DE946746C - Verfahren zur Herstellung von zell- oder schwammfoermigem Siloxankautschuk - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von zell- oder schwammfoermigem Siloxankautschuk

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DE946746C
DE946746C DED14134A DED0014134A DE946746C DE 946746 C DE946746 C DE 946746C DE D14134 A DED14134 A DE D14134A DE D0014134 A DED0014134 A DE D0014134A DE 946746 C DE946746 C DE 946746C
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siloxane
peroxide
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gel
radicals
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DED14134A
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Earl Leathen Warrick
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Dow Silicones Corp
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Dow Corning Corp
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J9/00Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof
    • C08J9/02Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof using blowing gases generated by the reacting monomers or modifying agents during the preparation or modification of macromolecules
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J2383/00Characterised by the use of macromolecular compounds obtained by reactions forming in the main chain of the macromolecule a linkage containing silicon with or without sulfur, nitrogen, oxygen, or carbon only; Derivatives of such polymers
    • C08J2383/04Polysiloxanes

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von zell- oder schwammförmigem Siloxankautschuk Schon seit langem besteht in der Technik ein Bedarf an einem mechanisch festen und elastischen Zell- oder Schwammsiloxankautschuk, der seine Eigenschaften auch bei Temperaturen bis 2000 und darüber beibehält. Ein derartiges Material ist für die verschiedensten technischen Zwecke erwünscht, z. B. als Dämpfungsmittel für Dichtungsringe, Unterlegscheiben, biegsame Verbindungsrohre usw. bei Motoren, Maschinen u. dgl., bei denen diese Teile für kürzere oder längere Zeit hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Die bekannten Kautschukarten, sowohl Naturkautschuk als auch synthetischer Kautschuk, verlieren die gewünschten Eigenschaften schnell, wenn sie Temperaturen über I500 ausgesetzt werden. Natürlicher Kautschuk z. B. verliert 80% seines Zerreißfestigkeitswertes, wenn er über I400 erhitzt wird.
  • Gelgenstand der vorl,iegenden Erfindung ist nun dile Herstellung von zell- oder schlwlammförmigen Siloxankautschukkörpern, zdie ihre physlikahschen Eigenschaften auch blei längerem Erhitzen anf Temperaturen bis 2000 und darüber beibehalten.
  • Erfindungsgemäß werden zell- oder schwammförmige Siloxankautschukkörper dadurch erhalten, daß man ein flüssiges oder gelartiges Polysiloxan mit einem durchschnittlichen Gehalt von I,75 bis 2,25 organischen Resten auf ein Si-Atom, wobei die Reste Alkyl-, Aryl-, substituierte Alkyl-, substitu- -ierte Arylreste oder Mischungen solcher Reste sind und wobei das Siloxan mindestens 40 Molprozent Einheiten der Formel R2SiO enthält, in der R niedere Alkylreste bedeutet, mit einem Acylperoxyd, das mindestens einen aromatischen Acylrest besitzt, und gegebenenfalls Füllstoffen auf eine über der Zersetzungstemperatur des Acylperoxyds liegende Temperatur, vorzugsweise in Abwesenheit von Sauerstoff, unter solchen Bedingungen erhitzt, daß die Masse sich genügend ausdehnen kann.
  • Die Herstellung der vulkanisierbaren Masse und deren Überführung in Siloxankautschuk umfaßt im großen ganzen drei Abschnitte. Im ersten Verfahrensabschnitt wird ein hinsichtlich seiner Zusammensetzung den obigen Anforderungen entsprechendes Organosiloxan von niedrigem Molekulargewicht, das in der Regel eine niedrigviskose Flüssigkeit darstellt, zu einem hochmolekularen Stoff polymerisiert, der bei Zimmertemperatur wenig oder überhaupt nicht mehr fließt. Dieser Stoff kann eine Flüssigkeit mit hoher Viskosität, ein Gel oder sogar ein fester Körper sein.- Die Polymerisation zu diesem hochmolekularen Zustand kann auf beliebige Weise erfolgen, z. B. durch Verwendung eines Kondensationsmittels für den Fall, daß das Siloxan noch nicht vollständig kondensiert ist, oder durch Behandlung mit einer starken Säure oder starkem Alkali, falls das Siloxan völlig kondensierte Polymere enthält. Eine weitere Art der Polymerisation, die zur Awendung gelangen kann, besteht darin, durch das Siloxan bei erhöhten Temperaturen Luft hindurchzublasen, bis eine Flüssigkeit mit außerordentlich hoher Viskosität oder ein Gel erhalten wird.
  • Weiter ist es möglich, die Polymerisation mit einem aromatischen Acylperoxyd durchzuführen, wie es in dem Patent 856 222 näher beschrieben ist. Dabei wird das Siloxan mit dem Acylperoxyd bei höherer Temperatur behandelt, wodurch die Viskosität erhöht wird. Die Reaktionstemperatur liegt dabei in der Nähe der Zersetzungstemperatur des Peroxyds oder darüber. Dabei wird ein Siloxan erhalten, das eine viskose Flüssigkeit oder ein Gel darstellt, das als Bestandteil der vulkanisierbaren Masse geeignet ist. Es ist vorteilhaft, aber nicht unbedingt erforderlich, daß die Behandlung mit dem Peroxyd in Abwesenheit von Sauerstoff erfolgt, da letzterer die Wirksamkeit des Peroxyds, besonders an der Oberfläche des zu behandelnden flüssigen Siloxans, zu beeinträchtigen scheint.
  • Im zweiten Verfahrensabschnitt wird dieses hochmolekulare Siloxan mit einer geringen-Menge, vorzugsweise 2 bis 6 Gewichtsprozent, eines aromatischen Acylperoxyds innig vermischt. Diese Mischung ist eine verarbeitbare und preßfähige Masse, die in jede beliebige Form gebracht werden kann. Ihr kann auch noch ein Füllstoff zugegeben werden, um die Eigenschaften der Preßmasse für spezielle Anwendungsgebiete und Verwendungen besonders geeignet zu machen.
  • Der dritte Verfahrensschritt besteht darin, die so erhaltene vulkanisierbare Masse in - eine Preßform zu bringen, deren Innerem Sauerstoff möglichst ferngehalten wird, und sie dann unter solchen Bedingungen zu erhitzen, daß die Masse sich genügend. ausdehnen kann, wobei ein nicht mehr klebender, fester, zell- oder schwammgummiähnlicher Preßling erhalten wird. Es wurde gefunden, daß Sauerstoff die Wirkung des als Vulkanisationsbeschleuniger dienenden Peroxyds beeinträchtigt -und oft sogar die Bildung klebefreier Oberflächen auf den Preßlingen verhindert. Im allgemeinen genügt es, eine luftdichte Preßform zu verwenden.
  • Mitunter ist es nicht notwendig, eine Preßform zu verwenden, die völlig geschlossen ist, in solchen Fällen kann der Sauerstoff auch durch verminderten Druck oder durch eine inerte Atmosphäre, z. B.
  • Kohlensäure, ferngehalten werden. Die Temperatur, bei der die Vulkanisation ausgeführt wird, liegt zweckmäßig nahe bei der Zersetzungstemperatur des Peroxyds, die z. B. bei Benzoylperoxyd oberhalb I00° liegt. im allgemeinen liegt die Vulkanisationstemperatur zwischen I20 und 2000.
  • Enthält die vulkanisierbare Masse Füllstoffe, so ist es nicht notwendig, ein Organosiloxan zu ver-- wenden, das von sich aus nur wenig oder überhaupt nicht mehr fließt. Es kann dann ein niedrigerviskoses Siloxan verwendet werden, das, innig mit genügend Füllstoffen und Peroxyden gemischt, eine Mischung von solcher Konsistenz ergibt, die noch in einer Form verarbeitet werden kann. Wird solch ein relativ niedrigerviskoses oder niedrigermolekulares flüssiges Siloxan verwendet, so ist es erforderlich, daß die vulkanisierbare Masse größere Mengen Peroxyd enthält, damit das flüssige Siloxan zu dem gewünschten gummiähnlichen Zustand polymerisiert wird. Die Umwandlung vom flüssigen in den gummiähnlichen Zustand kann dann in einem Arbeitsgang durch einfache Erhitzung der Mischung auf die Reaktionstemperatur durchgeführt werden.
  • Bei Mitverwendung von Füllstoffen kann man diese auch mit dem flüssigen Siloxan der ersten Verfahrensstufe und so viel Peroxyd mischen, daß das Siloxan in den Gelzustand übergeführt wird.
  • Wenn dieser Zustand durch Erhitzen erreicht ist, wird, wie im Verfahrensschritt 2 beschrieben, noch mehr Peroxyd zugegeben. Die weitere Behandlung ist die gleiche wie bei der beschriebenen Arbeitsweise. Der Vorteil der Zugabe der Füllstoffe zu dem flüssigen Siloxan des ersten Verfahrensschrittes liegt in der besseren Dispergierung der Füllstoffe, was wiederum zu einem - einheitlicheren, blasenfreieren Produkt führt.
  • Die aus der vulkanisierbaren Mischung durch Erhitzen erhaltenen Formlinge sind biegsame, zusammendrückbare und elastische expandierte Körper, die Zellen einschließen und eine hohe Wärmestabilität besitzen. Sie halten Temperaturen von 2500 länger als 100 Stunden und Temperaturen bis 3500 länger als 20 Stunden aus. Ihre Zerreißfestigkeit ist relativ klein, kann aber durch Zusatz von wärmebeständigen inerten Füllstoffen, wie Glas, Aluminiumoxyd, Titanoxyd, Zinkoxyd usw. wesentlich erhöht werden, wenn diese Füllstoffe der Mischung von Peroxyden und Siloxanen vor dem Preßvorgang einverleibt werden.
  • Die Organopolysiloxane, die in der vulkanisierbaren Masse verwendet werden, sind Verbindingen, bei denen die Si-Atome urrtereinander durch Sauerstoffbrücken, wie verbunden sind, und die im Durchschnitt I,75 bis 2,25 einwertige organische Reste in C-Si-Bindung am Si-Atom enthalten. Sie weisen sich wiederholende Struktureinheiten der Formel RR'Si O auf, worin R und R' die bereits genannten Reste bedeuten. In wenigstens 40 Molprozent der Struktureinheiten sollen R und R' niedere Alkylreste bedeuten. Unter Siliconeinheiten sollen dabei alle Einheiten verstanden werden, welche einer der folgenden Formeln entsprechen: Silo2, RSiO312, R2SiO und R3SiOll2, worin R ein einwertiges organisches Radikal bedeutet, das durch C-Si-Bindung am Si-Atom gebunden ist.
  • Die Organopolysiloxane können durch Hydrolyse von hydrolysierbaren Diorganosilanen und nachfolgende teilweise oder vollständige Kondensation der Hydrolysierungsprodukte erhalten werden. Sie können auch durch Hydrolyse und Kondensation von Mischungen verschiedener hydrolysierbarer Organosilane erhalten werden, die wenigstens 40 Molprozent eines hydrolysierbaren Dialkylsilans enthalten. Solche Mischungen können auch hydrolysierbare Silane, die keine durch C-Si-Bindungen am Silicium gebundenen Reste aufweisen, z. B. Siliciumtetrachlorid oder e-Kieselsäuretetraäthylester, enthalten. Bei Verwendung von Mischungen geeigneter Mengenverhältnisse kann man Organosiloxane erhalten, die im Durchschnitt zwischen 1,75 und 2,25 organische Reste pro Si-Atom enthalten. Die Siloxane können auch noch nicht kondensierte Hydroxylgruppen und restliche unhydrolysierte Reste enthalten.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Organosiloxane können nun die verschiedensten organischen Reste enthalten. Beispielsweise seien genannt: Aliphatische Reste, z. B. Methyl, Äthyl, Propyl, Tsopropyl, Butyl, Amyl, Hexyl, Heptyl bis Octadecyl und höhere; Aryl- und Alkarylreste, z. B. Phenyl, Mono- und Polyalkylphenyle, wie Tolyl, Xylyl, Mesityl, Mono-, Di- und Triäthylphenyle, Mono-, -Di- und Tripropylphenyle usw., Naphthyl, Mono-und Polyalkylnaphthyl, wie Methylnaphthyl, Diäthylnaphthyl, Tripropylnaphthyl usw.; Tetrahydronaphthyl, Anthracyl usw.; Aralkyl, z. B. Benzyl, Phenyläthyl usw. Die angef-ührten organischen Radikale können auch anorganische Substituenten, z. B. Halogene, enthalten.
  • Es wurde gefunden, daß jedes Acylperoxyd, das wenigstens ein aromatisches Acylradikal besitzt, für die erfindungsgemäße Herstellung von Siloxanschwammkautschuk geeignet ist. Brauchbare Peroxyde sind z. B.: Benzoylperoxyd, Benzoylacetylperoxyd, Dinaphthylperoxyd, Benzoyllauroylperoxyd usw. Die Acylradikale können auch Substituenten, z. B. Halogen, Nitrogruppen usw., enthalten.
  • Die Art und Weise, wie die Reaktion zwischen den Organosiloxanen und Acylperoxyden erfolgt, ist noch nicht völlig geklärt. Bei Verwendung von Benzoylperoxyd bildet sich Benzoesäure als Nebenprodukt der Reaktion. Warum Sauerstoff die Wirkung der Peroxyde beeinträchtigt, ist ebenfalls noch nicht bekannt. Fest steht lediglich, daß die Peroxyde eine Aneinanderkettung von Siloxanmolekülen unter Bildung von Molekülen größeren Molekulargewichts und höherer Viskosität hervorrufen.
  • Beispiel I Ein flüssiges Dimethylsiloxan mit einer Viskosität von I000 cSt wird durch vierstündiges Rückfluß erhitzen einer Mischung von 2 Volumen Dimethyldiäthoxys ilan, I Volumen 95 0/einem Äthylalkohol und I Volumen wäßriger Salzsäure hergestellt. Das erhaltene Reaktionsprodukt wird gewaschen und getrocknet und die ölige Flüssigkeit durch Destillation bis 2500 bei 0,5 mm Vakuum von niedrigen Polymerisaten befreit. Der Destillationsrückstand wird dann innig mit 3 Gewichtsprozent Benzoylperoxyd in Form von Calciumsulfat, auf dem 23 ovo Benzoylperoxyd niedergeschlagen sind, gemischt. Zweckmäßig wird das auf Calciumsulfat niedergeschlagene Peroxyd wegen der zu großen Reaktionsfähigkeit des reinen Peroxyds verwendet. Das Calciumsulfat stört die Polymerisation nicht. Die Mischung wird 2 Stunden auf I500 erhitzt, wobei ein Gel entsteht, das noch elastisch und klebrig ist, sich aber in Benzol nicht mehr löst.
  • Dieses Gel wird dann mit 25 Gewichtsprozent alkalifreiem Asbest, bezogen auf 100 Teile Gel, und 3 Gewichtsteilen Benzoylperoxyd vermahlen.
  • Die Mischung hat dann teigartige Konsistenz.
  • Unter Ausschluß von Sauerstoff wird die Mischung dann in eine Preßform gefüllt, die eine Ausdehnung der Masse erlaubt. Die Masse wird dann in einem Ofen 1/2 Stunde auf I500 erhitzt. Man läßt die Form vor Entfernung des verpreßten Körpers sich abkühlen, damit alle Gase in den Zellen entweichen können. Man erhält einen nicht mehr klebenden, zusammenhängenden, kautschukartigelastischen und festen Körper mit zellenförmiger Struktur. Dieser Körper behält seine Eigenschaften auch bei vielstündigem Erhitzen auf über zog0.
  • Ein in gleicher Weise hergestellter Körper, der 33 Gewichtsprozent Eisenoxyd als Füllstoff enthält, verliert bei 22stündigem Erhitzen auf 2500 nur 9,5 O/o seines Gewichts und verändert sich in seinen Maßen nur um 3,3 0/o, während seine Zusammendrückbarkeit oder Härte sich nur um 40/0 vermindert.
  • Gleiche zellenförmige Kautschukkörper kann man auch erhalten, wenn man von einem verhältnismäßig flüssigen Polysiloxan ausgeht, dieses mit Peroxyd und einem Füllstoff mischt und, wie oben beschrieben, weiterbehandelt. Die erforderlichen Bedingungen zur Bildung von solchem »Schaumgummi« sind eine schnelle Reaktion der Mischung von Peroxyden und flüssigen Siloxanen oder klebrigenGelen in einem Raum, dem Sauerstoff ferngehalten wird und der groß genug ist, eine schnelle Ausdehnung der Reaktionsprodukte zu gewährleisten.
  • Beispiel 2 Ein niedrigviskoses, flüssiges Diäthylsiloxan wird durch Hydrolyse von Diäthyldichlorsilan hergestellt. Es wird mit 2 °/o Benzoylacetylperoxyd innig gemischt und dann I7 Stunden auf I500 erhitzt. Das erhaltene Produkt ist ein klebriges Gel.
  • Das letztere wird mit den gleichen Gewichtsteilen Flocken aus Glasfasern (etwa 6,3 mm) und einer zusätzlichen Menge von 6 Gewichtsprozent Peroxyden vermahlen. Die Mischung wird dann in einer Preßform, deren Innerem Luff ferngehalten wird, während I Stunde auf 1S00, wie im Beispiel I, erhitzt. Der Formling ähnelt dem nach Beispiel I erhaltenen weitgehend.
  • Ähnliche expandierte, elastische Zellen enthaltende Körper mit oder ohne Füllstoffe können auch aus anderen Organosiloxanen hergestellt werden. Zum Beispiel gibt ein chloriertes Dimethylsiloxan, das 9,75 ovo Chlor enthält, bei der Verarbeitung entsprechend Beispiel 1 ein nicht klebriges, gummiartiges Produkt mit guten thermischen und mechanischen Eigenschaften. Ähnliche gummiartige Produkte werden aus flüssigen Dimethylsiloxanen, die eine Viskosität von I04 bzw. Io6 cSt besitzen, unter Verwendung von Füllstoffen und Benzoylacetylperoxyd bei einer Erhitzung während 60 Minuten auf I500 erhalten. Sehr geeignet sind auch Mischpolymerisate, die außer Dimethylsiloxan- noch mindestens geringe Mengen Phenylalkylsiloxaneinheiten enthalten.
  • Die Verwendung eines Füllstoffes in der vulkanisierbaren Masse ist vielfach zweckmäßig, um die Eigenschaften der Preßlinge zu verbessern und zu modifizieren. Als Füllstoffe können z. B. verwendet werden: Asbest, verschiedene Tonarten, wasserhaltiges Calciumsilikat, Zinksulfid, Silika-Schaumgel, Bariumtitanat, Glasfaserflocken, Eisenoxyd, Bentonit, Lithopone, Zinkoxyd, Titanoxyd, Magnesiumoxyd, Kolloidgraphit, gemahlener Schiefer, gemahlener Glimmer, wasserhaltige Silikaerde, Calciumcarbonat, Pb 02, Pb 0, wasserhaltiges und entwässertes Aluminiumoxyd usw. Im allgemeinen sind wärmebeständige, anorganische, oberhalb 3500 schmelzende Stoffe, wie Silikate, mehrwertige Metalloxyde, besonders geeignet. Die Wahl des Füllstoffes richtet sich nach den gewünschten Eigenschaften der Fertigstoffe. Wenn Härte, Zähigkeit und hohe Dehnung gewünscht werden, dann sind Zinkoxyd, Titanoxyd und wasserhaltiges Aluminiumoxyd am besten geeignet. Wird geringer Gewichtsverlust und geringer Schwund, also Maßhaltigkeit des Körpers, auch nach langer Ein -wirkung von hohen Temperaturen gewünscht, dann stellt Asbest den besten Füllstoff dar.
  • Die verwendete Füllstoffmenge in den Preßlingen richtet sich nach den gewünschten speziellen Eigenschaften des Vulkanisates. Die Menge kann je nach dem Füllstoff weitgehend variieren, weil jeder Füllstoff seine eigenen besonderen Eigenschaften besitzt. Im allgemeinen können wenigstens 100 Teile Füllstoff auf 100 Teile Siloxan verwendet werden. Eisenoxyd, wasserhaltiges Aluminiumoxyd, Zink- und Titanoxyd können auch in größeren Mengen verwendet werden. Es wurde gefunden, daß sogar' 150 Gewichtsteile Eisenoxyd auf 100 Teile.Siloxan verwendet werden können. Wasserhaltiges Calciumsilikat bewirkt ein außerordentliches Trocknen der Mischungen, so daß etwa 25 Gewichtsteile das Maximum für 100 Teile Siloxan darstellen. Asbest, insbesondere wenn er mit Säure gewaschen wurde, ist einer der besten Füllstoffe, da daraus hergestellte gummiartige Produkte besonders wärmebeständig sind. Er kann in einer Menge bis zU 75 Gewichtsteile auf 100 Gewichts.-teile Siloxan zur Anwendung kommen. Auch Glasfaser in Form von Flocken stellt einen wertvollen Füllstoff dar. Von dieser können bis 50 Gewichtsteile auf 100 Gewichtsteile Siloxan verwendet werden.
  • Bei dem Verpressen der vulkanisierbaren Masse ist die Behandlung der Wände der Pressen mit einem Formtrennmittel zweckmäßig, um die Entnahme der Preßlinge nach Beendigung des Preßvorganges zu erleichtern. Mit gutem Erfolg werden verchromte Pressenwände verwendet, auf die Zinkstearat als Gleitmittel aufgetragen ist. Auch in Aceton gelöstes Celluloseacetat kann auf die Formwandungen an Stelle des Stearats als Entformungsmittel gestrichen oder aufgesprüht werden; die Entformung der Preßlinge ist aber in diesem Falle nicht so gut wie bei der Verwendung von Stearat.
  • Der Gehalt der Mischung an Peroxyd beträgt im allgemeinen etwa 2 bis 6 Teile Peroxyd auf 100 Teile Siloxan. Die erforderliche Härtezeit für die erfindungsgemäße Mischung aus hochmoleku larem Siloxan, Peroxyd und gegebenenfalls Füllstoff hängt von der Menge des verwendeten Peroxyds und der Dicke des Pressenquerschnittes ab.
  • Die erforderliche Vulkanisationszeit bei einer Presse mit einem Querschnitt von etwa 3 cm beträgt unter normalen Bedingungen etwa 1/2 bis I Stunde. Liegt die Preßtemperatur über I500, dann vollzieht sich die Härtung schneller unter Verminderung der mechanischen Härte der Preßlinge.
  • Die Preßlinge, die bei I500 während 1/2 bis I Stunde gehärtet worden sind, können auf 250° erhitzt werden. Dabei findet eine Nachhärtung und eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften der Endprodukte statt.
  • Die erfindungsgemäß erhaltenen Zellkörper sind denen aus Natur- oder synthetischem Kautschuk auch hinsichtlich der Erhaltung der Eigenschaften bei tiefen Temperaturen ganz wesentlich überlegen.
  • Ein erfindungsgemäß hergestellter Dimethylsiloxan-Zellkautschukkörper ist noch bei 780 bieg- sam und fest, während ein gewöhnliches Stück Zellgummi bei solchen Temperaturen schnell hart und unbrauchbar wird. Diese hervorragenden Eigenschaften machen die neuen Vulkanisate bei extremen Temperaturbedingungen außerordentlich gut geeignet für all die Zwecke, wo bisher Körper aus üblichem Kautschuk verwendet wurden.

Claims (7)

  1. PATENTANsPRÜcHE: 1. Verfahren zur Herstellung von zell- oder schwammförmigem Siloxankautschuk, dadurch gekennzeichnet, daß ein flüssiges oder gelartiges Polysiloxan mit einem durchschnittlichen Gehalt von I,75 bis 2,25 organischen Resten auf I Si-Atom, wobei die Reste Alkyl-, Aryl-, substituierte Alkyl-, substituierte Arylreste oder Mischungen solcher Reste sind und wobei das Polysiloxan mindestens 40 Molprozent Einheiten der Formel R2 Si O (R = niedere Alkylreste) enthält, mit einem mindestens einen aromatischen Acylrest aufweisenden Acylperoxyd und gegebenenfalls mit Füllstoffen, auf eine über der Zersetzungstemperatur des Acylperoxyds liegende Temperatur, vorzugsweise in Abwesenheit von Sauerstoff, unter solchen Bedingungen erhitzt wird, daß die Masse sich genügend ausdehnen kann.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß ein flüssiges oder gelförmiges Siloxan verwendet wird, das nur aus Dimethylsiloxaneinheiten besteht.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein flüssiges oder gelförmiges Siloxan verwendet wird, das Dimethylsiloxaneinheiten und mindestens geringe Mengen eines phenylsubstituierten Siloxans, z. B. Phenylalkylsiloxaneinheiten, enthält.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein flüssiges oder gelförmiges Siloxan verwendet wird, das aus einem vollständig kondensierten Siloxan durch Polymerisation, z. B. mit starken Säuren, Alkalien, durch Blasen mit Luft oder durch Behandlung mit Acylperoxyden gewonnen ist.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Acylperoxyd Benzoylperoxyd verwendet wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Füllstoff Kieselsäureaerogel, Titandioxyd oder Bleioxyde verwendet werden.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der erhaltene zell- oder schwammförmige Siloxankautschuk durch Erhitzen bei gleicher oder höherer Temperatur weiter gehärtet wird.
DED14134A 1944-10-03 1950-09-28 Verfahren zur Herstellung von zell- oder schwammfoermigem Siloxankautschuk Expired DE946746C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1044400B (de) * 1956-04-02 1958-11-20 Union Carbide Corp Verfahren zur Herstellung von Organopolysiloxanelastomeren

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1044400B (de) * 1956-04-02 1958-11-20 Union Carbide Corp Verfahren zur Herstellung von Organopolysiloxanelastomeren

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