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Verschluß- und!oder Riegelvorrichtunz an Treibstanxenbeschlägen für
Fenster, Türen od. dgl.
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Die Erfindung betrifft eine Verschluß- und/oder Riegelvorrichtung
an insbesondere zwischen den Fälzen von Flügel und Festrahmen liegenden Treibstangenbeschlägen
für Fenster, Türen od. dgl., bestehend aus zwei relativ zueinander bewegbaren Verschluß-
und/oder Riegelteilen, von denen eines am einen Fenster oder Türelement, z.B.
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am Festrahmen ortsfest und das zweite am anderen Fenster- oder Türelement,
beispielsweise am Flügel, über eine Treibstange verschiebbar geführt ist, wobei
beide Verschluß- und/oder Riegelteile abschnittweise mit aufeinander gleitenden
Keilflächen und mit parallel zur Flügel- und Rahmenebene liegenden Sperrflächen
zusammenwirken.
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Solche Verschluß- und/oder Riegelvorrichtungen sind bekannt und dienen
dazu, einerseits zwischen dem Flügel und dem Festrahmen der Fenster und Türen zwangsweise
eine An- undzoder Abdrückwirkung iter einen größeren Bereich herbeizuführen, wenn
der Flügel in seine Verschluß- oder OEfnungsstellung gebracht werden soll. Andererseits
sollen sie aber auch dazu benutzt werden, den Flügel in seiner Verschlußlage am
Festrahmen mit Dichtungsdruck zu verriegeln.
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Die zwangsweise An- und Abdrückwirkung der Verschluß- und/oder
Riegelvorrichtungen
ist dann besonders vorteilhaft, wenn sich Flügel und/oder Festrahmen von eingebauten
Fenstern durch Witterungseinwirkung oder als Folge von Materialspannungen verzogen
haben und wenn sich aus irgendwelchen Gründen beim ()f(nen und Schließen des Flügels
Klemmwirkungen zwischen diesem und dem Festrahmen einstellen, die allein durch den
Druck der menschlichen Hand nicht ohne weiteres überwunden werden können. Bewährt
haben sich solche Verschluß* und/ader Riegelvorrichtungen mit zwangsweisem An- undsoder
Abdruck aber auch bei Fenstern und Türen od. dgl. mit Kipp-Schwenkflügel, bei denen
sämliche Schaltvorgänge des Treibstangenbeschlages für das Verriegeln des geschlossenen
Flügels sowie für das Vorbereiten des Kippöffnens und des Schwenköffnens von einem
einzigen, an der Verschlußseite des Flügels angeordneten Bedienungshandgriff aus
gesteuert werden müssen. Insbesondere bei hohen und breiten Kipp-Schwenkflügeln
kann es nämlich vorkommen, daß die schwenkgelenkseitige obere Flügelecke beim Schließen
des Flügels aus der Kippstellung nicht unmittelbar zur Anlage am Festrahmen gelangt,
sondern durch Betätigung des Treibstangenbeschlages über dort vorgesehene Verschluß-
und/oder Riegelvorrichtungen zwangsweise an den Festrahmen herangeholt werden muß,
bevor die eigentliche Verriegelung des Flügels über den Treibstangenbescblag bewirkt
wird.
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Die an der gelenkseitigen oberen Ecke von Kipp-Schwenkfenstern und/
Türen od. dgl. vorgesehenen Verschluß- und/oder Riegelvorrichtungen wirken dabei
vielfach mit einer Ausstellvorrichtung zusammen, die fluchtend mit der Schwenkgelenkachse
für den Flügel am Festrahmen angelenkt ist, die Kippöffnungsweite des Flügels begrenzen
kann und für das Schwenköfmen des Flügels zur Bildung von dessen oberem Schwenkgelenk
am Flügel verriegelbar ist.
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Wenn solche Verschluß- und/oder Riegelvorrichtungen verdeckt zwischen
den
Fälzen von Flügel und Festrahmen angeordnet werden, dann ist das Ausmaß der erzielbaren
An- und Abdrückwirkung verhältnismäßig eng begrenzt, weil dort quer zur Verschlußebene
nur ein beschränkter Einbauraum zur Verfügung steht und zudem die zusammenarbeitenden
Verschluß- und/oder Riegelteile sich in der Verschlußlage des Flügels quer zur Verschlußebene
noch gegenseitig hintergreifen müssen.
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Eine weitere Einschränkung der erzielbaren An- und Abdrückwirkung
ergibt sich noch dadurch, daß die Verschluß- und/oder Riegelvorrichtungen, wie auch
die Treibstangenbeschläge, eine Ausgestaltung erhalten, die einen wahlweisen Rechts-
und Linksanschlag gleicher Teile gestattet. In diesem Falle müssen dann die zusammenwirkenden
Teile der Verschlu und/oder Riegelvorrichtungen so schmal gestaltet werden, daß
sie sowohl bei Rechtsanschlag wie auch bei Linksanschlag in gleicher Weise miteinander
in Wirkverbindung treten können.
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Zweck der Erfindung ist es, trotz beschränkter Einbaumaße für die
zusammenwirkenden Teile von Verschluß- und/oder Riegelvorrichtagen einen möglichst
großen Anzugsweg und gegebenenfalls auch Abdrückweg für den Flügel zu erhalten.
Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Verschluß- und/oder Riegelvorrichtung
der eingangs erläuterten Bauart zu schaffen, die einfach gestaltet und daher kostengünstig
herstellbar ist, sowie den zur Verfügung stehenden Einbauraum für die Beschlagteile
unter Beibehaltung der rechten und linken Verwendbarkeit voll zum Hervorbringen
von Ans und/oder Abdruckbewegungen für den Flügel ausnutzt.
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Eine solche Verschluß- und/oder Riegelvorrichtung ist erfindungsgemäß
hauptsächlich gekennzeichnet durch zwei mit Abstand nebeneinander angeordnete, parallele
Stege mit beidendig nach einwärts
und gegeneinander geneigten Endflächen
am einen Verschluß- und/oder Riegelteil und durch eine in ihrer Breite dem Abstand
zwischen den Stegen angepaßte Leiste am anderen Verschluß- und/oder Riegelteil,
die eine über die ganze Breite geneigte Endfläche hat, wobei sich an die einen spitzen
Winkel mit der Endfläche bildende Seitenkante der Leiste eine einseitig in gleicher
Ebene mit der Endfläche liegender Vorsprung anschließt, der über die Seitenkante
der Leiste vorsteht und wobei die sich diagonal gegenüberliegenden, gleichsinnig
geneigten Endflächen beider Stege des einen Verschluß- und/oder Riegelteiles rechtwinkelig
zur Diagonalen einen Abstand voneinander haben, der der Breite des Vorsprungs an
der Leiste des anderen Verschluß- und/oder Riegelteiles angepaßt ist.
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Durch Anwendung dieser Maßnahmen kann der Anzugsweg und gegebenenfalls
der Abdrückweg des Beschlages gegenüber der herkömmlichen Gestaltungsform der Verschluß-
und/oder Riegelvorrichtungen um das Ausmaß der Länge des Vorsprunges vergrößert
werden und damit an den einzelnen Verschluß- und/oder Riegelstellen immerhin um
einige Millimeter verbessert werden.
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In den meisten Fällen ist es völlig ausreichend, wenn erfindungsgemäß
der Vorsprung mindestens um die Dicke eines Steges des einen Verschluß und/oder
Riegelteiles über die Seitenkante der Leiste vorsteht.
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Besonders vorteilhaft ist es nach der Erfindung, wenn das die beiden
mit Abstand nebeneinander angeordneten parallelen Stege aufweisende Verschluß- und/oder
Riegelteil als verschiebbares Element am Treib stangenbeschlag vorgesehen ist, während
das die Leiste mit dem Vorsprung besitzende Beschlagteil als nicht verschiebbares,
also
ortsfestes Element, beispielsweise mit dem Festraiinieii eines
Fensters oder einer Tür verbunden ist.
