DE2106129C3 - Hitzehartbare Formmassen auf Grund lage harzartiger Organopolysiloxane - Google Patents
Hitzehartbare Formmassen auf Grund lage harzartiger OrganopolysiloxaneInfo
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Description
Form- und Beschichtungsmassen auf Grundlage von Organopolysiloxanen, einschließlich harzartiger Poly
organosiloxane, im Gemisch mit Füllstoffen sind bekannt. Organopolysiloxane, deren Substilutionsgrad,
d. h. deren Verhältnis von organischen Resten zu Si-Atomen 0,9/1 bis 1,9/1 beträgt, werden üblicherweise
als harzartig bezeichnet. Eine Vielzahl der harzartigen und Oder
und
CH2 CH(ChI1)SiO
c) 10 bis 35 Molprozent Einheiten der Formeln
(C6Hs)2SiO, CnH5(CH3)SiO
(C6Hs)2SiO, CnH5(CH3)SiO
und/oder
(CH.,),SiO
" aufgebaut sind, mit einem Gehalt an Si-gcbundenen
Alkoxygruppen von 5 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht der Organosiloxanmischpolymerisate, wobei die Alkoxygruppen I bis einschließlich
3 C-Atome aufweisen.
polymerisate werden am besten durch Mischhydrolyse
der entsprechenden Alkoxysilane in bekannter Weise
hergestellt. Diese Mischhydrolyse kann nach üblichen
dung von angesäuertem Wasser, mit der Maßgabe, daß nur SO bis 950Z0 der theoretisch zur vollständigen
Hydrolyse benöligtcn Wassermenge zugefügt werden. Durch diese Teilhydrolyse der Alkoxysilane werden
Produkte mit dem definierten Gehalt an Si-gebundenen Alkoxygruppen erhalten. Der verbleihende Rest
dieser Gruppen ist notwendig, damit die Mischpolymerisate der genannten Art Flüssigkeiten sind.
Der Gehall der Mischpolymerisate an Monomethyl-Mloxaneinheiten
a) und den Resten der unter c) definierten Einheiten, wie Diphenyl-, Phenylmethy 1- u· J
Dimethylsiloxaneinheilen. ist notwendig für die Verwendung
derselben als Bindemittel in keramischen Massen, um eine ausreichende Festigkeit der Formkörper
in ungebranntem Zustand sicherzustellen. Es wird angenommen, daß das Verhältnis der Monomethylzu
d.'n Diorganoresten c) eine flüssige Harzstruktur
liefert, die eine gleichmäßige Zersetzung der organischen Reste ermöglicht, so daß die flüchtigen
Bestandteile aus der keramischen Masse innerhalb eines weiten Temperaturbereiches während des Brennvorgangs
entweichen können. Auf Grund dieser gleichmäßigen Zersetzung können die flüchtigen Bestandteile
vermutlich mit einer derartigen Geschwindigkeit entweichen, daß der Brennvorgang unter Bildung von
rissefreien keramischen Formkörpern in relativ kurzer Zeit durchgeführt werden kann.
Die Monovinylsiloxan- oder Methylvinylsiloxaneinheiten
b) in den harzartigen Mischpolymerisaten garantieren die für den Härturgsvorgang unter Bildung
einer festen Struktur erfuraerlichen Vernetzungsstellen. Bei Einsatz der Mischpolymerisate als Bindemittel
für keramische Massen müssen diese natürlich nach dem Vermischen und der Formgebung gehärtet
werden.
Die harzartigen Mischpolymerisate werden durch Erhitzen in Gegenwart eines organischen Peroxids
unter Vernetzung über die Vinylgruppen gehärtet. Die Menge des Peroxidkatalysators ist nicht entscheidend,
im allgemeinen werden 0,1 bis 10°/0, bezogen auf das Gewicht des Mischpolymerisats, eingesetzt. Beispiele
für organische Peroxidkatalysatoren sind Acetylperoxid, tert. Butylperbenzoat, Benzoylperoxid, tert. Butylhydroperoxid,
tert. Butylperacetat, Dicumylperoxid oder p-tert. Butylisopropylbenzolhydroperoxid. Bevorzugte
Katalysatoren sind tert. Butylperbenzoat, Dicumylperoxid oder 2,5-Dimethyl-2,5-bis-(tert butylperoxyl-hexan.
