DE2120996B2 - Bis-basische Ketone des Dibenzothiophens, Verfahren zu deren Herstellung und ihre Verwendung bei der Bekämpfung von Virusinfektionen - Google Patents
Bis-basische Ketone des Dibenzothiophens, Verfahren zu deren Herstellung und ihre Verwendung bei der Bekämpfung von VirusinfektionenInfo
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Description
Y—A—C-f || } 4-C-A-Y
Il /\ A1
Y-(CH2J1-C+ y J 4-C-(CH2),-Y
10
in der A eine geradkettige oder verzweigtkettige Ci -6-Alkylengruppe bedeutet, und Y
a) die Gruppe
R1
15
— N
R2
darstellt, in der R1 und R2 gleich oder
verschieden sind und Wasserstoffatome oder Ci _4-Alkylgruppen bedeuten, oder
b) die Reste
umgesetzt wird, oder daß
c) zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen
Formel I, bei denen eine Äthylengruppe ( — CH2—CH2) ist, eine Verbindung der allgemeinen
Formel
CH,-C
mit Formaldehyd und einer Verbindung der allgemeinen Formel Y-H, worin Y die in
Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt, zu einer Verbindung der allgemeinen Formel
Y-CH2CH2C
30
C-CH2CH2-Y
N—
darstellen, sowie deren pharmakologisch verträgliche Säureadditionssalze.
2. Verfahren zur Herstellung der Dibenzothiophene gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in an sich bekannter Weise
a) eine Verbindung der allgemeinen Formel
umgesetzt wird,
und daß gegebenenfalls die so erhaltenen Verbindungen in ein Säureadditionssalz übergeführt
werden.
3. Verwendung der Verbindungen gemäß Anspruch 1 bei der Bekämpfung von Virusinfektionen.
worin A die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt, und Hai ein Chlor-, Bromoder
lodatom bedeutet, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel Y-H, worin Y die in
Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt, umgesetzt wird, oder daß
b) zur Herstellung der Verbindungen der allgemei- worin Y
b) zur Herstellung der Verbindungen der allgemei- worin Y
nen Formell, bei denen A eine 3 bis 6 v> a) die Gruppe
Kohlenstoffatome aufweisende Alkylengruppe ist, ein Dicyano-dibenzothiophen der allgemeinen
Formel
Die Erfindung betrifft die in den Patentansprüchen definierten bis-basischen Ketone des Dibenzothiophens,
Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung bei der Bekämpfung von Virusinfektionen. Die bis-basischen
Ketone des Dibenzothiophens gemäß der Erfindung besitzen die allgemeine Formel
— N
CN
bO
R1
R2
mit einem Grignard-Reagens der allgemeinen Formel es
XMg(CH2)zY, worin X ein Brom- oder Chloratom darstellt, ζ
darstellt, in der R1 und R2 gleich oder verschieden
sind und Wasserstoffatome oder Ci-4-Alkylgruppen
bedeuten, oder
b) den Piperidino-, 4-Methylpiperidino-oder Morpholinrest bedeutet.
b) den Piperidino-, 4-Methylpiperidino-oder Morpholinrest bedeutet.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen 1 sind gegen Virusinfektionen wirksam.
Wie ails der Formel I ersichtlich ist, sitzt jede der
basischen Ketogruppen, also jede der Gruppen
Ii
—C—A—Y
an einer beliebigen Stelle eines der Benzolringe des tricyclischen Ringsystems des Dibenzothiophens und
ersetzt eines der vier Wasserstoffatome. Es kann somit eine dieser basischen Ketogruppen eines der Wasserstoff
atome in der 1- bis 4-Stellung des Dibenzothiophens
ersetzen, und die andere der basischen Ketogruppen kann eines der Wasserstoffatome in der 6- bis
9-Stellung des Dibenzothiophens ersetzen.
Vorzugsweise sitzt eine der basischen Ketogruppen ;
an der 2-Stellung, und die andere der basischen
Ketogruppen an der 6- oder 8-Stellu;ig des Dibenzothiophens.
