DE2124089B2 - Einrichtung bei Schienenbahnen zur Informationsübertragung von der Strecke auf die Fahrzeuge - Google Patents
Einrichtung bei Schienenbahnen zur Informationsübertragung von der Strecke auf die FahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung bei Schienenbahnen zur Informationsübertragung von der
Strecke auf die Fahrzeuge, insbesondere zur Fahrortermittlung auf den Fahrzeugen, mit Hilfe von auf diesen
erkennbaren Markierungen an der Strecke, wobei auf jedem Fahrzeug ein Abfragegerät in Form eines
Senders und Empfängers für elektromagnetische Schwingungen vorgesehen ist und entlang der Strecke
in vorgegebenen Abständen passive Antwortgeräte mit einer der jeweils über die Abfragegeräte auf die
Fahrzeuge zu übertragenden Informationen entsprechend eingestellter Umsetzung der von den Abfragegeräten
ausgesandten elektromagnetischen Schwingungen.
Einrichtungen zur Fahrortbestimmung auf Schienenfahrzeugen
und zur Signalübertragung zwischen den Fahrzeugen und an der Strecke angeordneten Zentralen
sind beispielsweise aus der DE-PS 11 06 794 bekannt Bei dieser Zugdeckungseinrichtung sind längs der
Strecke Leitungsschleifen verlegt, die mit einer Sende- und Empfangseinrichtung für mehrere Frequenzen auf
den Fahrzeugen strahlungsgekoppelt sind. Die Leitungsschleifen sind in vorgegebenen Abständen mit
Markierungsstellen versehen, die auf den Fahrzeugen Kennzeichen auslösen, die der Fahrortermittlung
dienen. Durch Zählen der seit dem Einfahren eines Schienenfahrzeuges in einen Streckenbereich ausgelösten
Kennzeichen wird auf dem Fahrzeug der jeweilige Fahrort errechnet Zur genauen Fahrortermittlung kann
zusätzlich eine Feinwegmessung durch Auswerten von Radumdrehungen vorgenommen werden.
Diese bekannte Einrichtung hat den Nachteil, daß die jeweilige Fahrortermittlung aufgrund eines Zählvorganges
zustande kommt und eine genaue Einstellung von auf den Fahrzeugen vorgesehenen Zählern nur an
den jeweiligen Streckenbereichsgrenzen vorgenommen werden kann, an denen die Zähler in eine vorgegebene
Anfangsstellung gebracht werden. Wenn beim Durchfahren eines Streckenbereichs bei der Informationsübertragung
Störungen auftreten, so daß es zu einer Vermehrung bzw. Verminderung der die Zähler
fortschaltenden Kennzeichen kommt, so ist eine genaue Fahrortermittlung und sichere Betriebsführung in Frage
gestellt. Zum Vermeiden von Betriebsgefährdungen sind daher für die Fahrzeuge Einrichtungen geschaffen
worden, die bei Unterbrechung der Informationsübertragung zwischen den Fahrzeugen und der Strecke
einen Bremsbefehl auslösen.
ι Wenn infolge einer Störung der Informationsübertragung
die Fahrortermittlung auf den Fahrzeugen unterbleibt, weil die Markierungssteilen nicht zu
erkennen sind, sind die einzelnen Schienenfahrzeuge in dem Streckenbereich aufgrund ihrer Geschwindigkei-
K) ten und1 Bremsvermögen nach Ausgabe des Bremsbefehls
noch unterschiedlich weit gefahren, ohne daß eine ausreichende Fahrortmeldung an eine Zentrale gegeben
werden konnte. Aus der DE-AS 12 54174 ist eine
Einrichtung in einem Fahrzeuggerät für Anlagen mit linienförmiger Zugbeeinflussung bekannt, die derartige
falsche Fahrortbestimmungen auf den Fahrzeugen und in den Zentralen bei bzw. nach Unterbrechung der
Informationsübertragungen ohne zu großen Aufwand selbsttätig korrigiert Mit Hilfe von zusätzlich auf den
Schienenfahrzeugen vorgesehenen Einrichtungen ist es damit zwar möglich, nach einer Unterbrechung der
Informationsübertragung zwischen den Schienenfahrzeugen und der Zentrale dieser nach Beendigung der
Störung den neuen Fahrort des Schienenfahrzeuges
:■', durch Übertragung von noch ausstehenden Zählimpulsen
für die Zentrale mitzuteilen, jedoch bleiben die grundsätzlichen Nachteile des Zählverfahrens mit nur
an den Streckenbereichsgrenzen vorhandenen Synchronisationsmöglichkeiten bestehen.
)» Ein anderes Ortungssystem für Schienenfahrzeuge ist
aus der DE-OS 19 30641 bekannt das ebenfalls nach dem Zählverfahren arbeitet. Bei diesem Ortungssystem
werden auf den Schienenfahrzeugen mit Wechselstrom betriebene Indikatoren und an der Strecke in verges'; benen Abständen angebrachte Teile vorgesehen, die
eine Beeinflussung der Indikatoren herbeiführen. Die Teile können einfache Blechwinkel sein, deren Einwirkung
auf die Indikatoren unabhängig von Witterungseinflüssen oder einer Energieversorgung gewährleistet
4<i ist. Es bleibt allerdings der grundsätzliche Nachteil des
Zählverfahrens.
Ferner ist aus der DE-PS 8 9S671 ein System
bekannt, das eine Zugbeeinflussung mittels an der Strecke angeordneter Beeinflussungspunkte gestattet.
*'» Zu diesem Zweck werden von an der Strecke
vorgesehenen Meldepunkten Informationen auf die Züge übertragen, die aufgrund von mehreren Dauermagneten
zustande kommen. Dabei werden die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten von Plus-
vi und Minusimpulsen, je nach Anordnung der Magnete,
ausgenutzt, um zu unterschiedlichen Informationen zu kommen. Es ist leicht einzusehen, daß die Anzahl von
sich unterscheidenden Informationen gering bleibt weil an den einzelnen Meldepunkten aus räumlichen und
übertragungstechnischen Gründen nicht beliebig viele Magnete angeordnet werden können. Außerdem
besteht der Nachteil, daß beim Stillstand eines Schienenfahrzeuges an einem Meldepunkt mit vielen
Magneten, also großer Längsausdehnung, keine Infor-
M) mationsbildung auf dem Schienenfahrzeug möglich ist, weil nicht alle zu dem Meldepunkt gehörenden Magnete
abgetastet werden können. Mit diesem System zur Zugbeeinflussung wäre zwar an jedem Meldepunkt eine
genaue Fahrortbestimmung möglich ohne Verwendung eines Zählverfahrens, jedoch ist auch dieses System zur
Fahrortermittlung auf den Fahrzeugen ungeeignet, weil nicht genug Meldepunkte mit sich unterscheidenden
Ortsinformationen gebildet werden können.
Aus der Zeitschrift »Signal und Draht« 57 (1965)
Heft 5, Seite 82, Zeilen 14 bis 17 ist es bekannt, daß zur
Ortskennzeichnung das bekannte Prinzip der Güterwagen-Identifizierung
umgekehrt werden kann, wobei die passiven Ziffern, welche bei dem bekannten System am
Waggon angeordnet sind, im Gleis vorgesehen werden. Diese bekannte Einrichtung bei Schienenbahnen zur
Informationsübertragung von der Strecke auf die Fahrzeuge erfordert unter Berücksichtigung besonderer
Sicherheitsbedingungen eine Anbringung der passiven Actwortgeräte an der Strecke in gleichen
Abständen. Eine derartige Forderung kann jedoch nicht immer eingehalten werden, beispielsweise dann nicht,
wenn in Abhängigkeit von der Gleisanlage oder im Hinblick auf die Signalstandorte eine Anbringung der
Antwortgeräte in unregelmäßigen Abständen erforderlich wird.
Ferner ist in der Zeitschrift »Signal und Draht« 56 (1964) Heft 2, Seite 18 im Rahmen der Beschreibung der
Möglichkeiten der selbsttätigen Steuerung ».ines Zuges
in Verbindung mit einer modernen Signaltechnik ausgeführt, daß bei Linienzugbeeinflussungssystemen
von einer Streckenzentrale über die Linienleitung auf die Züge u.a. als Mindestinformationen der Entfernungswert
E vom Anfang einer Linienleiterschleife bis zu einem Signal und außerdem eine Ortskennung
übertragen werden. Die Ortskennungen dienen dabei lediglich zur Kennzeichnung bestimmter Gruppen von
aufeinanderfolgenden Abschnitten. Der Wechsel von Ortskennungen wird auf den Zügen zur Änderung des
Standes eines Wegzählers ausgenutzt, beispielsweise zum Einstellen der Grundstellung dieses Zählers. Der
auf die Züge übertragene Entfernungswert E dient zur laufenden Berechnung des bis zum vorausliegenden
Signal noch vorhandenen Restweges Z unter Berücksichtigung des jeweils zurückgelegten Weges W. Diese
Berechnung ist erforderlich für die Ermittlung des Bremseinsatzpunktes bei »HALT«-zeigendem Signal.
Somit dienen die erläuterten Mindestinformationen also nur zum Steuern von Wegzählern bzw. zum Berechnen
des Fahrortes eines Schienenfahrzeuges bezüglich der Ermittlung von Bremseinsatzpunkten.
Schließlich beschreibt die DE-OS 14 55 372 die Informationsübertragung auf einen Zug an bestimmten
Streckenorten. Als Information kann beispielsweise die Entfernung des betreffenden Streckenortes vom Anfang
der Strecke sein. Bei dieser bekannten Einrichtung zur punktförmigen Übertragung von Informationen ist
an der Strecke nicht in regelmäßigen Abständen eine Vielzahl von Ortskennzeichen sendenden Einrichtungen
vorgesehen, sondern nur eine.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der oben beschriebenen Einrichtungen und
Systeme zu vermeiden und eine Einrichtung der eingangs genannten Art dahingehend auszubilden, daß
unabhängig vom jeweiligen Abstand der passiven Antwortgeräte an der Strecke, also unabhängig davon,
ob die Antwortgeräte mit gleichem oder unregelmäßi
■>»
gem Abstand voneinander vorgesehen werden, auf den Fahrzeugen eine Kontrollmöglichkeit gegeben ist im
Hinblick auf ein weiteres bei der Fahrt zu erwartendes passives Antwortgerät
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst,
daß in der auf die Fahrzeuge übertragenen Information neben einer an sich bekannten Ortskennzeichnung auch
die Entfernung bis zum nächsten Antwortgerät enthalten ist
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung wird darin gesehen, daß die gestellte Aufgabe mit einfachen
Mitteln in besonders zweckmäßiger Weise gelöst wird.
Die zur Informationsübertragung von der Strecke auf die Fahrzeuge bzw. zur Fahrortermittlung auf den
Fahrzeugen vorgeschlagenen Geräte sind an sich für andere Aufgaben bekannt und wurden bisher in den
verschiedensten Ausführungsformen zur Güterwagennummernmeldung verwendet Als Beispiel möge die
DE-PS 12 79 785 dienen, die insbesondere ein System zum selbsttätigen drahtlosen Obertragen der mehrstelligen
Nummern von Eisenbahnfahrzeugen nach ortsfesten Abfragegeräten beschreibt bei dem jedes Abfragegerät
in einem vorgegebenen Frequenzband ein periodisch seine Frequenz veränderndes Abfragesignal
aussendet aus dem das jeweils vorbeibewegte Antwortgerät die der Nummer zugeordneten Frequenzen durch
Filter auswählt und für jede Stelle der Nummer eine vorgegebene Anzahl von Antwortfrequenzen zum
Abfragegerät zurücksendet Die Abfragesignale liegen bei diesem System im Mikrowellenbereich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung kurz erläutert Diese zeigt
schematisch eine Strecke 1 mit einem Schienenfahrzeug 2, auf dem zur Fahrortermittlung ein Abfragegerät 4
beliebiger Bauart vorgesehen ist, das einen Sender und einen Empfänger für elektromagnetische Schwingungen
enthält. An das Abfragegerät 4 ist eine Antenne 5 angeschlossen, über die das Abfragegerät Signale
aussendet die zum Abfragen von entlang der Strecke 1 in vorgegebenen Abständen vorgesehenen passiven
Antwortgeräten 59, 60, 61 bis 65 dienen. Die passiven Antwortgeräte setzen die von der Fahrzeugantenne 5
abgegebenen Signale entsprechend ihrer fest vorgegebenen Ortsmarkierung um und geben das veränderte
Abfragesignal an die Antenne zurück, von wo aus es in den nicht weiter dargestellten Empfänger des Abfragegerätes
4 gelangt Nach entsprechender Decodierung steht auf dem Schienenfahrzeug 2 das bei Gegenüberstellung
der Antenne 5 und einem Antwortgerät übertragene Ortskennzeichen zur Verfügung. Die
punktförmig auf das Schienenfahrzeug übertragenen Ortskennzeichen können beispielsweise in Verbindung
mit einem auf dem Fahrzeug gespeicherten Fahrprogramm weiter verarbeitet werden. In der auf die
Fahrzeuge übertragenen Information ist neben der Ortskennzeichnung auch die Entfernung bis zum
nächsten Antwortgerät enthalten.
Claims (1)
- Patentanspruch:Einrichtung bei Schienenbahnen zur Informationsübertragung von der Strecke auf die Fahrzeuge, insbesondere zur Fahrortermittlung auf den Fahrzeugen, mit Hilfe von auf diesen erkennbaren Markierungen an der Strecke, wobei auf jedem Fahrzeug ein Abfragegerät in Form eines Senders und Empfängers für elektromagnetische Schwingungen vorgesehen ist und entlang der Strecke in vorgegebenen Abständen passive Antwortgeräte mit einer der jeweils über die Abfragegeräte auf die Fahrzeuge zu übertragenden Information entsprechend eingestellter Umsetzung der von den Abfragegeräten ausgesandten elektromagnetischen Schwingungen, dadurch gekennzeichnet, daß in der auf die Fahrzeuge übertragenen Information neben einer an sich bekannten Ortskemizeichnung auch die Entfernung bis zum nächsten Antwortgerät enthalten ist
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