DE20965C - Neuerungen an Lederschärfmaschinen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 28: Gerberei.

Neuerungen an Lederschärfmaschinen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. Mai 188a ab.

Vermittelst der nachstehend beschriebenen Maschine kann man Leder durch Abschleifen dünner machen, und zwar an jeder beliebigen Stelle oder durch die ganze Breite desselben.

In beiliegender Zeichnung ist:

Fig. ι eine Vorderansicht,

Fig. 2 eine Seitenansicht,
. Fig. 3 eine Oberansicht.

Fig. 4 sind Details der Schleifwalze.

In dem Gestell A ist die Schleifwalze B gelagert, deren Antrieb durch eine Riemscheibe a, Fig. ι und 3, oder auch durch Handkurbel, Trittbewegung etc. erfolgen kann. Diese Schleifwalze ist mit Fischhaut, Sandpapier, Schmirgelleinen ■ oder einem anderen rauhen Stoff überzogen, der passend auf folgende Weise befestigt wird:

Ein Ausschnitt b der Walze B ist an derselben mit Scharnieren c befestigt und wird an beiden Stirnenden durch Hakenschrauben d, Fig. 4, gehalten. Derselbe . kann aufgeklappt , werden und sind die Enden des rauhen Stoffes in der in Fig. 4 ersichtlichen Weise darin eingeklemmt.

Erforderlichenfalls kann man auch die Schleifwalze B aus rauhem Material, als Sandstein, Schmirgelscheiben, ferner aus mit Feilen- oder Raspelhieb versehenem Stahl herstellen, event, die genannte Walze auch mit Raspel- oder ■ Reibeisenblech bekleiden.

An dem Gestellt sind ferner auf der Achse/ zwei schwingende Hebel E E angeordnet, auf welchen eine Leiste g aufgeschraubt ist, welche als Unterlage für das zu bearbeitende Leder dient. Auf dieser Leiste^ sind aufserdem zwei Lager / i befestigt, in denen sich auf exzentrisch angesetzten Zapfen eine Walze m vermittelst der Handgriffe η η drehen läfst, derart, dafs durch das excentrische Drehen der genannten Walze m das' Leder auf der Platte oder Leiste g fest angeklemmt wird, wie in Fig. 2 punktirt angedeutet. Um zu verhüten, dafs die Leiste £· seitlich ausweichen kann, wird dieselbe zwischen zwei am Gestell angeordneten Armen oder Schienen 0 0 geführt.

Zum Anpressen des zu bearbeitenden Leders gegen die Schleifwalze B wird eine in verticaler Richtung verschiebbare Platte/ benutzt, Fig. 2.

Dieselbe führt sich mit ihren Endzapfen, in langen Schlitzen der Arme DD, welche dreh* bar am Gestell A angebracht sind und durch je eine Spiralfeder s immer nach der Schleifwalze B zu bewegt werden.

Zur genauen Justirung des Ausschlages der Arme DD sind in die feststehenden Stützen JJ Stellschrauben r r eingesetzt, gegen welche sich die Enden genannter Arme D legen. Ferner sind die Spiralfedern ί zum Zurückziehen derselben ebenfalls an diesen Stützen JJ befestigt, Fig. 2.

Die beschriebene Platte p schiebt sich in Schlitzen der ArmeDD in verticaler Richtung und wird von den Federn t immer nach unten gedrückt, jWodurch also das darunter liegende. Stück· Leder immer gegen die Schleifwalze B gehalten wird.

Damit die flache Platte/ sich nicht umlegen kann, sind die Führungswinkel w angebracht, Fig. 2; zum Hochheben der genannten Platte / dienen die Handgriffe yy, welche mit einem Ansatz unter die Knaggen ζ ζ der Platte / fassen. ' ' ' ' · ^!

Je mehr sich die Platte/ der Schlcifwalze B nähert, desto mehr mufs auch die Dicke des Leders beim Schleifen abnehmen, so dafs man die gewünschte Dicke des Leders durch Stellen der Schrauben rr nach Wunsch bestimmen kann.

Die Handhabung der Maschine ist folgende:

Das zu bearbeitende Leder wird zwischen der Platte oder Leiste g und der excentrisch gelagerten Walze m eingeklemmt, das frei hervorragende Ende unter die Platte ρ gebracht und die Schleifwalze B in Rotation gesetzt. Soll das Leder in gröfseren Längen dünner gemacht oder abgeschliffen werden, so wird dasselbe in die beschriebene Klemmvorrichtung eingespannt, das freie Ende unter die Platte p gebracht und abgeschliffen, womit unter Nachspannen des Leders so lange fortgefahren wird, bis die ganze Haut oder der betreffende Lederstreifen in seiner Dicke reducirt ist.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   An einer Lederschärfmaschine die schncllrotirende Schleifwalze B, welche aus rauhem Material besteht oder mit solchem Material überzogen ist, gegen welche das abzuschärfende' oder in der Dicke zu¹ reducirende Leder durch eine Druckeinrichtung geprefst wird, die aus einer an schwingenden Armen D in Schlitzen verschiebbaren Platte p besteht, und wobei das Leder unter Anwendung der mit den Hebeln E schwingenden Klemmvorrichtung, bestehend aus Leiste g und und der excentrisch gelagerten Walze m, festgehalten bezw. durch die Maschine gezogen wird.

   Die Anwendung der Andrückvorrichtung für das zu bearbeitende Leder, bestehend aus der in beweglichen Armen DD vertical verschiebbaren Platte p, den Stellschrauben rr und den Auslösehebeln yy in Verbindung mit einer rohrenden rauhen Walze B.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.