Jede der Reste A in der allgemeinen Formel I stellt eine Alkylengruppe mit I bis 6 Kohlenstoffatomen dar,
die entweder geradkettig ist und dann der Formel
-CH2-(CH2),-
mit der Bedeutung von 0 oder einer ganzen Zahl von 1
bis 5 für s entsprechen kann, oder verzweigtkettig ist. Die einzelnen Alkylengruppen A können untereinander
gleich oder verschieden sein. Vorzugsweise sind die beiden Alkylengruppen A identisch. Beispiele für
Alkylengruppen A sind unter anderem die Methylen-, 1,2-Äthylen-, 1,3-Propylen-, 1,4-ButyIen-, 1,5-Pentylen-, jo
1,6-Hexylen-, 2-Methyl-l,4-butylen-, 2-Äthyl-l,4-butylen-
und 3-Methyl-l,5-pentylengruppe. Jede der Aminogruppen
R1
35
— N
welche Y bedeuten kann, kann eine primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppe sein, wobei letztere
bevorzugt ist. Die Reste R1 und R2 können untereinander
gleich oder verschieden sein und Wasserstoff oder die Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, n-Butyl-,
Isobutyl-, oder sec.-Butylgruppe bedeuten.
Y kann ferner die Piperidino-, 4-Methylpiperidino- oder Morpholinogruppe bedeuten.
Beispiele für erfindungsgemäße Verbindungen der allgemeinen Formel I sind
2,6-Bis-(dimethylaminoacetyl)-
dibenzothiophen,
2,8- und 2,6-Bis-(2-diäthylaminoacetyl)-
2,8- und 2,6-Bis-(2-diäthylaminoacetyl)-
dibenzothiophen,
2,8- und 2,6-Bis-(2-piperidinoacetyl)-dibenzothiophen,
2,8- und 2,6-Bis-(2-piperidinoacetyl)-dibenzothiophen,
2,8-Bis-(4-diäthylaminobutyryl)-
dibenzothiophen,
2,8-Bis-(5-diäthylaminovaleryl)-dibenzothiophen,
2,8-Bis-(5-diäthylaminovaleryl)-dibenzothiophen,
2,8-Bis-(4-aminobutyryl)-dibenzothiophen, ijo
2,8-Bis(diäthylaminoacetyi)-
dibenzothiophen,
2,8-Bis-(4-äthylaminobutyryl)-
2,8-Bis-(4-äthylaminobutyryl)-
dibenzothiophen,
3,7- Bis-(4-diäthylaminobutyryl)- υΓ>
3,7- Bis-(4-diäthylaminobutyryl)- υΓ>
dibenzothiophen,
2,6- und 2,8-Bis-(piperidinoacetyl)-dibenxothiophen.
2,6- und 2,8-Bis-(piperidinoacetyl)-dibenxothiophen.
2,8-Bis-(3-piperidinopropionyl)-
dibenzothiophen,
3,7-, 2,8- und 2,6-Bis-(4-piperidinobutyryl)-
3,7-, 2,8- und 2,6-Bis-(4-piperidinobutyryl)-
dibenzothiophen,
2,8-Bis-(5-piperidino-4-methyl-valeryl)-
2,8-Bis-(5-piperidino-4-methyl-valeryl)-
dibenzothiophen,
2,8-Bis-(4-morpholinobutyryl)-dibenzothiophen,
2,8-Bis[4-(4-methylpiperidino)-butyryl]-
2,8-Bis[4-(4-methylpiperidino)-butyryl]-
dibenzothiophen,
2,8-Bis-(5-dibutylaminovaleryl)-,
2,8-Bis-(5-amino-3-methylvaleryl)-und
2,8-Bis-(5-äthylamino-3-methyl-valeryl)-
2,8-Bis-(5-dibutylaminovaleryl)-,
2,8-Bis-(5-amino-3-methylvaleryl)-und
2,8-Bis-(5-äthylamino-3-methyl-valeryl)-
dibenzothiophen.
Verbindungen der allgemeinen Formel I sind, wie erwähnt, auch in Form von pharmazeutisch verträglichen
Säureadditionssalzen mit anorganischen oder organischen Säuren verwendbar. Zu diesem Zwecke
brauchbare anorganische Säuren sind beispielsweise Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure oder
Phosphorsäure. Brauchbare organische Säuren sind beispielsweise Carbonsäuren, wie z. B. Essigsäure,
Propionsäure, Glykolsäure, Milchsäure, Brenztraubensäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Fumarsäure, Äpfelsäure,
Weinsäure, Zitronensäure, Ascorbinsäure, Maleinsäure, Hydroxymaleinsäure, Benzoesäure, Hydroxybenzoesäure.
Phenylessigsäure, Zimtsäure, Salicylsäure oder 2-Phenoxybenzoesäure oder aber Sulfonsäuren,
wie z. B. Methansulfonsäure oder 2-Hydroxyäthansulfonsäure. Es können Salze mit 1 MoI oder 2 Mol Säure
hergestellt werden. Die Salze können mit Kristallwasser oder im wesentlichen wasserfrei erhalten werden.
Verbindungen der allgemeinen Formel 1 können an Tiere, beispielsweise Warmblüter, insbesondere Säugetiere,
zur Verhinderung einer Infektion, beispielsweise zur Verhinderung von Picornaviren, wie z. B. Encephalomyocarditis,
Myxoviren, wie z. B. Influenza A2 (Jap/305), Arboviren, wie z. B. Semliki Forest, Herpesviren,
wie z. B. Herpes simplex, und Poxviren, wie z. B. Vaccinia IHD, verabreicht werden. Falls Verbindungen
der allgemeinen Fmormel I prophylaktisch verabreicht werden, soll dies innerhalb eines Zeitraumes von 0 bis 96
Stunden vor der Infektion des Tieres mit dem pathogenen Virus geschehen.
Falls Verbindungen der allgemeinen Formel I nach erfolgter Infektion verabreicht werden, soll dies
innerhalb eines Zeitraumes von einem Tag bis zwei Tagen nach der Infektion mit dem pathogenen Virus
geschehen, um die Auswirkung einer solchen Infektion zu verhindern.
Die zu verabreichenden Mengen an Verbindungen der allgemeinen Formel I hängen von der Art der
Virusinfektion bzw. der zu erwartenden Virusinfektion, der Stärke der Infektion, der Art der allfälligen
zusätzlichen Behandlung, der Häufigkeit der Verabreichung von Einzeldosen, dem Ausmaß der erwünschten
Wirkung und dem Alter, dem Gesundheitszustand und dem Körpergewicht des zu behandelnden Tieres ab. In
der Regel werden Verbindungen der allgemeinen Formel I pro Einzeldosis in einer Menge von 0,1 bis
etwa 10 mg/kg intraperitioneal, in einer Menge von 0,1 bis etwa 250 mg/kg intravenös, in einer Menge von 0,1
bis etwa 50 mg/kg subkutan, in einer Menge von 0,1 bis etwa 500 mg/kg, vorzugsweise etwa 1 bis 250 mg/kg,
oral, in einer Menge von 0,1 bis etwa 10 mg/kg intranasal (Instillation) und in einer Menge von 0,1 bis
etwa 10 mg/kg in Form eines Aerosols verabreicht (Einzeldosen, bezogen auf kg Körpergewicht des
Tieres).
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I können in Form von Lösungen oder Suspensionen in einem
üblichen nicht-toxischen pharmazeutischen Träger oral, topisch, buccal, intranasal oder parenteral verabreicht
werden.
Eine Möglichkeit zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel I wird durch folgendes
Reaktionsschema
+ Y-H
erläutert, in welchem A und Y die oben angegebene Bedeutung besitzen, und Hai ein Chlor-, Brom- oder
Iodatom bedeutet
Die als Ausgangsstoffe verwendeten Bis-(co-halogenalkanoyl)-dibenzothiophene
der allgemeinen Formel 1, in welchen die Substituenten in 2,6-Stellung oder
2,8-Stellung stehen, können durch Acylieren von Dibenzothiophen nach Friedel-Crafts hergestellt werden,
wobei als Acylierungsmittel beispielsweise
Chloracetylchlorid,
Bromacetylbromid,
3-Chlorpropionylchlorid,
4-Chlorbutyrylchlorid,
5-Chlorvalerylchlorid,
S-ChloM-methylvalerylchloridoder
5-Chlor-3-methyl-valerylchlorid
verwendet werden können.
verwendet werden können.
Diese Art der Acylierung von Dibenzothiophen kann selbstverständlich unter Verwendung verschiedenster
Lösungsmittel und unter Verwendung verschiedenster Lewis-Säuren als Katalysator vorgenommen werden,
wobei die Umsetzungstemperatur und die Umsetzungsdauer optimalen Umsetzungsbedingungen entsprechend
gewählt werden können. Vorzugsweise wird 1 Äquivalenz Dibenzothiophen mit 2,5 Äquivalent des
Acylierungsmittels in Methylenchlorid vermischt, anschließend dem erhaltenen Gemisch Aluminiumchlorid
unter dauerndem Kühlen auf eine Temperatur unter 0°C in mehreren Anteilen zugesetzt und das Reaktionsgemisch unter dauerndem Rühren auf einer Temperatur
unter 00C gehalten, worauf nach erfolgter Zugabe des Aluminiumchlorids die Temperatur in der Regel auf 25
bis 400C ansteigen gelassen und während 12 bis 36 Stunden auf dem gewählten Wert gehalten wird. Das
Reaktionsgemisch wird sodann in üblicher Weise durch Zersetzen des entstandenen Komplexes mit einem
Gemisch aus Eiswasser und Salzsäure aufgearbeitet, worauf die erhaltene Verbindung aus Methylenchlorid,
Chloroform od. dgl., umkristallisiert wird. Diese Arbeitsweise kann insofern variiert werden, als es möglioch ist,
die Zugabe des Acylierungsmittels und der Lewis-Säure- oder die Reihenfolge der Zugabe des aromatischen
Kohlenwasserstoffs und der Lewis-Säure umzukehren. Das stärker reaktionsfähige Bis-(ü)-iodalkanoyl)-dibenzothiophen
kann aus dem entsprechenden Bis-Chlor-derivat durch Halogenaustausch nach der Methode von
Conant-Finkelstein hergestellt werden.
Bei der Acylierung von Dibenzothiophen nach Friedel-Crafts entsteht hauptsächlich das
2,S-Bis(ü)-halogenalkanoyl)-dibenzothiophen, jedoch
entstehen nebenbei auch beträchtliche Mengen der anderen Isomeren. Durch geeignete Wahl der zum
Umkristallisieren verwendeten Lösungsmittel können
ίο diese Isomere voneinander getrennt werden.
Im Rahmen der durch das Reaktionsschema 1 veranschaulichten Umsetzung wird als Verbindung der
Formel 2 je nach dem einzuführenden Substituenten Y Ammoniak oder eine Ammoniak liefernde Verbidung,
wie z. B. Hexamethylentetramin, ein Amin, beispielsweise
ein primäres Amin, wie Athylamin oder Propylamin. oder ein sekundäres Amin, wie z.B. Diethylamin,
Dibutylamin, Piperidin, 4-Methylpiperidin oder Morpholin
verwendet.
Die Aminierung von Bis-(w-halogenalkanoyl)-dibenzothiophenen
der Formel ! kann unter verschiedensten Bedingungen vorgenommen werden. Es ist beispielsw. eise
möglich, die Verbindung der Formel 1 mit einem großen Überschuß eines Amins der Formel 2 zu
erhitzen und hierbei das überschüssige Amin gleichzeitig als Reaktionsmedium und als Halogenwassersloffacceptor
zu verwenden. Diese Methode ist insbesondere bei Verwendung leicht zugänglicher Amine einse'.zbar,
die aus dem Reaktionsgemisch leicht, beispielsweise durch Abdestillieren unter vermindertem Druck oder
Waschen des Reaktionsgemisches mit Wasser, abgetrennt werden können. Es ist ferner möglich, 1
Äquivalent der Verbindung der Formel 1 mit 4 Äquivalenten eines Amins der Formel 2 in einem
Lösungsmittel, beispielsweise in aromatischen Lösungsmitteln, wie z. B. Benzol, Toluol oder Xylol, in cyclischen
Älhern, wie z. B. Tetrahydrofuran oder Dioxan, in Ketonen, wie z. B. Aceton oder Butanon, oder in
aprotischen Lösungsmitteln, wie z. B. N,N-Dimethylformamid, Ν,Ν-Dimethylacetamid oder Dimethylsulfoxid,
oder aber auch in Gemischen solcher organischer Lösungsmittel mit Wasser zu erhitzen. Bei Umsetzung
von Verbindungen der Formel 1, in welchen das Halogen Chlor ist, mit einer Verbindung der Formel 2
kann die Reaktion häufig durch Zusatz von Nalrium- oder Kaliumiodid gefördert werden, wobei es möglich
ist, das eingesetzte Iodid in stöchiometrischer Menge oder lediglich in katalytisch wirkender Menge zu
verwenden. Gelegentlich kann es von Vorteil sein, pro
Äquivalent des Bis-(oj-halogenalkanoyl)-dibenzothiophens
der Formel 1 lediglich 2 Äquivalente der Verbindung der Formel 2 einzusetzen und dann a!s
Halogenwasserstoffacceptor eine anorganische Base, beispielsweise pulveriges Natrium- oder Kaliumcarbo-
nat, im Überschuß zu verwenden. Die Umsetzung ist hierbei in der Regel bei Arbeitstemperaturen von 20 bis
150° C innerhalb 12 bis 72 Stunden abgeschlossen.
Falls flüchtige Amine verwendet werden, wird die Umsetzung zweckmäßig unter Druck in einem Autoklaven
vorgenommen.
Alternativ kann auch ein Bis-ketal eines Dibenzothiophens
der allgemeinen Formel I aminiert werden, wobei dieses Bis-ketal durch Umsetzung des entsprechenden
Bis-(ü)-halogenalkanoyl)-dibenzothiophens der Forts mel 1 mit überschüssigem Orthoameisensäureäthyiester
in Gegenwart eines sauren Katalysators, wie z. B. Salzsäure, während mehrerer Tage in einem polaren
Lösungsmittel, beispielsweise Äthanol oder Tetrahydro-
furan, hergestellt werden kann.
3 bis 6 Kohlenstoffatome in der Alkylenbrücke A aufweisende Verbindungen der Formel I können auch
durch Umsetzung eines Grignard-Reagens mit einem Dinitril des Dibenzothiophens entsprechend dem
Reaktionsschema
(3)
+ XMg(CH2LY (4)
CH3C
+ Y-H
CH2O
(6)
(2)
(7)
hergestellt werden, in welchem X Brom oder Chlor bedeutet, ζ eine ganze Zahl von 3 bis 6 darstellt und Y
nur solche der oben angegebenen Reste Y darstellt, in welchen am Stickstoffatom kein Wasserstoffatom sitzt.
Die Umsetzung läuft bei Temperaturen zwischen Raumtemperatur und etwa 80°C innerhalb 1 bis 24
Stunden ab. Das Grignard-Reagens der Formel 4 kann durch Umsetzung von Magnesium mit einem Aminoalkylhalogenid
der Formel
X(CH2)^Y
in welcher X, ζ und Y die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, hergestellt werden. Bei der
erwähnten Umsetzung wird als Lösungsmittel vorzugsweise Tetrahydrofuran verwendet.
Dicyanobenzothiophene der Formel 3 können aus den entsprechenden bekannten Diamino-dibenzothiophenen
durch Diazotieren und anschließendes Umsetzen der Tetrazoniumsalze nach Sandmeyer oder aus
bekannten Dibenzothiophendicarbonsäuren durch Dehydratisieren der daraus hergestellten Säureamide
hergestellt werden.
Als Alkylenbrücke A das Brückenglied
-CH2-CH2-
aufweisende Verbindungen der allgemeinen Formel 1, in welchen Y den Rest eines sekundären Amins darstellt,
können auch nach Mannich nach dem Reaktionsschema
hergestellt werden. Bei Umsetzung von 1 Äquivalent
der Verbindung der Formel 6 mit zumindest 2 Äquivalenten der Verbindung der Formel 2 und
zumindest 3 Äquivalenten Formaldehyd (7) verläuft die Umsetzung in Lösungsmitteln wie z. B. Wasser,
Essigsäure, Äthanol, Butanol, Dioxan oder Tetrahydrofuran und bei Rückflußtemperatur des Lösungsmittels
innerhalb 1 bis 24 Stunden. Der Formaldehyd kann hierbei in zwei verschiedenen Formen, und zwar als
Formalin (35%ige wässerige Formaldehydlösung) oder als Paraformaldehyd eingesetzt werden. Falls Formalin
verwendet wird, kann die Umsetzung in einer Suspension der Verbindung der Formel 6 aber auch in
Anwesenheit eines ein homogenes Reaktionsgemisch ergebenden Lösungsvermittlers, beispielsweise Methanol,
vorgenommen werden. Falls Formaldehyd in Form von Paraformaldehyd eingesetzt wird, wird die Umsetzung
in einem der oben angegebenen organischen Lösungsmittel vorgenommen, wobei es manchmal
zweckmäßig ist, während er Umsetzung oder gegen Ende der Umsetzung Salzsäure zufließen zu lassen, um
das Depolymerisieren des Formaldehyds zu fördern.
Das bei dieser Umsetzung eingesetzte sekundäre Amin der Formel 2 kann in das Reaktionsgemisch in
Form des Hydrochloride oder in Form der Base mit anschließender Umwandlung in das Hydrochlorid durch
Zusatz von Salzsäure eingebracht werden. Als sekundäre Amine können hierbei beispielsweise Dimethyiamin,
Dibutylamin, Piperidin, 4-MethyIpiperidin oder Morpholin verwendet werden.
Das Diacetyldibenzothiophen der Formel 6 kann durch Acylieren von Dibenzothiophen nach Friedel-Crafts
oder durch Umsetzung von Dicyanodibenzothiophen der Formel 3 mit einem Methylmagnesiumhalogenid
hergestellt werden. Das Dicyanobenzothiophen kann in der oben angegebenen Weise hergestellt
werden.
Die Erfindung wird im folgenden durch Ausführungsbeispiele näher erläutert.
2,6-Bis-(4-piperidinobutyryl)-dibenzothiophen
Ein Gemisch aus 14,0 g (0,036 Mol) 2,6-Bis-(4-ch!orbutyry!)-dibenzothiophen,
24,7 g (0,29 Mol) Piperidin, 12,0 g (0,072MoI) Kaliumiodid und 300 ml Butanon
wurde 3 Tage unter Rückfluß erhitzt, worauf das Reaktionsgemisch abgekühlt und mit 1000 ml Wasser
verdünnt wurde. Es schied sich hierbei ein Feststoff ab, der abfiltriert und mit Wasser gewaschen wurde und
beim Umkristallisieren aus Chloroform-Aceton die erwünschte Verbindung vom F. 106 bis 108° C, lieferte.
Das für die Herstellung der Verbindung dieses Beispiels benötigte 2,6-Bis-(4-chlorbutyryl)-dibenzothiophen war wie folgt erhalten worden:
Zu einer auf 00C gekühlten Lösung von 200 g
(1,09 !v|ol) Dibenzothiophen und 380 g (2,7 Mol)
4-Chlorbutyrylchlorid in 21 Methylenchlorid wurden in
mehreren Anteilen 360 g (2,7MoI) Aluminiumchlorid
unter Rühren gegeben, worauf das Reaktionsgemisch 24 Stunden bei Raumtempratur gerührt und dann in ein
Gemisch aus Eiswasser und Salzsäure gegossen wurde. Das Methylenchloriü wurde abgetrieben. Durch Umkristallisieren des Rohproduktes aus Chloroform wurde die
erwünschte Verbindung mit F. 147 bis 148,5oC,erhaltea
2,8-Bis-(4-morpholinobutyryl)-dibenzoihiophcndihydrochlorid
Eine Lösung von 20 g (0,05 Mol) 2,8-Bis-(4-chIorbutyryl)-dibenzothiophen,
32 g (0,32 Mol) Morpholin und 2,0 g Kaliumiodid in 500 ml p-Dioxan wurde 72 Stunden
unter Rückfluß erhitzt, worauf das Reaktionsgemisch abgekühlt und filtriert wurde. Das erhaltene Filtrat
wurde auf die Hälfte seines ursprünglichen Volumens eingeengt und dann mit 70 ml Wasser verdünnt, womit
ein halbfester Körper entstand, der zunächst mit Wasser gewaschen und dann in Methylenchlorid gelöst wurde.
Die erhaltene Lösung wurde mit Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat getrocknet und dann mit in Äther
gelöstem Chlorwasserstoff versetzt, wobei ein Niederschlag entstand, der durch Umkristallisieren aus
Methanol-Äthylacetat die erwünschte Verbindung vom F. 24 Ibis 242° C lieferte.
Das zur Herstellung der Verbindung dieses Beispiels benötigte 2,8-Bis-(4-chlorbutyryl)-dibenzothiophen
wurde wie das im Beispiel 1 verwendete 2,6-lsomere hergestellt, jedoch mit dem Unterschied, daß das
erhaltene Rohprodukt aus einem Gemisch aus Chloroform und Aceton umkristallisiert wurde: F. 131 bis
133° C.
Beispiel 3
2,8-Bis-(4-piperidinobutyryl)-dibenzothiophen
2,8-Bis-(4-piperidinobutyryl)-dibenzothiophen
Ein Gemisch aus 28,0 g (0,072 Mol) 2,8-Bis-(4-chlorbutyryl)-dibenzothiophen,
49,4 g (0,58 Mol) Piperidin, 2,0 g Kaliumiodid und 200 ml Tetrahydrofuran wurde in einer
Parr-Bombe unter Rühren 24 Stunden auf 135°C erhitzt,
worauf das Reaktionsgemisch gekühlt und filtriert, und das erhaltene Filtrat im Vakuum zu einem Rückstand
eingedampft wurde, der durch Waschen mit Wasser und zweimaliges Umkristallisieren aus Aceton die erwünschte
Verbindung vom F. 93 bis 95° C lieferte.
Die zur Hersteilung der Verbindung dieses Beispiels benötigte Ausgangsverbindung wurde wie im Beispiel 2
beschrieben hergestellt.
2,8-Bis-[4-methylpiperidino)-butyryl]-dibenzothiophen
Nach der in Beispiel 3 angegebenen Arbeitsweise wurde unter Verwendung von 57,42 g (0,58 Mol)
4-MethyIpiperidin anstatt des Piperidins die erwünschte Verbindung beim Umkristallisieren aus Chloroform-Aceton
erhalten; F. = 136 bis 137,50C, λ !„'"" = 260,
Ei*= 1280.
2£-Bis-[4-(dimethylamino)-butyryl]-dibenzothiophen-dihydrochlorid
Nach der im Beispiel 3 angegebenen Arbeitsweise wurde unter Verwendung von 200 ml einer 25°/oigen
wässerigen Lösung von Dimethylamin statt des Piperidins 23-[4-(dimeftylamino)-butyryl]-dibenzothiophen erhalten, das in Äther gelöst und mit in Äther
gelöstem Chlorwasserstoff behandelt wurde, wobei ein Niederschlag entstand, der beim Umkristallisieren aus
Methanol-Aceton die erwünschte Verbindung lieferte; F. 276 bis 277.
Gemisch aus 2,6- und 2,8-Bis-(diäthylaminoacetyl)-dibenzothiophen-dihydrochlorid-dihydrat
Ein Gemisch aus 14,0 g (0,042 Mol) 2,6- und 2,8-Bis-(chIoracetyl)-dibenzothiophen, 100 ml Diäthylamin
und 150 ml Tetrahydrofuran wurde 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt, dann auf Raumtemperatur
lu gekühlt und filtriert, worauf das erhaltene Filtrat im
Vakuum zu einem Rückstand eingeengt wurde, der in Äiher gelöst wurde. Die erhaltene Lösung wurde mit in
Äther gelöstem Chlorwasserstoff behandelt, worauf der entstandene Niederschlag aus Methanol-Äthylacetat
umkristallisiert wurde. Es wurde so das gewünschte Gemisch erhalten; F. 203 bis 207°C.
Das zur Herstellung des Verbindungsgemisches dieses Beispiels als Ausgangsmaterial benötigte Isomerengemisch
war wie folgt erhalten worden:
Eine auf 0°C gekühlte Lösung von 1,09 Mol Dibenzothiophen und 2,7 Mol Chloracetylchlorid in 2 I
Methylenchlorid wurde unter Rühren portionsweise mit 2,7 Mol Aluminiumchlorid versetzt, wonach das Reaktionsgemisch
24 Stunden bei Raumtemperatur gerührt
_>-, und sodann in ein Gemisch aus Eiswasser und Salzsäure
gegossen wurde. Das Methylenchlorid wurde abgetrieben. Das gewünschte Isomerengemisch wurde durch
Umkristallisieren des Rückstands aus einem Gemisch aus Dimethylformamid und Methanol erhalten; F. 210
jo bis 212° C.
2,6- und 2,8-Bis-(dimethylaminoacetyl)-dibenzothiophen-dihydrochlorid-dihydrat
Ein Gemisch aus 14,0 g (0,042 Mol) 2,6- und 2,8-Bis-(chloracetyl)-dibenzothiophen, einem großen
Überschuß an Dimethylamin und 150 ml Tetrahydrofuran wurde in einer Parr-Bombe 20 Stunden auf 65 bis
•to 75° C erhitzt, worauf das erhaltene Reaktionsgemisch
filtriert und das erhaltene Filtrat im Vakuum zu einem Rückstand eingeengt wurde, der in Äther gelöst und mit
in Äther gelöstem Chlorwasserstoff behandelt wurde. Durch Umkristallisieren aus Methanol-Äthylacetat
4"> wurde das gewünschte Isomerengemisch erhalten; F. 2i5bis2i7=C.
Das für die Herstellung des Gemischs dieses Beispiels benötigte Ausgangsgemisch war auf die im Beispiel 6
beschriebene Weise erhalten worden.
2,8-Bis-(dimethylariinoacetyl)-dibenzothiophencihydrochlorid
Ein Gemisch aus 18,4 g (0,05 Mol) 2,8-Bis-(bromacetyl)-dibenzothiophen, 25 g (0,57 Mol) Dimethylamin-
und 350 ml Tetrahydrofuran wurde in einer aus rostfreiem Stahl bestehenden Bombe 3 Stunden auf
60°C erhitzt, worauf überschüssiges Amin und Lösungs mittel im Vakuum abgedampft wurden. Der erhaltene
Niederschlag wurde in Äther gelöst und mit in Äther gelöstem Chlorwasserstoff behandelt Der hierbei
entstandene Niederschlag lieferte beim Umkristallisieren aus Methanol-Äther die erwünschte Verbindung; R >340°C
Das für die Herstellung der Verbindung dieses Beispiels benötigte 2£-Bis-{bromacetyl)-dibenzothiophen war wie folgt erhalten worden:
Zu einer Lösung von 5,0 g (0,019 Mol) 2,8-Diacetyl-dibenzothiophen
in 200 ml Chloroform wurde tropfenweise eine Lösung von 6,1 g (0,038 Mol) Brom in 25 ml
Chloroform unter Rühren und unter gelindem Rückfluß gegeben. Nachdem das Reaktionsgemisch eine weitere
Stunde unter Rückfluß erwärmt worden war, wurde das
Reaktionsgemisch gekühlt, worauf der hierbei entstandene Niederschlag abfiltriert und aus Essigsäure
umkristallisiert wurde. Das umkristallisierte Produkt stellte die erwünschte Verbindung dar. F. 187 bis 189°C
(Zers.).
Claims (1)
1. Dibenzo-thiophc ^verbindungen der allgemeinen Formel
O O
Ii
eine ganze Zahl von 3 bis 6 ist, und Y alle der in Anspruch 1 angegebenen Reste Y mit Ausnahme
jener bedeuten kann, bei welchen an das Stickstoffatom ein Wasserstoffatom gebunden
ist, zu einer Verbindung der allgemeinen Formel
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