DE2033447C3 - Verfahren zur Herstellung von 7-Chlortetracyclin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 7-ChlortetracyclinInfo
- Publication number
- DE2033447C3 DE2033447C3 DE19702033447 DE2033447A DE2033447C3 DE 2033447 C3 DE2033447 C3 DE 2033447C3 DE 19702033447 DE19702033447 DE 19702033447 DE 2033447 A DE2033447 A DE 2033447A DE 2033447 C3 DE2033447 C3 DE 2033447C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- medium
- chlorotetracycline
- phase
- mutant
- hours
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K31/00—Medicinal preparations containing organic active ingredients
- A61K31/65—Tetracyclines
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12P—FERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
- C12P29/00—Preparation of compounds containing a naphthacene ring system, e.g. tetracycline
Description
15
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von 7-Chlortetracyclin(Aureocyclin) durch
Züchten von Streptomyces-Stämmen.
Bekannt ist, daß Antibiotica durch Fermentation mit neuen Mikroorganismen, die natürliche, unter
verschiedenen Bedingungen aus den Stammspecies durch Behandlung mit chemischen oder physikalischen
Mutationsmitteln ausgewählte oder induzierte Mutanten darstellen, gewonnen werden können. Solche Muianten
unterscheiden sich von den Stammspecies durch ihre Fähigkeit, Antibiotica zu erzeugen, ferner durch
ihre physiologischen und morphologischen Charakten itika.
Die Verwendung von Antibiotica zur Zuchtwahl des Erzeugers ist ebenfalls bekannt, insbesondere bei solchen
Antibiotica, die mit der Synthese der Zellenwand interferieren (Penicillin, Oxamycin, Novobicin, Bacitracin
A, Vancomycin, Nistatin A und B).
Bezüglich der Tetracycline ist die Verwendung von Oxytetracyclin als Selektivmittel zur Zuchtwahl der
aktiven Varianten des Streptomyces rimosus bekannt. Die dazu benutzten Kulturmedien sind komplex und
teuer, erfordern Fleischextrakte, Pepton, Erdnußmehl, ferner Harnstoff, Maisquellwasser, Ammoniumsulfat
und andere Salze und auch verschiedene Getreidemehle;
die Vorgänge werden bei Temperaturen zwisehen 20 und 37CC, vorzugsweise zwischen 26 und
28°C, unter Belüftung und Rühren ausgeführt. Die verschiedenen, zur Gewinnung von Tetracyclin verwendeten
Stämme oder Mutanten erbringen im Biosyntheseverfahren höchstens 7500 mg/1.
Weiterhin ist aus der deutschen Auslegeschrift 1 185 771 ein Verfahren zur Herstellung von Chlortetracyclin
und/oder Tetracyclin bekannt, das auf der Verwendung von Streptomyces lusitanus beruht. Die
Arbeitsweise bedient sich des üblichen biologischen Weges; die gewonnenen Antibiotica werden in die
Säuresalze übergeführt. Man erhält beide Antibiotica bzw. deren Salze gleichzeitig und nebeneinander.
Streptomyces lusitanus wirkt selbst dann, wenn das Reaktionsmedium zusätzlich Chlorionen enthält, nicht
spezifisch etwa hinsichtlich der Bildung von Chlortetracyclin, so daß die Ausbeutezahlen kein Übersichtliches
Bild ergeben. Daher läßt sich hier auch hinsiehtlieh der Arbeitsgeschwindigkeit (Ausbeute pro Zeiteinheit)
nichts Genaues ermitteln.
Die aus der USA.-Patentschrift 2 609 329 bekannte «5
Verwendung von Stfeptomyces aureofaciens wiederum ergibt eine relativ niedrige Ausbeute an Chlortetracyclin.
enthaltenden Nährmedium in Gegenwart emer aus den
AJkanoIen, vielwert'genJJdJg »j* O
ausgewählten hydroxylhaltigen Verbindung
ausgewählten hydroxylhaltigen Verbindung
Speziell werden vier «^JK£
fadens-StSmme verwendet. Die zwei genannten Anti Motte werden wiederum gleichzeitig und nebeneinander erzeugt, während durch die Zusätze die Bildung von T-Chlortetracyclin bevorzugt und bis etwa 5000 mcg/ml gesteigert werden soll. Hierbei soll dann zwar die Bildung des anderen genannten Antibioticums zurückgedrängt werden; jedoch bedient sich diese Arbeitsweise stimulierender bzw. aktivierender Zusätze an Fremdstoffen, wodurch die Aufarbeitung dtr Medien erschwert und die Reinheit des unrniiieibaren Verfahrensproduktes beeinträchtigt wird.
fadens-StSmme verwendet. Die zwei genannten Anti Motte werden wiederum gleichzeitig und nebeneinander erzeugt, während durch die Zusätze die Bildung von T-Chlortetracyclin bevorzugt und bis etwa 5000 mcg/ml gesteigert werden soll. Hierbei soll dann zwar die Bildung des anderen genannten Antibioticums zurückgedrängt werden; jedoch bedient sich diese Arbeitsweise stimulierender bzw. aktivierender Zusätze an Fremdstoffen, wodurch die Aufarbeitung dtr Medien erschwert und die Reinheit des unrniiieibaren Verfahrensproduktes beeinträchtigt wird.
Die Aufgabe der Erfindung liegt daher in der Schaffung
eines solchen Verfahrens fur die Herstellung vor,
7-Chlortetracyclin, wobei man nicht nur ein reines
Produkt erhält, sondern dieses auch in hohen Ausbeuten
und zur Auslastung der technischen Einrichtungen bei verbesserter Arbeitsgeschwindigkeit (Ausbeute pro
Zeiteinheit).
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß man als Stamm den Streptomyces aureofaciens
Mutant A-900 (hinterlegt beim Institutul de Cercetari Chimico-Farmaceutice, Bukarest) verwendet.
Bei der Zuchtwahl dieses neuen Mutanten wird als Impfmaterial das im Inokulatormedium und im Zwischenmaterial
erhaltene Mycelium in der Phase verwendet, in der das Mycelium einen Gesamtzuckerverbrauch
von 25 bis 30% aufweist und die Biomasse nach 10 Minuten langem Zentrifugieren bei 3000 Umdrehungen/Minute
14 bis 16% der Gesamtflüssigkeit beträgt und ferner die Flüssigkeit und das Mycelium
eine goldgelbe Farbe zeigen; als Fermentationsmedium wird eine Mischung aus 3,8% Proteinstoffen, 7% Zukker
und 0,1% Harnstoff benutzt; in der Fermentationsphase
wird mit einer Belüftung von 0.8 Liter Luft/Liter Medium pro Minute, einem Druck von
0,8 Atm. und einer Temperatur von 29 bis 30 C in den ersten 24 Stunden und von 27 n I C nach 24 Stunden
und bis zum Ende der Fermentation gearbeitet.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Beispiels näher erläutert:
. . .
beispie
beispie
Der neue A-900-Mutant wurde durch die folgende Arbeitsweise gewonnen:
Es wurden verschiedene Konzentrationen an Chlortetracyclin, nämlich 250, 500, 750, 1000 bzw. 1500 mg/!,
in das Zuchtwahlmedium auf Petri-Platten und in die untere Schicht des Mediums eingebracht; als Mutanten
wurden diejenigen ausgewählt, die bei den entsprechenden Konzentrationen gewachsen waren und Sporen
gebildet hatten.
Von den ausgewählten Mutanten ist der Mutant A-900 durch folgende morphologische und biochemische
Merkmale charakterisiert: gewölbte Kolonien mit einem zentralen Nabel und feinen radiären Riffeln,
reichliche Sporenbildung von dunkelgrauer Farbe, die eine intensive Wirkung bei der Stärkehydrolyse und
ein hohes Biosynthesepotential aufweisen.