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In diesem Falle kann nach der Erfindung die Leiste lösbar ulld in
ihrer Befestigungsebene um 1800 wendbar nlit einer Grundplatte verbunden sein. Sie
kann aber auch zu einer Querebene spiegelsymmetrisch gestaltet und in gleicher Ebene
um 1800 verdreht befestigt werden. Eine weitere Ausbildungsmöglichkeit besteht darin,
daß die Leiste verschwenkbar auf einer Grundplatte gelagert und in zwei um 1800
zueinander versetzten Lagen darauf, z.B. durch Schrauben, arretierbar ist.
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Bei allen Gestaltungs- oder Anordnungsmöglichkeiten des die Leiste
mit dem Vorsprung besitzenden Verschluß- und/oder Riegelteils ist es für eine leichtgängige
Betätigung der Verschluß- und/oder Riegelvorrichtung von Bedeutung, daß erfindungsgemäß
die Rückseite des Vorsprungs stumpfwinkelig zu der den Vorsprung aufweisenden Seitenkante
der Leiste verläuft. Es wird dann nämlich bei beiden Bewegungsrichtungen des verschiebbaren
Verschluß- und/oder Riegelteils eine Stelikraft-Komponente quer zur Verschlußebene
des Fensters oder der Tür hervorgebracht und damit eine entsprechende Bewegung des
Flügels gegenüber dem Festrahmen erzwungen.
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Besonders vorteilhaft ist eine erfindungsgemäße Verschluß- und/ oder
Riegelvorrichtung anwendbar bei Fenstern und Türen mit Kipp-Schwenkflügel, bei denen
eine Ausstellvorrichtung einerseits die Kippöffnungsweite des Flügels begrenzt und
andererseits bei dessen Schwenköffnungsbewegung das obere Schwenkgelenk zwischen
Flügel und Rahmen bildet. Bei diesem Anwendungsfall wird erfindungsgemäß das ortsfeste
Verschluß- und/oder Riegelteil am Arm der Ausstelivorrichtung
angeordnet,
während das verschiebbare Verschlu und/oder Riegelteil sich an dem am Flügel befestigten
Kipp-Schwenkheschlag befindet. Im Wirkungszu:"trnrnenhang mit einer solchen Ausstelivorrichtung
arbeitet eine erftndungsgemäße Verschluß- und/oder Riegelvorrichtlmg wegen ihres
vergrößerten An- und Abdruckweges besonders dann vorteilhaft, wenn der Kipp-Schwenkbeschlag
nur mit einem einzigen Bedienungsgriff an der Verschlußseite des Flügels ausgestattet
ist, der zur Steuerung der verschiedenen Beschlags-Funktionen in drei verschiedene
Schaltstellungen gebracht werden kann.
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Bei Verwendung einer erfindungsgemäßen Verschluß- und/oder Riegelvorrichtung
in Verbindung mit Ausstellvorrichtungen der vorstehend beschriebenen Gattung ergibt
sich noch der weitere Vorteil, daß durch das Zusammenwirken der beiden Stege des
einen Beschlagteils mit den sich gegenüberliegenden Flanken an der Leiste des anderen
Beschlagteils eine klapperfreie Fixierung des ßusstellarmes am Flügel ergibt, wenn
der Kipp-Schwenkbeschlag in die Schaltstellung für das Schwenköfmen oder in die
Verschlußschaltstellung gebracht ist. In diesem Falle ist es auch nicht möglich,
daß sich die dem Überschlag zugewendete schmale Seitenkante des Ausstellarms in
die Aufschlagfläche des Überschlags im Bereich der schwenkgelenkseitigen oberen
Flügelecke eindrücken kann.
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Bei einer erfindungsgemäßen Verschluß- undsoder Riegelvorrichtung
wird in jedem Falle der Vorteil erzielt, daß im Bereich der damit ausgestatteten
Verschluß- und/oder Riegelstelle eine An- und Abdrückbewegung des Flügels erreicht
werden kann, die praktisch der Deckschienenbreite des jeweils verwendeten Treibstangenbeschlages
entspricht, ohne daß die Beschlagteile die Langskanten der Deckschiene seitlich
überragen müssen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der erfindnngsgemäßen Verschluß» und/oder
Riegelvorrichtung werden ausführlich an in der Zeichnung dargestellten praktischen
Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt Fig. 1 in schematischer Darstellung
als Anwendungsbeispiel für erfindungsgemäße Verschluß- und/oder Riegelvorrichtungen
ein Fenster mit Kipp-Schwenkflügel, Fig. 2 etwa in natürlicher Größe und in Seitenansicht
die in Fig. 1 mit II gekennzeichnete Verschluß- und/oder Riegelvorrichtung, Fig.
