DE4406721C2 - Verfahren zum sicheren Betrieb einer Strecke - Google Patents
Verfahren zum sicheren Betrieb einer StreckeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum sicheren Betrieb
einer durch passive streckenseitig angeordnete Antwortge
räte in einzelne Abschnitte unterteilten Strecke für
spurgebundene, insbesondere schienengebundene, Fahrzeuge,
bei dem der jeweils aktuell befahrene Abschnitt von jedem
Fahrzeug individuell ermittelt wird, indem fahrzeugseitig
ausgesendete Abfragesignale während der Vorbeifahrt an
einem Antwortgerät zur Übermittlung eines
Ortskennzeichens codiert und reflektiert werden. Unter
einer Strecke ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung
ein Streckennetz mit beispielsweise Bahnhöfen, Rangier
anlagen und Stelleinheiten (z. B. Weichen) zu verstehen.
Aus dem Aufsatz "Die Linienzugbeeinflussung für Schnell
fahrten der Deutschen Bundesbahn" von C. Lüddecke in
SIGNAL + DRAHT 57, 1965, Heft 2, Seiten 17 bis 29 ist ein
Verfahren zum Betrieb einer Strecke mit gemischtem
Schnellzug- und Normalzugverkehr bekannt. Um eine beste
hende Strecke für Hochgeschwindigkeitszüge mit Höchstge
schwindigkeiten von 200 km/h aufzurüsten, wird die be
stehende Signalisierung und Überwachung der Strecke durch
eine Führerstandssignalisierung in den Hochge
schwindigkeitszügen ergänzt. Dazu wird neben den Fahr
schienen ein Linienleiter verlegt, der einen kontinuier
lichen bidirektionalen telegrammartigen Informationsfluß
(Linienzugbeeinflussung) zwischen jedem Streckenort und
dem Fahrzeug ermöglicht. Zur Feinortung der Fahrzeuge und
zur Wegzählung dienen Kreuzungsstellen der permanent
aktiven Linienleiter. Eine zentrale Streckennachbildung
basiert auf einer der Kreuzungsstellenanzahl entsprechen
den Anzahl von Zellen. Die jeweils von der Fahrzeugspitze
befahrene Kreuzungsstelle wird als aktuell belegte, die
Fahrzeugposition repräsentierende Zelle definiert und bei
fortschreitender Belegung der nächst folgenden Zelle wie
der freigegeben. Die Freigabe ist jedoch nicht identisch
mit einer Freimeldung des dazugehörigen Gleisabschnitts;
diese erfolgt durch aktive streckenseitige Elemente (z. B.
Achszähler). Das bekannte Verfahren basiert auf einer
Vorabberechnung der einzustellenden Fahrstraßen und auf
einer zentralen kontinuierlichen Fahrzeugüberwachung und
ist für den Einsatz bei Strecken mit mäßigem oder schwa
chem Verkehr unwirtschaftlich.
Die DE 35 22 418 C2 beschreibt im Zusammenhang mit einer
automatischen regelmäßigen Funktionsprüfung von Gleis
stromkreisen die Möglichkeit, Belegungszustände von
Gleisabschnitten durch aktive streckenseitige Komponenten
zu ermitteln, in einem Doppelrechnersystem auszuwerten
und an ein Stellwerk weiterzuleiten. Auch dieses bekannte
Verfahren basiert auf einer linienförmigen kontinuier
lichen Zugbeeinflussung und einer aufwendigen Stell
werkstechnik.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art mit einer nur an
den Abschnittsgrenzen vorgesehenen, punktförmigen Infor
mationsübertragung von passiven streckenseitigen Gleis
antwortgeräten an das Fahrzeug wird in der DE 21 24
089 C3 beschrieben. Fahrzeugindividuelle Abfragegeräte sen
den Abfragesignale an passive Antwortgeräte aus, die
entlang der Strecke in vorgegebenen Abständen angeordnet
sind und einzelne Abschnitte der Strecke kennzeichnen
bzw. begrenzen. Die Antwortgeräte geben das Abfragesignal
derart codiert wieder, daß dem jeweiligen Fahrzeug zur
Weiterverarbeitung geeignete Ortskennzeichen übermittelt
werden. Die Problematik der Störungs- und/oder
Kollisionsvermeidung, wenn zwei Fahrzeuge für ihre Fahr
straße denselben Abschnitt benötigen, ist in der DE 21
24 089 C2 nicht angesprochen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher in der Schaffung
eines Verfahrens zum Betrieb einer in einzelne Abschnitte
unterteilten Strecke, das unter Verzicht auf teure Stell
werkstechnik und aktive streckenseitige Fahrzeugortung
einen personalunabhängigen technisch gesicherten Fahr
zeugverkehr gewährleistet; insbesondere sol
len auch zwei oder mehr Fahrzeuge in derselben Richtung
verkehren können, ohne vom Gegenverkehr beeinträchtigt zu
werden oder abhängig zu sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren
der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
- - daß die aktuellen Fahrpositionen regelmäßig an eine zentrale Abschnitts-Verwaltungseinheit übermittelt wer den,
- - daß von der Verwaltungseinheit für jeden Abschnitt ent weder der Zustand "frei" oder der Zustand "belegt" ge speichert wird,
- - wobei einem Abschnitt, für den aktuell der Zustand "frei" gespeichert ist, auf Anforderung einer Fahrzeug steuerung ein Erlaubnissignal für das Befahren durch die ses Fahrzeug zugeordnet und anstelle des Zustands "frei" für diesen Abschnitt zumindest solange der Zustand "belegt" gespeichert wird, bis dieses Fahrzeug diesen Ab schnitt vollständig wieder verlassen hat,
- - daß eine Anforderung einer Fahrzeugsteuerung für das Befahren eines Abschnitts, dem aktuell der Zustand "belegt" zugeordnet ist, zurückgewiesen wird, und
- - daß von der Fahrzeugsteuerung eines Fahrzeugs nötigen falls eine Zwangsbremsung eingeleitet wird, um dessen Einfahrt in einen Abschnitt ohne entsprechend zugeord netes Erlaubnissignal zu verhindern.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich besonders vor
teilhaft auf Strecken mit mäßigem oder schwachem Verkehr,
insbesondere auf Regional strecken, Vorortbahnen,
Industriebahnen und Rangieranlagen, bei einem räumlich
abgeschlossenen Streckennetz anwenden. Ein wesentlicher
Aspekt der Erfindung besteht in dem Einsatz einer zentra
len Verwaltungseinheit, die für alle verkehrsbeteiligten
Fahrzeuge für die sicherheitsrelevante Verwaltung, Über
wachung und Steuerung der Strecke autorisiert ist. Die
Kommunikation zwischen der Verwaltungseinheit und den
Fahrzeugen erfolgt bevorzugt über (zyklische) Funk-Tele
gramme. Durch die regelmäßige, vorzugsweise zyklisch pe
riodische Übermittlung der in an sich bekannter Weise
(DE 21 24 089 C3 zuverlässig ermittelten aktuellen
Fahrposition jedes beteiligten Fahrzeugs kann die zen
trale Verwaltungseinheit die Fahrzeugbewegungen kontrol
lieren. Stellt die Verwaltungseinheit Diskrepanzen zwi
schen den übermittelten Fahrpositionen (tatsächliche
Fahrzeugbewegungen) und den vermerkten Zuständen der ein
zelnen Abschnitte fest, werden Zwangsbremsungssignale an
alle oder zumindest an die Fahrzeugsteuerungen der an der
Diskrepanz beteiligten Fahrzeuge gesendet. Die Fahr
zeugsteuerung eines Fahrzeugs, das sich unautorisiert, d. h.
ohne zugeordnetes Erlaubnissignal unterhalb einer
(bremswegabhängig) zulässigen Entfernung auf einen Ab
schnitt hin bewegt, leitet selbsttätig eine Zwangsbrem
sung ein.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht in der unmittelbaren Kommunikation zwischen den
Fahrzeugen und der zentralen Verwaltungseinheit, so daß
auf teure Sicherungstechnik verzichtet und dennoch ein
technisch gesicherter Fahrzeugverkehr gewährleistet wer
den kann. Die zentrale Verwaltungseinheit kann ver
gleichsweise einfach strukturiert und aufgebaut sein,
weil für jeden Abschnitt alternativ nur einer der beiden
möglichen sicherheitsrelevanten Zustände (frei/belegt)
gespeichert wird. Von der Verwaltungseinheit kann durch
einfache logische Verknüpfung schnell und unmittelbar
entschieden werden, ob einer Anforderung einer Fahrzeug
steuerung für das Befahren eines Abschnitts entsprochen
werden kann oder ob diese zurückzuweisen ist.
