DE264814C - - Google Patents
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14B—MECHANICAL TREATMENT OR PROCESSING OF SKINS, HIDES OR LEATHER IN GENERAL; PELT-SHEARING MACHINES; INTESTINE-SPLITTING MACHINES
- C14B11/00—Finishing the edges of leather pieces, e.g. by folding, by burning
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-JVl 264814 ■-KLASSE 28 b. GRUPPE
Y. St. A.
Vorrichtung zum Umbiegen des Randes von Lederstücken.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. November 1912 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Umbiegen des Randes von Lederstücken,
die bei der Herstellung von Schuhwerk, Handschuhen, Brieftaschen o. dgl.. Anwendung
finden.
Bisher hat man die Lederränder zunächst abgeschärft und dann einen Klebstoff auf die
abgeschärfte Fläche des Leders aufgetragen. Hierauf hat man den dünnen Teil des abgeschärften
Lederrandes zurückgebogen und über den dickeren abgeschärften Teil gefaltet. Das Fertigmachen der Lederkanten erforderte
somit drei besondere Arbeitsgänge, nämlich das Abschärfen, das Auftragen des Klebstoffes
und das Falten. Dieser Vorgang ist ziemlich langwierig und auch mit einem Verlust
an Leder und Klebstoff verbunden. Diese Ubelstände sollen beseitigt werden, und zwar
wird dies gemäß der Erfindung durch eine Vorrichtung erreicht, die das Fertigmachen
der Lederkanten in einem einzigen Arbeitsgang besorgt.
Die neue Vorrichtung ist auf der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht.
Fig. ι ist ein Schaubild der Vorrichtung.
Fig. ι ist ein Schaubild der Vorrichtung.
Fig. 2 und 3 zeigen im Querschnitt und in einer Draufsicht ein durch die Vorrichtung
bearbeitetes Lederstück.
Fig. 4 ist eine Einzelansicht.
Fig. 5 zeigt ein elektrisches Brennwerkzeug.
Fig. 5 zeigt ein elektrisches Brennwerkzeug.
Fig. 6 ist ein Querschnitt nach der Linie 6-6 der Fig. 5.
Fig. 7 ist eine Einzelansicht eines durch Gas erhitzten Werkzeuges.
Fig. 8 ist ein Schnitt nach der Linie 8-8 der Fig. 4, Einzelheiten der Anordnung der Führungslehre
mit Bezug auf das Werkzeug darstellend.
Wie erwähnt, hat man bisher, das Fertigmachen
der Lederkanten durch Abschärfen, Auftragen von Klebstoff auf die abgeschärfte Seite und durch Zurückbiegen und Falten des
Lederrandes bewirkt. Dieses Fertigmachen muß vorgenommen werden, damit das Lederstück
an der Stelle, die im hergestellten Gegenstand sichtbar ist, eine glatte und runde Kante
aufweist. Gemäß der Erfindung wird das Fertigmachen der. Lederkante in einem einzigen
Arbeitsgang besorgt, indem man eine Seite des Lederrandes zusammenschrumpfen läßt. Die Anwendung eines erhitzten Werkzeuges
oder Brennwerkzeuges hat sich zu diesem Zwecke als passend erwiesen.
Leder wird bekanntlich durch starkes Erhitzen mehr oder weniger plastisch. Der noch
in plastischem Zustande befindliche Lederrand kann demnach auch in der erforderlichen
Weise gestaltet werden.
In der in Fig. 1 und 4 dargestellten Ausführungsform
ist ein elektrisches Brennwerkzeug ι zum Sengen des Lederrandes dargestellt.
Das Werkzeug besteht aus Platin und ist in der Form eines abgebogenen Doppeldrahtes
ausgebildet. Die Enden des Doppeldrahtes sind mit den unteren Enden zweier Leitkörper 3
und 5 verlötet, die voneinander isoliert und in einer aus isolierendem Material bestehenden
Muffe 7 untergebracht sind. An den abge-
bogenen Teilen der oberen Enden der Leit- I körper 3 und 5 sind Klemmschrauben 9 an- !
gebracht, die die Leitkörper 3 und 5 mit ; Leitungsdrähten 11 verbinden. Wenn der j
elektrische Strom durch das Werkzeug kreist, so bringt er das letztere zum Glühen.
Die Muffe 7 ist an einem aus zwei Teilen bestehenden Halter 13 festgeklemmt (Fig. 1 und 4),
damit senkrechte Einstellungen und Winkeleinstellungen derselben vorgenommen werden
können. In der vorliegenden Ausführungsform wird das einstellbare Werkzeug während
der Behandlung des Leders in ortsfester Lage gehalten und das Lederstück wird an dem
Werkzeug vorbeibewegt. An dem Halter 13 ist ein Stiel 15 angebracht, der zwischen Platten
17 und 19 festgeklemmt und durch Schrauben 21
in eingestellter Lage gehalten wird.
Damit das vorgeschobene Lederstück in der erforderlichen Weise geführt wird und damit
der Lederrand in diejenige Lage angehoben oder geleitet wird, in der er der Einwirkung
des Werkzeuges ausgesetzt ist, ist eine Kantenführung 20 vorgesehen, deren nachgiebiger
Stiel durch eine Schraube 23 an der Platte 19 befestigt ist (Fig. 1). An dem unteren Teil der
Kantenführung 20 ist eine vorspringende Lippe angebracht, die unter die Lederkante greift
und die letztere gegen das Werkzeug anzuheben sucht. Wenn der Lederrand an dem Werkzeug vorbeibewegt wird, so biegt die
Kantenführung die Lederkante pflugscharartig auf (Fig. 8) und bewirkt außerdem die
eigentliche Führung des Werkstückes.
An dem Maschinengestell ist ein Tisch 25 angebracht, der die , Lagerbüchse 26 einer
drehbaren Unterlage 27 aufnimmt. Mit der letzteren wirkt eine Vorschubrolle 29 zusammen,
die an einem Ende einer Welle 31 befestigt ist. An dem anderen Ende der Welle 31 ist
eine Riemenscheibe 33 angebracht. Die Vorschubrolle 29 ist kegelstumpfartig ausgebildet,
und zwar ist das breitere Ende derselben gegen den Umfang der Unterlage 27 gekehrt, so daß
die Kante des äußeren Endes der Vorschubrolle mit größter Kraft auf dem Leder aufliegt
und mit dem Leder nur an einem Punkte in Berührung tritt. Der Arbeiter kann somit das
Werkstück in der erforderlichen Weise führen oder drehen.
Wenn sich das Werkstück unter dem Brennwerkzeug befindet, so wird es mehr oder weniger
plastisch. Das Fertigmachen der Lederkante kann zwar durch bloßes Sengen des Leders
an einer Seite erreicht werden, aber es hat sich als vorteilhaft erwiesen, den noch in plastischem
Zustande befindlichen Lederrand durch mechanische Mittel zu formen. In der vorliegenden
Ausführungsform ist eine zum Formen des Lederrandes dienende Führung 35 vorgesehen,
die zweckmäßig aus einem Stück mit der Unterlage 27· besteht und eine zur
Aufnahme des Leders dienende Aussparung besitzt. Die Vorschubrolle 29 bewirkt nicht
nur den Vorschub des Werkstückes, sondern sucht auch den Lederrand gegen die kurvenförmige
Führung 35 zu drängen. Die Führung 35 besorgt neben dem Gestalten des Leders auch die weitere Führung des an dem
Werkzeug ■ vorbeibewegten Werkstückes. Die Vorschubrolle dreht sich in einer Ebene, die
einen spitzen Winkel mit einer Linie bildet, die durch das Brennwerkzeug und durch den
wirksamen Punkt der Vorschubrolle geht, so daß die Lederkante gegen die Kantenführung 20
und gegen die Führung 35 gedrängt wird.
Es ist wünschenswert, daß nur der Lederrand der Einwirkung des Brennwerkzeuges ausgesetzt
wird, damit der Lederkörper selbst nicht leidet. Zu diesem Zwecke ist eine Schutzplatte
37 vorgesehen, deren gegabeltes Ende rittlings über das Werkzeug 1 greift. Der
Stiel der Schutzplatte 37 ist bei 39 an einem Teil des Halters 13 angebracht und wird für
gewöhnlich durch eine Feder 41 in seiner niedrigsten Lage gehalten. Das untere gegabelte
Ende der Schutzplatte 37 kann durch Druck auf einen Handgriff 43 angehoben werden,
um das Einführen des Lederstückes in die Maschine zu erleichtern.
Das Brennwerkzeug 1 und die Kantenführung 20 können zwar in senkrechter Richtung
verstellbar sein, um die Bearbeitung verschieden dicker Lederstücke zu ermöglichen;
es hat sich jedoch als einfacher erwiesen, zu diesem Zwecke Verstellungen der Unterlage 27
vorzunehmen. Die Welle 45 der Unterlage 27 kann in ihrem Lager senkrecht verschoben
werden. Das untere Ende der Welle 45 liegt auf dem konisch ausgebildeten Ende eines
Kopfes 49 einer in das Maschinengestell hineingeschraubten Schraube 47 auf. Der Kopf 49
ist zweckmäßig leicht zugänglich, damit er zwecks Anhebens oder Senkens der Welle 45
und der Unterlage 27 gedreht werden kann. Die untere Fläche der Kantenführung 20 wird
stets durch ihren nachgiebigen Stiel mit der Unterlage 27 in Berührung gehalten.
An dem unteren Ende der Welle 45 ist eine Riemenscheibe 51 angebracht, die durch einen
Riemen 53 in Drehung versetzt wird. Der Riemen 53 läuft über eine Leitrolle 55, über
eine zweite , nicht dargestellte Leitrolle und über die Riemenscheibe 33. An der rückwärtigen
Fläche der Riemenscheibe 33 (Fig. 1) ist eine Reibfläche angebracht, an- der ein
Reibrad 57 anliegt. Das Rad 57 ist an einer Muffe 59 fest angeordnet, die auf der Welle 61
gleitbar befestigt ist, damit die Winkelgeschwindigkeit der Riemenscheibe 33 und demzufolge
die Geschwindigkeit des Vorschubes geregelt werden kann. Die Welle 61. ist mit einer An-
triebsriemenscheibe 62 versehen. Ein verschiebbarer Bügel 63 trägt Stifte, die in eine
Nut eines an der Muffe 59 ausgebildeten Bundes eintreten. Der Bügel 63 ist an einer Schwingwelle
65 befestigt, die durch einen Arm 67 und eine Stange 69 mit dem zum Verändern der
Geschwindigkeit des Vorschubes dienenden Trethebel 71 verbunden ist.
Damit der elektrische Strom _und der durch ihn hervorgebrachte Wärmegrad des Werkzeuges
geregelt werden kann, kreist er durch einen Widerstandskasten 73. An dem Widerstandskasten
73 ist ein Hebel 75 derart angebracht, daß der Widerstand durch Senken des Endes des Hebels erhöht wird. Das Ende
des Hebels 75 ist durch ein Lenkstück 77 und durch Zapfen 79, 81 mit dem Arm 67 verbunden.
Wenn das Spitzenende des Trethebels, um den Vorschub des Werkstückes zu verlangsamen,
herabgedrückt wird, so wird der elektrische Strom geschwächt und der Wärmegrad des Werkzeuges erfährt eine entsprechende
Herabsetzung. Wenn das Fersenende des Trethebels herabgedrückt wird, so erfährt die
Geschwindigkeit des Vorschubes eine Beschleunigung, und der Wärmegrad des Werkzeuges
wird dementsprechend erhöht. Diese Anordnung ist besonders vorteilhaft, da Lederstücke
mit verhältnismäßig geraden Kanten rasch durch die Maschine hindurchgeführt werden können, während bei der Bearbeitung
von Lederstücken mit kurvenförmigen Kanten die Geschwindigkeit des Vorschubes herabgesetzt
wird, wobei der Wärmegrad des Werkzeuges ohne weiteres Zutun geregelt wird.
Das in Fig. 7 dargestellte Werkzeug 85 wird durch eine Gasleitung 87 mit Flammenaustritt 89
erhitzt. Das Werkzeug kann mit einem hohlen Platinkörper versehen sein, der durch Gas
zum Glühen gebracht wird, wie es z. B. bei den in der Holzbrandtechnik Anwendung
findenden Vorrichtungen der Fall ist. Das Werkzeug 85 kann in derselben Weise wie das
elektrische Brennwerkzeug 1 an dem Halter 13 befestigt werden, und das Lederstück 100 wird
an dem ortsfesten Werkzeug vorbeigeführt.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Umbiegen des Randes von Lederstücken, gekennzeichnet durch
ein erhitztes Werkzeug (1 oder 85), das auf den Rand des auf einer drehbaren und in
der Höhenrichtung verstellbaren Unterlage (27) liegenden Lederstückes (100) wirkt,
das durch eine kegelstumpfartig ausgebildete Vorschubrolle (29) bei deren Drehung gegen
unmittelbar neben dem Werkzeug (1 oder 85) angeordnete Führungen (20, 35) gepreßt
wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubgeschwindigkeit
des Werkstückes (100) und der Wärmegrad des Werkzeuges (1 oder 85)
durch eine gemeinsame Steuervorrichtung (71,67,77,63,59,57) geändert werden können.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine (35) der
Führungen mit einer Aussparung versehen ist, in die der zusammengeschrumpfte Lederrand
hineingedrückt wird. '
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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