Die zur Erzielung einer vollständigen Härtung erforderlichen Härtungstemperaturen und
-zeilen sind von dem Aktivilätsgrad des verwendeten Peroxids, dessen Menge und der Anzahl der in dem
Mischpolymerisat vorhandenen Vinylgruppen abhängig. Die Härtungsbedingungen können mit Temperaturen
von 150 C und darüber in weiten Grenzen variiert werden.
Die erfindungsgemäßen, hitzehärtbaren Formmassen enthalten als Organosiloxanmischpolymerisate
vorzugsweise solche, die aus 65 bis 75 Molprozent der Einheiten a), 15 bis 25 Molprozent der Einheiten b)
und 10 bis 20 Molprozent der Einheiten c) aufgebaut sind.
Bei Einsatz als keramische Bindemittel sind die Mischpolymerisate in den erfindungsgemäßen Formmassen
Flüssigkeiten mit hoher Viskosität von 5000 bis 500 000 cSt./25°C, vorzugsweise 10 000 bis
50 000 cSt./25°C. Obwohl die Mischpolymerisate vorzugsweise als Bindemittel in keramischen Massen
dienen, ist ihre Verwendung nicht hierauf beschränkt.
Sie können auch in Gieß- und Preömasscn. in Anstrichmassen
für Elektroisolierungen oder in Schutz-Überzugsmassen
für Metalloberflächen enthalten sein. Besonders bevorzugt sind hitzehärtbare Formmnssen.
die auf leweils 10 bis 20 Gewichtsprozent der
fl üssi «en. harzartige η Organosiloxa η mischpolymerisate,
die aus den definierten Finheiten a), b) und c) aufgebaut sind, einschließlich 0.1 bis 10" „. bezogen auf du^
Gewicht des Mischpolymerisats, eines organischen
ίο Peroxidhärtungska'alvsators. 80 his 1X) Gewichtsprozent
Füllstoffen, die frei von flüchtigen Bestandteilen sind, wie Magnesiumsilicai. Aluminiunisilicat, Siliciumdioxid.
Magnesiumoxid. Aluminiumoxid. Zinkoxid. Zirkonsilicat, Siliciumcarbid. Siliciumnitrid Lind oder
Thoriumoxid, enthalten.
Unter dem Ausdruck '»frei von flüchtigen Bestandteilen'' ist zu verstehen, daß die Füllstoffe frei von
Wasser (sowohl in Form von absorbiertem Wasser als auch von Hydroxylgruppen) und anderen Stoffen, die
beim Erhitzen flüchtige Bestandteile bilden, wie Carbonaten oder organischen Stoffen, sind. Diese von
flüchtigen Bestandteilen freien Füllstoffe können durch Calcinieren bei Temperaturen oberhalb 500 C in bekannter
Weise hergestellt werden, wodurch wasserfreie Produkte entstehen und Carbonate zersetzt werden.
Die Kristallstruktur der Füllstoffe spielt keine entscheidende Rolle, sie können synthetischer oder natürlicher
Herkunft sein und in Form von Fasern oder Teilchen vorliegen. Auch die Teilchengröße ist nicht en:-
scheidend, obwohl feinteilige Pulver vorteilhaft sind. Außerdem können auch beliebige Kombinationen der
genannten Füllstoffe eingesetzt werden.
Obwohl die hitzehärtbaren erfindungsgemäßen Formmassen meist nur aus den definierten Mischpolymerisaten,
Katalysatoren und Füllstoffen bestehen, können diese selbstverständlich auch geringe Mengen
andere Zusätze, wie Formentrennmittel, Stabilisatoren und Pigmente, wie Eisenoxid, enthalten. Diese Formmassen
können wie übliche Formmassen verwendet werden. In ungehärtetem Zustand sind die Massen
von pasten- oder kittartiger Konsistenz, die leicht form- oder spritzgepreßt werden können. Nach dem
Erhitzen und Härten werden harte Formkörper gebildet, die unterhalb von 300 formstabil sind.
Die erfindungsgemäßen, hitzehärtbaren Formmassen können jedoch auch zur Herstellung von keramischen
Formkörpern Verwendung finden, wobei die ungehärteten Formmassen der definierten Art unter Formgebung
mindestens teilweise gehärtet und anschließend bei Temperaturen im Bereich von 500 bis 20000C unter
Bildung der keramischen Formkörper gebrannt werden.
Die Formgebung kann durch eine Vielzahl üblicher Maßnahmen bewerkstelligt werden, beispielsweise
durch Preßspritz- oder Spritzgußverfahren, zur Herstellung komplizierter Formkörper. Formkörper mit
großer Längenausdehnung können durch Strangpressen erhalten werden und Verbundstoffe durch Auftragen
der ungehärteten Masse auf Schichtträger.
Manchmal schwindet die ungehärtete Formmasse während der ersten Phase des Brennvorgangs. Um dies
zu verhindern, wird die Organosiloxanmischpolymerisatkomponente
teilweise oder vollständig von dem Brennvorgang gehärtet. Das Ausmaß der Härtung
zum Vermeiden des Schwunds ist dabei von der Form des Gegenstands abhängig. So werden beispielsweise
Teile, die eine komplizierte Form besitzen, bei welcher enge Toleranzgrenzen eingehalten werden müssen, vor
dem Brennvorgang sollständig gehärtet. Die Härtungstemperatur liegt im allgemeinen über 150 C. und die
Hänungs/eit ist von dem gewünschten Ausmaß der
Härtung, der Menge und der Art des Katalysators und
der Anzahl der in dem Mischpolymerisat vorhandenen Vinylrcste abhängig. Auf jeden Fall wird der Formkörper
so weil ausgehärtet, bis er die zur Vermeidung uner Formveränderung während des Brennvorgangs
erforderliche Festigkeit besitzt.
Zur Herstellung der keramischen Formkörper ist es erforderlich, den mindeste -,s teilweise gehärteten
Formkörper auf eine Temperatur \on 50(1 C und darüber
zu erhitzen. F-. wird angenommen, daß eine
Temperatur von 500 C notwendig ist. um eine wirksame Zerseizungsgesehvvindiü.kea der hat/artigen
Organosiloxanmischpolymerisate zu erzielen. Das Erhitzen der Formkörper wird im allgemeinen so lange
fortgesetzt, bis kein Gewichtsverlust lieht /u beobachten
ist. Die Dauer des Brennvorgangs kann in Abhängigkeit von der Temperatur, der Zusammensetzung
der Masse und der Menge der Mischpolymerisate in der Masse variiert werden. Gewichtskonstanz ist üblicherweise
nach 2 bis 24 Stunden bei Temperaluren von 500 bis 2000 C erreicht.
Die so erhaltenen, gebrannten keramischen Formkörper
bestehen aus einer nichtmetallischen, anorganischen, wasserunlöslichen zusammenhängenden Masse
mit einem Erweichungs- oder Zersetzungspunkt oberhalb von 800 C. Diese Formkörper besitzen eine ausnehmend
hohe Festigkeit und Biegefestigkeiten oberhalb von 1400 kgicm-. Sie können mit besonderem
Vorteil als leicht zu reinigende Kerne für im Metallguß erzeugte Hohlräume Verwendung linden.
Herstellung der Organopolysiloxane
1. Fin 51 Dreihalskolben, der mit Tropftrichtcr,
Thermometer und Rührer ausgerüstet war, wurde mit 476 g CIl1Si(OCH11),, 148 g CH., CHSi(OCH.,), und
122 g (CnH^2Si(OCH;,), beschickt. Unter Rühren
wurde ein Gemisch aus 114 g Wasser (901Y0 der theoretischen
Menge für eine vollständige Hydrolyse) und 6,4 g Salzsäure in die Methoxysilane eingetragen. Das
Hydrolysatgemisch wurde 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt, dann durch Zugabe von 5,4 g NaHCO1, und
35Og Toluol neutralisiert. Das Hydrolysat wurde mit Wasser gewaschen. Nach Abtrennung der wäßrigen
Schicht wurde das Hydrolysat bei l50'C/40mmHg
von flüchtigen Bestandteilen befreit.
Die Hydrolyscrcaktion verlief praktisch quantitativ und ergab ein hochviskoses, harzartiges Mischpolymerisat,
das aus 70 Molprozent Monomethyl-u.oxaneinheitcn,
20 Molprozent Vinylsiloxaneinheilen und
10 Molprozent Diphenylsiloxaneinheiten bestand und einen Methoxygehalt von 9,8 Gewichtsprozent aufwies.
2. Die oben beschriebene Vorrichtung wurde mit 748 g CH3Si(OCH1)J, 148 g CH, = CHSi(OCH,),,
240 g (CH^)2Si(OCH,), und 244 g (C0H5)^Si(OCH,),
beschickt. Unter Rühren wurden 219 g angesäuertes Wasser (0,2°/0 Essigsäure) zugegeben und das Hydrolysat
unter Rürl-.fluß erhitzt. Nach dem Neutralisieren durch Zugabe von NaHCO, wurde Toluol zugefügt.
Das Hydrolysat wurde von flüchtigen Bestandteilen befreit. Das Hydrolyseprodukt, das aus 60 Molprozent
Monomethylsiloxaneinlieiten, 10 Molprozent Monovinylsiloxaneinheiten,
20 Molprozent Dimcthyisiloxaneinhcilcn und 10 Molprozent Diphcnylsiloxaneinhcilcn
bestand, war eine Flüssigkeit mit niedriger Viskosität (29iS eSt./25 C) und wies 16,1 Gewichtsprozent
Si-gebundene Methoxygruppen auf.
Nach demselben Verfahren wurden die folgenden harzartigen Mischpolymerisate hergestellt:
3. Fin flüssiges, harzartiges Organopolysiloxan nil Ki Gewichtsprozent Si-gebundcnen Methoxygruppen,
das aus 55 Molprozent Monomethylsiloxancinheitcn, H) Molprozent M novinylsiloxaneinheiten. 25 MoI-prozent
Dimethylsiloxancinheiten und 10 Molprozent
ίο Diphcnykiloxaneinheiten bestand.
4. Die Hydrolyse von 816 c CH1Si(OCH1).,
480 g (CH1)(CH., CH)Si(OCH-,)., und 244 g
(CnI 1.-,1,Si(OClF1), Jurch Zugabe von 9~0".o der theoretischen
Menge an Wassei ergab ein flüssiges, harzartiges Organopolysiloxan mit einer Viskosität von
2S5O cSl./25 C, das aus 60 Molprozent MonomcvUslsiloxaneinheiten,
30 Mol, ozent Methylvinylsiioxaneinheiten und 10 Molprozeni njphcnylsiloxaneinheiten
bestand und etwa 10 Gewichtsprozent Alkoxygruppen (Methoxy- und Äthoxygruppen) aufwies.
Durch Vermischen der Bestandteile bei Raumtemperatur auf einem Zweiwalzenstuhl wurde eine 1. Formmasse
hergestellt, die 12 Gewiehtsprozent des harzartigen Mischpolymerisats 1, 2Gewiehtsprozent 2,5-Dimethyl-2.5-bis-(tert.butylperoxy)-hcxan
(50",„ aktiver Katalysator auf einem inerten Füllstoff), bezogen auf
das Gewicht des Harzes, 87 Gewiehtsprozent Aluminiumoxid (Korngröße 0,045 mm) und 1 Gewiehtsprozent
Calciumstearat i Trennmittel) enthielt. Die erhaltene Formmasse hatte die Konsistenz eines festen Kitts. Im
Preßspritzverfahren unter Verwendung einer 10-Tonnen-Presse wurden daraus Probestäbe (12.7 · 1.27 ·
0,64 cm) hergestellt. Hohe Fließfähigkeit Lind gute Verpreßbarkeit wurden während des Preß>prit/verfahrens
beobachtet.
Eine zweite Formmasse aus den gleichen Bestandteilen wie Formmasse 1, mit der Ausnahme, daß ein
anderes harzartiges Mischpolymerisat verwendet wurde, wurde hergestellt und in der gleichen Weise zu Stäben
verfor.nt. Das harzartige Bindemittel für diese Formmasse
bestand aus 70 Molprozent Monomethylsiloxaneinheiten, 15 Molprozent Monovinylsiloxaneinhciten
und 15 Molprozent Phenylmcthylsiloxaneinhcitcn mit 10,3 Gewichtsprozent Si-gebundcnen Methoxygruppen
und enthielt 2 Gewichtsprozent des 2,5-Dimethyl-2,5-bis-(tert.butyl)-hexankatalysators.
Zum Vergleich mit bekannten, flüssigen Harzen wurde ein Mischpolymerisat hergestellt,das aus5C) Molprozent
Phenylvinylsiloxaneinhuiten und 50 Molprozent Phenylmethylsiloxaneinheiten bestand. Dieses
Harz enthielt etwa 2 bis 3 Gewiehtsprozent Si-gebundene Hydroxylgruppen und war frei von Alkoxysubstituenten.
Formmasse Nr. 3 enthielt 12 Gewichtsprozent dieses Harzes und 3 Gewichtsprozent des obengenannten
Katalysators, 87 Gewiehtsprozent des Aluminiumoxidfüllstoffs und I Gewiehtsprozent Calciumstearat.
Zum weiteren Vergleich wurde ein flüssiges Harz hergestellt, das aus 60 Molprozent Phenylmethylsiloxaneinheiten,
35 Molprozent Phenylvinylsiloxaneinhciten und 5 Molprozent Phenylmethylvinylsiloxanei.iheiten
bestand.
Formmasse Nr. 4 enthielt 12 Gewiehtsprozent dieses Harzes und 3 Gewiehtsprozent des obengenannten
Katalysators, 87 Gewiehtsprozent des Aluminiiimoxidfül'stoffs
und 1 Gewiehtsprozent Calciumstcaral.
Die Stäbe wurden bei 177UC formgepreßt, und die
Preßzeit war ausreichend, um das Harz soweit auszuhärten, daß die Stäbe aus der Preßform entfernt werden
konnten. Die formgepreßten Stäbe wurden hinsichtlich der Aushärtung, des Verziehens, der Oberflächenbeschädigungen
und des einheitlichen Aussehens beobachtet. Nach dem Preßvorgang und der teilweisen
Aushärtung wurden die Stäbe 2 bis 4 Stunden bei 200" C nachgehärtet.
Anschließend wurden die aus jeder Formmasse hergestellten Probestäbe einem Brennvorgang nach folgenden
Schemata unterworfen.
Schema 1
Vorsinterung 87 Stunden auf 510° C (22 Stunden auf 371°C/64 Stunden auf 510"C/Tcmperalur !Stunde
lang auf 510'1C halten).
Schema 2
Das gleiche wie unter 1, abkühlen auf Raumtemperatur und 32 Stunden auf 15100C erhitzen (6 Stunden
auf 343"C/12 Stunden auf 538°C/18 Stunden auf
1510°C/Tempcratur 1 Stunde lang auf 15l0°C halten).
Schema 3
ίο Schnellbrennen 32 Stunden auf 151O0C (6 Stunden
auf 343"C/12 Stunden auf 538"C/18 Stunden auf
1510 C/Tempcraturl Stunde lang auf 1510°C halten).
Dann wurde die Biegefestigkeit aller gebrannten
Probestäbe geprüft. Alle Biegefestigkeitswerte wurden bei Raumtemperatur festgestellt, und die in der Tabelle
aufgeführten Werte stellen jeweils den Durchschnittswert von 3 derartigen Bestimmungen dar.
l'rcß- | Nach ( | Physikalische | Eigenschaften | Biege | Nachhärtung | Brennvorgang | Brennvorgang | |
vorgang | festigkeit | Brennvorgang | Nr. 2 | Nr. 3 | ||||
Form | Biege | lcm PrcBvorgang | Nr. 1 | Biege | Biege | |||
masse | festigkeit | (kg/cm1) | Biege | festigkeit | festigkeit | |||
(Min.) | (kg/cm4) | Std. | 401,41 | festigkeit | (kg/cms) | (kg/cm1) | ||
5 | Zustand der Probe | 452,74 | (Ug/cm*) | 1961,37 | 1581,75 | |||
Nr. | 5 | — | 84,36 | 579,27 | 1799,68 | 633,40 | ||
1 | 30 | 59,76 | zusammenhängend | 4 | 522,33 | 643,25 | 605,99 | |
2 | zusammenhängend | 4 | 75,22 | |||||
3 | schlechtes unzusam | 2 | ||||||
menhängendes Aus | ||||||||
sehen, kleine Poren, | 132,52 | |||||||
10 | 91,39 | übermäßige Harz- | 666,44 | 769,79 | ||||
ausblühung | .169,42 | |||||||
4 | weich, Fehlstellen, | 2 | ||||||
verzogen | ||||||||
Claims (4)
1. liiizehärtbare Formmassen auf Grundlage
\on harzartigen Orüanopolysiloxancn. Härtungskatalysaloren.
gegebenenfalls Füllstoffen und anderen üblichen /iisät/en. dadurch gekcnn-/
e i e Ii η e t. daß sie als Organopolysiloxane lösungsmittelfreie.
flüssige Organosiloxanmischpolvmcris.ite enthalten, die aus
a) 55 bis Sd Molprozenl CH^SiO./VFinheilen.
h) 10 bis 30 Molpro/eni Einheiten der Formeln
CH2 CHSiO;,..
und oder CH, CH(CH:,)SiO und
und oder CH, CH(CH:,)SiO und
el 10 bis 35 Molprozent Einheiten der Formeln
(CeH-),SiO. C,.Hs(CH-.)SiO und/oder
(CH.,),SiO
(CH.,),SiO
aufgebaut sind, mit einem Gehalt an Si-gebundenen Alkoxygruppen \on 5 bis 20°/,,, bezogen auf das
Gewicht der Organosiloxanmischpolymerisate, wobei die Alkoxygruppen 1 bis 3 C-Atome aufweisen.
2. Formmassen gemäß Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Organosiloxanmischpolymerisate solche mit einem Gehalt an Si-gebundenen
Methoxygruppen enthalten.
3. Formmassen gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Organosiloxanmischpolymerisate
solche enthalten, die aus 65 bis 75 Molprozent der Einheiten a), 15 bis 25 Molprozent
der Einheiten b) und 10 bis 20 Molprozent der Einheiten c) aufgebaut sind.
4. Verwendung von Formmassen (10 bis 20 Gewichtsprozent) Organopolysiloxanen mit
1. a) 55 bis W) Molprozent CH:1SiO;1/,-Einheiten,
b) 10 bis 30 Molprozent Einheilen der Formeln
CH,
CHSiCy2
und oder CFI2 CH(CH3)SiO und
c) 10 bis 35 Molprozent Einheiten der Formeln (C,;H,),SiO, C„H,(CH:,)SiO
und oder (CHJ2SiO
c) 10 bis 35 Molprozent Einheiten der Formeln (C,;H,),SiO, C„H,(CH:,)SiO
und oder (CHJ2SiO
und einem Gehalt an Si-gebundenen Alkoxygruppen von 5 bis 20 "/„, bezogen auf das Gewicht
der Organosiloxanmischpolymerisate, wobei die Alkoxygruppen 1 bis 3 C-Atome aufweisen.
2. 1 bis 10 Gewichtsprozent eines organischen Pcroxidhärtungskatalysators
und
3. 80 bis 90 Gewichtsprozent Magnesiumsilicat, AIuminiumsilicat.
Siliciumdioxid. Magnesiumoxid. Aluminiumoxid, Zinkoxid, Zirkonsiücat, Siliciumcarbid, Siliciumnitrid und/oder Thoriumoxid
als wasserfreie Füllstoffe ohne flüchtige Bestand teile zur Herstellung keramischer Formkörper.
Organopolysi'ioxane wurde bereits als Bindemittel für keramische Werkstoffe verwendet. Diese sind Gemische
aus dem harzartigen Bindemittel und Füllstoffen, die drei ion flüchtigen Bestandteilen sind, wie Aluminiumoxid
oder Siliciumcarbid, die durch einen Brennsorgang
bei hohen Temperaturen (oberhalb von 5(K) C) einen festen, zusammenhängenden Formkörper
mit hoher Dimensionsslabiütät und chemischer Widerstandsfähigkeit liefern.
ίο Gegebenenfalls kann durch den Brennvorgang des
Gemisches entweder durch Verglasung, Sinterung oder durch ehern' lic Reaktion eine Phasenänderung bestimmter
Ii: loffkomponenten erfolgen.
Bestimmte, harzartige Organopolysiloxane. wie Phenylmethylpolysiloxane, mit einem Substitutionsgrad von 1.15/1,0 und einem Verhältnis von Phenyl- zu
Methylresten von 1,13/1,0 sind Feststoffe. Die Verwendung
von festen, harzartigen Granulaten als Bindemittel führt jedoch zu Schwierigkeiten beim Vermischen
ίο mit den keramischen Werkstoffkomponenten. Außerdem
ist es schwierig, das ungebrannte Material zu einem brauchbaren Formkörper zu verarbeiten, da
hierzu im allgemeinen der »grüne« oder ungebrannte keramische Werkstoff unter Druck verformt werden
muß.
Die Verwendung von flüssigen Flarzen zur Herstellung
von keramischen Formkörpern ist z. B. in der USA.-Patentschrift 3 090 691 beschrieben. Der Einsatz
eines flüssigen Flarzes als Bindemittel für keramisehe Massen ist besonders vorteilhaft, weil derartige
Massen leicht hergestellt und verformt werden können. Die bekannten flüssigen Harze sind jedoch für
einige Anwendungsgebiete unzureichend, weil die daraus hergestellten Formkörper in ungebranntem Zustand
nicht genügend fest sind, verhältnismäßig lange Vcrformungs- und Brennzeiten erfordern und die gebrannten
Teile häufig während des Keramifizierungsvorgangs zerbrechen.
Erfindungsgemäß werden hitzehärtbare Formmassen auf Grundlage von harzartigen Organopolysiloxanen,
Härtungskatalysatoren, gegebenenfalls Füllstoffen und anderen üblichen Zusätzen, beansprucht, die
dadurch gekennzeichnet sind, daß sie als Organopolysiloxane lösungsmittelfreie, flüssige Organosiloxanmischpolymerisate
enthalten, die aus
a) 55 bis 80 Molprozent CH:1SiO:1/2-Einheiten.
b) 10 bis 30 Molprozenl Einheiten der Formeln
CH, CHSiO:,/,
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