3 etwa in natürlicher Größe einen Schnitt entlang der Linie m - m in Fig. 1, Fig.
4 etwa in natürlicher Größe und Seitenansicht die in Fig. 1 mit IV gekennzeichnete
Stelle, Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V - V in Fig. 1 und Fig. 6 in Seitenansicht
eine weitere Gestaltungsmöglichkeit für die Verschlu& undfioder Riegelvorrichtung
nach den Fig.
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2 und 3.
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Das als Anwendungsbeispiel der Erfindung in Fig. 1 gezeigte Fenster
besitzt einen Festrahmen 1, an dem ein Flügel 2 wahlweise um die seitliche lotrechte
Achse x - x oder die untere waagerechte Achse y - y in Öffaungsstellung beweglich
aufgehängt ist
In bekannter Weise stützt sich dabei der Flügel 2
im Schnittpunkt der beiden Achsen x - x und y - y auf einem Ecklager 3 ab, welches
sowohl die Flügelbewegung des Kippöffnens als auch die Flügelbewegung des Schwenköffnens
ermöglicht.
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Ein Treibstangenbeschlag 4 dient dazu, einerseits den Flügel 2 in
seiner Verschlußlage am Festrahmen 1 zu verriegeln und andererseits jeweils eine
von beiden möglichen Öffnungsbewegungen vorzubereiten.
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Für das Kippöffnen des Flügels wird dabei über den Treibstangenbeschlag
4 ein Kippriegellager 5 eingerückt, welches zusammen mit dem Ecklager 3 die waagerechte
Kippachse y - y für den Flügel 2 am Festrahmen 1 fixiert. Die Kippöffnungsbewegung
des Flügels 2 wird durch eine Ausstellvorrichtung 6 begrenzt, Diese Ausstellvorrichtung
6 ist in Fluchtlage mit der seitlichen Gelenkachse x - x für den Flügel 2 am Festrahmen
1 in einem Schwenklager 7 angelenkt und in bekannter Weise so mit dem Flügel 2 verbunden,
daß sie beim Schwenköffnen des Flügels 2 dessen Gewicht in das Schwenklager 7 absetzen
kann.
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Für das Schwenköffnen des Flügels 2 wird die Ausstellvorrichtung 6
durch den Treibstangenbeschlag 4 über eine Riegelvorrichtung 8 gekuppelt, die auch
in der Verschlußlage des Flügels 2 eingerückt ist.
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Zum Verriegeln des Flügels 2 in seiner Verschlußlage am Festrahmen
1 dienen Riegelvorrichtungen 9, die im Bedarfsfalle nicht nur der Öffnungskante
von Flügel 2 und Festrahmen 1 zugeordnet sind, sondern auch im Bereich aller übrigen
Kanten zwischen Flügel und Festrahmen angeordnet werden können.
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Gemäß den Fig. 2 und 3 besteht eine erfindungsgemäße Riegelvorrichtung
9 aus einem am Festrahmen 1 angeordneten Riegelbeschlagteil 10 und einem am Flügel
2 befindlichen Riegelbeschlagteil 11.
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Das Riegelbeschlagteil 10 hat eine Grundplatte 12, mit deren Hilfe
es am Festrahmen 1 angeschlagen, beispielsweise angeschraubt werden kann. Die Grundplatte
12 trägt eine Leiste 13 mit zwei parallelen Seitenkanten 14 und 15 und zwei über
die ganze Breite der Leiste geneigten Endflächen 16. Die Neigungslage der Endflächen
16 ist dabei solcher Art, daß diese jeweils mit der Seitenkante 14 der Leiste 13
einen stumpfen und mit der Seitenkante 15 derselben einen spitzen Winkel einschließen.
