DE1646482C3 - Verfahren zur Herstellung von Formkörpern oder Überzügen mit keramikartigen Eigenschaften - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Formkörpern oder Überzügen mit keramikartigen EigenschaftenInfo
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Description
1. Organosiloxanblockmischpolymerisate aus
Polymerblöcken der Durchschnittsformel
Polymerblöcken der Durchschnittsformel
(A)
worin die Summe von χ -~ y τ - Durchschnittswerte
von 6 bis einschließlich 100 hat und y und ζ mit jeweils bis zu 10°/0 an diesen
durchschnittlichen Summenwerten beteiligt sind, und Polymerblöcken der Durchschnittsformel
(C6H5), — Si — O4_,r_9
(B)
worin R Alkyl- oder Alkenylreste mit weniger als 6 C-Atomen bedeutet, q Durchschnittswerte
von 1,0 bis einschließlich 1,3 und ir Durchschnittswerte bis zu einschließlich 0,3
hat, wobei die Siloxaneinheiten in (A) 10 bis 75 Molprozent und die Siloxaneinheiten in (B)
25 bis 90 Molprozent betragen, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge an Siloxaneinheiten
in den Blockmischpolymerisaten, und der minimale Molprozent-Gehalt an Siloxaneinheiten
(B), bei Durchschnittswerten der Summe von χ + y + r im Bereich von 50 bis
100 durch die Gleichung
50M
0,15 = 30
bestimmt wird, worin
Molprozent-Gehalt der
und S die Summe von
und
Molprozent-Gehalt der
und S die Summe von
und
2. 10 bis 60 Volumprozent
teile, bezogen auf das
(1) und (2),
teile, bezogen auf das
(1) und (2),
M den minimalen Siloxaneinheiten (B) ■v f- y + ζ bedeuten,
der Keramikbestand-Gesamtvolumen von
enthalten und die vor dem Erhitzen auf die Brenntemperaturen unter Formgebung verformt und
auf Temperaturen von 50 bis 300° C unter Dimensionsänderung erhitzt worden sind, verwendet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 20 bis 50 Volumprozent Keramikbestandteile,
bezogen auf das Gesamtvolumen von (1) und (2), verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Keramikbestandteile 35 Volumprozent
Ferrioxid, bezogen auf das Gesamtvolumen von (1) und (2), verwendet werden.
Zusammensetzungen, die ihre Form bei Anwendung von Hitze verändern, spielen bei zahlreichen An-Wendungsgebieten,
insbesondere in der Elektrotechnik, eine außerordentlich wichtige Rolle. So können bei
spielsweise zahlreiche elektrische Vorrici-'.ungen rr.it
einer Hülle umgeben werden, die aus hitzeschrumpfbarem
Material besteht und die beträchtlich groi.r
als der Durchmesser der Vorrichtung ist. Bei .inschließendem Erhitzen schrumpft die Hülle un:.r
enger Anpassung an die gegebene Form der Verrichtung zusammen. Derartige Materialien sind eben
für Abdichtungen brauchbar; hierbei wird .:..-,
Material in verstrecktem Zustand in die abzudichtende
Naht gelegt und anschließend erhitzt, wobei ■·■ sich in der Längsrichtung zusammenzieht und i;.-,
Querschnitt dehnt, unter Bildung einer eng anlie-..-den
Naht.
Außerdem werden Produkte mit keramikanode::
Eigenschaften häufig verwendet, insbesondere ■■:.
solchen Fällen, bei denen eine Kombination \. ,: Dimensionsstabilität, chemischer Widerstandsfähigkeit
und guter elektrischer Isolierung erforderlich ■!
Trotz einiger mechanischer Nachteile, wie Bruch.:.
keit, sind Keramikkörper häufig besonders erwünsJ:,
da sie bei Arbeitstemperatiiren im Bereich von 30!) C und höher lange Zeit unverändert bleiben.
So gibt beispielsweise ein Keramikkörper keine flüchtigen Bestandteile ab und bildet beim Altern odor
lang dauernden chemischen Reaktionen bei erhöhten Temperaturen keine Risse.
Die vorliegende Erfindung befaßt sich daher nv-Materialien,
die sowohl Hitzeschriimpf\ermögen a:.·.
auch keramikartige Eigenschaften in sich vereinigen und die besonders vorteilhaft sind, da sie dem Hersteller
die Fabrikation von Artikeln mit eng anliegenden Überzügen, die keramische Eigenschaften besitzen,
ermöglichen.
Außerdem können hiermit hitzevcrstrcckbarc Schläuche hergestellt werden, wobei sich der Schlauch
während des Erhitzens in Längsrichtung dehnt, was
beim anschließenden Abkühlen eine Kontraktion des Schlauchdurchmcssers unter gleichzeitiger Ausdchnung
in der Liänge zur Folge hat. Der Schlauch kann dann in ein Rohr eingeführt und kurz erhitzt werden.
Hierbei! kehrt der Schlauch in seine ursprünglichen Abmessungen zurück, unter enger Anpassung an das
Rohrinnere, so daß eine Auskleidung des Rohres erfolgt. Daran anschließend kann die Auskleidung
weiter erhitzt werden, unter Ausbildung von keramikartigen Eigenschaften, so daß eine angepaßte keramikartige
innere Ausfütterung gebildet wird. Ein Material mit derartigen vorteilhaften Eigenschaften ist für
6g Rohrle'tungen besonders geeignet.
Ein weiteres Anwendungsgebiet der vorliegenden Erfindung sind Speicherelemente für Computer-Vorrichtungen.
Häufig werden hierfür kreisförmige
Speicherelemente verwendet, und je gerineer der
Ourchmesser derselben ist, um so wirksamer ist der
Computer- Bisher wurden diese Speicherelemente
jo weit wie praktisch möglich in ihrer Grolle reduziert,
die noch ein Einpassen der nötigen Eii.hau·.orrich-Hingen
ermöglicht. Die vorliegende Erfindime ermöglicht
das Hantieren mit Speicherelementen" und ermöglich! eine Verringerung ihres Durchmessers
nach dem Einbau in die Computer-Vorrichtung. Auf diese Weise werden besonders wirksam·; Computer
erhalten, so daß die vorliegende Erfindung von außerordentlicher
kommen'.ieller Bedeutung i,i.
Gegenstand der vorliegenden Ernndun» nid Materialien,
die sowohl hitzeschrumpfbar MnJ als auch
Iteramikaitige Eigenschaften aufweisen.
Das er'indungsgemäße Verfahren zur Herstelluna
von Formkörpern ader Überzügen mi: keramikartigen f. jenschaften durch Erhitzen \··: Gemischen
aus nie:- iastomeren Organosiluvm;:,^ h-v.ivmerisaten
u -i Keranukbestandteilen rui; :;η:ο:ί- Hrweichur.L-punkt
von über 800 C. ..!ic frei «.on unter
BOO0C ι1 vhtigen Bestandteilen sind, au? iircnr,Lemperaturen
.-.i^er 500 bis 1500 C. ist du-hir·.!: tiekenr.-zeichnei.
daß solche Gemische, die
1. Or.-.'.riO.siloxanblockmischpulNnici,sale jus PvIvincrriöcken
der Durchschnittsionnel
,KImSiO1 .,].. (Λ,
30
wo".η die Summe von .v - ν ■ ζ r);.rch-chniitswtric
von 6 bis einschließlich 10i, hat und ν und r
mü jeweils bis zu 10% an diese ι diirchschniitlic'i..:n
Summenwerten beteiligt sind, und Pol·, merbl'vken
der Durchschnittsfornie!
(C6HJ9 - Si - O4 „_„
R,,
R,,
worin R Alkyl- oder Alkenylrestc mit wenieer als 6 C-Atomen bedeutet, t; Durchschnittswerte
von 1,0 bis einschließlich 1.3 und η Durchschnittswerte bis zu einschließlich 0.3 hat. wobei
die Siloxaneinheiten in (A) 10 bis 75 Molprozent und die Siloxaneinheiten in (B) 25 bis 90 Molprozent
betragen, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge an Siloxaneinheiten in den Blockmischpolymerisiiten,
und der minimale Molprozent-Gehalt an Siloxaneinheiten (B), bei
Durchschnittswerten der Summe \on .v : ν ·- r
im Bereich von 50 bis 100 durch die Gleichung
50 M
S
0,1 S ■- 30
bestimmt wird, worin Λ/ den minimalen Molprozent-Gehalt
der Siloxaneinheiten (B) und S die Summe von χ ;- y I- : bedeuten, und
2. 10 bis 60 Volumprozent der Keramikbestandteile, bezogen auf das Gesamtvolumen von (1) und (2), enthalten und die vor dem Erhitzen auf die Brenntemperaturen unter Formgebung verformt und auf Temperaturen von 50 bis 3003C unter Dimensionsänderung erhitzt worden sind, verwendet werden.
2. 10 bis 60 Volumprozent der Keramikbestandteile, bezogen auf das Gesamtvolumen von (1) und (2), enthalten und die vor dem Erhitzen auf die Brenntemperaturen unter Formgebung verformt und auf Temperaturen von 50 bis 3003C unter Dimensionsänderung erhitzt worden sind, verwendet werden.
In den britischen Patentschriften 902 322 und 9h5 675 wird zwar bereits jeweils ein Verfahren zur
Herstellung von Keramikartikeln beschrieben, demzufolge Gemische aus Organopolysiloxanen und
Keramikbestandteilen auf Brenntemperaturen von über 5001C erhitzt werden.
Bei den hierfür zum Einsatz gelangenden Organopolysiloxanen handelt es sich jedoch um Mischpolymerisate
üblicher Art, die durch eine statistische Verteilung der Siloxaneinheiten charakterisiert sind, wie
sie üblicherweise durch Hydrolyse und/oder Kondensation von hydrolysierbaren Organosiliciumverbindungen
erhalten werden. Das wird insbesondere daduioh belegt, daß bei dem bekannten Verfahren gemäß
der britischen Patentschrift 965 675 auch hydrolysierbare Organosiliciumverbindungen oder Silanole
mit den Keramikbestandteilen vermischt werden können und die Hydrolyse und/oder Kondensation
während des Misch- und Preßvorgangs statthnden kann.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden hingegen Blockmischpolymerisate ganz bestimmter und
genau definierter Art als Organopolysiloxane eingesetzt, die eine Anordnung der Siloxaneinheiten in
Blockform voraussetzen. Die so erhältlichen Formteile sind daher vor dem eigentlichen Brennvorgang
hirzeschrumpfbar, wodurch sie besonders durch Herstellung von eng anliegenden Überzügen und von kreisförmigen
Speicherelementen für Computervornchtungen
geeignet sind, die eine besondere Dimensionsstabilität nach dem Brennvorgang voraussetzen.
Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, daß zur Erzielung der gewünschten Vorteile der Blockcharakter
der Mischpolymerisate von entscheidender Bedeutung ist. Jeder der im wesentlichen aus Dimethylsiloxaneinheiten
aufgebauten Blöcke muß daher im Durchschnitt mindestens 6 Siloxaneinheiten enthalten. Wenn
die durchschnittliche Größe untcrhe'b von 6 Siloxaneinheiten
liegt, härtet das Mischpolymerisat nicht zu Harzen mit den gewünschten Eigenschaften. Ebensowenig
k:inn die festgelegte maximale Durchschnittsanzahl der Siloxaneinheiten je Block (A) überschritten
werden, da Mischpolymerisate aus Polymerblöcken ( \), worin die durchschnittliche Summe von γ -■- ι ζ
größer als 100 ist, nach der Härtung schlechte Produkte liefern, die weder fest noch harzartig sind. Innerhalb
der angegebenen Grenzen werden jedoch gehärtete Produkte von großer Festigkeit erhalten, deren
Flexibilität mit steigender Durchschnittsanzahl der Siloxaneinheiten je Block in Komponente (A) zunimmt,
während die übrigen Eigenschaften da\on unberührt bleiben.
Die Polymerblöcke (A) sind im wesentlichen aus Dimethylsiloxaneinhciten aufgebaut, die gegcbenenfalls
in geringer Menge (nicht mehr als 10n/0) durch
Phenylmethylsiloxaneiinheiten ersetzt sein können, was besonders dann von Vorteil ist, wenn der Schmelzpunkt
des Mischpolymerisates modiiuiert werden soll,
Zusätzlich können gegebenenfalls bis zu 10°/„ Monomethylsiloxaneinheiteni
vorhanden sein, die ähnlichen Zwecken dienen, wie die Phenylmethylsiloxaneinheiten,
mit der Ausnahme, daß diese allein keinen Erweichungseffekt der gehärteten Produkte bewirken.
Die Phenylethyl- und Monomethylsiloxaneinheiten
können in den Blöcken (A) statistisch verteilt oder an bestimmten Stellen lokalisiert sein. Vorzugsweise
sind entweder Phenylmethyl- oder Monomcthylsiloxaneinheiten in Mengen von wenip.cr als 5 MoI-
prozent vorhanden. Besonders bevorzugt sind Polymerblöcke, deren Siloxaneinheiten zu weniger als
2 Molprozent aus Phenylmethyl- oder Monomethylsiloxaneinheiten bestehen. Die Blöcke können jedoch
auch vollständig aus Dimethylsiloxaneinheiten aufgebaut sein.
Wie bereits erwähnt, treffen auf die einzelnen Blöcke im Durchschnitt 6 bis 100 Siloxaneinheiten. Hierbei
handelt es sich jedoch um Durchschnittswerte, d. h., im Polymerisat können durchaus einzelne Blöcke aus iü
mehr oder weniger Siloxaneinheiten vorhanden sein. Die Eigenschaften der Mischpolymerisate sind nicht
von der genauen Verteilung der Anzahl an Siloxaneinheiten, sondern nur von der durchschnittlichen
Anzahl der Siloxaneinheiten je Block abhängig.
Die Polymerblöcke (B) sind aus Einheiten der
Formeln C6H5SiCY5, (C6Hs)2SiO. C6H5(R)SiO und
RSiO3;, aufgebaut. Beispiele für Alkyl- oder Alkenylreste
R sind Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, Amyl-, Vinyl-, Allyl-, Methallyl- ao
reste und Reste der Formeln CH, = CHCH.,CH., —
und CH2 - CHCH2CH2CH1; —.
Vorzugsweise sind nicht mehr als 10 Molprozent der Einheiten C6H5(CM13)SiO- und, oder (C6Hä),SiO-Einheiten.
Durch die Anwesenheit dieser Einheiten in den Polymerblöcken (B) wird der Schmelzpunkt
der Mischpolymerisate erniedrigt und die Flexibilität und Weichheit der gehärteten Produkte erhöht. Die
genaue Anordnung der Siloxaneinheiten in (B) ist unwesentlich, sie können statistisch oder regelmäßig
verteilt sein, ohne daß hierdurch die Eigenschaften der gehärteten Produkte beeinflußt werden. Die
durchschnittliche Anzahl der Siloxaneinheiten in den Polyfierblöcken (B) ist sowohl von der durchschnittlichen
Anzahl der Siloxaneinheiten in den Polymerblöcken (A), als auch von dem Molprozcnt-Oehalt
der Blöcke (A) und (B) im Mischpolymerisat abhängig. Bei Festlegung dieser beiden Variablen folgt
daraus zwangläufig die Festlegung der durchschnittlichi:i
Anzahl der Siloxaneinheiten in den Polymerblöcken (B), so daß sich deren genaue Erläuterung
erübrigt.
Wenn in dem Mischpolymerisat .veniger als 10 Molprozent
an Polymerblöcken (A) vorhanden sind, ist die verbesserte Schlagzähigkeit der gehärteten Produkte
nicht mehr garantiert; sind mehr als 75 Molprozent hiervon vorhanden, sind die gehärteten Produkte
nicht mehl genügend fest. Der maximale Molprozent-Gehalt der in dem Blockmischpolymerisat
vorhandenen Einheiten (A) steht in enger Beziehung zu der durchschnittlichen Anzahl von Siloxancinlieiien
je Block (A), insbesondere wenn diese im Bereich von 50 bis 100 Einheiten liegt. Die erlindung;"
gemäß verwendbaren Blockmischpolymerisate sind im wesentlichen aus zwei Arten von Blöcken aufgebaut,
d. h. solchen Blöcken, die im wesentlichen Dimethylsiloxaneinheiten (A) und solchen, die im wesentlichen
Monomethylsiloxancinheitcn (B) enthalten. Wenn der Molprozent-Gehalt entweder der Einheiten von
(A) oder der Einheiten von (B) festgelegt ist, ist der Molprozcnt-Gehak der anderen Komponente sofort
ersichtlich. Wenn die durchschnittliche Anzahl von Einheiten je Block (A) 50 bis 100 Einheiten beträgt,
wird der minimale Molprozent-Gehalt an Siloxaneinheiten (B) durch die Gleichung
bestimmt, worin, wie bereits erwähnt Ai'derminimale
Zur Erläuterung diene folgendes p
Wenn vT»· + = = 80, ist der minimale Molprozent-Gel
alt an Siloxaneinheiten (B) 35,2 Molpro.ent und
dementsprechend der maximale Molprozent-Gehalt a sioxaneinhei,;en (A) 64.8 Molpr^nt Die jngeebene
Gleichung ist nur gültig, wenn die durchschnitt-Hche
Anza 1 von Einheiten je Block (A) zwischen M) und WO liegt; wenn durchschnittlich wemgcr as
50 Einheiten je Block (A) vorhanden sind, _ι»1 de
Gleichung nicht mehr anwendbar Der minimale Mo prozent-Gehalt der Polymerblöcke (A) und der
maximale Molprozent-Gehalt der Poly/nerblocke (B)
Tann nicht beliebig verändert werden. Der m.mmale Molprozent-Gehalt an Siloxaneinheiten (B) hegt fc,.
da Blockmischpolymerisate m.t unter diesem Wert
liegenden Prozentgehalten keine thermische Schlagzähigkeit
haben. Im allgcme.nen sind die geharteten
Produkte um so biegsamer und weicher je hoher der
Molprozent-Gehalt an Polymerblocken (A) im Mischpolymerisat
ist. Bevorzugt sind Mischpolymensa te aus 25 bis 65 Molprozent, insbesondere 40 bis 6a Moprozent,
Polymerblöcken (A) und 35 bis 7a Moirozent,
insbesondere 35 bis 60 Molprozent, Polymeren ter der verwendeten Ausdrucksweisc »bestehen
im wesentlichen aus« ist zu verstehen, daß die beschriebenen Blockmischpolymerisate auch durch \ernetzende
Einheiten, wie
(C15H5)
SiO2. ,..,OSiO-Si-OSiO11S ,.,OSiOSiO15
SiO2. ,..,OSiO-Si-OSiO11S ,.,OSiOSiO15
...5OSiSiO1
verbunden sein können.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren Mischpolymerisate können auf verschiedenen
Wegen hergestellt werden, wobei sich folgender besonder; bewährt hat:
Umsetzung eines je Molekül durchschnittlich mindestens
zwei Si-gcbundene Hydroxylgruppen ;fweisendcn Polysiloxans der Durchschnittsformel
[(CH3)2SiO],[(CHa)(CeHs)SiO:v[(CH3)SiOliä], (a)
worin 'Mc Summe von χ \- y {· 2 Durchschnittswerte
von 6 bis 50 hat und y und ζ mit jeweils bis zu 10" 0
an diesen Durchschnittssuinmcnwcricn beteiligt sind,
mit mindestens 1 Mol Silanen der Formel
(C6H5)SiX3
(b)
50 M
0,1 S = 30
worin X Halogenatome (F, Cl, Br, J) bedeutet, je Mol Si-gcbundencr Hydroxylgruppen von (a) unter
gleichzeitiger Entfernung des gebildeten Halogenwasserstoff, und anschließende Mischhydrolyse des
io erhaltenen Produktes mit Halogensilane!! der
Durchschnittsformel
"vorin R und X die angegebene Bedeutung haben und
(/ unü ir solchen Werten entsprechen, daß die im Endprodukt
enthaltenen Anteile der Komponenten (b) und (c) je Si-Atom durchschnittlich 1 bis 1.3 Plicnyl-
und bis zu 0.3 Reste R aufweisen, wobei jeweils solche Mengen der einzelnen Komponenten eingesetzt werden,
daß im F.ndprodukt 10 bis 75 Molprozenl Bluckcinhcitcn
(a) und 90 bis 25 Molprozent Blockcinheiten (b) · (c) \orhandcn sind.
Dieses Verfahren sowie /\ltcrnativ\erfahrcn sind in der deutschen Patentschrift 1 224 930 beschrieben.
Bei den für das erlindungsgcniiiße Verfahren verwendbaren
Keramikbestandteilen bedeutet die Ausdrucksweise »frei von flüchtigen Bestandteilen«, daß
diese frei von Wasser, Carbonaten oder anderen Produkten sind, die bei Temperaturen unterhalb von
KOO C flüchtig sind. Im allgemeinen können als
Keramikbestandteile Ton. Aluminiumsilicate. Magi esiumsiiicatc,
Aiuminiumoxidhydrate oder Siliciuindi'-xidhydrate.
deren Hydratwasser bei Erhitzen auf Temperaturen auf oder unter 500 C abgegeben wird,
verwendet werden. Natürlich vorkommende Keramikmaterialien, wie Asbest. Glimmer und Tonhyurate
sind für die erfmdungsgemäßc Verarbeitung unbefriedigend. Tonhydrate können «.erwendet werden,
wenn sie vor Gebrauch calciniert werden.
Unter »Keramikhestandtcilen« sind beliebige nichtmetallische, wasserunlösliche Materialien zu verstehen,
die einen Erweichungs- oder Zersetzungspunkt von über 800 C haben. Hierdurch werden auch Asbest
und Glimmer mit umfaßt. Beispiele für wirksame Keramikbestandteile sind Aluminiiimsilicat. Magnesiumsilicat.
Zinkoxid. Magnesiumoxid, Wolframcarbid. Titancarbid. Molybdäncarbid. Litruumaltiminat,
Siliciumnitrid. Bornitrid. Aluminiumoxid, Siliciumdioxid. Zirconoxid. Berylliumoxid,Titanoxid. Siliciumcarbid.
Kaliumtitanat. Zinksilicat. Zirkoniumsilicat und Titansilicat, und Mischsilicate, wie Caiciumaluminiumsilicat.
Magnesiumaluminiumsilicat und Lithiumaluminiumsilicat.
Die Keramikbestandteile können entweder aus Naturprodukten, wie Sand, Ton gewonnen werden, oder sie können künstliche Produkte
sein, wie pyrogen in der Gasphase gewonnene Siliciumdioxidarten.
Für die Verwendung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können die Keramikbestandteile entweder
in Granulat- oder Faserform eingesetzt werden. Die Teilchengröße oder der Faserdurchmesser spielt
keine Rolle: diese können in Abhängigkeit von den gewünschten Eigenschaften in dem Gemisch beliebig
variiert werden.
Vorzugsweise werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren 20 bis 50 Volumprozent, bezogen auf das
Gesamtvolumen von (1) und (2), an Keramikbestandteilen eingesetzt. So werden beispielsweise ausgezeichnete
hitzeschrumpfbare Keramikformkörper bei Einsatz, von 35 Volumprozent des Keramikmaterials
erhalten. Werden mehr als 60 Volumprozent verwendet, sind die hitzeschrumpfbaren Eigenschaften
schlecht, während bei Einsatz von weniger als 10 Volumprozent die keramikarligen Eigenschaften nur
unvollkommen erreicht werden können und die Fertigprodukte nicht einheitlich, sehr schwach und
brüchig sind.
Die erlindungsgemäß verwendbaren hitzeschriimpfbaren
Keramikformmnssen können leicht durch einfaches Vermischen oder Kontaktnahme der oben beschriebenen
Blockmischpolymerisate mit dem Keramikmaterial son Hand oder mit beliebigen bekannten
Mischvorrichtungen erhalten werden. Das Gemisch
ίο kann einen geeigneten Katalysator enthalten, wie eine
quaternärc Ammoniumverbindung oder einen beliebigen Silanolkondensationskataly-uitor: dann wird
es auf eine Temperatur von etw.i 150 C erhitzt, so daß es unter Ausbildung des gewünschten dreidirnensionalen
System1, vcrnct/t, da^ in der Lage ist,
hitzeschrumpfbare Eigenschaften zu entfalten. Dieser Effekt kann bei Raumtemperatur er-eicht werden, aus
praktischen Gründen und zur Erleichterung der Reaktion ist es jedoch vorteilhaft, Temperaturen von
ao 50 bis etwa 300 C anzuwenden. Anschließend wird das Gemisch auf beliebige geeignet: Weise in die gewünschte
Form gebracht, beispielsweise durch Einbringen in eine erhitzte Preßform cder durch mechanische
Dehnung, dann abgekühlt, so daü es in der verstreckten Form verbleibt. D; s Vorhandensein
eines Katalysators in der Mischuni aus Blockmischpolymerisat und Keramikmaterial ist nicht unbedingt
erforderlich, dieses kann zur Erzielung der erforderlichen hitzeschrumpfbaren Eigenschaften einer Ammoniakatmosphäre
ausgesetzt v-ercen. Zur Erzielung einer raschen Härtung ist die Mi.verwendung eines
Katalysators jedoch vorteilhaft. Zur i ler^telking; der
erfindungsgemäßen Formkörper mit keramikartisen Eigenschaften ist es notwendig, das Gemisch au>>
Blockmischpolymcrisat und Keramikmatcrial anschließend
auf Temperaturen vo'i über 500*C zu
erhitzen. Im allgemeinen wird hierbei so lange erhitzt, bis kein Gewichtsverlust mehr nachzuweisen ist.
Üblicherweise wird dies durch 2- 31s 24>tündiges Er-Hitzen
auf 500 bis 800C oder 155OC erreicht. So
können beispielsweise aus einem Gemisch aus Blockmischpolymerisaten und 35 Volumprozent Aluminiumoxid
durch Erhitzen auf 700 bis 1550 C keramikartige Formteile erhalten werden.
Gegebenenfalls können die erfindungsgemäß verwendbaren
Formmassen noch andere übliche Zusätze enthalten, beispielsweise Formentrennmittel, wie CaI-ciumstearat
oder Pigmente, zur Erzielung bei immter
Färbungen.
40 g eines Harzes aus 60 Molprozent Polymerblöcken der Formel (CH3)2Si0, die je Block durchschnittlich
34 bis 38 Dimethylenheiten enthielten und 40 Molprozent Polymerblö;ken aus 90 Mol
prozent Einheiten der Formel (C6H5)SiO32 unc
10 Molprozent Einheiten der Formel (Ch3)(CeHs)SiC
wurden auf einem Zwei-Walzen-Stuhl geschmolzen Zu diesem geschmolzenen Harz wurden 93 g Al2O
zugegeben und dann 5 bis 30 Minuten vermischt, bi: eine gute Dispersion erhalten wurde. Die Probe!
wurden dann von dem Mischer entfernt und au Raumtemperatur abgekühlt. Anschließend wurdei
die Proben durch Schmelzen auf einer heißen Press in 10,16 · 10,16 · 0,1587 cm große Platten gepreßt. Di
Presse wurde abgekühlt, die Proben von flüchtige] Bestandteilen befreit und aus der Form ausgeschnitler
Die geformten Proben wurde:1. Ju.in 2<* Stunden ;
409 623/4
einer NH^-Atmosphäre behandelt. Dann wurden die
behandelten Proben von 3.Sl in 5,08 cm große Scheiben durch Vorpressen ausgedehnt. Aus einer
dieser Scheiben wurde ein Ring herausgeschnitten, der bei Erhitzen auf seine ursprüngliche Größe zusan
menschriimpfte.
Dann wurde der Ring bei 700 C gebrannt und war danach vollständig keramifi/iert.
Praktisch die gleichen Ergebnisse wurden er/ielt,
wenn an Stelle der entsprechenden Harze aus Beispiel 1, folgende eingesetzt wurden:
A) 10 Molprozeiv I'olymerblöeke aus Einheiten der
Forme!
Praktisch die gleichen Ergebnisse wurden erziel!, wenn an Stelle der entsprechenden Keramikbcstandteile
aus licispiell, folgende eingesetzt wurden:
•5 U)
C)
D)
E)
[-1
C)
D)
E)
[-1
Q)
H)
J1
Litliiumaluminiumsilicat.
Siliciumcarbid,
/inko.xid,
Lithiuinaliiminat,
Zirkoniumsilieat,
Siliciumnitrid,
Wolframcarbid,
Ferrioxid.
Aluminiumoxid,
Zirkoniumoxid.
H c ι
ρ ι c
und 90 Molprozent PoKmerblöcke der Einheitsformel
aus 900Z0 (C0H11)SiO12- und 10° n
CH1SiO3 ,-Einheiten.
B) 50 Molprozent Polymerblöcke aus Einheiten der Formel
[(CH3I2SiO]25 und 50 Molprozent Polymublöcke
der Einheitsformel aus 1000Z0 (C6H5)SiO1, ,-Einheiten.
C) 75 Molprozent Polymerblöcke aus Einheiten der Formel [(CHa)2SiO]6 und 25 Molprozent Polymerblöcke
der Einheitsformel aus 5°/0 (C6Hn)CH3SiO3,- und 950Z0 (C6H5)SiO32-Ei.!-
heiten.
D) 33 Molprozent Polymerblöcke aus Einheiten der Formel
[(CH3)2SiO]40[(CH3)(C6H5)SiO]2[(CH3)SiO,.5]2
und 67 Molprozent Polymerblöcke der Einheitsformel aus 92% (C6H5)SiO3 2- und 8%
(C6H5)2SiO3 .,-Einheiten.
E) 60 Molprozent Polymerblöcke aus Einheiten der Formel [(CH3),SiO]100 und 40 Molprozent Polymerblöcke
der Einheitsformel aus 100% (C6H5)SiO3 2-Einheiten.
F) 70 Molprozent Polymerblöcke aus Einheiten der Formel
[(CH3)jSiO]„[(CH3)(C6H5)SiO]2[(CH3)SiO,.5]2
und 30 Molprozent Polymerblöcke der Einheits-Formel aus 93% (C„H5)Si03;2- und 3%
(CH3)Si03;2-Einheiten.
Praktisch die gleichen Ergebnisse wurden erzielt, wenn die folgenden Mengenverhältnisse*) von Harz
zu Keramikbestandteilen an Stelle der entsprechenden Mengen aus Beispiel 1, eingesetzt wurden:
E) 50% Harz, 500Z0 Keramikbestandteil,
*) Alle Mengenverhältnisse beziehen sich auf Volumen-Prozent.
Die Mischung aus Beispiel 1 wurde /u '.-■"· ■ ■ ι
Schlauch geformt und das Harz, wie in diener. ;:-
sriiel beschrieben, gehärtet. Der Schlauch wurde .i:ii
Preßluft von einem Durchmesser von 3.X! _■■ ■ i'
einen Durchmesser von 5,OS cm gedehnt. Ein 4.·'-' . ι
*5 großes Stahlrohr wurde dann in den Schlaue:1
gesetzt und beide zusammen auf 100 1C erhitzt. ·■ ' ι
der Schlauch unter enger Anpassung an das Sein- Lr
zusammenschrumpfte. Diese Vorrichtung wurde ' !i
auf 700 C erhitzt, unter Bildung eines keram ..ü
Überzugs auf dem Rohr.
»ei spiel 6
50g eines Harzes aus 60 Molprozent Poi.1^-
blöcken aus 8,34 Molpro/ent Einheiten dor I-»r:·>
:'■■ CH2 - CHSiO32 und 91.66 Molprozent Einheiten ·; r
Formel (C6H,)S"iO32 und 40 Molprozent Pol·-me-blöcken
der Formel (CH3J2SiO, die durchsi^niuii-eh
34 bis 38 Dimethyleinheitcn je Block enthielten. «^'ien
auf einem Zwei-Walzen-Stuhl geschmolzen. Zu ■'···-''■'
geschmolzenen Harz wurden 150 g rotes Eisen:-.νκί
zugegeben, das bis zur Erzielung einer guten Di^j ersion
vermischt wurde. Die Proben wurden dann '-on dem Mischer entfernt und auf Raumtemperatur abgekühlt.
Dann wurden die Proben durch Schmelzen auf einer heißen Presse in 10,16 · 10,16 · 0.1587 ein
große Platten gepreßt. Die Presse wurde abgekühlt, die Proben von flüchtigen Bestandteilen befreit und
aus der Form herausgeschnitten. Die geformten Proben wurden dann in einer NH3-Atmosphäre behandelt und dann durch Verpressen von 3,81 ir
!5.08 cm große Scheiben ausgedehnt. Aus einer diesel !scheiben wurde dann ein Ring herausgeschnitten, dei
'3e' Erhitzen auf seine ursprüngliche Größe zusammenschrumpfte.
Der Ring wurde dann bei 1550° C gebrannt unc
dh ll
war danach vollständig keramifiziert.
Wurden die Ringe aus Beispiel 5 bei folgendei Temperaturen gebrannt, wurden Produkte mit aus
gezeichneten keramischen Eigenschaften erhalten:
5(X)oc
6oo0c'
85o°c'
85o°c'
Praktisch die gleichen Ergebnisse wurden erzielt, wenn an Stelle der Vinylsiloxancinheiten aus Beispiel 6
die folgenden Polymerblöcke eingesetzt wurden:
A) CH1CHXH2SiO312,
B) CH1CHXHXH2CH2SiO12,
C) CH, CfJCHXH2SiO3,,
O) CH, - CHCH2CHXlI2SiO3 2 .
50 g eines Harzes aus 80 Molprozent Polymertlöckcn aus 75 Molprozent (CBH5)SiOn2- und 25 MoI-prozent
((„H^SiO-Einheiten und 20 Molprozent Polymerblui.ken der Formel (CH3)2Si0. die durchschnittlich
34 bis 38 Dimcthyleinhciten je Block enthielten,
wurden au! einem Zwci-Walzen-Stuhl ge-
»chmolzen. Zu dem geschmolzenen Harz wurden 15Og rotes Eisenoxid zugegeben, das bis zur Erzielung
einer guten Dispersion vermischt wurde. Dann wurden die Proben aus dem Mischer entfernt und auf Raum-
temperatur abgekühlt. Die Proben wurden dann durch Schmelzen auf einer heißen Presse in 10,16· 10,16·
0,1587 cm große Platten gepreßt. Die Presse wurde
abgekühlt, die Proben von flüchtigen Bestandteilen befreit und aus der Form ausgeschnitten. Die geformten
Proben wurden dann in einer NH3-Atmosphäre
behandelt und dann durch Pressen von 3,81 in 5,08 cm große Scheiben gedehnt. Aus einer dieser
Scheiben wurde dann ein Ring herausgeschnitten, der ίο bei Erhitzen auf seine ursprüngliche Größe zusammenschrumpfte.
Der Ring wurde dann bei 8000C gebrannt und war
vollständig keramilizicrt.
•5 B e i s ρ ι e 1 10
Praktisch die gleichen Ergebnisse wurden erzielt
wenn an Stelle des entsprechenden Harzes aus Bei spiel 8, ein Harz aus 45 Molprozent PolymerbKickei
ao der Formel (CeH.-,)SiO3 2 und 55 Molprozent Polymer
blöcken der Formel (CH3J2SiO, eingesetzt wurde.
Claims (1)
- Patentansprüche:1. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern oder Überzügen mit keramikartigen Eigenschäften durch Erhitzen von Gemischen aus nichtelastomeren Organosiloxanmischpolymerisaten und Keramikbestandteüen mit einem Erweichungspunkt von über 8000C, die frei von unter 8003C flüchtigen Bestandteilen sind, auf Brenntemperaturen über 500 bis 15000C, dadurch gekennzeichnet, daß solche Gemische, die4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Blockmischpolymerisate (1) solche verwendet werden, die 45 bis 65 Molprozent Siloxaneinheiten in den Polymerblöcken (A) und 35 bis 60 Molprozent Siloxaneinheiten in den Polymerblöcken (B), jeweils bezogen auf die Gesamtmenge an Siloxaneinheiten, enthalten.
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