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Bes c brei bung "Vorrichtung zur Bearbeitung der Stirnseiten stabförmiger
Teile".
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a) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bearbeitung der Enden
von Stabmaterial. Sie teilt den Arbeitsgang auf in Bearbeitung des einen Endes,
Zwischentransport zur anderen Endstellung und Bearbeitung des zweiten Endes, wobei
alle drei Vorgänge gleichzeitig erfolgen. Dabei stehen die Bearbeitungseinheiten
fest und die Stäbe werden durch unten liegende Radialrollen gegen obere radiale
Treibrollen gepresst, die eine konstante Lage haben, während ein Fingervorstoß den
Stirnflächen einen Fixpunkt und damit die zweite Konstante gibt, die die Stirnseite
und die obere Mantellinie der Stäbe immer an der gleichen Stelle hält.
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b) Derartige Vorrichtungen finden überall dort Anwendungsmöglichkeiten,
wo nacheinander in schnell wechselnder Folge die Stirnflächen, insbesondere deren
Umfang, bearbeitet werden sollen. Dies tritt beispielsweise bei Stabmaterial in
Walzwerken auf, wenn die Stirnflächen nach dem Trennschnitt entgratet werden sollen.
Das Verfahren wird im folgenden für Rundmaterial beschrieben. Mit unwesentlichen
Änderungen ist die gleiche Vorrichtung auch für kantiges Material verwendbar,
Es
ist bekannt, dsn Transport zu und die Zufuhr innerhalb der Bearbeitungsmaschinen
durch Rollgange und Übergabevorrichtungen zu gesta!ten. Dabei wird das Drehen des
zu bearbeitenden Gutes entweder zwischen Spitzen oder durch Klemm- und Drehvorrichtungen
vorgenommen, Die Bearbeitungswerkzeuge selber werden in die Bearbeitungsposition
gefahren. Die bekannten Vorrichtungen haben den Nachteil, daß für verschiedene Materialdurchmesser
Verstellwege für Spannwerkzeuge und Bearbeitungswerkzeuge notwendig sind, die bei
verschiedenen Materiallängen nicht nur fUr den Durchmesser des Werkstücke; sondern
auch für seine Länge erforderlich sind. Bei vielen Spannvorrichtungen muß darüberhinaus
das Material durch diese Spannvorrichtungen hindurch transportiert werden, da es
sich um zentrische Öffnungen handelt. Solche Spannvorrichtungen, die radial spannen
und drehbar sind, verlangen hohen Konstruktionsaufwand. Alle Gleitwege, die zur
Anstellung und zur Längenänderuny zu machen sind, verlangen Führungen, die durch
Bearbeitungsabfälle wie Späne oder Schleifstaub gefährdet sind, Außerdem sind wegen
der Spann- und Fahrwege sehr kurze Taktzeiten nicht zu erreichen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in hoher Taktfolge beide
S.irnflächen beliebig langer Stäbe von beliebigem Durchmesser mit einer einfachen
Anlage zu bearbeiten, wobei die Position der Bearbeitungswerkzeuge fixiert bleibt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß drei Stäbe
A, B und C gleichzeitig in der Bearbeitungsanlage sind, wobei Stab A an einem, Stab
C am zweiten Ende an feststehenden Bearbeitungsstationen bearbeitet werden, währenddessen
wird Stab B, der bisher an einem Ende bearbeitet ist, in seine Endposition zum anderen
Ende der Vorrichtung transportiert. Radiale Rollenpaare heben in der Endstellung
die Stäbe an, pressen sie gegen obere Treibrollensätze in konstanter Lage, halten
die Stirnflächen durch Fingervorstöße in konstanter Lage und drehen die Stäbe um
ihre Achse. Dabei können die Treibrollen so angestellt werden, daß sie den Stab
an die Bearbeitungseinheit andrucken. Der Weitertransport nach der Bearbeitung erfolgt
durch heb- und senkbare Übergabekamme und der Verschleiß der Werkzeuge kann gemessen
und automatisch korrigiert werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird im folgenden beschrieben.
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Figur 1 Schnitt durch die Zufu!irvorrichtung Figur 2 Seitenansicht
von Dreh- und Spannvorrichtung Figur 3 Ablauf des Transportvorganges Figur 4 a bis
d Schnitte mit Funktion des Übergabekarnms Das Ausführungsbeispiel bezieht sich
auf Rundmateriai, dessen Stirnflächen an beiden Seiten mittels Schleifvorgang angefast
werden soll, Figur 1 zeigt die nebeneinanderliegenden Stangen A bis F in der Anlage.
Dabei ist die Stan3e A bereits im Schleifrollgany 3, die Stange B im Zwischenrollgang
3' und die Stange C im Schleifrollgang 3', angelangt, während sich die Stangen D,
E und F noch vor der Übergabe befinden.
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Der Ablauf geht so vor sich: Zundchst wird eine Stange all den Rollgang
3'' übergeben Sie Fährt, wie Figur 3 für die Stange C zeigt, bis zur Schleifposition,
wird dort abgehoben, gespannt, gedreht und geschliffen, Anschließend wird sie auf
den Zwischenro!lgang 3' übergeben und in Richtung auf die Bearbeitungsstation für
das andere Stabende transportiert, entsprechend Figur 3, Stab B. Anschließend wird
sie auf Rollgang 3 übergeben und braucht nur einen kurzen Transportweg bis in Bearbeitungsposition,
entsprechend Figur 3 für Stab A, Durch diese Anordnung wird während des Sch!eifens
von A und C der Transport für B ohne Zeitverlust durchgeführt. Hinzu kommt jetzt,
daß bei jedem Zufuhrtakt die Rollgönge 3, 3' und 3" wieder neu gefüllt werden, Es
befinden sich also gleichzeitig die Stäbe A und C in der Bearbeitung, während B
den Zwischentronsport in Längsrichtung durchläuft.
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Figur 4 zeigt einen Schnitt durch die Vorrichtung, Zunächst soll das
Laden der Rollgönge 3, 3' und 3" beschrieben werden. Die Stäbe kommen von der Seite,
an der die Stibe D, E und F noch liegen, Stab A und C befinden sich in Schleifposition,
In Figur 4b ist der Übergabekamm 7 angehoben und hebt Stab B, der gegen den Vorstoß
6 auf Rollgana 3' liegt, an" Damit hebt der Stab vom Rollgang 3' ab,
Gleichzeitig
wird Stab D vom Übergabekamm 7 hochgehoben. Beide Stäbe B und D rollen gegen die
Radial-Rollenböcke 4 und 4'.
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Nach Ende der Bearbeitung, z. B. Entgraten, senken sich die Radialrollenböcke
4 und 4' mit den Stäben A und C ab, Figur 4c. Der Übergabekamm 7 ist noch in oberer
Stellung. Stab A rollt - an beiden Enden entgratet - aus der Vorrichtung in den
nächsten Transportweg. Stab B und C sind erst an einem Ende entgratet. Sie rollen,
ebenso wie der neu zugeführte Stab D auf den Übergabekamm 7 gegen den Anschlag,
den der Kamm selbst bildet. Daraufhin senkt der Übergabekamm 7 ab, Figur 4d @ Die
Stäbe B, C und D kommen in die Rollgönge 3, 3' und 3',. Die nächsten Stäbe E und
F rollen nach. Dieser Transportvorgang wiederholt sich nach jedem Bearbeitungsvorgang
Das Spannen und Drehen der Stäbe sowie das Anfahren in Schleifposition ist aus Figur
1 und 2 zu ersehen. Figur 1 zeigt zunächst im Schnitt die Schleifscheiben 1 und
1' für Kopf und Ende des Stabes und die Radial-Treibrnllensatze 2 und 2'.
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Die Trnnsporfrollgange 3, 3' und 3" mit den eingeschnürten Rollen
und einem gemeinsamen Antrieb, die heb- und senkbaren Radial-Rollenpaare 4 und 4',
den Übergabekamm 7 und die Stäbe A bis F, Figur 2 zeigt eine Seitenansicht an der
Bearbeitungsstelle. Die Transportrollen 3 haben den Stab A gegen den Fingervorstoß
5 gefahren. Die Radial-Rollenpaare 4 heben den Stab an, wobei der Fingervorstoß
5 sich mithebt. Das Anheben geschieht solange, bis der Stab A sich mit einer einstellbaren
Kraft gegen die radialen Treibrollensätze 2 anpresst, die senkrecht über der Stabachse
fest angeordnet sind.
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Diese Radial-Treibrollensätze 2 sind ständig angetrieben und setzen
den Stab A in eine Drehbewegung. Gleichzeitig beginnt die ständig laufende Schleifscheibe
1 mit dem Schleifen. Nach entsprechender Umdrehung des Stabes A senken die Radial-Rollenpaare
4 sich wieder ab, übergeben den Stab A dem Übergabelcamm der ihn entweder, soweit
er fertig ist, aus der Anlage hinaustransportiert oder, falls ein Ende noch nicht
bearbeitet ist, ihn der Schleifscheibe am anderen Ende zustellt.
Die
Radial-Treibrnllensdtze 2 können eine leichte Schrägstellung erhalten, die den sich
drehenden Stab A an den Fingervorstoß 5 anpresst und damit auch an die Schleifscheibe
1. Die Position des Punktes 8, das ist Oberkante Stab und Stirnfläche des Stabes,
ist für jeden Stabdurchmesser durch die Position des Fingervorstoßes 5 und die Unterkante
der Radial-Treibrollen 2 fixiert. Ein Schleifscheibenverschleiß kann durch Nachstellung
der Schleifscheibe in Abhängigkeit von Verschleiß ausgeglichen werden, was durch
Messung und automatische Nachstellung erfolgen kann. Für verschiedene Bearbeitunyswinkel
können die Bearbeitungseinheiten verstellt werden, indem sie unter Festhalten des
Bearbeitungspunktes den Anstellwinkel zum Werkstück verändert. Die Rollgange 3,
3' und 3'' sind gemeinsam angetrieben und können ständig durchlaufen. Dabei haben
die Rollgönge 3 und 3' gleiche, der Rollgang 3" entgegengesetzfe Antriebsrichtungen.
Wegen des Abhebens der Stäbe von den Rollgängen in der Endposition, können die Rollgänge
eingeschaltet bleiben. Der Transport geschieht im Eilgang, das Anfahren der Fingervorstöße
5 im Schleichgang, wie auch das Anfahren des Vorstoßes 6 im Zwischenrollgang 3'.
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Die durch die Erfindung erzielbaren Vorteile liegen insbesondere darin,
daß neben einer einfachen Konstruktion eine konstante Staboberkante bei allen Stabdurchmessern
ohne jede Verstellung gewöhrleistet ist Die konstante Lage der Stirnfläche ist bei
allen Stabdurchmessern durch einen auswechselbaren und einstellbaren Fingeranschlag
gegeben. Bei der Bearbeitung tritt unabhängig vom Durchmesser eine konstante Umfangsgeschwindigkeit
auf ohne Änderung der Drehzahl an den Treibrollen, Die Taktzeiten werden sehr kurz
gehalten, Löngenunterschiede brauchen nicht durch Verstellen der Bearbeitungseinheiten
ausgeglichen werden. Diese bleiben fest stehen und der Zwischenrollgang 3' übernimmt
während eines Arbeitsvorganges an zwei anderen Stäben den Transport des 3. Stabes
in Bearbeitungshöhe.
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Die Kombination von Übergabekömme 7, durch laufend gemeinsam angetriebene
Rollgönge 3 bis 3'', und das Abheben in Bearbeitungsposition lassen einfache Antriebe
und sehr kompakte Bauweise zu.