16
Also published as: GB1500688A; DE2138371B2; FR2368688A1; DE2138371C3

Description

OZ 71078

DTIiAHIT NOBEL AKTIEJiGESELISCHAiT
Troisdorf Bez. Köln

Zündketten mit verbesserter Verzögarungswirkung im Mikrosekundenbereich für Aufschlagzünder.

Die Erfindung betrifft Zündketten mit verbesserter Yerzögerungswirkung im Mikrosekundenbereich für Aufschlagzünder, insbesondere zum. Einbau in Plugabwehrgeschösse» Geschoßzünder dienen der Z und— einleitung der Sprengladung von G-.esehossen. Sie enthalten neben den mechanischen oder elektrischen Elementen, welche spezielle !funktionen des Zünders, wie z.B. Yorrohrsicherheit, Selbstzerlegung und Langzeitverzögerung, steuern, in einer Hülse, z.B.

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aus Aluminium, unmittelbar aufeinander folgend die zur Auslösung de3 Zündvorgangs erforderlichen Zündmittel, wie durch An- * . stich oder auf elektrischem Wege zündbare Zündeinleitungssätse, Initialsprengstoffsätze und Sekundärsprengstoffe.

GeschoBzünder mit einer 7erzögerungswirkung sind bekannt. Es'
können z.B» Uhrwerksverzögerungon oder pyrotechnische Langzeitverzögerungen verwendet werden. Diese Verzögerungen liegen aber ausschließlich im Bereich von Sekunden bis Millisekunden. Elektronische Yerzögsrungselemente können zwar mit beliebiger Zeiteinstellung verwendet werden, sie sind aber kompliziert und benötigen einen relativ großen Raum beim Einbau,

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Flugabwehrgeschösse sind besonders v/irksam, wenn ihre Zündung nicht unmittelbar beim Auftreffen auf das Ziel erfolgt, sondern wenn sie eine geringe Verzögerung haben, so daß das Geschoß in das Ziel eindringen kann und erst innerhalb des Plugzeugs zur Detonation koiniat. Diese Verzögerung muß je nach der Fluggeschwindigkeit der einzelnen Kaliber bis zu 400 psec. betragen. Die Zündung einer normalen sogenannten Super-Quick-Zündkette eines Geschoßsünders beträgt aber nur etwa 20 psec, gemessen vom Aufschlag auf eine genormte Zielplatte bis zur beginnenden Detonation der Gesehoßladunn;.

An sich wäre es möglich, die Durchzündzeit allein durch eine Dimensionsänderung zu verlängern. Normalerweise wird aber dieses Vorgehen nur bei einer erheblichen Lähgenvergrößerung wirksam sein und auch nur in geringfügigem Maße die Reaktionszeit verlängern, da die bisher bekannten Zündsprengstoffe Reaktionsgeschwindigkeiten von 2000 bis 5000 m/sec. haben.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung einer Zündkette für Geschoßzünder zu finden, die eine über die übliche, durch den Charakter der bekannten Zündstoffe und Zündstoffgemiöche an sich gegebene Verzögerung hinausgehende verzögerte Zündung eines Geschosses bewirkt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß .dadurch gelöst, daß Zündeinleitungssätze, Initialsprengstoffsätze und SekundärSprengstoffe anstatt in einer Hülse unmittelbar aufeinander folgend, in

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mehreren mit Abstand funktionsgerecht nacheinander angeordneten Hülsen untergebracht werden, die entweder die einzelnen Sätze vollkommen getrennt oder einander ganz oder teilweise überschneidend enthalten. Der Abstand zwischen den einzelnen Hülsen beträgt wenige Millimeter, z.B. 5 inn.

Die Zündketten können im Einzelnen dabei so ausgebildet sein, daß die Zündeinleitungssätze ganz oder teilweise in einer Hülse, die Initialsprengstoffe und die Sekundärsprengstoffe, gegebenenfalls unter Torschaltung eines Teiles der Zündeinleitungssätze, in einer zweiten Hülse untergebracht sind oder daß die Zündeinleitungssätze und ein Teil der Initialsprengstoffsätze in einer Hülse, der andere Teil der Initialsprengstoffsätze und die Sekundärsprengstoffe, gegebenenfalls unter Yorschaltung von weiterem Zündeinleitungsniaterial, in einer zweiten Hülse untergebracht sind.

Die Zündeinleitungssätze bestehen z.B. aus Friktionssätzen auf der Basis von Antimonsulfid, dem Bleisalz der Styphninsäure (Trizinat), Mennige und Guanyl-nitrosaminoguanyl-tetrazen (Tetrazen), auf der Basis von Bleiazid, Antimonsulfid, Siliciumcarbid und KaliuEChlorat o.dgl.

Die Initialsprengstoffßätze bestehen z.B. aus Bleiazid und/oder Trizinat.

Sekundärsprengstoffe sind z.B. Pentaerythrit-tetranitrat (Nitro-

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penta), Cyclotrimethylentrinitramin (Hexogen), Trinitrophenylmethylnitramin (Tetryl) o.dglo

Beispiele

1.) (Gegenbeispiel)

ι Al-Hülsen: Länge 10,5 mm, Durchmesser 3?7 mm ;

1. Ladung Friktionssatz FS 3 bzw. FS 120 mg

2. Ladung Bleiazid 70 ag

3. Ladung Tetryl 25 mg '

Auf die Tetrylladung wurde ein Al-Plättchen von 0,2 mm Stärke gelegt und die Hülse durch Umlegen auf diese Plättchen verschlossen. Die Verzögerungszeit wurde mit Hilfe eines elektrischen Zeitmessers vom Augenblick des Nadeleinstichs bis zum Austreten der Detonationswelle gemessen.

Die Verzögerungszeiten betrugen bei Verwendung von FS 3 ca. 40 με und bei Verwendung von FS 5 ca. 130 ps.

FS 5: Antimonsulfid· 37 % FS 3: Bleiazid 28 %

Trizinat 26 % Antimonsulfid 33 %

Mennige 29 % Siliciumcarbid 5 %

Tetrazen 8 %' Kaliumchlorat 34 %

2.) Primär-Hülse Friktionssatz FS 5 b

Sekundär-Hülse 1. L_adung: Bleiaζid:

2. Ladung: Tetryl; 809811/0002

*ZW.*	FS 3:	120	mg
		70	mg
		25	ag
BAD	ORIGINAL

Länge der Prinär-Hülso: 3,7 _

Durchmesser 3*7 mm. Länge der Sekundär-Hülse: 7_a

ϊ,7 mm \
^r,0 nm J

Abstand der Hülse; 5

Yerzögerungszeit bei Verwendung von FS 5: ca. 230 μ$ Verzögerungszeit bei Verwendung von FS 3: ca. 80 \).s

fe 3.) Primär-Hülse: 1. Ladung: Friktionssatz 5 20 mg

2. Ladung: Bleiazid 25 r.«j

Sekundär-Hülse 1. Ladung: Friktionssatz 5 60 mg

2. Ladung: Bleiazid 90 mg

3. Ladung: Tetryl 25 mg

Abmessungen und Abstand der Hülsen wie Beispiel 2
Verzögerungszeit: ca. 230 p.s

,4.) Primär-Hülse Friktionssatz 5 120 mg

W . Sakundär-Hülse 1. Ladung: Friktionssatz 5 60 mg

2. Ladung: Bleiazid 90 mg

3. Ladung: Tetryl 25 mg

Abmessungen und Abstand der Hülsen wie Beispiel 2
VerzögGrungszeit: ca. 300 psec.

BAD ORSGiNAL

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Claims

Patentansprüche i

1.) Zündketten mit verbesserter VerzögerungsvdLrkung iia Mikrosekundenbereich für Aufschlagzünder, insbesonders zun Einbau in Plugabwehrgeschosse, dadurch gekennzeichnet s daß Zündeinleitungssätze, Initialspreng- ■■ stoffsätze und Sekundärsprengstoffe anstalt in einer Hülse unmittelbar aufeinander folgend, in mehreren mit Abstand xunktionsgerecht nacheinander angeordneten Hülsen untergebracht sind, die entv/eder die einzelnen Sätze vollkommen getrennt oder einander ganz oder teilweise überschneidend enthalten.

2.).Zündketten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündeinleitungssätze ganz oder teilweise in einer Hülse, die Initialsprengstoffe und die SekundärSprengstoffe, ' gegebenenfalls unter Torschaltung eines Teiles der Zündeinleitungssätze, in einer zweiten Hülse untergebracht sind.

3.) Zündketten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündeinleitungssätze und ein Teil der Initialsprengstoff sätze in einer Hülse, der andere Teil der Initialsprengstoff sätze und die Sekundärsprengstoffe, gegebenenfalls unter Vorschaltung von weiterem Zündeinleitungsmaterial, in einer zweiten Hülse untergebracht aind.

Troisdorf, den 29. Juli 1971
Dr.Mi/So

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