Das vollständige Verlassen eines Abschnittes kann von der
Fahrzeugsteuerung beispielsweise in zuverlässiger Weise
dadurch erkannt werden, daß an der Fahrzeugspitze ein
erstes und am Fahrzeugende ein zweites Fahrzeuglesegerät
(Abfragegerät) angeordnet ist, das jeweils in der ein
gangs beschriebenen Weise mit streckenseitigen passiven
Antwortgeräten korrespondiert. Nachdem das erste Fahr
zeuglesegerät an einem Antwortgerät vorbeibewegt und das
Ortskennzeichen ermittelt wurde, kann aus der bekannten
Fahrzeuglänge der Weg des Fahrzeugs bestimmt werden, nach
dem das zweite Fahrzeuglesegerät dasselbe Antwortgerät
passieren muß. Liefert das zweite Fahrzeuglesegerät nach
dem zurückgelegten Weg das erwartete Signal, ist damit
gewährleistet, daß das Fahrzeug den betrachteten
Abschnitt vollständig verlassen hat.
Nachdem demgemäß die aktuelle Fahrposition des entspre
chenden Fahrzeugs an die zentrale Verwaltungseinheit
übermittelt worden ist, wird in der Verwaltungseinheit
für den verlassenen (freigewordenen) Abschnitt wieder ein
Frei-Zustand gespeichert. Die fahrwegsgemäß zu beanspru
chenden Abschnitte können vorab beispielsweise entspre
chend des vorgesehenen Fahrplans in die Fahrzeugsteuerun
gen (z. B. per Diskette) eingelesen und an die Verwal
tungseinheit übermittelt werden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sieht vor, daß beim Zurückweisen einer Anfor
derung einer Steuereinrichtung für das Befahren eines Ab
schnitts, dem aktuell ein Belegt-Zustand zugeordnet ist,
in der Verwaltungseinheit eine Vormerkung gespeichert
wird, mit der die beabsichtigte Anforderung umgesetzt
wird, sobald für diesen Abschnitt wieder der Zustand
"frei" gespeichert ist.
Damit kann automatisch dem Anforderungswunsch eines wei
teren Fahrzeugs für einen zu befahrenden Abschnitt ent
sprochen werden, für den zum Zeitpunkt der Anforderung
ein einem ersten Fahrzeug zugeordnet es Erlaubnissignal
und ein Belegt-Zustand gespeichert sind. Die gespeicherte
Vormerkung enthält dazu eine Zuordnung zu dem jeweiligen
Abschnitt der Strecke und zu dem Fahrzeug, für das die
Vormerkung besteht.
Die zentrale Verwaltungseinheit kann stationär angeordnet
sein; eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht
jedoch vor, daß die Verwaltungseinheit auf einem der
Fahrzeuge angeordnet wird. Vorzugsweise können alle
Fahrzeugsteuerungen mit einer Einheit (Fahrzeugrechner)
ausgestattet sein, die bedarfsweise als autorisierte
zentrale Verwaltungseinheit eingesetzt werden kann. Damit
läßt sich bei Ausfall der (regulären) Verwaltungseinheit
der Verkehrsbetrieb vergleichsweise schnell fortsetzen,
indem auf eine entsprechende Einheit eines anderen
Fahrzeugs zurückgegriffen wird.
Eine im Hinblick auf einen Notbetrieb vorteilhafte Fort
bildung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
daß von der Verwaltungseinheit zyklisch die für die Ab
schnitte aktuell gespeicherten Zustände an alle Fahrzeug
steuerungen übermittelt werden. Dadurch sind die Fahr
zeugführer bei einem Ausfall der Verwaltungseinheit über
den jeweiligen letzten Zustand der einzelnen Abschnitte
informiert. Zur Weiterbewegung können die Fahrzeugführer
in gegenseitiger Absprache in ihre jeweilige Fahrzeug
steuerung die Anforderung für einen bestimmten Abschnitt
durch eines der Fahrzeuge manuell eingeben. Die Fahr
zeugsteuerungen können daraufhin einen fahrzeugspezifi
schen Kontrollcode errechnen, der dem anfordernden Fahr
zeugführer übermittelt wird. Die Fahrzeugsteuerung dieses
Fahrzeugs kann aus den Fahrzeugidentifizierungen die je
weils von den anderen Fahrzeugen zu übermittelnden Kon
trollcodes bestimmen und gibt die Fahrt bzw. den nächsten
Fahrtabschnitt nur dann frei, wenn alle erwarteten Kon
trollcodes korrekt eingetroffen sind. Dadurch können sich
die Fahrzeuge im Notbetrieb zumindest jeweils ab
schnittsweise weiterbewegen.
Eine hinsichtlich der Fahrsicherheit und des Komforts
vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfah
rens sieht vor, daß die aktuell gespeicherten Zustände
aller Abschnitte auf Sichtgeräten der Fahrzeuge angezeigt
werden.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand einer
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 eine Strecke, die mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens betrieben wird und
Fig. 2A bis 2D verschiedene Verkehrssituationen auf
der Strecke und zugehörige gespeicherte Zustände.
Gemäß Fig. 1 ist eine Strecke ST für schienengebundene,
durch ihre Fahrzeugnummern (12; 17) und Fahrtrichtungen
(<;<) angedeutete Fahrzeuge in einzelne aneinander an
schließende Strecken-Abschnitte 1 bis 10 unterteilt. Die
tatsächliche aktuelle Position jedes Fahrzeugs ist durch
eine inverse Darstellung der Fahrzeugnummern gezeigt,
während zukünftig beabsichtigte fahrstraßengemäße Posi
tionen durch gerahmte Fahrzeugnummern (12) angedeutet
sind. Jeder Abschnitt 1 bis 10 ist von streckenseitigen
passiven Ortskennzeichnungen (Gleisantwortgeräten) GAG
begrenzt bzw. gekennzeichnet. Die Fahrzeuge (Fig. 1
zeigt beispielhaft nur ein Fahrzeug FZ) sind an ihrer
Spitze 18 mit einem ersten und an ihrem Ende 19 mit einem
zweiten Fahrzeuglesegerät (Abfragegerät) FLG ausgestat
tet, die mit einer Steuereinrichtung (Fahrzeugrechner) FR
verbunden sind und in an sich bekannter Weise (DE-C3-21
24 089) mit den Gleisantwortgeräten GAG während der Vor
beifahrt kommunizieren. Der Fahrzeugrechner FR berechnet
aus von dem ersten Fahrzeuglesegerät FLG gelieferten Si
gnalen und aus der bekannten Fahrzeuglänge FL den zu
rückzulegenden Weg, bis das korrespondierende Antwortsi
gnal desselben Gleisantwortgeräts GAG von dem zweiten
Fahrzeuglesegerät FLG zu erwarten ist. Wenn das zweite
Fahrzeuglesegerät FLG nach Zurücklegen des Weges das er
wartete Antwortsignal empfängt und an den Fahrzeugrechner
weitergibt, kann daraus geschlossen werden, daß das
Fahrzeug den zuvor befahrenen Abschnitt vollständig ver
lassen hat. Der Fahrzeugrechner FR sendet über eine An
tenne 20 regelmäßig zyklisch mit den übrigen auf der
Strecke ST verkehrenden Fahrzeugen Funktelegramme 21 über
seine aktuelle Fahrposition an eine zentrale Verwal
tungseinheit VE. In entsprechender Weise wird der Fahr
zeugrechner FR über Funktelegramme 22 von der Verwal
tungseinheit VE zyklisch mit aktuellen Daten gespeist,
die nachfolgend näher erläuterte abschnittsindividuelle
Zustände enthalten. Diese Daten werden in dem Fahrzeug
rechner FR gespeichert und auf einem Fahrzeugsichtgerät
FDP dem Fahrzeugführer als Strecken-Übersicht angezeigt.
Zur Erläuterung der Speicherung abschnittsindividueller
Zustände in der Verwaltungseinheit VE zeigt Fig. 2A Ver
kehrssituationen auf der Strecke ST mit zwei beteiligten,
in entgegengesetzten Richtungen R1, R2 fahrplangemäß fah
renden Fahrzeugen F1, F2. Fig. 2B zeigt zunächst die von
der Verwaltungseinheit VE (Fig. 1) gespeicherten Zu
stände der Abschnitte für den Fall, daß sich nur das
Fahrzeug F1 auf der Strecke ST befindet. Das Fahrzeug F1
befährt aktuell den Abschnitt 2. Die Fahrzeugsteuerung
(Fahrzeugrechner) FR1 des Fahrzeugs F1 beansprucht gemäß
der vorab bekannten und in den Fahrzeugrechner FR1 ein
gegebenen Fahrplandaten für seine weitere Fahrstrecke die
Abschnitte 3 bis 7 und sendet entsprechende Anforderungs
signale an die Verwaltungseinheit VE. Da zuvor für die
beanspruchten Abschnitte 3 bis 7 jeweils ein Frei-Zustand
F in der Verwaltungseinheit VE gespeichert war, werden
nunmehr (wie in Fig. 2B gezeigt) jeweils ein Erlaubnis-
Signal EL-3-F1 bis EL-7-F1 für das Befahren der Ab
schnitte 3 bis 7 diesem Fahrzeug F1 zugeordnet und an al
le Fahrzeuge F1, F2 übermittelt und anstelle der bisheri
gen Frei-Zustände F für diese Abschnitte 3 bis 7 Belegt-
Zustände BL gespeichert.
Fig. 2C zeigt die in Fig. 2A gestrichelt angedeutete
Situation, in der das Fahrzeug F1 den Abschnitt 2 voll
ständig verlassen hat, sich auf dem Abschnitt 3 befindet
und dies bereits an die Verwaltungseinheit VE gemeldet
hat. In der Verwaltungseinheit wird demgemäß für den Ab
schnitt 2 nunmehr wieder der Frei-Zustand F gespeichert.
Fig. 2D zeigt die Verhältnisse bei einer Verkehrssitua
tion mit dem zusätzlichen in entgegengesetzter Richtung
R2 fahrenden Fahrzeug F2. Während sich das Fahrzeug F1
(in gestrichelt gezeichneter Position) im Abschnitt 3 be
findet, wird aktuell der Abschnitt 10 von dem Fahrzeug F2
befahren. Auch für den Abschnitt 9, der als nächster von
dem Fahrzeug F2 zu befahren ist, liegt von dem Fahrzeug
rechner FR2 des Fahrzeugs F2 bereits für die Weiterfahrt
eine Anforderung vor. Demgemäß sind für die Abschnitte 9
und 10 jeweils Belegt-Zustände BL in der Verwaltungs
einheit VE gespeichert worden und dem Fahrzeug F2 ent
sprechende Erlaubnissignale EL-9-F2 und EL-10-F2 zuge
ordnet und alle Fahrzeuge übermittelt worden. Die Er
laubnissignale EL-3-F1 bis EL-8-F1; EL-9-F2 und EL-10-F2
sind sowohl in der Verwaltungseinheit VE als auch in den
Fahrzeugrechnern FR1, FR2 zusammen mit den Zuständen ge
speichert. Für seinen weiteren Fahrweg benötigt das
Fahrzeug F2 jedoch auch die Abschnitte 3 bis 6. Da für
diese Abschnitte 3 bis 6 Belegt-Zustände BL für das Fahr
zeug F1 - wie aus dem Erlaubnis-Signal erkennbar - ge
speichert sind, wird die Anforderung des Fahrzeugrechners
FR2 für das Befahren der Abschnitte 3 bis 6 zunächst zu
rückgewiesen. Dabei werden jedoch in der Verwaltungs
einheit VE Vormerkungen für das Fahrzeug F2 für die Ab
schnitte 3 bis 6 VM-3-F2 bis VM-6-F2 gespeichert, die ei
nerseits auch auf den Fahrzeugsichtgeräten FDP angezeigt
und durch die andererseits nach Freigabe der Abschnitte 3
bis 6 durch das Fahrzeug F1 entsprechende Belegt-Zustände
und Erlaubnissignale für das Fahrzeug F2 gespeichert wer
den. Wie sich aus den Bezeichnungen für die Vormerkungen
(Vormerkung(VM)-Abschnitt (3)-Fahrzeug (F2)) ergibt, sind
mit der jeweiligen Vormerkung auch der betreffende
Abschnitt und das Fahrzeug gespeichert.
Da dem Fahrzeug F2 in der gezeigten Situation (noch) kein
Erlaubnissignal zugeordnet werden kann, muß das Fahrzeug
F2 am Ende des Abschnittes 9 zunächst solange warten, bis
für den Abschnitt 6 wieder der Frei-Zustand gespeichert
wird. Das Fahrzeug F2 muß demgemäß im Abschnitt 9 halten.
Der Fahrzeugrechner FR2 kontrolliert aus den Fahrortposi
tion die tatsächliche Bewegung des Fahrzeugs F2 und lei
tet nötigenfalls eine Zwangsbremsung ein, um eine unauto
risierte Einfahrt des Fahrzeugs F2 in den Abschnitt 6 zu
verhindern, für den der Belegt-Zustand BL gespeichert ist
und dem für das Fahrzeug F2 kein Erlaubnissignal
zugeordnet worden ist. Die Zwangsbremsung wird automa
tisch eingeleitet, sobald die Spitze 18 des Fahrzeugs F2
das den Abschnitt 9 begrenzende, in Fahrtrichtung R2
zweite Gleisantwortgerät GAG2 passiert. Die Gleisant
wortgeräte GAG und ggf. zusätzliche Gleisantwortgeräte
sind so positioniert, daß die Fahrzeuge bei einer Zwangs
bremsung vor dem Gefahrenpunkt zum Stillstand kommen.
Die Verwaltungseinheit VE kann beispielsweise auch von
dem Fahrzeugrechner FR2 des Fahrzeuges F2 gebildet wer
den, der insoweit den übrigen Fahrzeugrechnern hierar
chisch übergeordnet und zur Verwaltung und Überwachung
des Fahrzeugverkehrs autorisiert wird. Bevorzugt werden
jeweils für die Fahrzeuge so viele Abschnitte im voraus
reserviert bzw. vorgemerkt, daß bis zur nächstmöglichen
Ausweichstelle eine störungsfreie Fahrt der Fahrzeuge
gewährleistet ist.
Claims (5)
1. Verfahren zum sicheren Betrieb einer durch passive
streckenseitig angeordnete Antwortgeräte (GAG) in
einzelne Abschnitte (1 bis 10) unterteilten Strecke (ST)
für spurgebundene, insbesondere schienengebundene,
Fahrzeuge (F1, F2),
bei dem der jeweils aktuell befahrene Abschnitt von jedem
Fahrzeug (F1) individuell ermittelt wird, indem
fahrzeugseitig ausgesendete Abfragesignale während der
Vorbeifahrt an einem Antwortgerät (GAG) zur Übermittlung
eines Ortskennzeichens codiert und reflektiert werden,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die aktuellen Fahrpositionen regelmäßig an eine zentrale Abschnitts-Verwaltungseinheit (VE) übermittelt werden,
- - daß von der Verwaltungseinheit (VE) für jeden Abschnitt (1 bis 10) entweder der Zustand "frei" (F) oder der Zustand "belegt" gespeichert wird,
- - wobei einem Abschnitt (9), für den aktuell der Zustand "frei" (F) gespeichert ist, auf Anforderung einer Fahr zeugsteuerung (FR2) ein Erlaubnissignal (EL-9-F2) für das Befahren durch dieses Fahrzeug (F2) zugeordnet und an stelle des Zustands "frei" (F) für diesen Abschnitt (9) zumindest solange der Zustand "belegt" (BL) gespeichert wird, bis dieses Fahrzeug (F2) diesen Abschnitt (9) voll ständig wieder verlassen hat,
- - daß eine Anforderung einer Fahrzeugsteuerung (FR2) für das Befahren eines Abschnitts (6), dem aktuell der Zu stand "belegt" (BL) zugeordnet ist, zurückgewiesen wird, und
- - daß von der Fahrzeugsteuerung (FR2) eines Fahrzeugs (F2) nötigenfalls eine Zwangsbremsung eingeleitet wird, um dessen Einfahrt in einen Abschnitt (6) ohne entsprechend zugeordnetes Erlaubnissignal zu verhindern.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
beim Zurückweisen einer Anforderung einer Steuereinrich
tung (FR2) für das Befahren eines Abschnitts (6), dem ak
tuell der Zustand "belegt" (BL) zugeordnet ist, in der
Verwaltungseinheit (VE) eine Vormerkung (VM-6-F2)
gespeichert wird, mit dem die beabsichtigte Anforderung
umgesetzt wird, sobald für diesen Abschnitt (6) wieder
der Zustand "frei" (F) gespeichert ist.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verwaltungseinheit (VE) auf einem der Fahrzeuge (F2)
angeordnet wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
von der Verwaltungseinheit (VE) zyklisch die für die
Abschnitte (1 bis 10) aktuell gespeicherten Zustände (F
bzw. BL) an alle Fahrzeugsteuerungen (FR1; FR2)
übermittelt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die aktuell gespeicherten Zustände (F; BL) aller Ab
schnitte (1 bis 10) auf Sichtgeräten (FDP) der Fahrzeuge
(F1, F2) angezeigt werden.
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