DE205653A - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 205653 KLASSE 4d.' GRUPPE
AMEDEO GIORGI in FLORENZ.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Mai 1907 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum elektrischen Zünden von Gasflammen,
bei welcher ein besonderer . Zündstromkreis mittels eines Relais geschlossen und
geöffnet wird, und besteht darin, daß zum Zünden die beim Unterbrechen des Zündstromkreises
zwischen dem Ruhekontakt des Relais und einem an dessen Anker federnd angebrachten Metallstück entstehenden Funken
ίο dienen. Das Metallstück schleift bzw. reibt
beim Ansprechen des Ankers auf dem Ruhekontakt, so daß die Stellen, zwischen denen
der Unterbrechungsfunken auftreten soll, stets metallisch blank bleiben. Das Relais ist folgendermaßen
ausgebildet:
Auf dem Anschlußstutzen α ist das kurze Gasrohr (Zündflammenrohr) d befestigt, das in
bekannter Weise gleichzeitig als Kern für einen Elektromagneten dient. . Zu diesem
Zweck ist das eiserne Rohr d mit einer Drahtwicklung d1 versehen, deren eines Ende mit
der in dem Stutzen α mittels einer Hülse b isoliert gelagerten Schraube c und deren anderes
Ende mit dem Rohr d selbst verbunden ist. An die Schraube c ist die von der
Gleichstromquelle i1 kommende Leitung angeschlossen.
Die Gleichstromquelle i1 ist einerseits geerdet
und andererseits über Druckknöpfe k oder andere Schalter mit den in beliebiger
Anzahl parallel zu schaltenden Gaszündern verbunden. Das obere Ende des Rohres d
trägt einen Fortsatz e aus isolierender Masse, in welchen ein kleines metallisches Rohr f
eingesetzt ist. Dieses steht in leitender Verbindung mit einer Klemmschraube g, von welcher
eine Leitung zu einer. Selbstinduktionsspule m führt. Ein Schalter oder Druckknopf
ist in dieser Leitung jedoch nicht vorhanden. Das andere Ende der Selbstinduktionsspule m
ist mit einer andererseits geerdeten Gleichstromquelle
i2 verbunden, deren Spannung zweckmäßig die der Gleichstromquelle i1 übertrifft.
.
An dem Elektromagneten liegt seitlich der Anker h, welcher an seinem unteren Ende in
irgendeiner geeigneten Weise gehalten wird und an seinem oberen Ende mittels einer
., Feder h1 ein Metallstück h2 trägt.
Der Gaszünder kann beispielsweise mit einem elektrisch gesteuerten Ventil (in Fig. 1
mit punktierten Linien angedeutet) vereinigt sein und ist alsdann von dem Gehäuse des
Ventils zu isolieren. Die Wicklung des Ventilelektromagneten wird einerseits mit dem Anschlußstutzen
α und andererseits mit dem Rohr des Gasleitungsnetzes verbunden.
Die Wirkungsweise der neuen Einrichtung ist folgende: Für gewöhnlich befindet sich der
Anker h in der aus Fig. 2 ersichtlichen Lage. Soll eine Flamme entzündet werden, so läßt
man zunächst Gas durch das Rohr d strömen. Das Öffnen des Gasventils kann dabei von
Hand oder auch — wie bisher angenommen sei — durch das elektromagnetische Ventil
erfolgen. Man drückt zu diesem Zweck den Knopf k, so daß Strom auf folgendem Wege
fließt: Freier Pol der Gleichstromquelle i1,
Druckknopf k, Schraube e, Wicklung d1, Rohr d,
Anschlußstutzen a, Elektromagnetventil, Gasrohr, Erde und zurück zum Erdpol der Gleichstromquelle
i1. Dieser Strom erregt den Elektromagneten
d, d1, so daß dessen Anker h die
in Fig. ι veranschaulichte Stellung annimmt, in welcher das Metallstück ¥■ das Röhrchen/
berührt. Infolgedessen fließt Strom von der zweiten Gleichstromquelle i2 über die Selbstinduktionsspule
m, die Schraube g, das Röhrchen / das Metallstück A2, die Feder h1, den
Anker h zum Rohr d, von wo aus er zusammen
mit dem Strom der Gleichstromquelle i1 zur Erde und zum anderen Pol der Gleich stromquelle
i2 gelangt.
Wird nun der Druckknopf k wieder losgelassen,
so wird der Elektromagnet d, d1 stromlos.
Der Anker h fällt zurück und unterbricht den Stromkreis der Gleichstromquelle i2..
Infolge der in diesem enthaltenen stark induk-. tiven Selbstinduktionsspule m tritt also zwischen
dem Röhrchen / und dem Metallstück h2 ein starker Unterbrechungsfunke auf, welcher
das aus dem Röhrehen / ausströmende Gas entzündet. Die eigenartige Ausgestaltung des
Metallstückes A2 und seine Befestigung an dem
Anker A mittels der Feder A1 bewirkt, daß das Metallstück A2 sowohl beim Ansprechen wie
beim Abfallen des Ankers A sich nicht einfach gegen das Metallröhrchen / legt, sondern auf
diesem schleift. Hierdurch wird einerseits erzielt, daß sich die Stellen, zwischen denen'der
Unterbrechungsfunke auftreten soll, metallisch blank reiben, und andererseits wird die von
dem Unterbrechungsfunken zu überspringende Strecke ganz allmählich vergrößert.
Der bei der beschriebenen Einrichtung verwendete Gaszünder kann auch in anderer
Weise ausgeführt werden, ohne daß dadurch das Wesen der Erfindung berührt würde. So
läßt sich z. B. ein gesonderter Elektromagnet verwenden; auch könnte der Gaszünder parallel
mit dem elektromagnetisch gesteuerten Ventil geschaltet sein. Ferner lassen sich die
beiden Gleichstromquellen i1, i2 auch ganz
oder teilweise zusammenlegen. Schließlich ist auch für den Fall, daß das elektromagnetisch
gesteuerte Ventil eine hinreichende Selbstinduktion besitzt, keine besondere Selbstinduktionsspule
nötig.
Claims (2)
1. Elektrischer Gasfernzünder, bei dem ein besonderer Zündstromkreis mittels eines
Relais geschlossen und geöffnet wird, · dadurch gekennzeichnet, daß zum Zünden die
beim Unterbrechen des Zündstromkreises zwischen dem Ruhekontakt (f) des Relais
und einem an dessen Anker (h) federnd angebrachten Metallstück (h2) entstehenden
Funken dienen, wobei das Metallstück beim Ansprechen des Ankers auf dem Ruhekontakt schleift bzw. reibt, um die
Stellen, zwischen denen der Unterbrechungsfunken auftreten soll, stets metallisch
blank zu erhalten.
2. Elektrischer Gasfernzünder nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß
zwecks Erzeugung kräftiger Unterbrechungsfunken in den Zündstromkreis eine besondere Spule (m) mit hoher Selbstinduktion
eingeschaltet ist, die auch für mehrere Zündstromkreise gemeinsam sein kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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