DE3036413A1 - Verfahren zur herstellung von 2,5-diketogluconsaeure - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 2,5-diketogluconsaeureInfo
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- C12P7/40—Preparation of oxygen-containing organic compounds containing a carboxyl group including Peroxycarboxylic acids
- C12P7/58—Aldonic, ketoaldonic or saccharic acids
Description
DR. A. VAN DER WERTH DR. FRANZ LEDERER R. F. MEYER-ROXLAU
DlPL-ING. (1934-1974) DIPL-CHEM. DIPL-ING.
3000 MÖNCHEN 80 LUCILE-GRAHN-STRASSE
TELEFON: (089) 472947 TELEX: 524624 LEDER D
TELEGR.: LEDERERPATENT
28. August 19 80 P.C. (Ch) 6232/A PFIZER INC.
235 East 42nd Street, New York, N.Y. 10017, USA
Verfahren zur Herstellung von 2,5-Diketogluconsäure
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von 2,5-Diketogluconsäure,
die als Zwischenstufe zur Herstellung von Ascorbinsäure brauchbar ist. Eine Lösung von 2,5-Diketogluconsäure
kann selektiv zu 2-Ketogulonsäure reduziert werden, die in Ascorbinsäure umgewandelt werden kann. Die Reduktion
von 2,5-Diketogluconsäure kann durch Reduzieren mit einem Alkali-etallborhydrid erfolgen, wie in der US-PS 4 159 990
offenbart, oder durch eine fermentative Reduktion, wie z.B. in der US-PS 3 922 194, 3 959 076 und 3 963 574 beschrieben.
2,5-Diketogluconsäure ist auch als Zwischenstufe zur Herstellung von Comensäure (5-Hydroxy-4-pyron-2-carbonsäure) durch
Erwärmen in Gegenwart einer Säure, wie z.B. in der US-PS 3 654 316 beschrieben, brauchbar.
Bislang ist 2,5-Diketogluconsäure von mehreren verschiedenen Bakterien erzeugt worden, wie von Acetobacter melanogenum,
Acetobacter aurantium, Gluconoacetobacter rubiginosus, Gluconoacetobacter liquifaciens und Pseudomonas sesami.
Die Verwendung dieser Mikroorganismen ist jedoch unter industriellem Gesichtspunkt aufgrund verhältnismäßig niedriger
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Ausbeuten an 2,5-Diketogluconsäure, relativ langer Fermentationszeiten
und wegen der Bildung großer Mengen brauner oder gelbbrauner Pigmente als Nebenprodukte der Kultivierung,
wodurch die Reinheit der gewünschten 2,5-Diketogluconsäure herabgesetzt wird, nicht befriedigend.
Die US-PS 3 790 444 bezieht sich auf die Herstellung von
2,5-Diketogluconsäure ohne begleitendes braunes Pigment durch eine neue Art, die als Acetobacter fragum ATCC Nr. 21 409
bezeichnet wird.
Die USSN 79 668 (vom 28. 9. 1979) bezieht sich auf die Herstellung
von 2,5-Diketogluconsäure in guten Ausbeuten ohne die Bildung pigmentierten Materials durch aerobe Vermehrung
von Acetobacter cerinus in einem glucosehaltigen Medium.
Während Glucose-Gesamtmengen von etwa 2,5 bis etwa 20 % (Gewicht/Volumen) verwendet werden können, xvurde gefunden,
daß Glucose-Anfangskonzentrationen im Medium von mehr als 15 % von den Mikroorganismen nicht verkraftet werden können.
Demnach können Glucose-Gesamtmengen von mehr als etwa 15 % (Gewicht/Volumen) nur eingesetzt werden, indem die Fermentation
mit einer Glucose-Anfangskonzentration von etwa 10 bis 15 % (Gewicht/Volumen) durchgeführt und danach weitere
Glucose-Teilmengen dem Fermentationsmedium während des Fermentationsverlaufs
zugesetzt werden, wobei die Glucose-Konzentration
im Medium zu jeder gegebenen Zeit etwa 15 % (Gewicht/Volumen) nicht überschreitet.. Daher waren bislang
die Gesamtkonzentrationen oder Produktionskapazitäten an 2,5-Diketogluconsäure durch die verhältnismäßig niedrige
Glucose-Anfangskonzentration, die im Fermentationsmedium eingesetzt werden kann, beschränkt. Die Produktivität von Verfahren, die andere Mikroorganismen zur Herstellung von 2,5-Diketogluconsäure
einsetzen, wie oben beschrieben, ist auch durch die Notwendigkeit der Verwendung verhältnismäßig niedriger
Glucose-Anfangskonzentrationen im Fermentationsmedium beschränkt.
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So ist leicht erkennbar, daß ein Verfahren, bei dem Glucose-Anfangskonzentrationen
über etwa 15 % (Gewicht/Volumen), insbesondere Werte über 20 % toleriert werden können und
von den Mikroorganismen zur Herstellung von 2,5-Diketogluconsäure verwertet werden, eine erhebliche Steigerung
der Produktionskapazität schafft und das Arbeiten sehr wirtschaftlich macht. Ein solches Verfahren vermeidet auch
die Möglichkeit einer Verunreinigung des Fermentationsmediums, die eintreten kann, wenn die Produktionskapazitäten
durch Zusatz weiterer Glucosemengen während des Fermentationsverlaufs gesteigert werden.
Erfindungsgemäß wurde nun gefunden, daß Glucose-Anfangskonzentrationen
über 20 % und bis zu etwa 30 % (Gewicht/Volumen) in einem Fermentationsmedium von dem Mikroorganismus Acetobacter
cerinus zur Erzeugung von 2,5-Diketogluconsäure verwertet
werden können, wenn wenigstens etwa 0,04 Gew.-% Cholin, bezogen auf die Menge an D-Glucose im Medium, dem
Fermentationsmedium zugesetzt werden. Insbesondere führt die Erfindung zu einem Verfahren zur Herstellung von 2,5-Diketogluconsäure
in hohen Konzentrationen im Fermentationsmedium durch aerobe Vermehrung von Acetobacter cerinus in einem Fermentationsmedium,
das D-Glucose in einer Anfangskonzentration über etwa 20 und bis zu etwa 30 % (Gewicht/Volumen)
sowie Cholin in einer Menge von wenigstens etwa 0,04 Gew.-%, bezogen auf die D-Glucose-Menge im Medium, enthält. Die
Glucose-Anfangskonzentration im Fermentationsmedium ist vorzugsweise
etwa 25 bis 30 % (Gewicht/Volumen). Die Vermehrung
erfolgt vorzugsweise bei einer Temperatur von 25 bis 300C,
bevorzugt bei einem pH von etwa 5 bis 6. Bevorzugte Stämme sind Acetobacter cerinus oder Acetobacter cerinus IFO 3263
und IFO 3266.
2,5-Diketogluconsäure wird im erfindungsgemäßen Verfahren in
guten Ausbeuten ohne Bildung wesentlicher Mengen pigmentierter Materialien in verhältnismäßig kurzen Fermentationszeiten
hergestellt. Eine Reihe von Stämmen von Acetobacter
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-It-.
cerinus, einschließlich IFO 3262 (ATCC 12303), IFO 3263,
IFO 3264, IFO 3265, IFO 3266, IFO 3267, IFO 3268 und IFO 3269 sind der Öffentlichkeit zugänglich und können
beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von 2,5-Diketogluconsäure eingesetzt werden. Besonders bevorzugte
Stämme sind IFO 3263 und IFO 3266. Natürlich sind auch Mutanten dieser Mikroorganismen, hergestellt nach herkömmlichen
Methoden, z.B. durch Bestrahlen mit Röntgenstrahlen oder UV-Licht, Behandeln mit Stickstofflosten oder dgl.,
beim erfindungsgemäßen Verfahren brauchbar und von der Erfindung umfaßt.
Acetobacter cerinus wird in einem Medium kultiviert, dessen
Hauptkohlenstoffquelle D-Glucose ist. Natürlich enthält in Übereinstimmung mit herkömmlicher Fermentationspraxis
das Fermentationsmedium auch Stickstoff-, Kalium-, Phosphor- und Magnesiumquellen. Der Begriff "Fermentationsmedium",
wie er hier verwendet wird, soll ein solche Verbindungen enthaltendes Medium definieren. Wird Acetobacter cerinus
als Mikroorganismus beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt, ist es nicht notwendig, kostspielige organische
Stickstoffquellen, wie Pepton oder Fleischextrakt, zu verwenden.
Der Stickstoff kann in wirtschaftlicher Weise durch die Verwendung von Harnstoff oder anorganischen Stickstoffquellen,
wie Ammoniumsulfat, Ammoniumnitrat, Ammoniumphosphat
oder ähnlichen Salzen, im allgemeinen in Mengen zwischen etwa 0,1 und 2 g/l Fermentationsmedium,zur Verfügung gestellt
werden, wenn auch Nicotinsäure als Wachstumsfaktor zugesetzt wird, im allgemeinen in einer Menge von etwa 0,2 bis 10 mg/1
Fermentationsmedium. Kalium, Magnesium und Phosphor werden leicht durch Zusatz von Salzen, wie Kaliumphosphat, Ammoniumphosphat,
Magnesiumsulfat oder ähnlichen Salzen, im allgemeinen in Mengen von etwa 0,1 bis etwa 1 g/l Fermentationsmedium, zur Verfügung gestellt. Bei der Zusammenstellung des
Fermentationsmediums ist jedoch erhebliche Variation möglich.
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Andere geeignete Medien liegen für den Fachmann auf der Hand, und das erfindungsgemäße Verfahren soll nicht auf die
Verwendung der oben und in den Beispielen beschriebenen besonderen Medien beschränkt sein. Beim erfindungsgemäßen
Verfahren enthält das Fermentationsmedium D-Glucose in Anfangskonzentrationen über den bisher möglichen ohne schädlichen
Einfluß auf die bei der Fermentation eingesetzten Mikroorganismen. Speziell liegt die D-Glucose-Anfangskonzentration
in dem beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Fermentationsmedium im Bereich über etwa 20 und bis
zu etwa 30 % (Gewicht/Volumen), insbesondere zwischen etwa
25 und 30 % (Gewicht/Volumen). Wenn gewünscht, kann D-Glucose als Cerelose (D-Glucose-Monohydrat) zugesetzt werden.
Damit die Acetobacter cerinus-Mikroorganismen so hohe Glucosekonzentrationen
im Fermentationsmedium zu ertragen und zu verwerten vermögen, muß dem Fermentationsmedium Cholin in einer
Menge von wenigstens 0,04 Gew.-%, bezogen auf die Anfangsmenge an D-Glucose in dem Fermentationsmedium, zugesetzt
werden. Wenn gewünscht, können verhältnismäßig hohe Cholinmengen, z.B. etwa 0,5 Gew.-%, bezogen auf die D-Glucose-Anfangskonzentration
im Fermentationsmedium, verwendet werden, wenngleich sich wenig Vorteil bei der Verwendung von
mehr als etwa 0,1 Gew.-% Cholin ergibt, und etwa 0,04 bis 0,06 Gew.-% Cholin sind im allgemeinen bevorzugt. Cholin kann
entweder als freie Base oder als Salz, z.B. als Cholinchlorid, Cholinbicarbonat, Cholincitrat, Cholinglukonat
oder ähnliche Salze, zugesetzt werden. Cholinchlorid ist ein bevorzugtes Salz. Die Konzentration an Cholin, wie hier
definiert, ist als Cholin-Base berechnet. Ein kleiner Teil des nötigen Cholins kann, wenn gewünscht, durch Zugabe von
Maisquellflüssigkeit zum Fermentationsmedium beigesteuert werden. Maisquellflüssigkeit, die in Fermentationsmedien
als Quelle für Vitamine und Mineralstoffe verwendet wird, enthält im allgemeinen nur etwa 0,5 bis 3 mg Cholin/g Maisquellflüssigkeit.
Doch werden gewöhnlich nicht mehr als etwa 5 g Maisquellflüssigkeit pro 1 Fermentationsmedium einge-
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- Ss -
setzt, da Maisquellflüssigkeit Farbkörper enthält und die
Zugabe von mehr als etwa 5 g Maisquellflüssigkeit pro 1 Fermentationsmedium die Gewinnung und Reinigung der 2,5-Diketogluconsäure
schwieriger macht. Daher kann Maisquellflüssigkeit, wenn gewünscht, nur als Quelle für einen kleinen
Teil des für die Fermentation nötigen Cholins verwendet werden, und der Rest der erforderlichen Cholinmenge
wird dem Fermentationsmedium als Cholinbase oder als Salz, wie oben beschrieben, zugesetzt.
Die Fermentation erfolgt im allgemeinen bei einer Temperatur von etwa 20 bis 35°C, vorzugsweise zwischen 25 und 3O0C,
insbesondere bevorzugt um 280C. Der Anfangs-pH eines Kulturmediums
liegt im Bereich von etwa 3,5 bis 7,5, bevorzugt zwischen etwa 5 und 6. Im Verlauf der Fermentation wird der
pH wunschgemäß in diesem Bereich, vorzugsweise bei etwa 5,5, z.B. durch Zugabe eines Alkalimetallhydroxids, vorzugsweise
einer Natronlauge, gehalten. Alternativ kann ein Alkalimetall- oder Erdalkalimetallcarbonat, vorzugsweise
Calciumcarbonat, zur pH-Steuerung verwendet werden und wird für diesen Zweck in ergänzendem Medium nach der Autoklavenstufe
in ausreichender Menge zugegeben, um zum gewünschten pH zu führen, im allgemeinen zwischen 20 und 30 g/100 g
Glucose. Es versteht sich, daß die 2,5-Diketogluconsäure in solchen Fermentationsmedien in Form der entsprechenden
Alkali- oder Erdalkalimetallsalze, wie der Natrium- oder Calciumsalze, anfällt und daß solche Salze von dem Begriff
"2,5-Diketogluconsäure" im vorliegenden Zusammenhang umfaßt sind.
Nach dem Beimpfen wird das Fermentationsmedium gerührt, z.B. mit einem mechanischen Rührer, und belüftet, bevorzugt mit
einer Geschwindigkeit von 0,5 bis 1 Volumen Luft pro Volumen Fermentationsbrühe pro min. Wenn gewünscht r kann weitere
Glucose während der Fermentation zugesetzt werden, um einen Teil der bei der Fermentation verbrauchten Glucose zu ersetzen,
wodurch die Gesamtkonzentration an in der Fermenta-
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mm ^ mm
tionsbrühe erhaltener 2,5-Diketogluconsäure gesteigert
wird.
Die Fermentation wird fortgesetzt, bis die gewünschte Ausbeute erreicht ist. Beispielsweise bringt unter Verwendung
von Acetobacter cerinus IFO 3263 oder 3266 eine Fermentationszeit von etwa 40 bis 50 h eine Ausbeute von etwa 90
bis 95 % 2,5-Diketogluconsäure, bezogen auf D-Glucose.
Eine gewisse Variation der Reaktionszeiten und Ausbeuten ist jedoch in Abhängigkeit vom besonderen Mikroorganismen-Stamm,
der Glucosekonzentration im Fermentationsmedium und der Kultivierungstemperatur zu erwarten.
Ohne an den folgenden Mechanismus gebunden sein zu wollen, wird angenommen, daß die Umwandlung von Glucose in 2,5-Diketogluconsäure
auf folgendem Wege abläuft:
Glucose —»2-Ketogluconsäure } 2,5-Diketogluconsäure
Glucose —^5-Ketogluconsäure -—^2,5-Diketogluconsäure
Die Zwischenstufen der 2-Ketogluconsäure und 5-Ketogluconsäure
und die 2,5-Diketogluconsäure können papierchromatographisch mit einem Whatman Nr. 1 und Nr. 4-Papier und einem
Lösungsmittelsystem aus Methyläthylketon/Aceton/Ameisensäure/Wasser (80:6:2:12) getrennt werden. Die Säureflecke
werden durch Sprühen einer 0,2%igen äthanolischen o-Phenylendiamin-Lösung
mit 1 % Salpetersäure und Erwärmen auf etwa 700C (5-Ketogluconsäure: blau; 2-Ketogluconsäure: gelb;
2,5-Diketogluconsäure: grün) lokalisiert. Auch Hochdruckflüssigkeit
schromatographie kann angewandt werden. Mit den obigen Methoden kann das Fortschreiten der Fermentation verfolgt
werden.
2,5-Diketogluconsäure kann von der fertigen Fermentationsbrühe nach irgendeiner der dem Fachmann bekannten herkömmlichen
Arbeitsweisen abgetrennt und gewonnen werden. Bei-
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spielsweise kann die Fermentationsbrühe filtriert, der pH des wässrigen Filtrats durch Zugabe einer Mineralsäure,
wie Salzsäure, auf 2 bis 2,5 eingestellt, dann die Lösung eingeengt und ein niederer Alkylalkohol, vorzugsweise
Äthanol oder Methanol, zugesetzt werden. Beim Stehen scheidet sich die 2,5-Diketogluconsäure in Form ihres Calcium-
oder Natriumsalzes als Feststoff aus der Lösung ab. Die 2,5-Diketogluconsäure kann aus dem Salz durch Behandeln mit
einer verdünnten Mineralsäure und anschließend beispielsweise durch Behandeln mit einem Kationenaustauscherharz, wie
einem SuIfonsäureharz, z.B. Dowex 50, erhalten werden.
Wenn gewünscht, kann die Fermentationsbrühe weiter bearbeitet
werden, um die gebildete 2,5-Diketogluconsäure in andere gewünschte Produkte umzuwandeln, z.B. durch fermentative
Reduktion zu 2-Ketogulonsäure, wie in den US-PS'en
3 922 194, 3 959 076 oder 3 963 574 beschrieben. Alternativ kann die filtrierte Fermentationsbrühe als geeignete Reaktionslösung für die Reduktion von 2,5-Diketogluconsäure zu einer
2-Ketogulonsäure enthaltenden Lösung durch Umsetzen mit einem Alkalimetallborhydrid verwendet werden, wie in der US-PS
4 159 990 beschrieben. Die bei diesen Umsetzungen erzeugte 2-Ketogulonsäure wird nach auf dem Fachgebiet bekannten Maßnahmen
leicht in Ascorbinsäure umgewandelt, z.B. durch Erwärmen des Methylesters in Gegenwart einer Base.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht, es versteht sich jedoch, daß sie nicht auf die speziellen
Einzelheiten dieser Beispiele beschränkt ist.
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Das folgende wässrige Impfmedium wurde hergestellt:
Glucose-Monohydrat 25
Maisquellflüssigkeit 5
KH3PO4 0,5
K2HPO4 0,5
MgSO4.7H2O 0,2
CaCO3 7,0 pH 6,2
Ein Schüttelkolben mit 1 1 Medium wurde 30 min bei 1210C
im Autoklaven behandelt. Zellen von Acetobacter cerinus IFO 3263 aus einer Nähragar-Schrägkultur (5 ml einer sterilen,
wässrigen 20 ml-Suspension) wurden in den Kolben gegeben, der dann auf einem Rotatxonsschüttler bei etwa 280C 24 h
geschüttelt wurde. Der pH des gekühlten Mediums war 5,0.
Eine Teilmenge der gewachsenen Kultur, ausreichend für ein 10 vol/vol.-%iges Inokulum, wurde in einen gerührten 4 1-Fermentator
gegeben, der 2 1 des folgenden Produktionsmediums enthielt:
Glucose-Monohydrat 225 g/l
Maisquellflüssigkeit 0,5 g/l
(NHj)2HPO4 0,5 g/l
KH2PO4 1,5 g/l
MgSO4.7H2O 0,5 g/l
Harnstoff 1,0 g/l
Cholinchlorid 100 mg/1 Nicotinsäure 10 mg/1
CuSO4.5H2O 2,0 mg/1
Antischaummittel (P-2000) 1,0 mg/1 pH 6,0
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Die Fermentation erfolgte bei 28°C unter Rühren bei 1700 U/min und Belüften mit einer Geschwindigkeit von 1,0 Volumen
pro Volumen Brühe pro min. Durch Zusatz einer 20%igen Natronlauge nach Bedarf wurde der pH bei 5,5 gehalten.
2,5-Diketogluconsäure als Natriumsalz wurde in einer Ausbeute von 95 % nach einer Fermentationszeit von 48 h erhalten.
Das folgende wässrige Impfmedium wurde hergestellt:
Glucose-Monohydrat 25 Maisquellflüssigkeit 5
KH2PO4 0,5
K2HPO4 0,5
MgSO4.7H2O 0,2
CaCO3 7,0
Ein Schüttelkolben mit 1 1 Medium wurde 30 min bei 1210C
autoklavenbehandelt. Zellen von Acetobacter cerinus IFO 3263 aus einer Nähragar-Schrägkultur (5 ml einer sterilen,
wässrigen 20 ml-Suspension) wurden in den Kolben gegeben, der dann auf einem Rotationsschüttler bei etwa 280C etwa
24 h geschüttelt wurde« Der pH des gekühlten Mediums war
5,0.
Eine Teilmenge der gewachsenen Kultur, ausreichend für ein
10 vol.-/vol.-%iges Inokulum wurde in einen gerührten 4 1-Fermentator
gegeben, der 2 1 des folgenden Mediums enthielt?
1 3 0 0 U / 1 -3 6 1
Glucose-Monohydrat 100 Maisquellflüssigkeit 0,5
(NH4J2HPO4 0,5
KH2PO4 1,5
MgSO4.7H2O 0,5
Harnstoff 1 ,0
Nicotinsäure 10 mg CuSO4.5H2O 2,0 mg
Cholinchlorid 500 mg Antischaummittel (P2000) 0,5 ml
Die zweite Stufe wurde unter Rühren bei 1700 ü/min und 280C sowie unter Belüften mit einer Geschwindigkeit von
1,0 Volumen pro Volumen pro min durchgeführt. Der pH wurde durch Zugabe einer 20%igen Natronlauge nach Bedarf bei
5,5 gehalten.
Nach 20 h wurde eine Teilmenge der gewachsenen Kultur, ausreichend für ein 10 vol.-/vol.-%iges Inokulum, in
einen gerührten 14 1-Fermentator gebracht, der 6 1 des
folgenden Produktionsmediums enthielt:
Glucose-Monohydrat 334
Maisquellflüssigkeit 0,5
(NH4)2HPO4 0,58
KH2PO4 1,5
MgSO4.7H2O 0,5
Harnstoff J,0
Nicotinsäure 10,0 mg
CuSO4.5H2O 2,0 mg
Cholinchlorid 150 mg
Antischaummittel (P2000) 0,5 ml
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Die Fermentation wurde unter Rühren bei 750 U/min, 280C
und Belüften mit einer Geschwindigkeit von 1,0 Volumen pro Volumen pro min durchgeführt. Der pH-Wert wurde durch
Zugabe einer 20%igen Natronlauge nach Bedarf bei 5,5 gehalten. 2,5-Diketogluconsäure wurde als Natriumsalz in
einer Ausbeute von 95 % nach einer Fermentationszeit von 6570 h erhalten.
Nach der Arbeitsweise des Beispiels 1 wurden jeweils Acetobacter cerinus-Stämme IFO 3262, 3264, 3265, 3266, 3267,
3268 und 3269 getestet. In jedem Falle enthielt das Fermentationsprodukt 2,5-Diketogluconsäure in mehr als 50 % Ausbeute,
zusammen mit etwas nicht umgewandelter 2-Ketogluconsäure
und 5-Ketogluconsäure als Zwischenstufen. Höhere Ausbeuten der gewünschten 2,5-Diketogluconsäure können unter Anwendung
längerer Fermentationsζexten erhalten werden, wenn
diese Stämme von Acetobacter cerinus eingesetzt werden.
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Claims (9)
- P.C. (Ch) 6232/APatentan SprücheVerfahren zur Herstellung von 2,5-Diketogluconsäure, dadurch gekennzeichnet, daß Acetobacter cerinus in einem Fermentationsmedium, das D-Glucose in einer Anfangskonzentration von über etwa 20 % und bis zu etwa 30 % (Gewicht/Volumen) sowie Cholin in einer Menge von wenigstens etwa 0,04 Gew.-%, bezogen auf die Anfangsmenge an D-Glucose in dem Medium, enthält, aerob vermehrt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Anfangskonzentration an D-Glucose von etwa 25 bis 30 % (Gewicht/Volumen) gearbeitet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es in einem Medium, das Cholin in einer Menge zwischen etwa 0,04 und 0,1 Gew.-% enthält, durchgeführt wird.
- 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vermehrung bei einer Temperatur zwischen etwa 25 und 300C erfolgt.
- 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vermehrung bei einem pH von etwa 5 bis 6 erfolgt.130014/1361
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der pH durch Zugabe von Natriumhydroxid aufrechterhalten wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es in einem Medium, das Cholin in einer Menge zwischen etwa 0,04 und 0,1 Gew.-% enthält, durchgeführt wird und die Vermehrung bei einer Temperatur zwischen etwa 25 und 300C und einem pH-Wert von etwa 5 bis 6 erfolgt.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß es mit dem Acetobacter cerinus-Stamm IFO 3263 durchgeführt wird.
- 9. Verfahren nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß es mit dem Acetobacter cerinus-Stamm IFO 3266 durchgeführt wird.1 300 14/1361
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