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Jeweils an die einen spitzen Winkel mit der Endfläche 16 bildende
Seitenkante 15 der Leiste 13 schließt sich ein Vorsprung 17 an, dessen eine Seitenfläche
sich in gleicher Ebene mit der geneigten Endfläche 16 der Leiste 13 fortsetzt. Die
andere Seitenfläche jedes Vorsprungs 17 verläuft parallel zur ersteren und schließt
sich daher mit einem stumpfen Winkel an die Seitenkante 15 der Leiste 13 an.
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Das flügelseitige Riegelbeschlagteil 11 liegt auf der Oberseite einer
Stulpschiene 18, an deren Unterseite eine Treibstange 19 des Treibstangenbeschlages
4 längsschiebbar geführt ist. Mit dieser Treibstange 19 ist das Riegelbeschlagtell
11 verbunden, derart, daß es relativ zur Deckschiene 18 längsverschiebbar ist. Das
Riegelbeschlagteil 11 hat auf einer Grundplatte 20 zwei parallele Stege 21, deren
seitlicher Abstand 22 voneinander der Breite 23 der Leiste 13 zwischen den beiden
Seitenflächen 14 und 15 angepaßt ist.
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Die Endflächen 24 der Stege 21 sind nach einwärts geneigt angeordnet,
und zwar ist ihre Neigungslage der Neigungslage der Endflächen 16 an der Leiste
13 angepaßt.
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Jeweils zwei sich diagonal gegenüberliegende Endflächen 24 verlaufen
dabei parallel zueinander und haben rechtwinkelig zur Diagonalen einen Abstand 25
voneinander, der der Breite 26 der Stege 17 am Riegelbeschlagteil 10 angepaßt ist.
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Wie Fig. 2 deutlich erkennen läßt, wirkt bei jedem Schließvorgang
der Riegelvorrichtung 9 die geneigte Endfläche 24 eines Steges 21 am flügelseitigen
Riegelbeschlagteil 11 mit der geneigten Endfläche 16 der Leiste 13 bzw. eines Vorsprunges
17 am rahmenseitigen Riegelbeschlagteil 10 zusammen. Durch Verschieben des Riegelbeschlagteils
11 in Pfeilrichtung 27 kann dadurch der Flügel 2 an den Festrahmen 1 um ein Ausmaß
28 herangeholt werden, welches der Gesamtbreite 29 des Steges 13 und der Vorfiprunge
17 zuzüglich der Dicke 30 eines Steges 21 entspricht.
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Erst nachdem der Flügel 2 um das Ausmaß 28 an den Festrahmen 1 herangeholt
worden ist, treten die parallelen lfinenilächen 31 der Stege 21 mit den parallelen
Seitenkanten 14 und 15 der Leiste 13 in Wirkverbindung und bewirken dadurch die
eigentliche Verriegelung des Flügels 2 am Festrahmen 1. Da die sich diagonal gegenüberliegenden
Endflächen 24 des flügelseitigen Riegelbeschlagteils 11 rechtwinkelig zur Diagonalen
einen Abstand 25 voneinander haben, der der Dicke 26 der Vorsprünge 17 angepaßt
ist, wird auf einfache Weise erreicht, daß während des Hervorbringens der Anzugswirkung
durch den einen Steg 21 der andere Steg 21 des flügelseitigen Riegelbeschlagteils
11 gewissermaßen um den ihm benachbarten
Vorsprung 17 des rahmenseitigen
Riegelbeschlagteils 10 hemmungsfrei herumläuft. Andererseits wirkt dieser Steg 21
Uber seine geneigte Endfläche 24 mit der sich stumpfwinkelig an die Seitenkante
15 der Leiste 13 anschließenden Seitenfläche des Vorsprungs 17 zusammen, wenn das
flügelseitige Riegelbeschlagteil 11 entgegen der Pfeilrichtung 27 verschoben wird.
Hierdurch wird dann der Flügel 2 zwangsweise vom Festrahmen 1 um das Ausmaß 30 der
Dicke des Steges 21 abgedrückt.
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Der wahlweise Rechts- und Linksanschlag ist dadurch sichergestellt,
daß einerseits das rahmenseitige Riegelbeschlagteil 10 zu einer Querebene symmetrisch
und andererseits das flügelseitige Riegelbeschlagteil 11 zu einer Längsebene symmetrisch
gestaltet ist, wie dies Fig. 2 deutlich macht.
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In den Fig. 4 und 5 ist eine Ausführungsform der mit der Ausstellvorrichtung
6 zusammenwirkenden Riegelvorrichtung 8 gezeigt.
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Diese Riegelvorrichtung 8 besitzt ein flügelseitiges Riegelbeschlagteil
11, das auf einer Grundplatte 20 zwei mit Abstand 22 parallel zueinander liegend
angeordnete Riegel stege 21 hat und auf der Oberseite einer Deckschiene 18 durch
eine an deren Unterseite geführte Treibstange 19 des Treibstangenbeschlags 4 verschoben
werden kann.
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Ferner besitzt es eine von der Ausstellvorrichtung 6 in der Nähe des
Schwenklagers 7 etwa rechtwinkelig abstehende Grundplatte 32, auf der eine Leiste
33 befestigt ist. Diese hat zwei parallele Seitenkanten 34 und 35 sowie eine über
die ganze Breite der Leiste 33 geneigte Endfläche 36. Die Neigung der Endfläche
36 ist dabei
solcher Art, daß sie mit der Seitenkante 34 einen
stumpfen und mit der Seitenkante 35 einen spitzen Winkel einschließt. An die Seitenkante
35 schließt sich ein Vorsprung 37 an, dessen eine Seitenfläche in gleicher Ebene
mit der Endfläche 36 der Leiste 33 geneigt verläuft. Die andere Seitenfläche des
Vorsprungs 37 verläuft parallel zur Endfläche 36 und schließt sich demzufolge stumpfwinkelig
an die Seitenkante 35 der Leiste 33 an.
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Die Wirkungsweise der Riegelvorrichtung 8 nach den Fig. 4 und 5 ist
grundsätzlich die gleiche wie bei der Riegelvorrichtung 9 nach den Fig. 2 und 3.
Durch das Zusammenwirken des flügelseitigen Riegelbeschlagteils 11 mit dem an der
Ausstellvorrichtung 6 angeordneten Riegelbeschlagteil wird nämlich der Flügel 2
um ein Ausmaß an den Festrahmen 1 herangezogen, welches sich aus der Gesamtbreite
29 der Leiste 33 mit dem Vorsprung 37 und der Dicke 30 eines Steges 21 des flügelseitigen
Beschlagteils 11 ergibt. Das Heranziehen des Flügels 2 an den Festrahmen 1 erfolgt
dabei mittelbar über die Ausstellvorrichtung 6 und das diese am Festrahmen 1 gelenkig
haltende Schwenklager 7.
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Die !rechte und linke Verwendbarkeit der Riegelvorrichtung 8 nach
den Fig. 4 und 5 ist dadurch sichergestellt, daß die Leiste 33 mit dem angeformten
Vorsprung 37, beispielsweise durch Schrauben 38, lösbar auf der Grundplatte 32 befestigt
ist und nach Lösen der Befestigung in seiner Befestigungsebene um 1800 herumgeklappt
werden kann.
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Während die Riegelvorrichtung 9 nach den Fig. 2 und 3 sich zur Anwendung
in Verbindung mit allen Arten bekannter Treibstangenverschlüsse eignet, ist die
Riegelvorrichtung nach den Fig. 4 und 5
nur dort zur Anwendung
geeignet, wo Fenster oder Türen mit sogenannten Ausstellvorrlchtungen ausgestattet
sind. Vorzugsweise ist an die Anwendung bei KipSchwenkflügeln von Fenstern und Türen
gedacht, wo der Flügel beim Schließen aus der Kippöffnungsstellung im Bereich des
Schwenklagers 7 der Ausstellvorrichtung 6 über einen größeren Bereich an den Festrahmen
1 herangezogen und gegebenenfalls auch beim Kippöffnen um ein gewisses Ausmaß vom
Festrahmen 1 abgedrückt werden soll.
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In Fig. 6 der Zeichnung ist noch eine X tere Ausbildungsmöglichkeit
für eine Riegelvorrichtung 9 gezeigt.
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In diesem Falle befinden sich an einer am Festrahmen 1 angeschlagenen
Grundplatte 40 zwei mit seitlichem Abstand voneinander angeordnete parallele Stege
41 mit einwärts gegeneinander geneigten Endflächen 44.
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Eine Leiste 42 mit zwei parallelen Seitenkanten 43 ist auf der Oberseite
einer Stulpschiene 45 längsschiebbar geführt und weist zwei parallel zueinander
und gegenüber den Seitenkanten 43 geneigt verlaufende Endilächen 46 auf.
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An jede der Seitenkanten 43 schließt sich ein Vorsprung 47 an, dessen
eine Seitenfläche sich in gleicher Ebene mit der Endfläche 46 der Leiste 42 fortsetzt.
Die andere Seitenfläche des Vorsprungs 47 verläuft parallel dazu und schließt sich
stumpfwinkelig an die benachbarte Seitenkante 43 der Leiste 42 an.
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Durch das Zusammenwirken der geneigten Endflächen 46 der Leiste 42
mit einer der geneigten Endflächen 44 eines Steges 41 kann der
Flügel
2 an den Festrahmen 1 eines Fensters oder einer Tür um ein großes Ausmaß herangezogen
werden. Dieses Ausmaß ist einerseits abhängig von der jeweiligen Dicke eines Stege
41 sowie andererseits von der Breite der Leiste 42 zuzüglich der Länge des über
die Seitenkanten 43 der Leiste 42 hinausragenden Vorsprungs 47.
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Die rechte und linke Verwendbarkeit der Riegelvorrichtung nach Fig.
6 ist einerseits dadurch sichergestellt, daß die beiden Stege 41 auf der Grundplatte
40 symmetrisch zueinander angeordnet und ausgestaltet sind und daß andererseits
die Leiste 42 an ihren sich gegenüberliegenden Enden nach entgegengesetzten Seiten
abstehende Vorsprünge 47 aufweist.
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Die Ausgestaltung der Riegelvorrichtung nach Fig. 6 ist hauptsächlich
für die Anwendung in Verbindung mit normalen Kantenverschlußgetrieben vorgesehen.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung von Riegelvorrichtungen ist
es auf einfache Weise möglich, Treibstangenbeschläge für Fenster, Türen od. dgl.
so auszugestalten, daß mit ihrer Hilfe ein zwangsvreiser Flügelanzug erreicht wird,
dessen Ausmaß mindestens der Breite der jeweils zur Anwendung gelangenden Stulpschienen
entspricht. Eine An- bzw. Abdrückwirkung in einem der Stulpschienenbreite entsprechenden
Ausmaß kann dabei erreicht werden, ohne daß irgendwelche Beschlagteile die Breite
der Stulpschiene überschreiten.
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Werden jedoch uqe seitlichen Vorsprünge an den leistenartigen Riegelteilen
so gestaltet, (laß die Gesamtbreite der Riegelteile
größer als
die jeweilige Stulpschienenbreite ist, dann können auch größere Anzugs- und Abdrückwege
erreicht werden.
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In der Regel ist es aber völlig ausreichend, wenn der jeweilige Anzugs-
und Abdrtickweg der Stulpbreite des verwendeten Treibstangenbeschlages entspricht.
In diesem Falle lassen sich nämlich sämtliche Elemente der erfindungsgemäßen Verschluß-
und/ oder Riegelvorrichtungen ohne Schwierigkeiten, d.h. ohne zusätzlichen Arbeitsaufwand,
verdeckt zwischen den Fälzen von Flügel 2 und Festrahmen 1 anordnen.
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Erwähnt sei noch, daß es bei der Riegelvorrichtung 9 nach den Fig.
2 und 3 nicht unbedingt notwendig ist, das rahmenseitige Riegelbeschlagteil 10 symmetrisch
zu einer Querebene zu gestalten. Vielmehr kann seine Leiste 13 nur eine geneigte
Endfläche 16 mit daran anschließendem seitlichem Vorsprung 17 haben. In diesem Falle
wäre es jedoch für den wählbaren Rechts- und Linksanschlag notwendig, die Leiste
13 lösbar und in ihrer Befestigungsebene um 1800 herumklappbar an der Grundplatte
12 zu befestigen.
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Patentan sprüche