2 3
Der so ausgewählte Mutant mit der Bezeichnung
A-90Q wird dem Wachstum in einer ersten Phase unterworfen, nämlich einer Beimpfungsphase auf
einem Medium mit folgender Zusammensetzung:
Malzextrakt 0,8 g
Maismehl 0,5 g
Ammoniumsulfat 0,4 g
Calciumcarbonat 0,5 g
Stärke 2,5 g
Gehärtetes öl 0,5 g
Glucose 0,5 g
Monokaliumphosphat 0,02 g
Wasser 100 ml
pH-Wert 6,6 bis 6,7
Inokulatorleistung 2001 Medium
In dieses im Inokulationsgefäß befindliche Medium wird eine Spoiensuspension von der Oberfläche von
6 bis 8 Probiergläsern mit dem den neuen Mutanten enthaltenden und mit Agar-Agar behandelten Medium
eingebracht; die Temperatur wird auf 29±!"C gebracht, uns es wird eine Belüftung mit 1 Liter Luft/
Liter Medium/Minute bei einem Druck von 0,8 Atm. ausgeführt.
Es wurden Proben zur Bestimmung genommen; diese Phase wird als beendet betrachtet und die Biosynthese
wird unterbrochen, wenn die Biomasse 14 bis 16% nach \L Minuten langem Zentrifugieren bei
3000 Umdrehungen/Minute und der Gesamtzuckerverbrauch 25 bis 30% betragen und die Farbe des
Myceliums und der Lösung g Idgelb ist; dies wird innerhalb einer Zeitdauer von 28 bis 35 Stunden
erreicht.
Dann folgt die zweite Wachstumsphase, nämlich intermediär auf einem Medium derselben Zusammensetzung
mit einem pH-Wert nach Sterilisierung von 6,7, wobei eine 10%ige Menge dieses Kulturmediums
verwendet wird. In dieser Phase wird die Züchtung 20 bis 25 Stunden bei einer Temperatur von 29 ± ! CC
mit einer Belüftung von 0,8 Liter Luft/Liter Medium/ Minute bei einem Druck von 0,8 Atm. ausgeführt.
Wenn die Biomasse 14 bis 16% und der Gesamtzuckerverbrauch 25 bis 30% betragen und die Farbe des
Myceliums und der Flüssigkeit goldgelb ist, nämlich nach einer Zeitdauer von 20 bis 25 Stunden, wird die
gesamte Masse in einen Fermentator mit 35-Tonnen-Leistung eingebracht, wobei ein Medium mit folgender
Zusammensetzung verwendet wird:
447 V)
Sojabohnenmehl , 3,8 kg
Maisextrakt 0,25 kg
als Trockenstoff berechnet
Maismehl I kg
Harnstoff 0,1 kg
Ammom'umsulfat 0,8 kg
Ammoniumchlorid 0,2 kg
Mangansulfat , 0,w05 kg
Kobaltchlorid 0,0005 kg
Calciumcarbonat ...,.,..,... 0,8 kg
Stärke 7 kg
BenzylrhodanJil .... 0,0004 kg
Gehärtetes öl 2 kg
Wasser 1001
pH-Wert (nach Sterilisierung).. 6,7
Γη dieser Phase wird eine Temperatur von 290C
24 Stunden lang gehalten, dann 27°C bis zum Ende des Fermentationsvorganges mit einer Belüftung von
0,8 Liter Luft/Liter Medium/Minute bei einem Druck von 0,8 Atm.
Nach 80 Stunden Fermentation werden 8000 mg/1 Chlortetracyclin bei einer mittleren Biosynthese-Geschwindigkeit
von 100 mg/1 pro Stunde und einer höchsten Biosyi?ihese-Geschwindigkeit von 150 mg/1
pro Stunde erhalten.
Dieses Verfahren ist durch den großen Vorteil ausgezeichnet, daß in kurzer Zeit eine beachtliche Menge
des erwünschten reinen Produktes gebildet wird. Dadurch werden die technischen Anlagen optimal
ausgenutzt.
Ein derartiges günstiges Ergebnis läßt sich im Vergleich dazu gernäß der genannten deutschen Auslegeschrift
1 185 771 nicht erzielen, da dort Tetracyclin und Chlortetracyclin nach viel längerer Reaktionszeit
und dann auch noch gleichzeitig und nebeneinnader entstehen sollen, sofern man d,;rch Chlorionenzusatz,
dessen Quantität nicht einmal erläutert ist, überhaupt zu Chlortetracyclinanteilen gelangt. Die praktische
Nacharbeitung dieser Arbeitsweise erbrachte diesbezüglich negative Ergebnisse. Selbst wenn aber letzteres
zum Teil erhalten würde, wäre die Aufarbeitung und Trennung des Produktgemisches aufwendig und
ausbeutevermindernd.
Ersichtlich bringt das erfindungsgemäße Verfahren bei der 7-Chlortetracyclinherstellung demgegenüber
wesentliche Vorteile in Form der Erzielung reiner Produkte in kürzerer Arbeitszeit mit hoher Ausbeute.
Claims (1)
- Ein weiteres Verfahren zur Herstelliing von 7-ChIorPatentanspruch,m dad u r c h g e k e η tt daß man als Stamm den Streptomvces aureofaeiens Mutant A-900 (hinterlegt STnsSdT CerceS Chimico-FarmaceS- «ce, Bukarest) verwendet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702033447 DE2033447C3 (de) | 1970-07-06 | 1970-07-06 | Verfahren zur Herstellung von 7-Chlortetracyclin |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702033447 DE2033447C3 (de) | 1970-07-06 | 1970-07-06 | Verfahren zur Herstellung von 7-Chlortetracyclin |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2033447A1 DE2033447A1 (en) | 1972-01-20 |
DE2033447B2 DE2033447B2 (de) | 1974-02-28 |
DE2033447C3 true DE2033447C3 (de) | 1974-10-03 |
Family
ID=5775932
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702033447 Expired DE2033447C3 (de) | 1970-07-06 | 1970-07-06 | Verfahren zur Herstellung von 7-Chlortetracyclin |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2033447C3 (de) |
-
1970
- 1970-07-06 DE DE19702033447 patent/DE2033447C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2033447B2 (de) | 1974-02-28 |
DE2033447A1 (en) | 1972-01-20 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
AT391323B (de) | Mikroorganismus der species bacillus coagulans sowie ein verfahren zur herstellung von optisch reiner l(+)-milchsaeure | |
DE2757826C2 (de) | Verfahren zur Durchführung von biochemischen Reaktionen mit Hilfe von Mikroorganismen | |
DE3027380C2 (de) | ||
DE1957980B2 (de) | Verfahren zur herstellung von daunorubicin durch zuechtung eines streptomyces | |
DE2853847C2 (de) | ||
DE2033447C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von 7-Chlortetracyclin | |
DE1931139A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Zell-lytischen Enzymen | |
DE1945607C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von p-Amino benzylpenicillin | |
DE3041224C2 (de) | ||
DE2202701C3 (de) | Verfahren zur biotechnischen Herstellung von Zitronensäure | |
DE946256C (de) | Verfahren zur Herstellung und Gewinnung eines Antibiotikums | |
DE3036413A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 2,5-diketogluconsaeure | |
DE1492225C3 (de) | Verfahren zum Herstellen von Tetracyclin auf biologischem Wege durch Züchten von Streptomycetenstämme | |
DE1092906B (de) | Verfahren zur Herstellung von 12a-Hydroxylverbindungen der Tetracyclinreihe | |
DE2102793A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von L 3 4 Dihydroxyphenylalanin durch Fermentation | |
DE1492137C (de) | Verfahren zur Herstellung von Oxy tetracyclin auf biologischem Weg | |
AT222272B (de) | Verfahren zur Gewinnung von Tetracyclin | |
DE1442258C (de) | Verfahren zur Herstellung von L-Glutaminsaure | |
DE939397C (de) | Verfahren zur Herstellung und Gewinnung eines Produktes mit antiviraler Aktivitaet | |
DE3248420C2 (de) | ||
DE2264764C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Hefemutanten mit hohem Citronensäurebildungsvermögen | |
DE665992C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Butylalkohol, Aceton und Isopropylalkohol auf gaertechnischem Wege | |
DE1517825C (de) | Verfahren zur biotechnischen Her stellung von L Valin | |
DE2322128A1 (de) | Enzympraeparate mit lipolytischer aktivitaet, verfahren zu ihrer herstellung auf mikrobiologischem wege und ihre verwendung | |
DE2824860A1 (de) | Antibiotikum, verfahren zu seiner herstellung und seine verwendung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |