Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Schleifen von profilierten Flächen an Sitzplatten oder ähnlichen
Möbelteilen aus Holz mit einer Förderkette, auf der die Werkstücke hintereinander aufgespannt sind, und mit
mehreren in durch die Laufrichtung der Förderkette bestimmter Vorschubrichtung der Werkstücke hintereinander
angeordneten, an ortsfesten Tragrahmen gelagerten Schleifaggregatcn, deren elastisch ausgebildete
Schleifwerkzeuge durch eine Schablonensteuereinrichtung in Abhängigkeit von der Durchlaufgeschwindigkeit
der Werkstücke und entsprechend der profilierten Flächen der Werkstücke gegen diese zustellbar und
mit einer gegenüber der Vorschubgeschwindigkeit der Förderkette um ein Vielfaches höheren Umlaufgeschwindigkeit
angetrieben sind.
Bei einer bekannten Maschine dieser Art (DE-AS 68 513) läuft jedes Schleifwerkzeug um eine sowohl
zur Vorschubrichtung als auch zur Faserlängsrichtung des eingespannten Werkstücks querverlaufende Achse
um. Mit Rücksicht auf die Krümmung der Schleifscheibe kommt dabei die Schleiffläche der Schleifscheibe mit
auszuschleifenden querverlaufenden Hohlkehlen nur
für einen kurzen Augenblick in Berührung. In dieser kurzen Zeitspanne kann die Hohlkehle aber meist nicht
ausreichend ausgeschliffen werden und bedarf dann der Nacharbeit.
Der Erfindung liegt mithin die Aufgabe zugrunde, eine Maschine gemäß der eingangs geschilderten Art
so weiterzubilden, daß die Oberfläche der Werkstücke
ohne weitere Nacharbeit an allen Stellen unabhängig von der Profilierung in gleicher Qualität geschliffen
wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei einer Maschine der eingangs geschilderten Art vor, daß
die Werkstücke mit ihrer Faserlängsrichtung quer zur Vorschubrichtung eingespannt sind, daß ferner die
Schleifwerkzeuge quer zur Vorschubrichtung umlaufen und daß die Schleifwerkzeuge als Schleifbänder ausgebildet
sind, die jeweils von einem elastischen Druckschuh gegen die Werkstückoberfläche gedrückt sind.
Durch diese Maßnahmen wird erreicht daß insbesondere auch quer zur Vorschubrichtung verlaufende
Hohlkehlen völlig gleichmäßig ausgeschliffen werden. Treffen nämlich die durch den elastischen Druckschuh
angedrückten Schleifbander während des Vorschubes auf derartige quer zur Vorschubrichtung verlaufende
Hohlkehlen, so schmiegen sich die quer zur Vorschubrichtung umlaufenden Schleifwerkzeuge über
eine ausreichend lange Zeit an die auszuschleifenden Hohlkehlenflächen an, ohne daß sich dabei bedingt
durch die elastische Ausbildung der Druckschuhe die Andrückkräfte unzulässigerweise ändern. Beim Ausschleifen
von etwa in Vorschubrichtung verlaufenden Hohlkehlen ergeben sich bei dieser Bearbeitungsweise
hingegen sowieso keine Schwierigkeiten, weil die vom elastischen Druckschuh angedrückten St-hleifänder dabei
entlang diesen Hohlkehlen schleifen und infolgedessen während der ganzen Zeit mit diesen in Berührung
sind. Obwohl bei dieser Maßnahme die Holzoberfläche entsprechend dem Vorschub quer zur Holzfaserlängsrichtung
bearbeitet wird, was bekanntlich im allgemeinen nicht zu einer hohen Schleifqualität führt, ergeben
sich durch diese Maßnahme deshalb keine Nachteile, weil die Schnittgeschwindigkeit der Schleifwerkzeuge
gegenüber der Vorschubgeschwindigkeit der Einspannvorrichtung um ein Vielfaches höher ist.
Zum Schleifen von profilierten Flächen verhältnismäßig breiter Sitzplatten ist es vorteilhaft, wenn gemäß
der Erfindung die am Werkstück angreifenden Schleifbandabschnitte quer zur Vorschubrichtung versetzt angeordnet
sind. Auf diese Art und Weise können besonders günstig quer zur Faserlängsrichtung der Werkstücke
verlaufende, nebeneinander entstehende und sich zur gesamten Schleiffläche ergänzende Schleifbahnen
erzielt werden.
Für die Bearbeitung von besonders ausgeprägt profilierten Sitzplatten od. dgl. ist es sehr vorteilhaft, wenn
gemäß der Erfindung die Druckfläche des Druckschuhs dem Profil bzw. Teilprofil des zu schleifenden Werk-Stücks
angepaßt ist.
Bei einer anderen Maschine (US-PS 24 86 819) zum Schleifen von ebenen Flächen bzw. von im Querschnitt
viereckigen länglichen Holzprofilen, wie z. B. Stuhlbeinen u.dgl. ist es zwar an sich bereits bekannt, die
Werkstücke quer zur Vorschubrichtung einzuspannen und mit quer zur Vorschubrichtung umlaufenden und
gegen die Werkstücke angedrückten Schleifbändern zu bearbeiten, doch ist diese Anordnung dort nicht unter
dem Aspekt der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe getroffen, sondern resultierte aus der Vcrwen=
dung der Maschine innerhalb einer Fertigungsstraße für Beine mit quadratischem Querschnitt für Bettgestelle.
Die Beine waren dabei an ihren vier um jeweils 90" versetzten Seitenflächen zu bearbeiien und das mit der
Queranordnung der Werkstücke verfolgte Ziel war im wesentlichen, die Werkstücke innerhalb der Maschine
möglichst einfach schwenken zu können. Außerdem konnte das aus dieser Druckschrift Bekannte auch des-
halb nicht ohne erfinderisches Zutun auf den Gegenstand der vorliegenden Erfindung übertragen werden,
weil im Falle dieser bekannten Maschine nur einfache ebene Werkstückflächen behandelt werden sollten, deren
Bearbeitung keine besonderen Probleme aufwarf. Hohlkehlen, deren Bearbeitung aber gerade die besonderen,
beim Gegenstand der Erfindung zu überwindenden Schwierigkeiten ergaben, waren dort hingegen nicht
zu bearbeiten. Im übrigen war die Entwicklung auf dem Gebiet der Bearbeitung von profilierten Sitzflächen
von Sitzmöbeln von der Vorstellung geprägt, mit Rücksicht auf die zu bearbeitenden Hohlkehlen müßten derartige
Werkstücke auf jeden Fall mit kreisförmigen und an ihrem Umfang wirkenden Werkzeugen bearbeitet
werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Dabei zeigt
F i g. 1 den prinzipiellen Aufbau einer erfindungsgemäßen Maschine zur Serienerzeugung von Sitzplatten
aus Holz,
F i g. 2 eine Seitenansicht eines an der Maschine aus F i g. 1 verwendeten Schleifaggregats,
F i g. 3 den Schnitt 3-3 aus F i g. 2 und
Fi g. 4 eine Sitzplatte im Grundriß und (strichpunktiert)
die Lage der Schleifaggregate bei versetzter Anordnung.
Wie in F i g. 1 schematisch dargestellt, sind eine Anzahl Werkstückspannvorrichtungen 3 in Form einer
endlosen Kette 25 aneinandergefügt, die um zwei Kettenräderpaare 26, 27 geführt ist. Das Kettenradpaar 26
weist ein auf der Drehachse festsitzendes Kettenzahnrad 28 auf, das durch eine endlose Kette 29 mit einem
auf einer Steuerwelle 30 festsitzenden Kettenrad 31 verbunden ist. Die Steuerwelle 30 ist noch mit einem
zweiten Kettenrad 32 versehen, das durch eine endlose Kette 33 mit einem Kettenrad 34 eines Vorgeleges verbunden
ist. Dieses Vorgelege steht durch einen Kettentrieb 35, 36, 37 mit einem Antriebsmotor 38 in Verbindung,
der somit die Steueiwelle 30 und die Kettenräderpaare
26, 27 der aus den Spannvorrichtungen 3 gebildeten Kette 25 in einem bestimmten Verhältnis
zueinander antreibt.
Auf der Steuerwelle 30 ist zur Steuerung jedes der vier im Ausführungsbeispiel dargestellten Schleifaggregate
7 je eine Kurvenscheibe 39 entsprechend versetzt befestigt. Den Umfang dieser Kurvenscheiben 39' tasten
Fühlhebel 40 mittels Rollen 41 ab. Die Fühlhebel 40 schwenken um eine ortsfeste Achse 42 und betätigen
über Bowdenzüge 56 die vier Schleifaggregate 7 in der Weise, daß das zugeordnete Schleifwerkzeug durch die
Umfangskurve der Kurvenscheibe 39 angehoben oder auf die zu schleifende Werkstückoberfläche abgesenkt
wird. Da diese Steuerbewegung der Schleifwerkzeuge in Abhängigkeit von der Transportbewegung der
Spannvorrichtungen 3 erfolgt, wird ein formgesleucrtes Schleifen der Sitzplattenoberflächen erzielt.
In den F i g. 2 und 3 ist die Lagerung und Ausgestaltung
der Schleifaggregate 7 gezeigt. Von zwei Rundstäben wird eine Führungsbahn 1 für die Spannvorrichtungen
3 gebildet, welche Rundstäbe im angedeuteten Maschinengestell 2 so befestigt sind, daß sie von den Führungsbacken
4 der schlittenartig gestalteten Spannvorrichtungen 3 außen spielfrei umfaßt werden können.
Jede der Spannvorrichtungen 3 weist mehrere, aus der Schlittenoberfläche auftragende Spannbacken 5 auf. die
mechanisch oder pneumatisch betätigbar sind und jeweils eine zu schleifende Sitzplatte (Werkstück) 6 an
deren Schmalseiten festhalten, so daß diese mit der zu schleifenden Sitzfläche arbeitsbereit liegt. Seitlich der
Führungsbahn 1 ist ar einem nicht dargestellten Stan der des Maschinengestells 2 wie gezeichnet das Schleifaggregat
7 angeordnet. Dieses weist einen von einer Tragschiene 8 herabhängenden Tragarm 9 auf, der z. B.
in einer Schwalbenschwanzführung 10 quer zur Vorschubrichtung der Spannvorrichtungen 3 horizontal
verstellbar und mittels einer Klemmschraube feststellbar ist.
Der mit einer zylindrischen Mantelfläche 9a versehene Tragarm 9 ist als Drehlager für einen Ausleger 44
ausgebildet, der oben mit seinem Lagerring 44a die zylindrische Mantelfläche 9a des Tragarms 9 drehbar umfaßt
und unten ein Lagerauge 45 aufweist, das von dem Schaft 46 einer im Tragarm 9 axial festsitzenden
Schraube 47 durchsetzt und von deren Schraubenkopf
48 axialgehalten ist. Der Ausleger 44 hat zwei vom Lagerauge 45 nach unten absiehende Führungsschenkel
49 mit je zw-ei in einer zur Vorschubrichtung der Werkstücke
6 querliegenden Vertikalebeiirf ausgerichteten
Langlöchern 50. An den Führungsschenkün 49 ist mittels in den Langlöchern 50 geführter Gleitzapfen 53, 54
ein Druckschuh 24b, 52 befestigt. Dieser besteht im wesentlichen
aus einem elastischen Druckkissen 24b, welches au·.- entsprechend nachgiebigem Gummi oder
Kunststoff oder auch aus einem Luftkissen bestehen kann, und einem Tragkörper 52 für das Druckkissen
24b. Die dem Werkstück zugewandte Fläche des Druckkissens 246 ist im Ausführungsbeispiel dem Profil
bzw. Teilprofil der zu schleifenden Sitzplatte 6 angepaßt.
An den Gleitzapfen 53, 54 kann das Seil 55 eines der Bowdenzüge 56 angreifen, dessen flexible Führungshülle
an einer vom Ausleger 44 abstehenden Rast 57 abgestützt ist.
Der Ausleger 44 trägt ferner das endlose, hier über drei Rollen 58,59 60 und das Druckkissen 24b geführte
Schleifband 24. Die Rolle 58 ist als Antriebsrolle ciurch eine Welle 61 mit einem Antriebsmotor 22 verbunden.
Die Antriebsrolle 58 ist mit der Welle 61 in nach unten abstehenden U-Schenkeln 62 des Lagerauges 45 drehbar
gelagert. Der Motor 22 ist auf einer von dem einen U-Schenkel abstehenden Konsole 63 befestigt. Auf diese
Weise steht die Schwenkachse des Auslegers 44 senkrecht zur Welle 61 der Antriebsrolle 58 des endlosen
Schleifbandes 24. Die Rolle 60 ist als Spannrolle ausgebildet und kann beispielsweise von einem Druckluftzylinder
68 betätigt werden.
Das Schleifband 24 kann mit Hilfe des Auslegers 44 quer zur Vorschubrirhtung der Spannvorrichtungen 3
für die Sitzplatten 6 gemäß F i g. 2 ausgerichtet, aber auch in einem bestimmten Winkel zur Vorschubrichturg
eingestellt werden. Zur Fixierung des Auslegers 44 in den verschiedenen Winkellagen ist am Tragarm 9 ein
Kranz Rasten 72 vorgesehen sein, in die ein federnder Sperrbolzen 73 eingreift.
Beim Schleifvorgang ist das Schleifaggregat ortsfest gehalten und das Schleifband 24 läuft mit einer Umfanggeschwindigkeit
von z. B. 15 bis 18 m/s quer oder
6a im Winkel zur Vorschubrichtung der Sitzplatten 6 um. Die Vorschubgeschwindigkeit der Spannvorrichtungen
3 für die quer zur Vorschubrichtung eingespannten Sitzplatten 6 wird mit etwa 0,1 m/s festgesetzt, so daß
das rasch umlaufende Schleifband 24 auf der Sitzfläche im wesentlichen in Faserrichtung des Holzes verlaufende
Schleifriefen erzeugt. Die Abweichung der Schleifriefen von der jeweils eingestellten Winkellage des
Schleifbandes zur Vorschubrichtuna ist vernachlässig
bar gering und liegt unter einem halben Winkelgrad.
In manchen Fällen kann der am Werkstück anlegbare Schleifbandabschnitt 24a des Schleifbandes 24 quer
zur Vorschubrichtung kleiner sein als die zu bearbeitende Werkstückfläche. In diesem Fall kann die zu bearbeitende
Werkstückfläche, wie aus F i g. 4 entnehmbar auf mehrere Schleifbahnen a bis (/aufgeteilt und für
jede Schleifbahn ein eigenes Schleifwerkzeug 24 vorge sehen werden. Die Schleifaggregate 7 werc'en /u die
sem Zweck gemäß F i g. I in Transportrichtung dci Sitzplatten 6 in Abständen hintereinander angeordne
und quer zu dieser mit Hilfe der Schwalbenschwanz führungen 10 um die Schleifbahnenbreite gegencinan
der versetzt eingestellt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen