DE2104231C3

DE2104231C3 - Mischung zum Emulgieren von Petroleumprodukten

Info

Publication number: DE2104231C3
Application number: DE2104231A
Authority: DE
Inventors: Georges Henri Paris Salomone
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1970-02-03
Filing date: 1971-01-29
Publication date: 1974-02-07
Also published as: IT1050127B; DK135307C; BE762196A; US3714063A; NO136078B; CH533460A; BR7100808D0; FI50255C; IL36123A0; LU62532A1; CS164880B2; FI50255B; RO71964A; FR2079507A5; ZA71591B; PL82653B1; AR210043A1; SE381186B; AT309363B; NO136078C

Description

Substanz zur Ernährung der Mikroorganismen (Kohlehydrate

oder Proteine) 20 bis 50

Organische Säure 30 bis 50

Alkali- oder Erdalkalisalz 0 bis 30

Die aus Rohpetroleum und dessen Derivaten stammenden Schlämme und Bodensätze stellen technische Probleme von schwerwiegender wirtschaftlicher BetleuHmg dar. Derartige Schlämme und Bodensätze lassen sich durch Dampf nur schwer verflüssigen. Ein solches Bearbeitungsverfahren bedingt einen beträchtlichen Arbeitsaufwand mit hohen Gestellungskosten. Die Verwendung von Lösungsmittel und das Auswerfen der durch Dampf verflüssigten Schlämme haben eine beständig zunhnunde Verunreinigung der Gewässer zur Folge, was sich auf Grund der nur sehr langsam verlaufenden Abbaugeschwindigkeit dieser Kohlenwasserstoffe auf die Flora und Fauna schäillich auswirkt.

E> wurde bereits ein Produkt vorgeschlagen, das aus einer starken Mineralsäure, einem Alkali- oder Erdalkalisalz und einer wasseraufsaugenden organischen Substanz, insbesondere Melasse, bestand. Dieses Produkt enthält 30 bis 70 Gewichtsprozent einer starken Mineralsalze und weist einen starken. 1.8 pH nicht übersteigenden Säuregrad auf. Die mit dem Produkt geschaffene verdünnte Emulsion wirkt auf die Flora und Fauna nicht toxisch.

Es wurde ferner eine wäßrige Lösung zum Emulgieren und Umwandeln von Petrolcumprodukten in eine Nährlösung für Mikroorganismen beschrieben. Diese wäßrige Lösung enthält Kohlehydrate und Proteine und eine Substanz, die hauptsächlich aus Alkali- oder Erdalkaliphosphaten, -Silikaten oder Es können zur Bildung der die Mikroorganismen ernährenden Substanz Kohlehydrate und Proteine allein oder als Gemisch verwendet werden, z. B. Melasse. Zellulose. Zuckerrübenabfälle. Kasein, Malzextrakte, Proteosen usw.

Die organische Säure kann eine im Handel erhältliche Säure sein, insbesondere Milch-. Essig-, Zitronen-. Glukon-. Glutamin-, Itakon- und Oxalsäure. Diese Säuren können entweiL-r rein oder in Forr. von industriellen Abfallstoffen, z. B. als Käsereiserum. Bierwürze. Gärungsrückstände bei der Herstellung von Zitronensäure, Glutaminsäure usw. zugeführt werden.

Das Alkali- oder Erdalkalisalz kann ein nicht toxisch wirkendes Salz sein, das zur Herabsetzung der Oberflächenspannung nach Maßgabe der Eigentümlichkeit der anzusetzenden Mikroorganismen bestimmt werden kann. Es können insbesondere Silikate. Sulfate, Sulfite. Hyposulfite, Karbonale. Phosphate, Phosphite, Chloride, Nitrate, Nitrite. Laktate, Azetate, Oxalate, Glutamatc und Kalzium-, Natrium-, Ammonium- oder Kalziumzitrate verwendet werden. Diese Salze können in reiner Form oder als Bestandteil von industriellen Abfällen gebraucht werden.
Die Emulgierung der Petroleumabfailprodukte und die Bildung einer für Mikroorganismen geeigneten Nährlösung erfolgt auf die Weise, daß 100 Gewichtsteile dieser Abfallstoffe mit 40 bis lOOOGewichtsteilcn der obengenannten Zusammensetzung vcr-

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mischt und dann mit Wasser verdünnt werden. Hierbei kann eine!- bis 3()fache Verdünnung v.iruiMinmmen werden.

Fs ist Zieiseizung der Erfindung, eine Nährlösung für Mikroorganismen zu scharfen, die aus der obengenannten Emulsion besieht, wobei dieser Emulsion von den angesetzten Mikroorganismen zersetzbare Bestandteile, wie metallische Salze oder Oxyde — insbesondere in der Form eines gcringwerliuen Erzes — beigegeben werden können. Diese Nährlösung kann zur industriellen Kultur von Mikroorganismen, beispielsweise zur industriellen Kultur von den von Mensch oder Tier als Nahrungsmittel genießbaren Hefen, oder von Bakterien oder Pilzen, die zur Herstellung von gewissen Gärungsprodukten, wie Zi;ronen-, Glukon-, Glutaminsäuren usw.. bestimmt sind, oder von mineralzersetzenden Bakterien oder Pilzen verwendet werden. z. B. von Kieselsäurebakterien, die das Kaiium der natürlichen Silikate freisetzen, von Thiobakierien, die, ausgehend \on schwefelreduzierenden Verbindungen, Schwefelsäure bilden, von sulfatreduzierenden Bakterien, die, ausgehend von Sulfaten und Sulfiten. Schwefel abbauen, und von verschiedenen Mikroorganismen, die für die Meallanreicherung von geringem Erzgehalt sowie zur Begünstigung des biologischen Abbaus von schwer zersetzbaren Substanzen verwendbar sind.

Diese Nährlösungen können nach teilweisem oder vollständigem Abbau als Düngemittel oder als Grundbestandteil fur Dünger verwandt werden. Es können wachstumsfördernde Bestandteile wie Pottasche, Sulfate, Phosphate, Nitrate usw. der Zusammensetzung oder Emulsion beigegeben werden, wenn diese sich auf die Entwicklung der Mikroorganismen nicht schädlich auswirken.

Nachstehend werden einige erfindungsgemäße Zusammensetzungen als Ausführungsbeispiele wiedergegeben.

Beispiel 1
Bestandteile der Zusammensetzung

Gewichtsteile

Melasse 80

Milchsäure 100

Bikalziumphosphat 60

Zu 100 Gewichtsteilcn Petroleumabfallproduktcn wurden 120 Gewichtsteile der obigen Zusammensetzung gegeben. Die Mischung wurde hierbei unter Zugabe einer I5fachen Wassermenge durcheinandergerührt. Die Emulsion wurde in einem 10 Liter fassenden Vergärer gegeben mit mit 1 g Hefe der Gattung Terulopsis utilis angesetzt, die Hefeorganismen entwickelten sich, und nach 10 Stunden konnte eine Hefemenge gewonnen werden, die zu etwa 50"» dem Gewicht der in Anwendung gebrachten Melasse entsprach. Eine gaschromaiographische Kontrolle ergab für die Nährlösung einen beträchtlichen Abbau an Kohlenwasserstoffverbindungen. Die Nährlösung wurde als Dünger verwendet.

Beispiel 2
Bestandteile der Zusammensetzung

Gewichtsleilc

Kasein 30

Milchsäure 100

Bikaiziumphosphat 80

Melasse	3ο
Milchsäure	ion
Kaliumphosphai	. .. 20
Kaliumsulfat als Cups	40

Dies* Zusammensetzung wurde in der uleuhen Weise verwende! wie die Zusammensetzung im Beispiel I. iOUGe« ichisleile dieses zusammengesetzten dem!-,ehes wurden mit Hii'i Gewiihisleil'-'n Koh'enwussersuiHverbiiidung vermengt, t nter den gleichen Bedingungen erwies sich diese Mischung als ein.· ausgezeichnete Nährlösung für Hefen.

Beispiel 3 Bestandteile der Zusammensetzung

Dieses Gemisch wurde zum limiiigieren von Ruh petroleum verwendet, und /war wurden 200 Gevvichtst.eile des Gemisches mit K)(I Gewichtvieilen PetroleumabfallstolTL'ii und 5000 Gew !einstellen Wn-.-ser vermengt.

Die unter anaerobischen Bedingungen ir. den Vergärer gegebene Emulsion dient als Nährlösung für Schwefel freisetzende Vibrio-Bakterien. Nach 4 Wochen war das Kaliumsulfat in Schwefel umgewandelt worden. Der niedergeschlagene Schwefelanteil entsprach 42° u des anfangs in der Form von Sulfat beigegebenen Schwefelgehalts.

Beispiel 4

Es wurde die gleiche Zusammensetzung wie im Beispiel I bereitet, in der jedoch die Milchsäure durch die gleiche Gewichtsmenge Essigsäure ersetzt wurde. Diese Zusammensetzung wurde unter den gleichen Bedingungen und auf die gleiche Art in Anwendung gebracht. Der Prozentsatz der Zusammensetzung für die Emulgierung der Peiroleumabfallprodukte wurde jedoch erhöht. Die .ich bildende Emulsion. die vveitgehendst verdünnt wurde, wurde als Düngemittel für glimmcrhaltige Sandböden verwendet. Nachdem Kieselsüurebakterien angesetzt worden waren und eine Zeitspanne von 6 Monaten verstrichen war, zeigte die Erde eine Anreicherung von Kalium, das aus dem Glimmer freigesetzt wurde. Auf der Fläche wurde Getreide ausgesät, das ohne Mangel an Phosphaten, Kalzium und Kalium normal heranreifte.

Beispiel 5

In dem unter Beispiel 4 dargestellten Gemisch wurden 80Gewichtsteile Melasse durch 60Gewichtsteile Pepton ersetzt. Es wurden 3 t dieses Gemisches zum Emulgieren einer gleichen Gewichtsmenge ein-

gelagerter Kohlenwasserstoffabfallprodukte unter Beigabe einer lOfachen Menge Meerwassers verwendet. Diese Emulsion wurde in der Gegend des Hafens ausgeschüttet, ohne daß dadurch die Flora und Fauna geschädigt wurde und ohne daß sich Petroleum am Hafendamm absetzte.

Beispiel 6

Mit einer aus Milchsäure zu 100 Gewichtsteilen und Melasse zu 80 Gewichtsteilen bestehenden Zusammensetzung wurden 80 Gewichtsteile Rohpetroleum unter Beimengung von 5000 Gewichtsteilen weichen Wassers emulgiert. Dieser Emulsion wurden 100 Gewichtsteile natürlichen Mangandioxids beige-

niLiiyi und <kr Pil/. CWiclospiirium hcrharum angcset/l.

Nach λΐ'Τίΐμοη im Vergater unter angemessenem OurL'tiiültrci) und litirchlufien waren 20"» des Mangans tu der Nährlösung gelöst, wobei sich hiervisu U.7" υ im Pil/gelkcht ungesammelt hatte. I3ie ! leimung wurde tkm.h Filtrieren vorgenommen.

Heispiel 7

10

Bestandteile der Zusammensetzung

(ieuichltlciL'

Rasein 30

Milchsäure Kl

Mnlkert-isenim 90

Natürliches Kaliumsulfat (Anhydrit) 30

In diesem Ciemisch wurden 2()Gewiclustcile RoIipetiDieum eniulgiert und nach dor Verdünnung unter ariäcrnhisehen Bedingungen entschw^felnde Vibriobakterien angesetzt, und zwar 5 Millimeter frischkultivierter Vibriobaktcrien pro 10 Li'-'i Lö&ung.

Nach 5 Wochen entsprach der auf Grund der Umvsandlung von Kaliumsulfat erzielte Schwefelniederschiiig 40"n des eingangs in Form von Sulfat beigegebeiien Schwefelgehalls.

Beispiel 8

Bestandteile der Zusammensetzung

GewichtMeilc

Melasse ¹H)

Milchsäure 40

Kaiziurmuifat 60

Phosphorsäure 20

100Gewichtsteile dieser Zusammcnselzung wurden zum F.mulgieren von lOOGevvichtsteilen Petroleumahfallstolfen verwendet und mit einer 15fachen Wassermenge gestreckt. 7()^Ο/Ό des im Kalziumsulfit enthaltenen Schwefels wurde in Schwefelsäure umgewandelt, die durch Ausscheiden der Festkörper auf dem Filtrierwege und durch Konzentrieren des FiI-trats gewonnen wurde

Claims

Paicntuiiipruche:

1. Mischung zum Emulgieren und Überführen von Petroleumprodukten in eine durch Mikro-Organismen anbaufähige Form, bestehend aus

1I) einer aus Kohlehydraten und Proteinen gebildeten Substanz, die die Ernährung der Mikroorganismen gewährleistet,

(2) einer omanischen Säure und aus gegebenenfalls

(3) einem Alkali- oder Erdalkalisalz.

2. Mischung nach Anspruch 1, bestehend aus

(1) 20 bis 5ü Gewichtsteilen einer aus Kohlehydraten und Proteinen gebildeten Substanz für die Ernährung der Mikroorganismen,

(2) 30 bis 50 Gewiehtsteilcn einer organischen Säure und

(3) 0 bis 30Gewichtsteilen eine·, Alkali- oder Erdalkalisalzes.

3. Mischung nach den Ansprüchen 1 und 2, enthaltend eine der Ernährung von Mikrooruanismen dienende Substanz, die aus Melasse, Zellulose. Zuckerrübenabfällen, Kasein, Malzextrakten und Proteosen hergestellt worden ist .

4. Mischung nach den Ansprüchen 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß sie als organische Säure Milch-, Essig-. Zitronen-. Glukon-, Glutamin-, Itakon- und Oxalsäure enthält.

5. Mischung nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Alkali- oder Erdj'i'·-.alisalz ein Silikat. Sulfat. Sulfit, Hyposulfit. Chlorid. Nitrat. Nitrit. Laktat. Azetat, Oxalal, Glutamat und ein Kalzium-. Natrium-, Ammonium- oder Kaliumzilrat enthalten kann.

-Karbonaten zum Herabsetzen der OberHachenspanp.ung besieht. Die Mischung ist im wese: '.liehen busiv-h.

Die Aufgabe der Erfindung bestelu nun darin, die verschiedenartigen Petroleumabfailprodukte einer Uehantilung m unterziehen, dutch clic sie in eine Nährlösung für Mikroorganismen umgewandelt werden, welche dann die Petroleumabfallprodukte schnell abbauen.

Die erfindungsgemülV Substanz zum Zwecke des Emuleierens der Petroleumprodukte bildet eine Emulsion, die sich als sehr gute Nährlösung für die industrielle Kultur von zahlreichen Mikroorganismen eignet. Die Substanz, die die Ernährung der Mikroorganismen sichert, wurde aus Kohlehydraten und Proteinen und einer organischen Säure hergestellt. Die Zusammensetzung kann auch ein Alkalisalz oder ein Erdalkalisalz enthalten, insbesondere füi den Fall in welchem es notwendig ist, den pH-Wert der fertigen, als Nährlösung für Mikroorganismen verwendeten Emulsion zu regeln. Schließlich kann der Zusammensetzung noch ein geringer. 10ⁿ._u nicht, übersteigender Prozentsatz einer starken Mineralsäure beigefügt werden.

Der jeweilige Pro/entsalz der einzelnen Bestandteile kann nach Maßgabe des Nährwertes und der spezifischen Wirksamkeit der angewandten Substanz variiert werden.

Im allgemeinen liegt der Mengenameil der Koni ponentcn der erfindungsgemäßen Mischung innerhalb der nachstehenden Grenzen: