DE2065654B2 - Selbsttaetig arbeitende aufwickelvorrichtung mit spulenentlade- und ladevorrichtung - Google Patents
Selbsttaetig arbeitende aufwickelvorrichtung mit spulenentlade- und ladevorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine selbsttätig arbeitende Aufwickelvorrichtung zum Aufwickeln von Endlosfäden
auf auswechselbare Spulenhülsen mit einer Treibwalze zum Antrieb von wenigstens zwei abwechslungsweise
an diese anlegbaren Spulenhülsen, die auf je einem fliegend gelagerten Spanndorn aufschiebbar sind, der
mit Hülsenlösemitteln und mit Bremsmitteln versehen ist sowie mit einem dreh- und arretierbaren Arm, auf
dem die Spanndorne angeordnet sind und über den die Spulenhülsen abwechslungsweise in eine Aufwind- und
in eine Spulen- bzw. Hülsenwechselstellung drehbar sind
Aus der US-PS 30 01 732 ist eine Spulenwechselvorrichtung voirbekannt, bei welcher ein dreh- bzw.
bewegbarer Arm vorgesehen ist, auf welchem mindestens zwei birems- und lösbare Hülsenspanndorne zur
Aufnahme von Spulenhülsen, welche zwecks Antrieb abwechslungsweise an eine Reibwalze angelegt werden,
vorgesehen sind.
Der Spulenwechsel geschieht dabei folgendermaßen: Der Arm wird von Hand gedreht und verschoben bis die
volle und die leere Hülse gleichzeitig an der Reibwalze anliegen. Für die Übergabe des Fadens an die nun an der
Reibwalze anliegende leere Hülse wird die volle Spule durch das Weiterdrehen des Armes von der Reibwalze
abgehoben und anschließend von Hand durch die Bedienungsperson gebremst, so daß zwischen der an der
Reibwalze anliegenden leeren Hülse und der gebremsten vollen 5!pule eine lose Fadenschleife entsteht,
welche durch die leere Hülse mittels der zwischen Hülse und Faden herrschenden Adhäsion aufgenommen wird.
Die Bremsung geschieht durch Betätigung eines Hebels durch d«e Bedienungsperson, wodurch eine über ein
Hebelwerk betätigte Bremsbacke den Spulendorn abbremst Anschließend wird die volle Spule von Hand
abgezogen und eine leere Hülse aufgesetzt.
Die Nachteile einer solchen Vorrichtung bestehen grundsätzlich in der manuellen Betätigung nicht nur de
Spulenwechslers an sich, sondern auch der Bremsun und des Austausches der vollen Spule gegen eine leer
Hülse. Eine Spulenwechselautomatik inklusive Abzic
S hen der vollen Spule und Aufschieben einer leere Hülse auf einen ruhenden Spulendorn ist mit de
bekannten Vorrichtung nicht durchführbar.
Aus der CH-PS 2 00 339 und der DTPS 6 27 922 ist e grundsätzlich bekannt, zum Auswechseln voller Spute
ίο gegen eine leere Hülse Wechselvorrichtungen einzuset
zen. Diese bekannten Wechselvorrichtungen sine jedoch lediglich für einen Handbetrieb gedacht unc
setzen die genaue Überwachung des Spulenwechselvor
ganges durch die Bedienungsperson voraus und lassei
sich für selbsttätig arbeitende Aufwickelvorrichtunger
der eingangs bezeichneten Art nicht einsetzen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Aufwickelvorrichtung der eingangs bezeichneten Art,
die bereits eine automatische, betriebssichere Faden-
» übergabe von einer vollen Spule auf eine leere Hülse
ermöglicht, aueh für das Abziehen der vollen Spule und
das Aufstecken der leeren Hülse auf den jeweils nicht in Betrieb befindlichen Spanndorn zu automatisieren, so
daß praktisch jeder manuelle Eingriff des Bedienungs-
personals während des Betriebes entfallen kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine von der Stellung des Armes abhängig
arbeitende Steuereinrichtung zur Betätigung der Bremsmittel vorgesehen ist und daß dem eine volle
jo Hülse tragenden Spanndorn ein Kontakt zugeordnet ist,
der beim Lösen der vollen Hülse vom Spanndorn betätigbar ist und einen Antriebskolben einer an sich
bekannten Hülse- bzw. Spulenentlade- und -ladevorrichtung steuert
Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß die Ansteuerung der Hülsen- bzw. Spulenentlade- und
-ladevorrichtung erst dann erfolgt, wenn entsprechend der Armstellung das Bremsmittel des betreffenden
Spanndorns betätigt worden ist und ein Lösen der Hülse
4f und die hierdurch bewirkte Betätigung des Kontaktes
erst dann möglich ist wenn die Spule vollständig abgebremst ist Durch die mechanische Auslösung der
einzelnen Steuerschritte sind die aufeinanderfolgenden Funktionen zwangsläufig festgelegt. So wird mit
Sicherheit verhindert, daß die Spulenentlade- und -ladevorrichtung vor dem Abbremsen und Lösen der
Hülse in Betrieb gesetzt wird, was zu erheblichen Störungen führen könnte. Mit den erfindurigsgemäßen
Mitteln ist somit eine Aufwickelvorrichtung geschaffen worden, bei der nicht nur eine automatische Fadenübergabe
von der vollen Spule auf die leere Spulenhülse ohne Berührung des Fadens durch das Bedienungspersonal
erzielt wird, sondern zusätzlich auch noch eine absolut betriebssichere Auslösung und damit eine
Automatisierung und Mechanisierung des Spulen- bzw. Hülsenw echsetvorganges erzielt wird.
Die Elrfindung wird an Hand von schematischeu
Zeichnungen näher erläutert Es zeigt
Fig. 1 einen Aufriß der Spulenwechselvorrichtung in normaler Aufwindstellung,
Fig. 1 einen Aufriß der Spulenwechselvorrichtung in normaler Aufwindstellung,
F i g. 2 einen Grundriß teilweise aufgeschnitten unmittelbar vor der Fadenübergabe,
Fig.3 und 4 eine schematische Darstellung der Steuereinrichtung und des Greifers.
^5 Ein in horizontalen, parallelen gestellfesten Schienen
1 und 2 (Fig. 1) mittels Rollenlagern 3 verschiebbarer Schlitten 4 trägt eine drehbare Welle 5 (F i g. 2), die über
ein 2'.ahnrad 6 durch eins damit im Eingriff stehende
Zahnstange 7 im Gegenuhrzeigcrsinn gedreht werden
kann. Im Uhrzeigersinn angetrieben läuft das Zahnrad 6
wegen einer Freilzufkupplung 8 (F i g. 2) ohne Übertragung
der Drehbewegung um. Fest mit der Weüe 5 ist ein
Arm S verbunden. Mit dem Arm 9 steht zudem ein S Arretierbolzen 10 in Eingriff, der von einem Zylinder 11
zur Freigabe der Drehbewegung des Armes 9
zurückgezogen werden kann. Die Zahnstange 7 selbst ist die Fortsetzung einer Kolbenstange 12, die durch
einen im Schlitten 4 untergebrachten Zylinder 13 auf- und abbewegt werden kann. Das Ganze bildet die
Drehvorrichtung tür den Arm 9. An den beiden Enden des Armes 9 sitzen Hülsenspanndorne 18 und 19
(Fig.2) für die Hülsen 20, 2C, auf die das Garn
aufgewunden wird. Die Hülsenspanndorne 18 und 19 sind pneumatisch lös- und bremsbar und besitzen in
gelöster Stellung einen am freien Ende vorstoßenden Kolben 22 (F i g. 2). Der Kolben 22 dient zur Betätigung
eines Endschalters 23, der einen Spulen- und Hülsentauschmechanismus
aktiviert, der weiter unten im Zusammenhang mit F i g. 4 näher beschrieben wird. Die
Hülsenspanndorne 18, 19 sind zudem zwischen einer Aufspulstellung und einer Fadenübergabestellung verschiebbar
in je einer Gleitsitzbohrung 24 des Armes 9 gelagert Die Verschiebung erfolgt liurch eine am
Schlitten 4 in einer bestimmten Stellung festklemmbare ringförmige Kulisse 25, in deren Nuten 26 passende
Fortsätze 27 eingreifen. Beim Drehen der Welle 5 ergibt sich somit eine bestimmte Axialverschiebung der Dorne
18 und 19. Der Schlitten 4 wird entlang der Schienen 1 und 2 ebenfalls durch eine Zylinderkolbenkombination
verschoben. Durch Verschieben des Schlittens 4 bei gleichzeitiger Drehung des Armes 9 können somit die
Spulen abwechselnd an die Treibwalze .4 angelegt werden. Bei arretiertem Arm kann so jeweils von dem
nichi in Arbeitsteilung befindlichen Spanndorn die volle Spule abgezogen und eine leere Hülse aufgeschoben
werden, beides mit Hilfe des unten näher beschriebenen Greifers.
Auf der Welle 5 sind ferner noch Kurvenscheiben 29-33 aufgesetzt, die je einen Endschalter 34-38
betätigen, durch welche die Funktionen der einzelnen Elemente der Aufwickelvorrichtung beim Spulenwechsel
ausgelöst werden. Dies erfoigt durch ein System von elektrisch angesteuerten, rasch wirkenden Pneumatikzylindern.
Das Schema der elektro-pneumatischen Steuerung ist in normaler Betriebsstellung der Ventile beim Spulenaufbau
in F i g. 3 gezeigt und wie folgt aufgebaut:
Ein Reduzierventil 39 erhält Luft unter einem Druck po von einer Druckquelle (nicht gezeigt) und gibt diese
mit einem Druck p\ über die Leitung 40 an ein
Elektroventi! 41 ab, das andererseits über eine Leitung 42, ein Elektroventil 43 über ein Sperrventil 44, das beim
Druck pi geschlossen, von einem höheren Druck /J2
jedoch geöffnet wird, mit dem Zylinder 11 des Arretierbolzens 10 verbunden ist. Sämtliche Elektroventile
sind nachstehend der Einfachheit halber kurz als Ventile bezeichnet Die Leitung 45 zweigt von der
Leitung 42 ab. führt zu einem Venti! 46 und verbindet
dieses mit dem Zylinder 13 des Drehmechanismus für den Ann 9. Der Zylinder 13 weist zudem noch einen
Druckwächter 47 auf, der bei Erreichen des Druckes p? im Zylinder 13 anspricht und einen Stromkreis (vgl.
Fig. 4) schließt Das Ventil 41 wird noch über ein weiteres Druckreduzierventil 48 bedient, das den Druck
po auf pi herabsetzt, der jedoch größer als p\ ist. Auch
das Ventil 49 erhält über die Leitung 50 Luft mit einem Druck ' uie von diesem ausgehende Leitung 51
bedient eine Leitung 52 für den Drehzylinder 13 sowie eine Leitung S3 fur die pneumatische Hülsenlöse- und
Bremsvorrichtung im Dom 18 bzw. 19. Der Raum 53'
(F i g. 2) erhält Druck aus der Leitung 53 (F i g. 3), der sich über Durchlaß 53" (F i g. 2) in den Dorn 19 fonsetzt
der sich gerade in Wechselstellung für die volle Spule 21 befindet Zum anderen Dorn 18, der die leere Hülse
trägt ist die Druckluftzufuhr gesperrt Die Leitung 51 bedient die Ventile 54 und 55 und über Leitungen 56
bzw. 57 Zylinder 58 die Spulenauswerfvorrichtung,
die in F i g. 4 schematisch dargestelk ist Sie besteht aus einem verschiebbaren, durch den Zylinder 58 axial zur
Spanndornachse verschiebbaren und nur seine Verschiebeachse schwenkbaren Spulen- und Hülsengreifer
59, der die volle Spule 21 vom Dom 19 abstreift und eine nachher aufgelegte leere Hülse auf den Dom 19
aufschiebt
Die elektrischen Verbindungen sind nachstehend anhand von F i g. 4 beschrieben. Ein Schalter 60, der zum
Einleiten des Spulenwechsels entweder von Hand oder automatisch in Abhängigkeit einer anderen Größe, wie
z. B. der Spulengröße, Aufwindlänge oder Aufwindzeit betätigt wird, ist elektrisch mit einem einstellbaren
Zeitrelais 61 und von dort mit dem Ventil 46 verbunden. Eine direkte Verbindung des Schalters 60 besteht auch
zum Ventil 41. Ferner sind die Endschalter 34-38 mit je einem der Ventile 41,49,43,46 verbunden. Die Stellung
der Kurvenscheiben 29-33 in Fig.4 entspricht der
Stellung bei Beginn der Drehung der Welle 5 durch die Zahnstange 7. Der Druckwächter 47 ist mit Ventil 43
verbunden. Der Endschalter 62 steuert die Ventile 55 und 49. während der Endschalter 23 auf das Ventil 54
einwirkt Der Endschalter 63 spricht in der ausgefahrenen Stellung des Greifers 59 an und schaltet über das
Zeitrelais 64 das Ventil 55 um. Generell sind diejenigen elektrischen Vebindungen, die zum Umstellen ausgehend
von der Betriebslage dienen, ausgezogen gezeichnet während jene zum Rückstellen in Betriebslage
gestrichelt gezeichnet sind.
Nach Ablauf des Spulenwechselvorganges, d. h. dem
Abheben der vollen Spule und dem Anlegen einer leeren Hülse an die Treibwalze A gelangt der Arm 9
nach Einrasten der Arretierung 10 wieder in seine Betriebsstellung. In Betriebsstellung des Armes 9
werden dann an dem Dom, der die volle Spule 21 trägt, über den Durchlaß 53" die pneumatischen Brems- und
Hülsenlösemittel (nicht gezeigt) im Innern des Domes betätigt. Durch das Lösen der Hülsenspannvorrichtung
wird der Kolben 22 ausgefahren und der Endschalter 23 betätigt, der das Ventil 54 umsteuert und den Greifer 59
ausfährt (vgl. strichpunktierte Stellung). Dadurch wird die volle Spule 21 vom gelösten Spanndorn 19
abgestreift Inzwischen ist durch eine beliebige Ladevorrichtung (nicht gezeigt) eine neue leere Hülse auf
den Greifer 59 aufgelegt worden. Der Endschalter 63 steuert über ein Zeitrelais 64 Ventil 55 um und dieses
reversiert den Greifer 59. Bei Erreichen der Ausgangsstellung betätigt der Endschalter 62 gleichzeitig die
Ventile 55 und 49, so daß diese wieder in die in F i g. 3 gezeigte Stellung zurückkehren. Dadurch ist der
Spulenwechselzyklus abgeschlossen; das Spiel beginnt von neuem, wenn der Schalter 60 erneut betätigt wird.
Das ganze System für die Erzeugung der Bewegung des die Spanndorne tragenden Armes bedient sich
pneumatischer Mittel, weil diese ein Minimum an Trägheit aufweisen, und demzufolge auf die vom
Programmgeber ausgehenden Impulse sehr rasch
mechanische Bewegungen folgen. Dies ist von Vorteil, da bei hohen Aufspulgeschwindigkeiten und ununterbrochener
Anlieferung des Fadens die Fadenübergabe in äußerst kurzer Zeit, d. h. in Bruchteilen von Sekunden,
vollzogen werden kann.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
3 567
Claims (1)
- Patentanspruch:Selbsttätig arbeitende Aufwickelvorrichtung zum Aufwickeln von Endlosfäden auf auswechselbare Spulenhülsen mit einer Treibwalze zum Antrieb von wenigstens zwei ib-^cchsiungswcise an diese anlegbare Spulenhülsen, die auf je einem fliegend gelagerten Spanndorn aufschiebbar sind, der mit Hülsenlösemitteln und mit Breinsniittem versehen ist, sowie mit einem dreh- und arretierbaren Arm, auf dem die Spanndorne angeordnet sind und über den die Spulenhülsen abwechslungsweise in eine Aufwind- und in eine Spulen- bzw. Hülsenwechselstellung drehbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine von der Stellung des Armes (9) abhängig arbeitende Steuereinrichtung (13, 49, 51, 52, 53, 53', 53") zur Betätigung der Bremsmittel vorgesehen ist und daß dem eine volle Hülse (20) tragenden Spanndorn (19) ein Kontakt (23) zugeordnet ist der beim Lösen der vollen Hülse (20) vom Spanndorn (19) betätigbar ist und einen Antriebskolben (58) einer an sich bekannten Hülsen- bzw. Spu/enentfade- and -ladevorrichtung (59) steuert.
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